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Abstract

Die Psoriasis beeinträchtigt das körperliche und psychische Wohlbefinden der Patienten und damit deren Lebensqualität. Niedrige Compliance und mangelhaftes Selbstmanagement der Patienten, bedingt durch geringe Selbstkompetenz, führen häufig trotz ausreichend guter und vielseitiger Therapiemöglichkeiten zu unzufriedenstellenden Behandlungsergebnissen. Patientenschulungen sind ein Ansatz, der versucht, diese Hürden zu überwinden. Ziel dieser Arbeit war es, mittels Fragebögen die Auswirkungen einer ausführlichen Patientenschulung auf die Krankheitsaktivität, Lebensqualität, psychische Verfassung und Compliance von Psoriasis-Patienten zu ermitteln. Zudem sollte geprüft werden ob Patientencharakteristika, die Erkrankungsdauer, das Vorliegen von Begleiterkrankungen und der körperliche Status der Patienten Einfluss auf den Effekt einer solchen Patientenschulung nehmen können. 53 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis aus der Ambulanz der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie des Universitätsklinikums Mannheim nahmen an der Studie teil. Eine Hälfte der Gruppe absolvierte eine zweitägige Schulung durch Psoriasis-Spezialisten, die ausführlich über Epidemiologie, Pathogenese, Klinik, Diagnostik, Komorbiditäten, Therapie und einen bezogen auf die Psoriasis günstigen Lebensstil informierte. Die andere Hälfte der Gruppe diente als Kontrollgruppe und nahm ausschließlich an der zweimaligen Befragung teil. Beide Gruppen beantworteten Fragen zu Patientencharakteristika, aktuellen Beschwerden und Krankheitsschwere, nahmen eine Selbsteinschätzung zum Thema Krankheit und Therapie vor, absolvierten einen Wissenstest und gaben Antworten bezogen auf ihre seelische Gesundheit und gesundheitsbezogene Lebensqualität. In den Ergebnissen konnten die Schulungsteilnehmern eine Zunahme der Selbstkompetenz, eine deutliche Wissenszunahme nach Abschluss der Schulung sowie eine verbesserte allgemeine Gesundheitswahrnehmung verzeichnen. Subgruppenanalysen ergaben, dass Frauen vor der Schulung über mehr Wissen verfügten, Männer aber einen größeren Wissenszuwachs erreichten, ebenso wie jüngere Patienten. Ältere Studienteilnehmer hingegen profitierten auf der emotionalen und gesundheitlichen Ebene. Es konnte gezeigt werden, dass länger erkrankte Patienten zufriedener mit ihrer Therapie waren und auf emotionaler Ebene profitierten, während kürzer erkrankte und normalgewichtige Patienten ihre Einstellung zur Gesundheit realistischer gestalteten. Studienteilnehmer, die an weiteren Erkrankungen litten, berichteten über geringere Sorgen nach Abschluss der Schulung. Zusammenfassend scheinen Psoriasis-Patienten von einer ausführlichen Patientenschulung zu profitieren. Durch ein verbessertes Verständnis der Patienten für ihre Erkrankung und eine erhöhte Selbstkompetenz können diese den eigenen Krankheitsverlauf entscheidend mitbeeinflussen und so zu besseren Behandlungsergebnissen beitragen. Entsprechend auf Patientenwünsche und Subgruppen zugeschnittene Patientenschulungen sollten daher regelmäßig in dermatologischen Zentren angeboten werden. Dies kann zu einer Verbesserung der Patientenversorgung und höherer Zufriedenheit bei Patient und Behandler führen.