Käfigturm

Der Käfigturm ist das nordwestlichste Verteidigungswerk der Kernaltstadt. Die Nord- und Westmauer des Turmes stossen in in einer langen Rundung aufeinander. Diese Rundung ist noch heute an der Heuscheuer zu sehen, dem Gebäude, in dem die Grundmauern des Käfigturms nach seiner Zerstörung aufgegangen sind.
In der Stadtansicht von Sebastian Münster (1550) ist der Käfigturm bereits eingezeichnet, ein weiter südlich gelegener Turm ist erst auf dem Stich von Merian zu erkennen. Beide Türme sind auf eckigen Grundriss aufgebaut und haben ein Aufbau aus Fachwerk. Das Obergeschoss des Käfigturms ist vorkragend. Der Käfigturm wird 1466 erstmals als Gefängnis erwähnt. Von dieser Funktion leitet sich sein Namen ab, da verurteilte Frauen im Turm hinter Gittern wie in einem Käfig saßen und gemeinnützige Arbeiten verrichten mussten. Der Turm wurde deshalb auch Frauenturm genannt.
Eine Datierung der Erbauung ist nicht möglich. Gegenüber dem Käfigturm liegt das Zeughaus, das nach SCHMIEDER (1937) unter Philipp den Aufrichtigen (1476-1508) errichtet worden ist. Der Turm könnte kurz danach errichtet worden sein, um einen besseren Überblick über die Vorstadt zu haben.

Literatur: