Mitteltor

Das Mitteltor ist ein nahezu quadratischer Torturm, der den westlichen Zugang zur Kernaltstadt regelt. Es stand nördlich des Universitätsplatzes an der Hauptstraße hinter dem Stadtgraben. Um den Graben zu überbrücken, war das Mitteltor mit einer Zugbrücke versehen, die in eine Tornische auf der Westseite eingezogen werden konnte. Die Zugbrücke wurde aller Wahrscheinlichkeit nach entfernt, als der Stadtgraben im Zuge der Stadterweiterung im Jahre 1392 eingeebnet wurde.

Der spitze gotische Turmhelm trägt einen kleinen Glockenturm. In der Dachmitte aller vier Dachseiten sind Erker aus Holz eingebaut. Die Erker ragen über die Dachkante hinaus und haben im Boden Schlitze, die als Fußscharten bezeichnet werden. Durch die Fußscharten können Angreifer bekämpft werden. An der nördlichen Turmseite war ein weiterer Erker angebracht, der als Abort diente. Die Arkaden an der östlichen Turmseite standen bis zur Stadterweiterung offen,danach wurden sie zugemauert.

Bis zur Stadterweiterung im Jahre 1392 hieß das Mitteltor "Untertor". Der Name "Martinsturm" wurde ebenfalls verwendet und leitet sich von der Martinsglocke ab, die im Glockentürmchen befestigt war.

Das Mitteltor wird nach seiner Zerstörung im Pfälzisch-Orleansschen Erbfolgekrieg im zweiten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts in barockem Stil wieder aufgebaut. Annähernd 100 Jahre später, im Jahre 1827, wird es auf Drängen der Bürgerschaft von der Stadt abgerissen.

Literatur: