Der Hexenturm ist das südwestlichste Befestigungselement der Kernaltstadt und stellt den einzigen noch heute erhaltenen Teil der Befestigung dar.
Er hat eine Seitenlänge von jeweils ca. 10 Metern eine Höhe inklusive des Spitzdaches von annähernd 45 Meter. Ein Mansardendach erhielt der Turm erst nach 1693.
Der Hexenturm steht in einem Winkel von 45 Grad zu der aus dem Norden und Osten angrenzenden Mauer. Mit seinen Schießscharten ist er zum Klingenteichtal ausgerichtet und schützt die Kernaltstadt gegen Angriffe aus diesem Bereich. Der Erbauungszeitraum kann auf das Ende des 13. Jahrhunderts datiert werden. Über mögliche Vorgängerbauten seit 1235 können keine Angaben gemacht werden. Bis ins 15. oder 16. Jahrhundert waren die stadtseitigen Arkaden offen. Dies sollte verhindern, dass ein Feind, der den Turm eingenommen hat, ihn als Schutz und Ausgangsbasis für weitere Angriffe gegen die Stadt nutzen kann. Mit der Befestigung der Vorstadt erübrigte sich dieses Vorsichtsmaßnahme und die Arkaden wurden -zumindest teilweise- zugemauert. Aus dem Merianstich von 1620 kann nicht mit Sicherheit gefolgert werden, dass die Arkaden, im Gegensatz zum Mitteltor, zugemauert waren.
Der Hexenturm wurde auch als Gefängnis genutzt und wurde deshalb ursprünglich als Diebsturm bezeichnet.
Der Hexenturm ist heute in den Gebäudekomplex der Neuen Universität integriert. Die Arkaden wurden im 20. Jahrhundert wieder geöffnet und 1933 wurde im ersten Obergeschoß ein Kriegerdenkmal angelegt.