Gustav Robert Kirchhoff (1824-1887) lehrte von 1854 bis 1875 als Physikprofessor an der Heidelberger Universität. Hier entdeckte er 1859/60 gemeinsam mit Robert Wilhelm Bunsen die Spektralanalyse.
Die Aufsatzsammlung enthält: 1.) Robert von Helmholtz: Gustav Robert Kirchhoff 2.) August W. Hofmann: Gedächtnisrede auf Gustav Robert Kirchhoff 3.) Friedrich Pockels: Gustav Robert Kirchhoff 4.) Emil Warburg: Zur Erinnerung an Gustav Robert Kirchhoff
1860 fanden Gustav R. Kirchhoff und Robert W. Bunsen in ihrem Heidelberger Labor heraus, dass das durch ein Prisma geleitete Licht erhitzter chemischer Elemente charakterische Linien erzeugt. Diese Linien erlauben die eindeutige Fernidentifizierung der beteiligten Stoffe. Die beiden Forscher publizierten ihre Entdeckung in den Annalen der Physik und Chemie.
Gustav R. Kirchhoff war vom 18.4.1865 bis zum 2.4.1866 Prorektor der Heidelberger Universität. In dieser Eigenschaft hielt er am 22. November 1865 zur Jahresfeier die Rede ,,Ueber das Ziel der Naturwissenschaften''. Seine Grundvorstellung ist, dass alle Naturerscheinungen durch Bewegungen entstehen und daher durch die Mechanik beschrieben werden können. Zeitbedingt nimmt er noch an, dass das Weltall durch den Lichtaether gefüllt ist, aber die Existenz eines Wärmestoffes verneint er bereits; er hatte erkannt, dass Wärme durch Bewegung der Materie entsteht.
Selbstrezension Gustav R. Kirchhoffs zu seinem Aufsatz: Ueber Reflexion und Brechung des Lichtes an der Grenze krystallinischer Mittel In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Phys. Abth. 2. 1876, S. 57-84
Selbstrezension Gustav R. Kirchhoffs zu seinem Aufsatz: Zur Theorie des Condensators In: Monatsberichte der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschafte zu Berlin. 1877, S. 144-162
Inhalt: Band 1, 1857 bis 1859 - Ueber das Sonnenspektrum Band 2, 1858 bis 1862 - Ueber einen neuen Satz der Wärmelehre - Demonstration des Ruhmkorff'schen Apparats - Ueber Rubidium und Caesium / Vortrag von Robert W. Bunsen - Ueber den von Herrn Hofr. Bunsen und ihm construirten Spektral-Apparat Band 3, Dez. 1862 bis März 1865 - Ueber die Beobachtungen von Miller und Huggins über die Spektra der Gestirne
Nach der Ausgabe der Populären Schriften, 1905 neu herausgegeben und mit einem Personenregister versehen von Gabriele Dörflinger, Universitätsbibliothek Heidelberg, 2009. Biographie des Physikers und Mathematikers Gustav R. Kirchhoff (1824-1877), der von 1854 bis 1875 in Heidelberg lehrte und hier 1860 gemeinsam mit Bunsen die Spektralanalyse entdeckte.
Robert von Helmholtz, der 2. Sohn Hermann von Helmholtz' kannte Gustav Robert Kirchhoff seit seinen Kindertagen in Heidelberg. Die Familien Helmholtz und Kirchhoff wohnten ab 1863 im neuerbauten Naturwiss. Institut (Friedrichsbau).