This study explores the extent of sexual abuse of minors by members of the Catholic Church in Germany. It is the first comprehensive study to examine this extent in a European country. The goals of this study are as follows: (a) to analyze whether the extent and characteristics of sexual abuse in a European country are comparable to those in the United States and Australia and (b) how discrepancies can be explained. The personnel files of 38,156 Catholic Priests, deacons, and male members of religious orders in the authority of the German Bishops’ Conference were analyzed. The study period lasted from 1946 to 2014. All 27 German dioceses took part in this study. A total of 4.4% of all clerics (N = 1,670) from 1946 to 2014 were alleged to have committed sexual abuse, and 3,677 children or adolescents were identified as victims. These results are similar to those from comparable studies in the United States. Sexual abuse of minors within the authority of the Catholic Church seems to be a worldwide phenomenon.
Viele Studien zeigen Zusammenhänge zwischen depressiven Störungen und distalen sowie proximalen belastenden Lebensereignissen. Bisher fehlen jedoch Untersuchungen, die a) die Wirkung belastender distaler und proximaler Ereignisse gleichzeitig analysieren, b) den Einfluss dieser Ereignisse auf unterschiedliche Verlaufsformen depressiver Störungen untersuchen und c) die Rolle positiver Faktoren berücksichtigen. Basierend auf Daten von 349 Personen (geb. 1950-52), die an den ersten beiden Messzeitpunkten der Interdisziplinären Längsschnittstudie des Erwachsenenalters (ILSE) teilnahmen (T1-T2: 4.1 Jahre), wird der Einfluss von distalen und proximalen Lebensereignissen auf den weiteren Verlauf von minorer und Major Depression analysiert sowie die Rolle positiver Faktoren untersucht. Ausgehend von ILSE-T2 stehen 227 psychisch immer gesunden Teilnehmern, 78 remittierte Depressive (dies sind Probanden, die bis zu T1 irgendwann im Laufe ihres Lebens eine depressive Episode erlitten hatten, aber nicht mehr in den vier Erhebungszwischenjahren), 23 Depressive mit einem Rückfall und 21 späte neuerkrankte Depressive gegenüber. Die psychiatrischen Diagnosen wurden mit dem Strukturierten klinischen Interview für DSM-III-R erhoben. Belastende Kindheitsereignisse (0 bis 16. Lebensjahr) wurden zu T1 im Rahmen eines halbstrukturierten Interviews, anhand offener Fragen zur Kindheit, Situation in der Familie etc. erhoben und anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse 20 Kategorien aus den Bereichen Verlust- Trennungsereignisse, Psychopathologie eines Elternteils, Traumatisierung durch andere und weitere Widrigkeiten (disharmonische Familienverhältnisse, eigene chronische Erkrankung) zugeordnet. Die zeitnahen Ereignisse wurden zu T2 anhand eines halbstrukturierten Interviews (offene Fragen zu Veränderungen in den vorausgegangenen vier Jahren) erhoben und 34 Kategorien aus den Bereichen Beruf, Gesundheit, Wohnen, Finanzen, Justiz, Partnerschaft, soziales Umfeld, Tod zugeordnet. Basierend auf einer Hauptkomponentenanalyse wurden die folgenden fünf positiven Faktoren aufgebaut: 1) Ausgedehnter Lebensraum/stützendes familiäres Umfeld, 2) hohe Selbstwirksamkeit, 3) hohe Integration in Peergruppen, 4) hohes Selbstwertgefühl/positives Selbstbild in der Jugend und 5) hohe kognitive Befähigung. Es zeigen sich im Vergleich mit der gesunden Kontrollgruppe bei remittierten, wieder erkrankten und neu erkrankten Personen a) mehr kritische Lebensereignisse, b)differenzielle Einflüsse der Ereignisse auf Inzidenz und Verlauf einer Depression und c) protektive Effekte von persönlichen und sozialen Ressourcen auf spezifische Lebensereignisse.