Die vorliegende deskriptive und zugleich praxisorientierte Arbeit behandelt die Militärsprache der Bundeswehr aus der fachsprachenlinguistischen und translationswissenschaftlichen Perspektive. Sie richtet sich in erster Linie an Translator*innen (Übersetzer*innen und Dolmetscher*innen), die sich mit der Militärsprache beschäftigen. Einerseits liefert sie einen Überblick über die Organisationsbereiche der Bundeswehr als Institution, denn Sprachmittler müssen sich in erster Linie mit dem Tätigkeitsbereich auskennen. Andererseits hebt sie die Besonderheiten der Militärsprache der Bundeswehr hervor. Sie betrachtet sie in bestimmten Kommunikationssituationen, macht auf konkrete Probleme aus der Praxis aufmerksam und schlägt Lösungen vor.
Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt der Arbeit: Ist die Militärsprache der Bundeswehr eine Fachsprache? Wodurch zeichnet sich die Fachkommunikation der Bundeswehr aus und welche sprachlichen Möglichkeiten werden dabei genutzt? Wie sehen Syntax, Morphologie und Lexik der Militärsprache aus und welche Verfahren können bei der Übersetzung militärspezifischer Terminologie angewandt werden?
In der Arbeit wird ebenfalls der militärische Kernwortschatz, der aus verschiedenen Primär- und Sekundärquellen gesammelt wurde, in Form eines thematischen dreisprachigen Glossars in Deutsch-Russisch-Armenisch festgehalten.
Leben und Leiden des Kreuzfahrers Conrad von Montferrat im 12. Jahrhundert, Zeitgenosse und Fluch Richard Löwenherz’, Opfer von Assassinendolchen, Familiengeschichte
Die Dissertation befasst sich mit den politisch gewollten strukturellen und funktionalen Veränderungen der Bundeswehr zwischen 1989-2011 und dem in diesem Zeitraum zu verortenden Wandel von der Verteidigungs- zur Einsatzarmee innerhalb dynamischer Rahmenbedingungen. Dabei dienen paradigmatische militärgeschichtliche Zäsuren und Auslandseinsätze, die Phasen des Wandels nach sich zogen, als roter Faden der Untersuchung. Die Einsätze werden dabei jedes Mal in einen übergeordneten Transformationsprozess eingebettet, wobei unter anderem folgende Fragen beantwortet werden sollen: Welche Zäsuren führten zu einem grundlegenden Wandel der Struktur und Funktionalität? Welche Einsätze können dafür als Belege dienen, waren somit paradigmatisch? Wie ist der Begriff der Transformation historisch und politisch einzuordnen und zu erklären? Welche Bedeutung hatten die NATO, die Vereinten Nationen und die Europäische Union für die deutsche Militärpolitik im genannten Untersuchungszeitraum? Welche Rolle spielten nationale und internationale Norm- und Wertvorstellungen sowie Mentalitäten im Kontext deutscher Auslandseinsätze? Was hat sich an Qualität und Quantität der Einsätze verändert? Welche Probleme traten dabei hervor? War die Bundeswehr zu Beginn überhaupt als Einsatzarmee einsetzbar? Wie ist die Entwicklung hin zur Einsatzarmee auf Basis der Quellen historisch-politisch einzuordnen? Ziel war eine neue, systematische und umfassende Aufarbeitung deutscher Auslandseinsatzpolitik mit ihren vielschichtigen, multilateral-reziproken Bedingungsfaktoren.
Diese Arbeit behandelt eine beinahe in Vergessenheit geratene Episode der US-Westexpansion: den mexikanisch-amerikanischen Krieg 1846-1848. Die Darstellung legt offen, dass der Krieg auf beiden Seiten sehr stark von Gräueltaten und von Perzeptionen eines „Rassenkriegs“ geprägt war, die in eine Gewaltspirale mündeten. Die meisten Beobachter beurteilten die Vorfälle als „unzivilisiert“ und im Widerspruch zum zeitgenössischen Gewohnheitsrecht.
Die Arbeit analysiert die Umstände, Motive und Folgen der Gräueltaten, deren zeitgenössische Darstellung sowie die Versuche, die illegitime Gewalt zu ahnden. Der Fokus liegt dabei auf den Überzeugungen, Wahrnehmungen und Kriegserlebnissen der amerikanischen Berufssoldaten, Freiwilligen und Texas Rangers. Zugleich bezieht die Arbeit die mexikanische Seite in Form von Guerilleros, Politikern und der Presse ein. Es handelt sich um eine kultur- und sozialgeschichtlich erweiterte Militärgeschichte „von unten“, die den enormen Einfluss der Faktoren „Rasse“, Klasse, Religion und Gender nachweist.
Die Arbeit zeichnet ein vielschichtigeres Bild des Kriegs, indem sie die Rollen und Erfahrungen der Kriegsteilnehmer beider Seiten wie auch der einheimischen Bevölkerung in den Blick nimmt. Fallstudien von Massakern und besetzten Städten weisen die lokalen Zusammenhänge der illegitimen Gewalt nach und zeigen die jeweilige Dynamik auf. Der mit Rassismus verbundene Auserwähltheitsglaube war zugleich Motiv und Rechtfertigung der US-Expansion und beförderte illegitime Gewalt gegen Mexikaner. Für die mexikanische Seite analysiert die Arbeit erstmals die illegitime Gewalt der Guerilleros und arbeitet neue Erkenntnisse über die Besatzungsbedingungen und die Reaktionen der Einheimischen heraus. Die Untersuchung legt minutiös dar, wer wem, warum, unter welchen Umständen und mit welchen Folgen was für eine Form illegitimer Gewalt antat.
Paul Schmitthenner, der »wehrwissenschaftliche Tausendsassa im Südwesten« und »Chef-Militarist« der Universität Heidelberg wollte durch das Kriegsgeschichtliches Seminar (KGS)seine persönliche Idee von Kriegsgeschichte und Wehrpolitik umsetzen. Seine einzigarte Verbindung zwischen Wissenschaft, Politik und Militär stellt eine Besonderheit in der Universitätslandschaft während der NS-Zeit dar. Die neben dem KGS neu entstandenen Institute an anderen Universitäten verfügten nicht über die Freiheit, welche Schmitthenner ob seiner Ämtervielfalt in Heidelberg und Baden besaß. Erst durch diese personelle wie institutionelle Verstrickung waren sein Aufstieg und der des Seminars möglich. Als maßgeblicher Faktor seines Erfolges ist sein persönliches Netzwerk mit lokalen Eliten und Militärs zu betonen, erst diese Beziehungen haben für Schmitthenner viele Möglichkeiten eröffnet. Einem anderen Institutsleiter oder Rektor ohne seine militärische Ausbildung und den durch seine Ämtervielfalt resultierenden Kontakten wäre ein solcher Aufstieg nicht möglich gewesen. Die bisher wenig erschlossene Geschichte von Schmitthenner und dem KGS verdeutlicht daher einen komplexen Zusammenhang zwischen historischen Ereignissen und den persönlichen Verbindungen zwischen Akteuren und Institutionen auf der lokalen Ebene während der Zeit des Nationalsozialismus.
Die vorliegende Arbeit behandelt vier zwischen 2002 und 2009 eingerichtete bzw. überarbeitete Kriegsausstellungen in der Türkei. Neben der Darstellung des jeweiligen Entstehungskontexts der Ausstellungen werden die in ihnen präsentierten kriegerischen Gründungsmythen, die durch sie vermittelten Geschichtsbilder und Bilder von Nation sowie deren Wandel im Laufe der letzten Dekade analysiert.
Versorgung von Militärinvaliden in Baden
Das Thema 'NS-Zwangsarbeit' war lange Zeit ein von der Forschung vernachlässigtes Thema. Erst als unter der Rot-Grünen Bundesregierung seit 1999 eine gesetzliche Vorbereitung zur "Entschädigung" erarbeitet wurde und Kommunen wie Unternehmen einer wissenschaftlichen Grundlage bedurften, erhielt das Thema eine große Forschungskonjunktur. In diesem weiten Kontext ist auch die vorgelegte Lokalstudie zu sehen. Sie behandelt exemplarisch den Ort Baden-Baden in Bezug auf die dort eingesetzten ZwangsarbeiterInnen, schildert Charakteristika der Zwangsarbeit in einer traditionell vom Tourismus und von ausländischem Publikum geprägten, grenznahen Stadt. Die Arbeit liefert Anknüpfungspunkte und stellt Fragen an eine Strukturgeschichte Badens zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Insofern ist sie als erster Schritt zum Thema, das viele 'blinde' Flecken besitzt, zu sehen.
Die Arbeit untersucht den Einfluss des „Krieges gegen die Drogen“ auf die zivil-militärischen Beziehungen in Mexiko seit 2006, nachdem die Streitkräfte zuvor mit dem Staat lange Zeit eine funktionale Interessensgemeinschaft bildeten. Ohne eine konkrete Bedrohung von außen und unter dem „de facto Schutzschirm der USA“ richtete sich ihr Fokus auf die Niederschlagung von Aufständen und Streiks, den Einsatz gegen diverse guerrilla- Bewegungen sowie auf den Kampf gegen Drogenschmuggel und Organisierte Kriminalität. Im Gegensatz zu den in Lateinamerika verbreiteten Militärputschen waren Mexikos zivil-militärische Beziehungen dabei während des 20. Jahrhunderts von herausragender Stabilität geprägt; zu keinem Zeitpunkt versuchte das Militär, selbst die Macht zu erlangen. Im Austausch für diese Loyalität garantierten die Zivilen dem Militär weitreichende Autonomie über seine internen Angelegenheiten wie auch bei seiner Rolle in der Inneren Sicherheit.
Die vorliegende Analyse soll zu einem umfassenden Verständnis der zivil-militärischen Beziehungen in Mexiko beitragen und dabei besonders die Rolle des mexikanischen Militärs während des „Krieges gegen die Drogen“ untersuchen. Vorrangiges Ziel ist die Feststellung von Pfadabhängigkeiten in den zivil-militärischen Beziehungen und die Untersuchung der Strategien, die die zivilen Autoritäten während des Untersuchungszeitraums zur Etablierung ziviler Kontrolle angewandt haben. Dabei wird davon ausgegangen, dass den Zivilen zwar ein breites Set an Strategien zur Forcierung ziviler Kontrolle zur Verfügung steht, jedoch aufgrund unterschiedlich günstiger Kontextfaktoren die Anwendung dieser Strategien begrenzt ist. Die Analyse soll dabei Aussagen darüber ermöglichen, wie sich diese Faktoren auf die Strategien der zivilen Autoritäten ausgeübt haben. Darüber hinaus wird untersucht, inwieweit durch die angewandten Strategien eine Veränderung bei Aspekten der zivilen Kontrolle bedingt wurde.
This disseration provides an answer to the question what influence societal preferences have on US military innovation. For this purpose, it connects theoretical threads from Governmental Political and New Liberalism with the literature on military innovation and democratic peace. Four periods of military transition during which the incentive for military innovation is particularly strong are analysed based on a structured-focused comparison: The Post-World War II (1945-1949), the Korean War period (1959-1953), the Post-Cold War (1990-1998) and the War on Terror period (2001-2007). The findings of this study show that the domestic and international levels of US military policy increasingly follow conflicting logics which reduce the likelihood of innovation. The public majority's interest in innovation as a means to maintain efficient military forces in a changing world remains latent most of the time. In contrast, special interest groups' preferences for the benefitial domestic status quo result in a permanent push towards military stability. Only in cases of perceived failure, the public majority actively engages in military policy and triggers reform through elections.
Aus dem Blickwinkel der Welt- und Globalgeschichte, erscheint die Geschichte der Jüdischen Brigade zuerst thematisch eng an einen militärhistorischen Rahmen gebunden: Mitten in den Wirren des Zweiten Weltkrieges entsteht unter der britischen Regierung eine eher kleine militärische Einheit mit äußerst beschränkter Einsatzdauer. Bei genauerem Hinsehen offenbart sich jedoch die Besonderheit dieser Brigade, die nicht nur ausschließlich aus jüdischen, international rekrutierten Soldaten zusammengesetzt war, sondern der auch ein immenser publizistischer und administrativer Aufwand mit globalen Auswirkungen vorausging. Angefangen bei der Vielfalt jüdischer Bewegungen seit dem 19. Jhd., den kolonialen Verflechtungen im Umfeld der erste Jüdischen Legion während des Ersten Weltkriegs, bis hin zu den politischen und zivilgesellschaftlichen Ereignissen, die zur Aufstellung der Jüdischen Brigade 1944 führten, lassen sich viele unterschiedliche Aspekte anhand der Brigade sichtbar machen. Mit der Geschichte der Jüdischen Brigade lassen sich daher einerseits ein großer Teil der „entangled History“ des Nahen Ostens, Europas, britischer Kolonien und den USA offen legen. Andererseits zeichnen sich hier die gegenseitige Beeinflussung der zivilgesellschaftlichen, politischen und sogar militärischen Ebenen in den Ereignissen deutlich ab.
Von der Wehrmacht zur Bundeswehr - personelle Kontinuität und Diskontinuität beim Aufbau der Deutschen Streitkräfte 1955-1966.