Themastisiert wird die Einbindung von lateinischen Schriftzeichen in die Malerei als eine das 20. Jahrhundert prägende Entwicklung. Einleitend werden zunächst die wesentlichen Schriftmedien vorgestellt, die in der Bildenden Kunst ihren Niederschlag finden. Anschließend wird eine Untersuchung markanter, die Kunstlandschaft prägender Künstler und Gruppierungen vorgenommen, wobei anhand ausgesuchter Werke die verschiedenen Ausprägungen der Verquickung von Schrift und Bild im 20. Jahrhundert aufgezeigt wird.
We fit a class of semiparametric models to a nonstationary process. This class is parametrized by a mean function µ( · ) and a p-dimensional function theta ( · ) = (theta(1)( · ) , ..., theta(p) ( · ))´ that parametrizes the time-varying spectral density ftheta( · ) (lambda). Whereas the mean function is estimated by a usual kernel estimator, each component of theta ( · ) is estimated by a nonlinear wavelet method. According to a truncated wavelet series expansion of theta(i) ( · ), we define empirical versions of the corresponding wavelet coefficients by minimizing an empirical version of the Kullback-Leibler distance. In the main smoothing step, we perform nonlinear thresholding on these coefficients, which finally provides a locally adaptive estimator of theta(i) ( · ). This method is fully automatic and adapts to different smoothness classes. It is shown that usual rates of convergence in Besov smoothness classes are attained up to a logarithmic factor.
In this paper, we discuss the properties of mixed graphs whichvisualize causal relationships between the components of multivariatetime series. In these Granger-causality graphs, the vertices, representing thecomponents of the time series, are connected by arrows according to theGranger-causality relations between the variables whereas lines correspondto contemporaneous conditional association. We show that the concept ofGranger-causality graphs provides a framework for the derivation ofgeneral noncausality relations relative to reduced information sets by performingsequences of simple operations on the graphs. We briefly discussthe implications for the identification of causal relationships. Finally we provide an extension of the linear concept to strong Granger-causality.
In ihrem neuen Buch beschreibt Eleanor Maccoby in einem narrativen Forschungsüberblick die unterschiedlichen Kulturen von Mädchen und Jungen in der Kindheit. Sie vertritt dabei die These, dass eine weitgehende Geschlechtertrennung in der Kindheit die Ursache für Geschlechtsunterschiede im psychischen Erleben und Verhalten Erwachsener ist.
Zusammenstellung der von Ludwig Boltzmann verfassten Publikationen.
Nachruf auf den Mathematiker Herbert Seifert, vorgetragen in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1997.
Nachruf auf den Mathematiker Friedrich Karl Schmidt, vorgetragen in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1978.
Nachruf auf den Mathematiker Gottfried Köthe, vorgetragen in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1990.
Bildwerke, die mit dem Begriff „dekorativ“ qualifiziert werden, fanden lange Zeit keine vorrangige Beachtung in der archäologischen Forschung, da man sie eher dem Kunsthandwerk zurechnete und in bezug auf den Inhalt „dekorativ“ mit „bedeutungslos“ gleichsetzte. Unter dieser Prämisse wurden „dekorative“ Werke in erster Linie als eine Art hilfswissenschaftlicher Indizien betrachtet, die vor allem für Fragen der Chronologie und der Unterscheidung von Werkstätten aufschlußreich sind. Aus der theoretischen Erkenntnis, daß die Grenze zwischen „Kunst“ und „Kunsthandwerk“ für die Antike inadäquat und die Opposition von „Dekor“ und „Bedeutung“ problematisch ist, wurden jedoch in jüngerer Zeit vermehrt Untersuchungen zu einzelnen Werkgruppen unternommen, die neue Wege des wissenschaftlichen Verständnisses aufzeigen. Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Ausstattung großer Architektur, sowohl der Gebäude in den städtischen Zentren wie auch aufwendiger Grabbauten in den Nekropolen, mit „dekorativen“ Friesen, wobei die zentrale Gruppe der Friese aus Rom und Latium am besten Einblick in die Fragen, Phänomene und Zusammenhänge der Gattung gibt. Ausgehend vom Vitruv’schen decor-Begriff, der die angemessene Ausstattung antiker Lebenskontexte bezeichnet, geht es dabei um das Ziel, die semantischen Bedeutungen der römischen dekorativen Friese in ihrem historischen und funktionalen Kontext zu erschließen, sie in das allgemeine sozio-historische, politische und religiöse Umfeld ihrer Entstehungszeit einzubinden und die konkrete inhaltliche Bedeutung einzelner Exemplare in ihrem jeweiligen Baukontext zu erschließen. Grundlage der Arbeit bildet ein Katalog von 62 mehr oder minder gut erhaltenen Friesen, die im wesentlichen in drei Gruppen zu unterteilen sind: Girlandenfriese, Waffen- und Kultgerätfriese sowie Friese mit antithetischen Gruppen. Der Katalog enthält neben den relevanten Angaben zur Beschaffenheit, Auffindung und Geschichte einzelner Exemplare auch eine eingehende Diskussion aller Detailfragen wie Bauzugehörigkeit, Ergänzung und Datierung. In drei umfangreichen Kapiteln wird die Genese und weitere Entwicklung der verschiedenen Friesgruppen nachgezeichnet, die inhaltliche Bedeutung der einzelnen Motive und Dekorarrangements erhellt und in detaillierten Einzelanalysen die Aussage der Friese in ihrem jeweiligen Bau- und Ausstattungszusammenhang erörtert. Den Abschluß bildet eine synchronistische Übersicht über die Entwicklung der verschiedenen Friesarten, wobei übergreifende Tendenzen deutlich gemacht und die Friese in einen größeren historischen sowie kultur- und geistesgeschichtlichen Zusammenhang gestellt werden. Im Rahmen der Ausstattung eines Bauwerks erfüllen die dekorativen Friese in erster Linie eine begleitende, auf die Bestimmung des Gebäudes hinweisende Funktion: Sie unterstreichen seinen Charakter und schaffen eine angemessene Atmosphäre. Darüber hinaus aber können sie schlagwortartig ideelle Vorstellungen und programmatische Inhalte vermitteln, die über den Baukontext selbst hinausweisen. Zu diesem Zweck bedienen sie sich einer begrenzten Anzahl von Bildzeichen und Emblemen, die in ihrer Gesamtheit ein bestimmtes Bedeutungsfeld umreißen und sich dem Betrachter durch ihre repetitive Wiedergabe nachhaltig einprägen. Vielschichtig lesbar sind insbesondere die differenziert gestalteten Friese der großen Staatsbauten, deren Verständnis ein gewisses Rezeptionsvermögen voraussetzt. Darin unterscheiden sich beziehungsreich konzipierte dekorative Friese kaum von bestimmten narrativen Figurenfriesen, deren Bedeutung sich dem Betrachter nur bei einer genauen Kenntnis der dargestellten mythischen oder historischen Ereignisse erschließt. Inwieweit der Betrachter in die vom Bauherrn oder Auftraggeber intendierte Aussage einzudringen vermochte, oder welche Assoziationen er sonst mit den einzelnen Motiven verband, hing demnach in hohem Maße von seinen individuellen Interessen und Kenntnissen ab. Gewiß kann ein dekorativer Fries keine ähnlich komplexen und umfassenden ideologischen Konzepte vermitteln wie ein narrativer Figurenfries; seine Aussage bleibt unbestimmter und bewegt sich in einem allgemeineren Rahmen. Gleichwohl geht seine inhaltliche Aussage weit über das hinaus, was ein genuines Ornament zu leisten imstande ist.
David Livingstone is renowned for his work on the history and philosophy of geography and scientific culture. His writing focuses on contextual histories of the sciences and the relationship between science and religion. During the Hettner Lectures 2001 Livingstone developed further his geographical approach to science studies. In "Knowledge, Space and the Geographies of Science," David Livingstone explores how different historical spaces of knowledge production and consumption contribute to the shaping of scientific knowledge claims. He argues that both scientific practice and the interpretation of scientific theories can best be characterised as located performances. Livingstone’s second lecture traces geographical imaginations of the tropics in the Western world. He reconstructs the processes by which European philosophers, travel writers, medical doctors, artists and cartographers shaped the "exotic" character of the concept "tropics". In an inherently hermeneutic encounter, they helped to establish a feeling of superiority over nature and other civilisations. By taking up basic ideas of Hans-Georg Gadamer on hermeneutics, Livingstone contextualises his second Hettner Lecture in Heidelberg.
Der 15 minütige Film stellt das geplante ATLAS-Projekt am Large Hadron Collider (LHC) des europäischen Kernforschungszentrums CERN vor. Die Physik und die appartiven Entwicklungen im Rahmen diese Projektes werden vorgestellt. Das Kirchhoff-Institut für Physik der Universität Heidelberg ist am ATLAS-Experiment beteiligt. Mit freundlicher Genehmigung durch das das Europäische Kernforschungszentrum (CERN) in Genf (Schweiz).
With the advent of computers in the experimental labs, dynamic systems have become a new tool for research on problem solving and decision making. A short review on this research is given and the main features of these systems (connectivity and dynamics) are illustrated. To allow systematic approaches to the influential variables in this area, two formal frameworks (linear structural equations and finite state automata) are presented. Besides the formal background, it is shown how the task demands of system identification and system control can be realized in these environments and how psychometrically acceptable dependent variables can be derived.
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Darstellung der psychologischen und epiphanischen Grundzüge, die den Roman Svevos als einschlägigen Schlüsseltext des 20. Jahrhunderts ausweisen.
We present a three-year record of continuous gas chromatographic nitrous oxide (N2O) observations performed at the urban station Heidelberg (Germany) together with weekly flask data from a remote continental site, Schauinsland (Black Forest, Germany), and two-weekly integrated data from the maritime background station Izaña (Canary Islands). These data are supplemented by continuous atmospheric radon-222 observations. Mean rates of increase of N2O of 0.70–0.78 ppb/yr were observed over the continent and in maritime background air (Izana). The well-mixed continental mixing ratio was found to be higher by only 1.1 ppb (Schauinsland) and 2.4 ppb (Heidelberg) than for maritime background air. Specially tailored data selection of the Heidelberg record allowed the changing influence of a regional N2O point source (adipic acid production, BASF AG) to be clearly identified. The radon (222Rn) tracer method was applied to nighttime N2O observations at Heidelberg to estimate mean regional emissions, which changed from (161±32) µg N2O-N/m2/h in 1996/1997 to (77±10) µg N2O-N /m2/h1 in 1998 as a consequence of 90% emission reduction from BASF. An estimate of the continental N2O flux from southwestern Europe based on further selected Heidelberg data (only well-mixed, late afternoon situations) and observations from the Schauinsland station yielded mean N2O fluxes of (43±5) µg N2O-N m–2h–1 and (42±4) µg N2O-N /m2/h1. These results compare well with statistical emissions inventories, when taking into account possible systematic errors of the radon tracer method of 30-35%.
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Da die Diathek in einem Kunstgeschichtlichen Universitätsinstitut eines der wichtigsten Arbeitsmittel darstellt, der inhaltlich-thematische Zugriff aber meist nicht möglich ist, wurde die Bilddatenbank IMAGO entwickelt. Sie kommt als Recherche-Instrument, Forschungs-Datenbank und Inventarisierungsprogramm zu einem vielfältigen Einsatz. Der Artikel gibt einen Überblick über bestehende kunsthistorische Regelwerke und erläutert den für IMAGO entwickelten Thesaurus.
Viele Museumsbibliotheken haben noch nicht den Schritt ins Informationszeitalter gemacht und spielen deshalb in der Museumsorganisation nicht die Rolle, die ihnen zustehen könnte. Der Artikel gibt eine Analyse der aktuellen Situation wieder, beleuchtet die Zusammenarbeit von Bibliothek und Museum und stellt die Erweiterung der klassischen Aufgabe eines Bibliothekars zum Informationsmanager dar. Es werden viele internationale Beispiele für die Einrichtung von musealen Informationszentren aufgeführt. Betont wird wie wichtig die Kooperation aller Abteilungen in einem Museum ist, die dann in eine integrierte Datenbank münden sollte.
Der Artikel gibt einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung der Bibliothek des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg. Die Wiedereröffnung wurde zu einer Neuorientierung der Bibliothek genutzt mit zukünftiger aktiver Teilnahme am Programm des Museums. Es wird das neue Konzept, die bisherige Umsetzung mit allen entstandenen Problemen, die Beschäftigung von ehrenamtlichen Mitarbeitern und die Aktivitäten der Bibliothek beschrieben.
“Hoffnung auf Unsterblichkeit im Reinen Land des Westens“ behandelt in monographischer Form das Tempelkloster Dafosi nahe der Kreisstadt Bin in der Provinz Shaanxi, VR China, das in den ersten Jahren der Tang-Dynastie gegründet wurde. Die Arbeit versteht sich als vollständige Dokumentation der Bildhöhlen und eingemeißelten Texte der Tempelanlage, die in einer Feldforschungskampagne 1993 im Rahmen eines Deutsch-Chinesischen Restaurationsprojekts detailliert untersucht werden konnten. Darauf aufbauend wird das ikonografische Gesamtprogramm des Komplexes analysiert, und besonders das Hauptkultzentrum, die „Höhle des Großen Buddha“ rekonstruiert und interpretiert. Diese Höhle lässt sich als dreidimensionale, architektonische Darstellung des Reinen Landes im Westens mit dem Buddha des Unendlichen Lebens verstehen. Unter Einbeziehung der zugrundeliegenden Sutrentexte und der zeitgleichen Kommentarliteratur wird versucht, den Grundriss und die Ausgestaltung der Höhle mit in der frühen Tang-Zeit abgehaltenen Ritualen gegenzulesen. Anhand der in die Nebenhöhlen eingemeißelten Inschriften wird außerdem die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Tempels diskutiert. Die Arbeit enthält einen Anhang mit Transkriptionen aller Inschriften vor Ort, Lageskizzen und einer Vielzahl an bisher unpublizierten Detailphotos.
Traditions, especially those that are non-Western, tend to be popularly perceived as very ancient. This is frequently not the case as shown, for instance, by Eric Hobsbawn and others in their studies demonstrating that traditions are "often quite recent in origin and sometimes invented." Employing this perspective as a starting point, it is my special interest to investigate how contemporary Taiwanese art came to develop an "active," creative relationship with tradition, provoked by the analysis of, the resistance against, or the programmatic re-presentation of that tradition. After Martial Law was lifted in 1987, the Taiwanese society witnessed an unprecedented era of rapid and continuous change. As a result, cultural resources and different traditions from the past, rooted in various timelines and localities, have concurrently surfaced and presented themselves as multiple opportunities for visual artists. The objective of this thesis is to examine how traditions are developed, constructed, incorporated, juxtaposed, forged, and processed; in short: how they are negotiated by the artists, and what kind of messages and ideas are expressed by them, by which means and for which reasons. After providing a historical survey of Taiwan’s artistic development, the study focuses on six major artworks by six contemporary Taiwanese artists including Huang Chin-ho, Yang Mao-lin, Lien Te-cheng, Wu Mali, Huang Chih-yang, and Hou Chun-ming. The primary issues subsequently examined are the artist’ visual languages, their artistic styles and development, and the iconographical sources from which they draw. Furthermore, contemporary writings and the artists’ statements are extensively consulted, evaluated, analyzed, and critically read in order to uncover the full meaning or hidden messages contained within the artworks. The study concludes that the project of Taiwan's contemporary tradition-making is ambitious and heterogeneous, encompassing cultures as diverse and hybrid as Western contemporary philosophical discourse, various artistic traditions, local popular and religious customs, the Chinese tradition, especially in its marginal and occult varieties, and, not least, the cultural impact of Japanese colonial rule.
Das Buch ist der erste Band einer Trilogie und wurde im Jahre 2002 in Buchform publiziert. Der Text ist in 6 Kapitel eingeteilt. Die Einleitung (A) diskutiert u.a. verschiedene Bezeichnung der behandelten Religion, demographische und geographische Grunddaten sowie einige grundlegende konzeptionelle Fragen. Das zweite Kapitel (B) behandelt die Stellung und Entwicklung Zarathushtras in der Geschichte der nach ihm benannten Religion. Das dritte Kapitel (C) beschäftigt sich mit dem Avesta, der Sammlung der Ritualtexte. Das vierte Kapitel (D) folgt der Geschichte der Religion Zarathushtras in der politischen Geschichte des alten Irans in vorislamischer Zeit. Das fünfte Kapitel E behandelt die weitere Entwicklung von der Islamisierung Irans bis an die Schwelle zur Moderne, wobei neben der Entwicklung in Iran auch die Entstehung und Geschichte der indischen Gemeinden, der sog. Parsen, diskutiert werden. Das abschliessende sechste Kapitel (F) gibt ein religionstheoretisches Resümee. Im Anhang finden sich Abkürzungsverzeichnis, eine Liste der grundlegenden Literatur sowie ein Glossar zu zentralen Begriffen. Das Buch hat 2 Karten und 13 Abbildungen.
Zur Klärung von Funktion, Form und Dekoration spätgotischer Retabelrückseiten verknüpft die Forschung oftmals posttridentinische Erlasse mit vorreformatorischen Denkmälern. Der Ansatz der vorliegende Studie liegt dagegen auf Denkmälern und Schriftquellen der Epoche. Dabei kristalisieren sich zwei Schwerpunkte heraus, denen Bildprogramme auf Retabelrückseiten gewidmet sind: eucharistische Frömmigkeit und wöchentliche wie jährliche Feiern um das Leiden und Sterben Christi. Dies gilt fuer Retabel der deutschsprachigen Laender ebenso wie für Retabel Italiens.
Darstellung der Entwicklungsgeschichte von Frauenporträtgalerien in der frühen Neuzeit
Die vorliegende Studie ist als ein Beitrag zur literarischen Raumforschung anzusehen und befaßt sich vor allem mit der Raumdarstellung in der Lyrik, am Beispiel von Gedicht "Niemals" (1879) vom russischen Dichter Afanasij Fet. Die folgenden Aspekte werden dabei berücksichtigt: 1) Einführung in Text und Raummodell des Gedichts, 2) Raumstruktur, 3) Techniken der Raumdarstellung und 4) gattungsspezifische Besonderheiten der Raumdarstellung.
Wolfs prosaische Mythosreprise des trojanischen Krieges stellt das empirische Quellenmaterial der im interdisziplinären Diskurs zwischen Ethnologie und Literaturwissenschaft verorteten Arbeit. Die Begriffe Feminismus, Ethnologie, Mythologie und Literatur bilden dabei die Eckpfeiler meiner Lesart der Erzählung Kassandra. Das Hauptaugenmerk der Betrachtung liegt auf dem ‘frauenbewegten’ bzw. feministischen Blickwinkel, mit dem sich Christa Wolf dem mythischen Stoff des trojanischen Krieges nähert. Mit dieser Arbeit werden also zwei Ziele verfolgt: Zum einen basiert sie auf dem Ansatz, die Lesart der Kassandra als feministische Remythologisierung eines gängigen literarischen und mythischen Motivs zu belegen, zum anderen soll das Interesse ethnologischer Forschung an prosaisch- und wissenschaftlich-literarischen Texten – und zwar nicht nur ‘fremder’ Kulturen – forciert und um einen Beitrag erweitert werden.
Im Rahmen der nationalsozialistischen Literaturpolitik wurde die Universitätsbibliothek Heidelberg zur Depotstelle für "schädliche und unerwünschte Literatur". Im einzelnen gelangten unter anderem Bücher aus dem Verteiler der Preußischen Staatsbibliothek, aus öffentlichen Bibliotheken der Region sowie aus privater Hand in den Bestand der Bibliothek. Der Beitrag beschreibt die Verfahren der Büchertransfers, stellt heute noch vorhandene Restbestände vor und nennt identifizierbare Vorbesitzer.
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Computational methods are getting increasingly important for the analysis of large data sets in molecular biology. The data sets analyzed in this thesis are derived from experiments measuring the changes of expression levels in response to the transcription factor CREM (cAMP Responsive Element Modulator) during mouse spermatogenesis. In the course of this analysis new computational methods were developed and used that will also be of value in other projects in Bioinformatics. CREM belongs to a family of cAMP-responsive nuclear factors. The activator splice-isoform CREM is exclusively expressed at high levels in post-meiotic germ cells during mouse spermiogenesis. Mutant male mice lacking CREM expression are sterile due to lack of maturation of the germ cells. In order to find CREM target genes the mRNA expression levels in testes of CREM-deficient mice and wild-type mice were compared using the suppression subtractive hybridization (SSH) technique as well as oligonucleotide DNA microarrays. SSH was used to selectively amplify the differentially expressed genes. 12,000 clones, which contain sequence fragments of genes expressed stronger in wild-type as in the CREM (-/-) mutant, were analyzed by a combination of sequencing and hybridization. Sequence analysis methods were used to characterize 956 unique sequences. Homologies to 158 known mouse genes and 99 known genes from other organisms were detected. 296 sequences show homologies to sequences of expressed sequence tags (ESTs). 199 novel sequences have been found. The sequences not corresponding to full length genes of known function were characterized using publicly available EST data. To make EST databases useful for data analysis all of the publicly available ESTs have been grouped into clusters and methods to analyze and visualize EST data were developed. Nylon cDNA microarrays containing the unique sequences from the CREM SSH library were constructed to determine expression levels of those sequences. Most of the sequences from the CREM SSH library are shown to be expressed in wild-type but are down-regulated in CREM deficient mice. Statistical methods to standardize microarray expression data were developed and software was implemented to perform comparisons. Further CREM dependent genes were detected comparing the mRNA expression levels in testes of CREM deficient mice and wild-type mice using Affymetrix oligonucleotide microarrays containing 10,000 mouse sequences. Comparison of the different techniques (SSH, nylon cDNA arrays and Affymetrix oligonucleotide microarrays) shows that the results are complementing each other. The unique sequences from the CREM SSH library were further analyzed by determining the spermatogenic stage specific expression profiles. cDNA from prepubertal mice at certain stages of spermatogenesis were hybridized on nylon cDNA arrays. Several important functional groups of genes like transcription factors, signal transduction proteins and metabolic enzymes are shown to be coexpressed at the latest stages of spermatogenesis. Expression profiles were arranged to find similar profile shapes and co-regulation of functionally related genes. An algorithm to arrange the profiles in an optimal linear order was developed. The linear order is constructed in a way that similar expression profiles end up close together in the linear order, i.e. the sum over all distances of neighboring profiles is minimized. This corresponds to the solution of a traveling salesman problem (TSP), which is well known in computer science. A fast algorithm that computes a heuristic solution to a TSP was adapted to be used in expression profile analysis.
Der Markgräflich Baden-Badische Hofbaumeister und Bauinspektor Franz Ignaz Krohmer wirkte in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts innerhalb des Gebiets seiner Herrschaft in nahezu jeder Ortschaft. Einen Schwerpunkt seiner Tätigkeit bilden die zahlreichen Landkirchen, die hauptsächlich im heutigen Landkreis Rastatt zu finden sind. Doch auch der Ausbau der Rastatter Residenz durch das Hoftheater und andere herrschaftliche Bauaufgaben gehörten in den Bereich des begabten Zeichners und Balthasar-Neumann-Schülers. Seine Bauwerke und Pläne stellen ein Werk von regionaler Bedeutung für die Architekturgeschichte des Spätbarocks und des frühen Klassizismus im deutschen Südwesten dar, das verdient bewahrt zu werden.
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Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Optionen partizipativer Sozialer Arbeit, die mit von Obdachlosigkeit und Armut bedrohten StadtbewohnerInnen im Rahmen eines, auf die Lauf-zeit von zwei Jahren angelegten, öffentlich geförderten Wohnraumsanierungsprojektes in München verwirklicht wurden. In welcher Weise durch partizipative sozialpädagogische Ar-beitsformen das Erleben der AdressatInnen hinsichtlich ihrer Alltagsbewältigung bewusst, d.h. als methodisch reflektierter Aspekt, in die professionellen Handlungsvollzüge miteinbe-zogen werden, ist der Kernpunkt der Erkenntnisleitenden Fragestellung. Die hierin begründete theoretische Perspektive der Lebensweltorientierung (Thiersch, Habermas) bezieht sich des-halb auf die Wirklichkeitserfahrung eines primären Handlungszusammenhangs der Adressa-tInnen des Armutsbekämpfungsprojektes. Die traditionellen Aufgaben einer kompensierenden Unterstützung werden erweitert durch die explizite Gestaltung eines für die AdressatInnen und durchaus auch für die professionell Handelnden neuen Lern- und Erfahrungsraums. Die möglichst eigeninitiative Bewältigung spezifischer Krisen durch die AdressatInnen selbst, ist maßgebend für die Interventionsformen pädagogischen Handelns. Es gelang eine Form inte-graler sozialer Dienstleistung, die verknüpft wurde mit den intermediären Arbeitsweisen des Wohnraumsanierungsprojektes. Die Dissertation, die als empirische Studie angelegt ist, rekonstruiert dieses prozessorientierte Partizipationsverfahren. Es wurde ein dreigliedriges summatives Evaluationsdesign imple-mentiert. Dieses besteht aus (1.) der interpretativen Deskription des Partizipationsprozesses (Bohnsack, Peirce), aus einem (2.) ExpertInnengespräch mit den befassten AkteurInnen des Projektes, sowie (3.) der Gruppendiskussion mit den AdressatInnen; es sind die späteren Be-wohnerInnen des Anwesens (Mangold, Meuser/Nagel). Der gewählte Forschungsansatz nimmt das Anliegen der Weiterentwicklung partizipativer Sozialer Arbeit auf und ist gleich-zeitig als Sozialarbeitsforschung zu qualifizieren (Beywl, Heiner). Es wird insbesondere der Zugewinn an Kompetenz und Problemlösungsfähigkeit der AdressatInnen veranschaulicht. Ebenso werden Fragen der Machbarkeit, der intermediären Zusammenarbeit und des Ertrages partizipativer Verfahren in der kommunalen Wohnraumversorgung verhandelt. Mit der Kom-bination der Forschungsschritte wird eine aspektreiche Analyse der Thematik „Armutspräven-tion als sozialpädagogisches Handlungsfeld“ offenbar. Im Bedingungsgefüge der individuellen Versorgungslage von Menschen in Armut sind die Bereiche Bildung , Gesundheit, Arbeit, Wohnen sowie die Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben zu mindestens teilweise eingeschränkt. Mit dieser Situation gehen deprivierte Lebenslagen einher. Durch subjektives Erleben können sich objektiv ein-schränkende Lebensfaktoren wesentlich verstärken. Dieser Zusammenhang ist in Theorie und Praxis Sozialer Arbeit als auch in sozial- und erziehungswissenschaftlichen Diskursen nichts Neues. Jedoch finden innerhalb des Gegenstandsbereiches der sozialen Wohnraumversorgung solche Kategorien bislang wenig Beachtung. Und dies sowohl hinsichtlich der Ausschlusser-fahrung von Obdachlosigkeit bedrohter Haushalte als auch ihrer unterschiedlichen Möglich-keiten und Ressourcen, die bei entsprechender Förderung Armutskontexte aufzubrechen ver-mögen. Dieser Partizipationsprozess wird mittels dokumentarischer Methode rekonstruiert. Ausge-wählte Untersuchungsergebnisse veranschaulichen, wie die offen gestaltete pädagogische Situation den AdressatInnen neue, konstruktive Erfahrungen ermöglicht. Es werden Ergebnis-se hinsichtlich der Orientierung, Kompetenzstärkung, Entscheidungshilfen, Netzwerkförde-rung und Geschlechterarrangement im dazu angelegten Gruppendiskussionsverfahrten mit den AdressatInnen (späteren BewohnerInnen) herausgearbeitet. Die Untersuchungsergebnis-se verdeutlichen nicht nur die Intention des Prozesses sondern liefern vor allem Hinweise auf gelungene Partizipation. Im theoretischen und methodischen Diskussionszusammenhang wird Partizipation als „Ar-mutsbekämpfungsstrategie“ untersucht. Kontrastiert und zueinander in Beziehung gesetzt wird der Lebensweltbegriff sensu Habermas mit dem Alltags- und Lebensweltbegriff sensu Thiersch. Dabei wird an den Habermasschen Begriff des Kommunikativen Handelns ange-schlossen. Diese Betrachtung evoziert wiederum methodologische und methodische Überle-gungen, die unter dem Gesichtspunkt der Selbstevaluation fokussiert werden, als einer im-pulsgebenden Möglichkeit, Erfahrungswissen durch Reflexionswissen erst zugänglich zu ma-chen und so gleichsam als konstitutives Element des sozialpädagogisch angestrebten Partizi-pationsprozesses ins Bewusstsein zu treten. Vor dem Hintergrund des zurückgelegten Forschungsprozeses wird zusammenfassend disku-tiert, was mit der sozialpädagogischen Projektintention, nämlich der nachhaltigen „Verbesse-rung von Lebenslagen“ zu verstehen ist: Beziehungsfähigkeit, die Erfahrung von Vernet-zungs- und Aushandlungsmöglichkeiten im Sinne einer Neuentdeckung alternativer Kommu-nikationsmuster, Gerechtigkeit und Fairness, Selbstbestimmung im Horizont einer advokato-rischen Ethik (Brumlik), Mündigkeit, Integration im Kontext interkulturellen Zusammenle-bens und Fähigkeiten (Rommelspacher), gerade der Frauen, integrativ wirksame soziale Kompetenzen zu entwickeln. Als ein hervorgetretener Aspekt wird in diesem Zusammenhang die Gefahr der Reifizierung bestehender gesellschaftlicher Rollenmuster durch profesionelles Handelnden veranschaulicht.
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Ziel der Arbeit ist die Erprobung der Ballschule mit Kindern der fünften Klasse. Es konnten einige positive Aspekte aber auch Probleme der Ballschule für ältere Kinder identifziert werden.
Signalsequenzen (SS) für das Endoplasmatische Retikulum (ER) sind N-terminale Aminosäure-Sequenzen von naszierenden Membran- und sekretorischen Pre-Proteinen. Sie vermitteln den zielgerichteten Transport zum und die Translokation über die Membran des ER und sind daher sehr wichtig für die zelluläre Proteinsortierung. Die Signalsequenzen der meisten pre-Proteine werden kotranslational abgespaltet. Es wurde angenommen, daß sie anschließend sehr schnell abgebaut werden und daher keine weitere Funktion haben. In dieser Arbeit wurde die Abspaltung und das Schicksal der postulierten SS des lymphozytären Choriomeningitis Virus (LCMV) Glykoproteins pGP-C (SSGP-C) untersucht. In einem zellfreien in vitro Translations-/Translokationssystem wurde ein Fusionsprotein, das aus der SSGP-C und dem reifen Teil des zellulären sekretorischen Proteins pre-Prolaktin besteht, nach dem zielgerichteten Transport über die ER Membran transloziert und die Signalsequenz abgespaltet. Somit handelt es sich bei den 58 N-terminalen Aminosäuren von pGP-C wirklich um eine Signalsequenz. Die Menge der abgespalteten SS war sowohl unter Verwendung dieses Fusionsproteins als auch eines verkürzten pGP-C sehr gering. Die abgespaltete Signalsequenz erwies sich aber entgegen der Annahme als überraschend stabil. Die Abspaltung der SSGP-C wurde weiterhin in vivo an kultivierten Zellen sowohl nach Transfektion mit einem pGP-C-Expressionsplasmid als auch nach Virus-Infektion untersucht. Nach radioaktiver Markierung der transfizierten oder infizierten Zellen konnte neben dem pre-Protein pGP-C auch die abgespaltete SS in großen Mengen nachgewiesen werden. Daher erfolgte die Abspaltung der SS in vivo nicht vollständig, aber zum überwiegenden Teil wahrscheinlich kotranslational. Sowohl das pGP-C als auch die SSGP-C waren überraschend stabil mit berechneten Halbwertzeiten von etwa 3 bzw. 6 Stunden. Diese hohe Stabilität von SSGP-C ist einmalig unter den bisher untersuchten Signalsequenzen. Wie erwartet war SSGP-C mit Membranen der Zelle assoziiert, wies aber eine ungewöhnliche Stabilität gegenüber Proteasen selbst nach Auflösung der Membranen unter nativen Bedingungen auf. Dies deutet darauf hin, daß beide hydrophoben Regionen der SSGP-C in der Membran verankert sind und die Signalsequenz wahrscheinlich eine äußerst stabile Konformation einnimmt. Die Signalsequenz des pGP-C besitzt zwei ungewöhnliche Eigenschaften. Sie ist im Vergleich zu zellulären Signalsequenzen sehr lang und enthält das immuno-dominante Epitop für zytotoxische T Lymphozyten (CTLs), durch die Virus-infizierte Zellen vom Immunsystem erkannt werden. Die hohe Stabilität der abgespalteten Signalsequenz könnte einen Einfluß auf die Freisetzung und anschließende Präsentation dieses CTL-Epitops haben. Dadurch könnte die Virus-Vermehrung unterstützt und die Überwachung durch das Immunsystem bei persistierender Infektion umgangen werden. Die möglichen wichtigen Funktionen des pre-Proteins pGP-C und der abgespalteten SS werden in dieser Arbeit diskutiert.
Die Arbeit untersucht den Reformprozess in der indischen Stromwirtschaft während der neunziger Jahre. In einer Verbindung von akteurs- und prozessorientierter Betrachtung bietet sie eine politikwissenschaftliche, sektorale Fallstudie der wirtschaftlichen Liberalisierung in Indien, dessen Beginn auf das Jahr 1991 datiert werden kann. Zu diesem Zeitpunkt leitete die Regierung unter Premierminister Narashima Rao als Reaktion auf eine akute Zahlungsbilanzkrise eine Abkehr von dem sozialistischen Entwicklungspfad, für den sich Indien nach der Unabhängigkeit entschieden hatte, ein. An eine Aufarbeitung des wissenschaftlichen Diskurses über die Politik der Wirtschaftsreformen in Indien schließt sich ein historischer Abriss über die Entwicklung des indischen Stromsektors nach der Unabhängigkeit entlang der Fünfjahrespläne an. Das folgende Kapitel bietet einen chronologischen Narrativ über die Reformmaßnahmen auf Ebene der Unionsregierung für die untersuchte Dekade. Daraufhin wird anhand zentraler Kennzahlen dargestellt, wie sich – entgegen anhaltender Reformrhetorik und zahlreicher politischer Initiativen – die wirtschaftliche Lage des Sektor im Verlauf der neunziger Jahre dramatisch verschlechtert hat. Aufgrund der verfassungsmäßig geteilten Verantwortung für den Stromsektor in Indien zwischen der Union und den sie konstituierenden Unionsstaaten schließt sich eine detailliertere Betrachtung der Reformmaßnahmen und ihrer vorläufigen Ergebnisse in den Unionsstaaten Andhra Pradesh, Orissa und Uttar Pradesh an. In der Schlussbetrachtung werden die diskutierten theoretischen Ansätze zur politischen Ökonomie der Wirtschaftsreformen Indiens mit den Ergebnissen der Fallstudie konfrontiert.
Das Kurhaus in Scheveningen wird 1884/85 nach Plänen von Johann Henkenhaf und Friedrich Ebert errichtet. Ein Jahr später brennt es nieder, wird aber in wenigen Monaten 1886/87 zur neuen Badesaison wieder aufgebaut. Beide Architekten arbeiten zwischen 1875 und 1885 als Team „Henkenhaf & Ebert“ in Heidelberg und in Amsterdam zusammen. In Bruchsal (bei Karlsruhe) entsteht 1881 nach ihren Entwürfen die 1938 zerstörte Synagoge. Das Kurhaus wird als offene Dreiflügelanlage konzipiert, die an das Schema eines barocken Schlosses angelehnt ist. Es ist parallel zur Küstenlinie ausgerichtet, die Flügel fassen seewärts eine geräumige Terrasse ein. Der Monumentalität des Bauwerks entsprechend werden repräsentative, kolossale Architekturglieder und Einzelmotive, wie z. B. Loggien, verwendet, ebenfalls eine Kuppel, die den Mittelbau bekrönt und zum Wahrzeichen des Seebades wird. Einige Motive lassen sich auf das Formengut der italienischen Renaissance zurückführen, die Gliederung des Außenbaues erinnert an Bauwerke der französischen Klassik. Als Baumaterialien werden Schichten aus gelbrotem Verblend- und hellem Haustein verwendet, womit optisch eine Annäherung an die landesübliche Bauweise aus Backstein erreicht ist. Zusätzlich erfolgt mit der Aufnahme von Motiven aus dem baulichen Umfeld eine Integration des Kurhauses in die städtebauliche Gesamtkonzeption. Darüber hinaus bildet das Kurhaus zur Jahrhundertwende einen wichtigen Antrieb für die Stadtentwicklung. Der Bautypus Kurhaus hatte in den Niederlanden keine Bautradition vorzuweisen, das Kurhaus in Scheveningen ist demnach eine innovative Bauidee. Es stellt eine Kombination der Bautypen Kurhaus und Hotel dar und vereint deren Funktionen. Sowohl vergnüglichen als auch rekreativen Aspekten wird Rechnung getragen. Wichtigster Gesellschaftsraum ist der Kursaal als repräsentativer Versammlungsort der Kurgäste für musikalische bzw. festliche Veranstaltungen. Balneo-therapeutische Anwendungen unter badeärztlicher Anleitung bilden einen weiteren Schwerpunkt für den Kuraufenthalt. Zwischen 1976 und 1979 erfolgen tiefgreifende Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen, wobei große Teile des Bauwerks unter Beibehaltung der ursprünglichen Form neu aufgebaut werden. Bis heute wird das ehemalige Kurhaus als Hotel geführt. Ab 1884 bis 1914 realisiert Ebert mit Jakob Henkenhaf unter gleichem Firmennamen in Heidelberg eine Vielzahl von Bauten, darunter die monumentale Stadthalle zwischen 1901 und 1903. Das im Grundriß rechteckige Gebäude aus rotem Mainsandstein ist mit der nördlichen Langseite dem Neckar zugewandt. Vom gegenüberliegenden Neckarufer aus betrachtet liegt die Stadthalle in einer Blickachse zum Heidelberger Schloß. Die Stadthalle vereint die für den Bautypus geforderten Kriterien hinsichtlich der Binnengliederung des Grundrisses in idealer Weise: Sie bietet Multifunktionalität, variable Grundflächen und gleichzeitige Nutzungsmöglichkeiten, Vorzüge, die kein anderer Stadthallenbau um 1900 bietet. Die Raumkonzeption eines zweistöckigen ‚Großen Saales‘ einschließlich zweier Galerien, die Kombinationsmöglichkeiten zu Raumgruppen sowie die Verbindung fast aller Räume zu einem einzigen großen Festsaal wird bereits von den Zeitgenossen als Clou empfunden. Der Große Saal erhält außerdem ein bewegliches Podium sowie eine nach Vorgaben des Musikers Wolfrum eigens für diesen Standort konzipierte, heute noch erhaltene Konzertsaalorgel. Der kompakte Baukörper wird durch einen symmetrischen und axialen Aufbau betont. Die Gliederung des Bauwerkes ist derjenigen angenähert, wie sie im Schloßbau der französischen Frührenaissance zum Einsatz kam. Durch die Verwendung von repräsentativen Einzelmotiven, die sich sowohl auf berühmte Schloßbauten der französischen Klassik als auch auf Bauten des ausgehenden 19. Jahrhunderts zurückführen lassen können, werden die Hauptfunktionen der Stadthalle am Außenbau deutlich sichtbar. Der bauplastische Schmuck enthält Ornamentformen aus dem Repertoire der deutschen Renaissance, womit ein konkreter Bezug zum Heidelberger Schloß, hier zum Friedrichsbau hergestellt ist. Darüber hinaus liegt der figürlichen Bauplastik ein ikonographisches Programm zugrunde: In einer beziehungsreichen Wechselwirkung zwischen Äußerem und Innerem der Stadthalle werden mit der Stadt verknüpfte Traditionen in sowohl lokalhistorisch anspruchsvoller als auch volkstümlicher Ausprägung präsentiert. So verkörpert eine Reihe von Bildnissen berühmter in Heidelberg tätiger Universitätsprofessoren z. B. das Thema Wissenschaft. Außerdem werden die Themen Theater, Baukunst und Dichtkunst aufgenommen. Bemerkenswert ist die bauplastische Umsetzung von Figuren aus Schriftwerken Joseph Victor von Scheffels, dem Autor des Alt Heidelberg-Liedes. Die Bildnisköpfe zu allen Themen bilden eine Art wissenschaftlicher und künstlerischer Ahnengalerie, die auf die Galerie der gekrönten Wittelsbacher Häupter am Friedrichsbau zurückverweist. Die Stadthalle wird 1979/80 grundlegend renoviert.
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Dauer 28:20
Die Studie untersucht das Befinden von 69 Angstpatienten in Bezug auf nicht symptomspezifische Parameter sowohl 6 Wochen als auch 1 Jahr nach Vollendung einer Reizkonfrontationstherapie. Untersucht wird dabei die Verbesserung der interpersonalen Probleme, der Selbstsicherheit, der Partnerschaft und der sozialen Unterstützung der Patienten und ihr Zusammenhang mit der Verbesserung der angstspezifischen Variablen. Zusätzlich wird die zu erwartende hoch signifikante Verbesserung in Bezug auf Angst und Depression nach der Therapie und beim Follow-up repliziert und anhand einer Kontrollgruppe von 171 Therapieablehnern eine positive Selektion der Experimentalgruppe ausgeschlossen.
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Ob Gräber, Tempel oder Pyramiden - bei diesen Begriffen spielt immer der Totenkult der längst vergangenen Hochkultur des alten Ägypten eine Rolle. Im Ägyptologischen Institut der Universität Heidelberg setzt man sich schon lange nicht nur mit den Gräbern der Könige auseinander. Prof. Jan Assmann stieß bei seinen Grabungen zum Projekt "Ramessidische Beamtengräber" im altägyptischen Theben auf einen neuen Grabtyp, den er das "Grab mit gewundenem Abstieg" nannte. Und verbunden mit der neuen Bauweise - so Prof. Jan Assmann in Campus-TV - war auch eine neue Betrachtungsweise des Lebens nach dem Tod: "Die Toten schliefen nachts im Grab und bei Tag ergingen sie sich in der Oberwelt, nahmen am Kultgeschehen im Tempel teil, in unsichtbarer Gestalt."
As the interactions between transport processes are important for a number of interesting systems, a set of partial differential equations and appropriate parameter functions for the study of coupled water, heat, gas and solute transport was formulated and a state of the art computer model for the numerical solution of the equation system was created. A new phase pressure/partial pressure formulation for the coupled transport of liquid and gas phase was developed. The model was used to simulate the water and energy dynamics of a permafrost soil. A good qualitative agreement was achieved. Differences between modeled and measured data could be explained with heterogeneity in combination with the model's sensitivity to a change in hydraulic parameters. Water vapor and solute transport had no effect on the simulation result but transport of liquid water proved to be an important heat transfer process near 0 °C. The impact of the chosen parameterization and model on the simulation of a multistep outflow experiment was analyzed. Differences between a model based on Richards' equation and a twophase model only occurred when the Brooks-Corey parameterization was used. The results of the twophase model showed a retarded drainage and a hysteresis during imbibation which is in good agreement with experimental results.
Im Jahrbuch wird jeweils ein Thema ins Zentrum gestellt, das von Vertretern der zuständigen wissenschaftlichen Disziplinen bearbeitet wird. Ziel ist es, das Thema in der ganzen Breite seiner Problematik und im Licht der einschlägigen Forschung darzustellen. --- Volltextversion im PDF-Format mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung der Universitätsgesellschaft Heidelberg und des Springer-Verlages, Berlin Heidelberg.
Sowohl die historisch-gesellschaftliche Situation nach den existentiellen Erschütterungen durch den Holocaust und den 2. Weltkrieg als auch die Unzufriedenheit mit den ästhetischen Entwürfen der klassischen Moderne führten zur Suche nach einem angemessenen Sujet und einer adäquaten Bildsprache. Dabei mußte das geltende Verhältnis zwischen Künstler und Natur überprüft werden. Im Abstrakten Expressionismus zeigt sich deutlich das Bedürfnis nach einer Neudefinition des Naturbildes und der Beziehung des Künstlers zur Natur. Auch wenn im Abstrakten Expressionismus Natur als Bildgegenstand gar nicht oder nur noch eingeschränkt wirksam ist, spielt das Verhältnis zur Natur eine wesentliche Rolle bei der Ausformung der künstlerischen Konzepte. Sie kann als Modell vollkommen abgelehnt werden, wie bei Barnett Newman und Clyfford Still, oder aber unter bestimmten Bedingungen akzeptiert werden, wie bei Jackson Pollock, Willem de Kooning, Mark Rothko, Robert Motherwell und Franz Kline. So unterschiedlich die künstlerischen Ergebnisse sein mögen, gemeinsam ist den Abstrakten Expressionisten eine Kunst, die die Gesetze des Lebendigen widerspiegelt, ohne dabei zwangsläufig auf visuelle Erfahrungen zurückgreifen zu müssen. Wachstumsprozesse der Natur werden thematisiert, indem sie auf den Schaffensprozeß projiziert werden. Der kreative Prozeß ahmt nicht nur Naturvorgänge nach, sondern wird selbst zum Naturprozeß.
Die vorliegende Arbeit versucht anhand des Motivs der Paardarstellungen in der Bildenden Kunst die Frage zu beantworten, ob und inwieweit sich die Sozialisation der Frauen in der Nachkriegszeit in den beiden deutschen Staaten unterscheidet. Bildanalysen und Exkurse, die z.B. die rechtliche Stellung der Frauen in der DDR und der BRD genauer untersuchen, wechseln dabei einander ab, sollen sich gegenseitig ergänzen und erweitern. Da in den frühen bundesrepublikanischen Jahren die ungegenständliche Kunst vorherrschend war, sind in manchen Zeitbereichen die DDR-Beispiele quantitativ überlegen - das wird u.a. dadurch etwas ausgeglichen, dass bei der "West-Kunst" noch Bildmaterial aus dem Film- und Werbebereich hinzugezogen wird. Im Gesamten ist die Arbeit chronologisch gegliedert und dann nochmals in verschiedenen Themenschwerpunkten (Trümmerfrauen, Liebespaare, Artistendarstellungen o.ä.) unterteilt. Ausführliche Analysen schaffen ein neues Verständnis für die Kompositionen sowie eine Einschätzung der gesamtdeutschen Entwicklung - sollte doch die Arbeit nicht nur "Ost" und "West" einander gegenüberstellen. Wo eigentlich Differenzen aufgrund der unterschiedlichen Gesellschaftsbedingungen anzunehmen waren, zeigten sich mehr Parallelen als erwartet. Somit will dieses Thema auch ein Versuch zu sein, nach der deutschen Vereinigung Entwicklungen als gemeinsame und nicht getrennte Geschichte aufzuzeigen.
Hans Salentin, geb. 1925 in Dueren, taetig in Koeln, gehoert zu den wichtigen deutschen Bildhauern nach 1945. Nach Anfaengen bei der Duesseldorfer Zero-Gruppe entscheidet er sich ab 1962/63 fuer einen eigenen Weg; es entstehen Skulpturen aus gefundenen Aluminiumgussteilen, die Salentin zusammenschraubt und -schweisst und monochrom sprayed. Ab Mitte der 1990er Jahre entstehen Skulpturen aus Kartonagen. Die Dissertation untersucht die Genese des Werkes und dessen Reflexion des zeitgleichen Kunstgeschehens. Sie versucht eine Bewertung der Skulptur Hans Salentins und enthaelt ein Werkverzeichnis seiner Skulpturen.
Angesichts der Bedeutung ausländischer Direktinvestitionen in den globalen Wirtschaftsbeziehungen ist ein multilaterales Investitionsabkommen (MAI) zwingend notwendig. Dieses sollte die Liberalisierung der Etablierung und des operativen Geschäfts ausländischer Investoren induzieren wie auch deren umfassenden Schutz vor Enteignung gewährleisten. Die investitionsbezogenen Bestimmungen der relevanten WTO-Verträge werden diesen Anforderungen in unterschiedlichem Maße gerecht. In der Warenhandelssphäre adressiert nur das Agreement on Trade-Related Investment Measures (TRIMS-Abkommen) investitionsrelevante Aspekte direkt. Die Reichweite des Abkommens ist jedoch gering. Unter Berufung auf zwei Bestimmungen des GATT, dem Verbot quantitativer Beschränkungen und dem Gebot der Inländerbehandlung, werden sechs Restriktionen des operativen Geschäfts untersagt und mit der Verpflichtung belegt, sie binnen definierter Fristen abzubauen. Bestimmungen zur Liberalisierung der Niederlassung oder zum Schutz ausländischer Investoren vor Enteignung weist das Abkommen nicht auf. In der Sphäre des Dienstleistungshandels ist der investitionspolitische Status quo ein anderer. In der Erbringungsart der Commercial Presence begründet, intendiert das General Agreement on Trade in Services (GATS) neben der Außenhandelsliberalisierung auch die Liberalisierung und den Schutz dienstleistungsbezogener Direktinvestitionen. In seinen investitionsbezogenen Bestimmungen kommt es daher, trotz konzeptioneller Schwäche, den Anforderungen an ein multilaterales Investitionsabkommen inhaltlich sehr nahe. Auch die potentielle investitionspolitische Reichweite der beiden Abkommen divergiert stark. Das TRIMS-Abkommen, als ein Handelsabkommen konzipiert und auch umgesetzt, definiert lediglich die Behandlung, die dem Endprodukt der Wertschöpfungsaktivitäten des Investors, seiner Handelsware, zu gewähren ist. Rechte des ausländischen Investors, so das Recht auf Etablierung oder auf Schutz vor direkter oder indirekter Enteignung, werden sich auch zukünftig nicht ableiten lassen. Das Erweiterungspotential des Abkommens beschränkt sich daher grundsätzlich auf die Liberalisierung des operativen Geschäfts. Indes sind auch hier keine substantiellen Vertragserweiterungen zu erwarten, da für jede zu untersagende Maßnahme ein hinreichend großer Handelseffekt nachzuweisen ist. Dieser Nachweis ist nur in Ausnahmefällen möglich. Die Gleichstellung der Erbringungsarten des Cross Border Supply und der Commercial Presence neutralisiert hingegen die exklusiv handelspolitischen Zielsetzungen des GATS so vollständig, daß dieses Handels- und Investitionsabkommen ist. Grundsätzlich ist es daher möglich, alle Anforderungen eines MAI in das GATS zu integrieren. Auch die konzeptionelle Schwäche des GATS steht dem nicht entgegen. Komplexität und Dynamik des WTO-Systems wie auch die Vielfalt der Verhandlungspositionen sind so groß, daß das Beharrungsvermögen einzelner Systembestandteile überwunden werden kann. Gegenwärtige und potentielle Reichweite der Verträge der Waren- und Dienstleistungssphäre divergieren in investitionspolitischer Hinsicht also erheblich. Unter der Zielsetzung diese Asymmetrien zu beheben, könnten in der gegenwärtigen Struktur des WTO-Systems zwei Alternativen in Betracht gezogen werden. Es bestünde zum einem die Möglichkeit, die Reichweite der investitionsbezogenen Bestimmungen des GATS auf die des TRIMS-Abkommens zu reduzieren. Zum anderen könnte versucht werden, mit dem Hinweis auf den Handelseffekt jeder investitionspolitischen Maßnahme die Investitionsthematik in die Warenhandelsverträge zu integrieren. Beide Möglichkeiten sind zu verwerfen. Die erste Alternative eliminierte die investitionspolitischen Fortschritte der Uruguay-Runde, die zweite Alternative wäre ein Hilfskonstrukt, das das grundsätzliche Dilemma des WTO-Systems, dessen Handelszentrismus, konservierte. Die Eliminierung der investitionspolitischen Asymmetrien ist somit in den bestehenden Vertragsstrukturen nicht sinnvoll möglich. Da auch eine horizontale Ausweitung des GATS auf die Sphäre des Warenhandels u.a. aufgrund der konzeptionellen Schwäche dieses Abkommens nur bedingt zielführend wäre, ist es unumgänglich, den Zwang bzw. die Gelegenheit der mangelnden Alternative nutzen, den Handelszentrismus des globalen Ordnungsrahmens zu überwinden und die Welthandelsordnung in eine Weltwirtschaftsordnung zu überführen. Dies setzte vier Schritte voraus: 1. Bereinigung der multilateralen Handelsordnung um sachgebietsfremde Aspekte 2. Ergänzung der Handelsordnung um ein eigenständiges multilaterales Investitionsabkommen und eine multilaterale Wettbewerbsordnung 3. Revision der nationalen und multilateralen Einflussbereiche 4. Neudefinition der Rechtsstellung nicht-staatlicher Wirtschaftssubjekte Mit Umsetzung dieser Maßnahmen würde der Transformationsprozess der Uruguay-Runde abgeschlossen und der multilaterale Ordnungsrahmen den Gegebenheiten einer globalisierten Welt angepasst.
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Berichte aus dem Bibliothekssystem der Universität Heidelberg; angefangen von Beiträgen über die Restaurierung alter Bücher bis zum modernen Bibliotheksmanagement.
Following independence, the Indian state, with fresh memories of the communal violence that marked the partition of the subcontinent, committed itself to an unprecedented experiment of actualising the ideal of multiculturalism as a cornerstone of the nation and the most important basis of its legitimacy. The legitimacy of the state structure was based on the twin principle of individual rights and protection of minorities. This entailed a constitutional design committed to denying hegemony to any religion. Subsequently, as the message of democracy spread, this gave rise to many new problematic issues. Ethnic and national minorities challenged the state and its capacity to accommodate conflicting identities by demanding neutrality as well as genuine recognition and active support for their culture and religion. The essay examines this contested character of India's constitutionally guaranteed multiculturalism on the basis of the history of state formation, the freedom movement, the uncertainty of the ultimate nature of divinity in Hinduism, and thereby, illustrates how post-colonial India was able to devise a series of concrete institutions and policies in order to work her way towards new conceptions of the rights and status of minorities. Thus, the specific case of India’s theoretically fuzzy multiculturalism and the abstract issue of accommodation are juxtaposed to some existing measures of the Constitution of India as well as some survey data of about ten thousand men and women shortly after the parliamentary elections of 1996. Drawing on aspects of India's political culture and the debate on Hindu theology, the essay suggests that contrary to the spectre of the rise of Hindu 'fundamentalism', India presents a relatively successful case of the growth of a multicultural nation, ensconced within of a post-colonial, democratic state.
Malaria, insbesondere die durch P. falciparum verursachte Malaria tropica ist eine der meist verbreiteten und gefährlichsten Infektionskrankheiten der Welt. Eine entscheidende Rolle zur Bekämpfung der Krankheit kommt der Impfstoffentwicklung zu. Das Hauptoberflächenprotein 1 des Merozoiten-Stadiums der Plasmodium ssp. (MSP1), welches in zwei unterschiedlichen Varianten existiert, gilt als ein vielversprechender Kandidat für die Entwicklung eines Malariaimpfstoffs. Durch die chemische Synthese des msp1f-Gens (msp1 des K1-Prototyps) aus P. falciparum in unserem Labor ist es erstmals gelungen, das Gen in seiner gesamten Länge in prokaryotischen und eukaryotischen Systemen zu klonieren und das Protein heterolog herzustellen. Im ersten Teil der Arbeit wurde die Synthese des msp1d-Gens (msp1 des MAD20-Prototyp) abgeschlossen und das Gen anschließend in E. coli kloniert und exprimiert. Der Hauptteil der Arbeit befasst sich mit der Entwicklung rekombinanter, msp1-exprimierender Vaccinia-Viren. Durch die Fusion an die Signalsequenz oder die Kombination aus Signal- und GPI-Ankersequenz des Decay Accelerating Factor (DAF) wurde MSP1 oder Teile davon in das Medium exportiert oder auf der Zelloberfläche verankert. Erste Untersuchungen zur Immunogenität im Mausmodell mit unterschiedliche Kombinationen der rekombinanten Viren untereinander und mit gereinigtem MSP1D-42 aus E. coli lieferten folgende Ergebnisse: (i) Durch rekombinante MVA induzierte, MSP1D-42-spezifische Antikörpertiter waren niedrig verglichen zur Immunisierung mit MSP1D-42 aus E. coli. (ii) Bezüglich der humoralen Immunantwort erschien verankertes MSP1D-42 immunogener als sekretiertes. (iii) Eine starke, wenn auch sehr kurzlebige, humorale Immunantwort wurde durch die Immunsierung mit einer Kombination aus Protein-Erstimmunisierung und nachfolgender Stimulation durch rekombinante MVA induziert. Einzig die Immunisierung mit MSP1D-42 aus E. coli allein lieferte langanhaltend hohe Antikörpertiter.
Folgende Themen werden behandelt: - Forum for Deaconiresearch - Helsinki 30. März - 1. April 2001 - Übergabe der Leitung des Diakoniewissenschaftlichen Instituts - Zu den ethischen Grundlagen der beruflichen Rehabilitation - ?In Freiheit fromm - Zum Wirken der Diakonie in Baden? - Beiträge aus der Arbeit des Instituts - Diakonie in Reutlingen: Exkursion zur Gustav Werner Stiftung zum Bruderhaus - Exkursion zur baptistischen Diakonie in Berlin und Brandenburg - Exkursion zur Diakonie im Rheinland - Tagesexkursion zu ?Brot für die Welt? und zum Diakonischen Werk Württemberg - Diakonie auf dem ?Markt der Möglichkeiten? des 29. Deutschen Evangelischen Kirchentags - Übersicht über die diakoniewissenschaftlichen Arbeiten und Veröffentlichungen am Diakoniewissenschaftlichen Institut seit 1954 - Informationen zum Studium am Diakoniewissenschaftlichen Institut
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Im Golf von Messiniakos wurden 45 Oberflächensedimentproben und 7 Kerne im Hinblick auf ihre Belastung mit Nähr- und Schadstoffen untersucht. Zur Charakterisierung der Sedimente wurden die Korngrößenfraktionen qualitativ getrennt und quantitativ bestimmt. Die schematische Abfolge von grobkörnigen Bildungen an der Küste zu feiner werdendem Korn in tieferen Bereichen trifft für die Mehrheit der Sedimentproben zu. Die Untersuchungen der Oberflächensedimente und der Sedimentkerne auf die Metalle Fe, Mn, Co, Cr, Ni, Pb, Zn, Cd, Hg und Ag in der Fraktion <20µm ergaben im Allgemeinen eine geringe Schwermetallbelastung des Sediments. Die von vielen Autoren als Background verwendeten Daten für präzivilisatorische unbelastete Gesteinsäqivalente (z. B Tongesteinsstandard nach TUREKIAN & WEDEPOHL, 1961) werden im Messiniakos besonders von dem Element Chrom überschritten und muss somit als mäßig belastet eingestuft werden (Igeo Klasse 2). Die Anwesenheit von Serpentiniten und Metabasalten im Einzugsgebiet spricht für die hohen Chromkonzentrationen in den Sedimenten des Golfs und bildet somit die dominierende geogene Quelle. Nickel, Blei, Zink, Kobalt und Kupfer überschreiten den Tongesteinsstandard geringfügig. Das ist sowohl auf geogene Quellen, wie auch auf lokale anthropogene Einleitungen zurückzuführen. Die Zusammensetzung der mineralischen Phase weist Quarz, Calcit, Dolomit, Feldspäte, Hornblende, Aragonit und die Tonminerale auf. Die Sedimente des Messiniakos erwiesen sich arm an Corg. und N. Der Karbonatgehalt in den Sedimenten des Golfs ist detritischen Ursprungs. Das häufigste Karbonatmineral ist Calcit, gefolgt von Dolomit und untergeordnet Aragonit. Am Aufbau des tonigen Anteils der untersuchten Proben sind Kaolinit, Illit und Chlorit beteiligt. Illit ist das dominierende Tonmineral. Generell betrachtet ist der Golf von Messiniakos von anthropogenen Einflüssen im Wesentlichen frei, die die Meeresumwelt ernsthaft beeinträchtigen könnten.
Information asymmetries seem to play an important role in monetary economics. We consider three forms of information transmission which can be used to alleviate these information asymmetries. First, if information is verifiable or the publication of information is in the central bank's interest, it is possible for the central bank to alleviate information asymmetries by simply publishing information. This raises the question of the socially optimal degree of transparency in monetary policy. We review the rapidly growing literature on this topic. Then we present three models for evaluating whether the publication of the voting records of the central bank council is socially beneficial, when central bankers differ either with respect to their ability to identify shocks in the economy or with respect to their preferences. Using another simple model, we also examine the question of whether the transparency of the central bank's objectives is desirable from a social perspective. Second, information may not always be credible if it is not verifiable. From a normative viewpoint, this raises the question of the means best suited for information transmission in these cases. We consider monetary targeting and inflation targeting as signaling devices and evaluate their relative merits with respect to welfare when central banks may have superior information on shocks to money demand. Third, it is also possible that central banks may be less well-informed than other economic agents. Then one has to examine the reverse information-transmission process from these economic agents to the central bank. We analyze the strategic interaction between a number of unions and a central bank and evaluate whether the independent acquisition of information about real shocks by the central bank is in the interest of society.
Lala Adueva aus Grosny, Tschetschenien, studiert Biophysik in Heidelberg und berichtet ebenso wie Medizinstudent Carl Blesius aus den USA, was sie an dem Studienort und der Universitätsstadt begeistert. Der Film der Deutschen Welle stellt in dem Stadtportrait die Internationalität heraus, auch mit einem Interview mit dem Chilenischen Verteidigungsminister - einem Heidelberger Alumnus.
Studium Generale der Universität Heidelberg im Wintersemester 2000/2001 Dr. Richard von Weizsäcker, Bundespräsident a.D. Europa befindet sich nach dem Ende des Kalten Krieges immer noch in einer Umbruchsituation. Innerhalb der Europäischen Union wird darüber gestritten, wann und in welchem Umfang die Gemeinschaft erweitert werden soll, welches Gewicht die einzelnen Mitgliedstaaten haben sollen, wie - über die Wirtschaftsunion hinaus - die politische und militärische Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinschaft, aber auch mit den USA künftig aussehen könnte. Dies sind einige der Fragen, die im Mittelpunkt des Vortrags von Altbundespräsident von Weizsäcker stehen, der in seinem Referat zugleich ein Fazit der gesamten Vortragsreihe des vergangenen Semesters zieht.
Studium Generale Wintersemester 2000/2001: Vom Frieden Dr. Klaus Kinkel, Bundesaußenminister a.D. Wo endet Europa - an der russischen Grenze, am Ural? Das ist ein altes Streitthema. Im Rahmen der Europäischen Union diskutiert man gegenwärtig intensiv über die Erweiterung der Gemeinschaft. Dass sie erweitert werden muss, darin sind sich alle Mitgliedstaaten einig. Strittig ist einerseits, wann welches Land neu aufgenommen werden soll, und andererseits wiederum die Frage: Wo soll die Europäische Union enden? Die meisten Referenten, die in der Vortragsreihe des Studium Generale zum Thema 'Vom Frieden - Die Aufgaben Deutschlands in Europa und in der Welt von morgen' bisher zu Wort kamen, gingen auf diesen Punkt ein. Die Meinungen gehen weit auseinander: Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt zum Beispiel, der die Reihe eröffnete, sprach sich entschieden gegen eine Aufnahme der Türkei aus, Friedbert Pflüger plädierte ebenso eindeutig dafür. Es gilt, eine Lösung zu finden, die einerseits den Integrationsprozess der EU nicht überlastet und damit gefährdet, die aber andererseits durch eine Abschottung der Gemeinschaft nach außen die Stabilität auf dem Kontinent und in den Nachbarregionen nicht aufs Spiel setzt. Für den erfahrenen Außenpolitiker Klaus Kinkel - es sei an seine Amtstätigkeit als deutscher Außenminister von 1992 bis 1998 erinnert - muss das Ziel ein europäisches Netzwerk sein, das neben der Mitgliedschaft in der EU auch andere Formen der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit umfasst.
Studium Generale Wintersemester 2000/2001: Vom Frieden Helmut Schmidt, Bundeskanzler a.D. Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt eröffnete das Studium Generale der Universität Heidelberg im Wintersemester 2000/2001. Der Auftakt wurde ein großer Erfolg: Mehr als 1200 Zuhörer erlebten Helmut Schmidts Rede 'Zur Rolle Deutschlands in Europa und Europas in der Welt' in der Aula der Neuen Universität.
Studium Generale Sommersemester 2001: Geld Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz Zum Abschluss der Vortragsreihe 'Geld' des Studium Generale der Universität Heidelberg sprach Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, über 'Geld und Religion'. Das Verhältnis der Kirche wie auch des einzelnen Christen zum Geld ist ambivalent. Einerseits sagt die Bibel 'Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden', andererseits können weder die Kirche noch der Gläubige ohne ausreichende Mittel ihren Aufgaben in der Welt gerecht werden. Wie ist die Situation heute?
Studium Generale Sommersemester 2001: Geld Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Tietmeyer, Bundesbankpräsident i. R.
Studium Generale Sommersemester 2001: Geld - Prof. Dr. Jürgen Siebke, Rektor der Universität Heidelberg - Geld und Politik
Das Heidelberger Life-Science-Lab will Schülerinnen und Schüler für die Naturwissenschaften begeistern. Dazu geht man neue Wege und hat ein gemeinsames Bildungsangebot von Schulen, Wissenschaft und Technik unter dem Dach der Technologiepark Heidelberg GmbH ins Leben gerufen. Der Leiter des Projekts, Dr. Thomas Schutz, hat das Projekt initiiert, weil seiner Erfahrung nach gerade die Naturwissenschaften heute im Bildungsleben zu kurz kommen. Das Angebot umfasst Labortage etwa im Deutschen Krebsforschungszentrum oder im Europäischen Labor für Molekularbiologie, aber auch Vorträge von Wissenschaftlern und Praktikern. Die jungen Teilnehmer haben gerade eine Portugalreise hinter sich und zeigen sich begeistert über die vielen Möglichkeiten, die Wissenschaft und Forschung heute bieten.
Die Heidelberger Universitätsbibliothek digitalisiert ihre wertvollsten alten Handschriften. Rund 2000 Abbildungen und 14 000 Seiten Text wurden unter einen Spezialscanner gelegt und für das world wide web aufbereitet. Bisher konnte nur einer verschwindend kleinen Zahl von Interessenten und Forschern Einblick in die alten Handschriften gewährt werden, da sie zu fragil und kostbar sind, um im ständigen Gebrauch zu sein. Universitätsbibliotheksdirektor Dr. Hermann Josef Dörpinghaus machte sie nun mit der neuen Technik einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Kunstgeschichtsprofessorin Lieselotte Saurma gibt Aufschluss über die Produktionsweise der alten Handschriften, und der Filmbeitrag kann sogar eine Art 'Daumenkino' aus dem Mittelalter zeigen.
Bei über 90 Prozent aller Chemie- und Pharmaprodukte spielen Katalysatoren im Herstellungsprozess eine Rolle, und auch die Entstehung der meisten Kunststoffe wäre ohne ihre Mitwirkung undenkbar. An der Universität Heidelberg forschen Prof. Peter Hofmann und seine Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit einem der grössten deutschen Chemieunternehmen, der BASF, an der Entwicklung neuer Katalysatoren für die verschiedensten Anwendungsgebiete. Mittels Computertechnik gelingt es den Heidelberger Forschern, Katalysatoren für ihre künftigen Aufgaben maßzuschneidern.
An overview of the production process of cDNA microarrays on glass chips for gene expression analysis.
Klimaforschung vor der Küste Hawaiis: Wie spannend Forschung sein kann, zeigt Campus-TV. Das Hochschul- und Forschungsmagazin aus dem Rhein-Neckar-Dreieck begleitet Umweltphysiker der Universität Heidelberg an die Küste der Sonneninsel, wo sie die Auswirkungen des Wetterphänomens 'La Niña' auf das globale Klima untersuchen. Der Umweltphysiker Dr. Uwe Schimpf vom Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen der Universität Heidelberg gehörte zu einem Forscherteam, das vor der Küste Hawaiis Klimaphänomene untersuchte. Gearbeitet wurde vor allem mit dem ferngesteuerten Forschungskatamaran 'LADAS'. Die Abkürzung steht für Lot's A Devices At Sea, was übersetzt 'viele Instrumente im Ozean' bedeutet. Diese Instrumente erlauben es, den Gasaustausch zwischen Atmosphäre und Ozean auch auf hoher See zu untersuchen. Ziel der Forschungsarbeit soll es sein, den Klimatologen künftig bessere Werte an die Hand zu geben, damit die Prognosen für Änderungen des globalen Klimas im Zusammenhang mit dem Treibhauseffekt genauer werden.
Ob Gräber, Tempel oder Pyramiden - bei diesen Begriffen spielt immer der Totenkult der längst vergangenen Hochkultur des alten Ägyptens eine Rolle. Im Ägyptologischen Institut der Universität Heidelberg setzt man sich schon lange nicht nur mit den Gräbern der Könige auseinander. Prof. Jan Assmann stieß bei seinen Grabungen zum Projekt 'Ramessidische Beamtengräber' im altägyptischen Theben auf einen neuen Grabtyp, den er das 'Grab mit gewundenem Abstieg' nannte. Und verbunden mit der neuen Bauweise - so Prof. Jan Assmann in Campus-TV - war auch eine neue Betrachtungsweise des Lebens nach dem Tod: 'Die Toten schliefen nachts im Grab und bei Tag ergingen sie sich in der Oberwelt, nahmen am Kultgeschehen im Tempel teil, in unsichtbarer Gestalt.'
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Nie mehr eine Brille tragen, nie mehr das lästige Hantieren mit Kontaktlinsen. Ein Traum, der für viele Fehlsichtige, also kurz- oder weitsichtige Patienten, in Erfüllung gehen kann: mit einer Laseroperation zur Sehstärkenkorrektur. Am Universitätsklinikum Mannheim der dortigen Heidelberger Medizinischen Fakultät ist dafür ein eigenes Operationszentrum eingerichtet worden: das Lasik-Zentrum Free-Vis Mannheim. Leiter ist Prof. Michael Knorz, der als Kapazität für diese Laseroperationen anerkannt ist. Campus-TV konnte eine Patientin bei der Operation begleiten. Schon nach knapp drei Stunden - vollgepackt mit Vor- und Nachuntersuchung, der Operation und Ruhezeiten - war ihre Kurzsichtigkeit behoben.
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Die Präsentation der 'neuen', das heißt digitalen Medien in den Räumen der Universitätsbibliothek Heidelberg und im Internet soll ein Schlaglicht auf das jetzt schon vielfältige Angebot neuer Medien in der Lehre an der Universität Heidelberg werfen. Der Film von Campus-TV zeigt drei Beispiele aus dem großen Angebot. Professorin Susanne Weigelin-Schwiedrzik vom Sinologischen Seminar, Prorektorin für Internationale Beziehungen, stellt einen internetgestützten Einführungskurs 'China in the Twentieth Century' vor. Der interaktive Kurs richtet sich nicht nur an Studierende der Universität Heidelberg, sondern auch an Studierende der asiatischen Geschichte am Lewis Clarke State College in Lewiston, USA. <p> Ergänzende Materialien zum Selbststudium präsentiert die Medizinische Fakultät Heidelberg. Dr. Jana Jünger und Diplom-Medizininformatiker Jens Riedel erläutern in Campus-TV ihr Projekt 'Campus'. Dahinter verbirgt sich ein Lernprogramm, mit dem Studierende der Medizin einen virtuellen Patienten behandeln können. <p> Schließlich zeigt Professor Karlheinz Meier, wie mit einer selbstproduzierten CD-ROM Physikvorlesungen attraktiver gestaltet werden können.
Diese Studie untersucht den Einfluss positiver und negativer Emotionen auf komplexes Problemlösen unter Berücksichtigung der Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen als Traits. 74 studentische männliche und weibliche Probanden bearbeiteten das computersimulierte Szenario FSYS 2.0 (Wagener & Conrad, 1997), anhand dessen sich Aussagen sowohl über die Problemlösegüte als auch das Problemlöseverhalten (z.B. Informationsmanagement) treffen lassen. Emotionen wurden vor Beginn des Szenarios und nach der Hälfte der Bearbeitung experimentell durch Leistungsfeedback induziert und begleitend durch Fragebögen erhoben. Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen wurden mittels einer für den Kontext des Problemlösens modifizierten Version des Fragebogens zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen (FKK; Krampen, 1991) erfasst. Die Ergebnisse zeigen, dass Emotionen keinen Effekt auf die Problemlösegüte hatten. Auf der Ebene des Problemlöseverhaltens führten negative Emotionen jedoch zu einer stärker informationsgeleiteten Vorgehensweise. Internal kontrollüberzeugte Probanden wiesen ein besseres Informationsmanagement sowie eine höhere Problemlösegüte auf als external Kontrollüberzeugte, wobei Kontrollüberzeugungen in Bezug auf die Problemlösegüte die Rolle einer Moderatorvariable einnehmen. Als wesentliche Prädiktoren des Problemlöseerfolgs wurden jedoch Intelligenz und Geschlecht der Probanden identifiziert.
Wir untersuchen Streuung in nichtperturbativer Quantenchromodynamik (QCD) f'ur gro'se invariante Schwerpunktenergie {sqrt s}. Unserer Analyse zugrunde liegt das Modell des Stochastischen Vakuums (MSV) von Dosch und Simonov und die nichtperturbative {s to infty}-asymptotische Formel Nachtmanns f'ur die Streuung zweier Wegner-Wilson-Loops. Wir argumentieren, da's die G'ultigkeit der Formel hin zu gro'sen aber endlichen Werten von {s} erweitert werden kann dadurch, da's die urspr'unglichen nahezu lichtartigen Loops n-i-c-h-t ersetzt werden durch ihre exakt lichtartigen Limites. Die {T}-Amplitude h'angt daher ab von {s} 'uber den kinematischen Faktor hinaus. Diese {s}-Abh'angigkeit wird explizit berechnet. Wir f'uhren abschlie'send durch die analytische Fortsetzung in Euklidische Raumzeit und machen auf diese Weise Hochenergiestreuung zug'anglich Euklidischen Theorien wie QCD als Gittereichtheorie. Auf Basis der {s to infty}-asymptotischen Formel berechnen wir ferner exklusive Photo- und Leptoproduktion von Vektormesonen am Proton: {ga^{(*)} p to V p}, -- f'ur {V equiv rho(770), omega(782), phi(1020), J/psi(3097)} und {rho(1450), rho(1700)}. Wesentlich zugrunde liegt die zu verschwindenden Virtualit'aten {Q} hin universalisierte Photon-Lichtkegelwellenfunktion der Lichtkegelst'orungstheorie (LCPT) und entsprechend modellierte Wellenfunktionen f'ur die Vektormesonen. Wir verifizieren den MSV-spezifischen Mechanismus der Ausbildung wechselwirkender gluonischer Strings zwischen den Quark-Konstitueneten.
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A continuous 18-year record (1981-2000) of the stable isotope ratios D/H and 18O/16O in atmospheric water vapour collected at the Central European site Heidelberg (49° 25’ N and 8° 41’ E) is analysed. Its basic features, such as seasonal variations of D/H and 18O/16O, are discussed and compared with the isotope composition of precipitation. The correlation between local air temperature and isotopic composition of water vapour and precipitation is nearly identical for annual, but not for monthly means. This study focuses on the deuterium excess in water vapour, d(vap), such as its difference to the mostly analysed deuterium excess in precipitation, d(prec). Both d’s are assumed to be controlled primarily by the moisture deficit above the ocean, the major source of atmospheric moisture. In order to understand the seasonal and short-term variations of d(vap), the isotopic evolution of the moisture along 5-day backward trajectories is analysed. Although the subtropical Atlantic is an important moisture source for Europe, variations of deuterium excess are shown to be controlled by regional evaporation. This study also presents details of an optimized CO2-H2O equilibration device for 18O/16O measurements in water. A system designed for high throughput has been modified to yield results of excellent precision while keeping the operator time at a minimum. Results of an 18-months study of three laboratory standard waters and an international interlaboratory comparison organized by the IAEA shows the high analytical precision of 18O/16O determinations in natural waters now available.
Die Dissertation 'Robert Schumanns Chorballaden nach Texten von Ludwig Uhland' thematisiert die Frage nach Schumanns Spätwerk unter Berücksichtigung biografischer und politisch-zeitgeschichtlicher Aspekte.
31P-NMR-Signalverstärkung durch heteronuklearen Polarisationstransfer wurde an einem mit zwei Hochfrequenzsystemen ausgestatteten Ganzkörper-NMR-Tomographen sowohl an Modell-Lösungen, als auch invivo erreicht. Mit dem RINEPT-Doppelresonanz-Experiment können die viel größeren Unterschiede in den Besetzungszahlen der Zeeman-Energieniveaus der Protonen durch eine Serie von simultan eingestrahlten breitbandigen HF-Pulsen auf das 31P-Spinsystem übertragen werden. RINEPT erlaubt einen Polarisationstransfer aller 1H- auf 31P-Zustände mit äquivalenter skalarer Kopplung und der gleichen Anzahl gebundener Wasserstoffatome. Dadurch werden die Signale der Metaboliten mit skalarer 1H-31P-Kopplung verstärkt, während die Signale der Metaboliten ohne Kopplung in den Spektren unterdrückt werden. Durch Optimierung der Zeitparameter wurde an Modell-Lösungen mit RINEPT eine von der Repetitionszeit (TR) abhängige Verstärkung von 29 ± 3 für Methylendiphosphonsäure (MDPA) und 56 ± 1 für Phosphorylethanolamin (PE) gegenüber Ernstwinkelanregung gemessen. Die Messergebnisse wurden durch Vergleich mit Modellrechnungen bestätigt. Bei In-vivo-Messungen konnte unter Verwendung der optimierten Echozeiten eine maximale 31P-NMR-Signalverstärkung von 55 ± 39 erzielt werden. Darüber hinaus wurde durch Entwicklung von Algorithmen zur Gewebedifferenzierung innerhalb des Messbereichs der spektroskopischen Bildgebung (MRSI) des menschlichen Gehirn die Datennachverarbeitung in der In-vivo-1H- und -31P-NMR-Spektroskopie verbessert. Es wurden Korrekturen der MRSI-Daten eingeführt, die die Varianz der Messwerte beim interpersonellen Vergleich signifikant verringern.
Clofibrat dient zur Senkung von Lipiden und Cholesterin im Blut. Es ist ein Peroxisomenproliferator in Ratten und Mäusen und kann Krebs auslösen. Diese Effekte werden in Primaten nicht beobachtet. Die Wirkung von Clofibrat auf primäre Hepatocyten aus der Regenbogenforelle und die Fischzelllinie RTG-2 wurde untersucht. 1 mM Clofibrat führte zum Absterben der Zellen und die Art des Todes erinnerte an Apoptose. Eine Proliferation der Peroxisomen blieb aus. Der Zelltod wurde licht- und elektronenmikroskopisch näher untersucht. Biochemische Versuche beinhalteten den Nachweis von Caspase 3 und p53 durch Westernblotting sowie das Auftreten einer Verlagerung von Cytochrom c aus den Mitochondrien in das Cytosol. Ferner wurde die Spaltung eines Caspase 3-Substrats in clo-fibratbelasteten Hepatocyten untersucht. Ein Caspase 3-Inhibitor sollte die Veränderungen blockieren. Zum Vergleich wurden Hepatocyten mit UV-Licht bestrahlt oder mit Staurosporin belastet. Die Belastung von Hepatocyten der Regenbogenforelle mit 1 mM Clofibrat führt zu einer Kondensie-rung von Chromatin in der Peripherie des Zellkerns und zu stark veränderten Mitochondrien. Das En-domembransystem erfährt eine Umgestaltung in einzelne Membranzisternen und annulierte Lamellen. Die äußere Kernmembran ist in diesen Prozess mit einbezogen. Es kommt zu einer Stabilisierung von p53 und der Aktivierung Caspase 3-artiger Proteasen. Im Vergleich zu anderen Induktoren der Apop-tose treten gemeinsame Merkmale auf; Unterschiede bestehen vor allem beim Endomembransystem und der Mitochondrienmorphologie. Effekte durch Staurosporin lassen sich mit einem Caspase 3-Inhibitor verhindern. Die Bestrahlung mit ultraviolettem Licht führt zu einer Mischung aus Onkose und Apoptose. Der Zelltod durch Clofibrat lässt sich nicht mit einem Caspase 3-Inhibitor unterbinden. Weitere Mechanismen zur Abtötung der Zellen müssen existieren. Hierbei könnte die Bcl-2-Familie und der Apoptosis Inducing Factor eine Rolle spielen.
Im Gegensatz zu anderen nukleozytoplasmatischen Transportprozessen in eukaryontischen Zellen, ist der Export von Ribosomen aus dem Zellkern ins Zytoplasma noch weitgehend unverstanden. In dieser Arbeit wird die Reinigung und Charakterisierung eines prä-ribosomalen 60S Partikels beschrieben, das ein spätes Exportintermediat aus dem Zellkern ins Zytoplasma darstellen könnte. Ausgehend von der ungewöhnlichen mtr2-33 Mutante (Mtr2p ist ein mRNA-Exportfaktor), die keinen mRNA-Exportdefekt, aber einen ribosomalen Export-defekt aufweist, wurden über genetische Ansätze die neuen Ribosomen-biogenesefaktoren Ecm1p, Nug1p und Nug2p identifiziert. Dabei sind Nug1p und Nug2p Mitglieder einer neuartigen evolutionär konservierten Proteinfamilie von GTPasen. Es konnte gezeigt werden, daß Nug1p und Nug2p mit 60S Prä-Ribosomen assoziieren. Entsprechend war es möglich, diese 60S prä-ribosomalen Partikel durch Affinitätsreinigung von Nug1p zu isolieren. Das Nug1p / Nug2p enthaltende Prä-Ribosom besteht aus den ribosomalen L-Proteinen, 27SB und 7S rRNA-Vorstufen und reifer 25S, 5.8S und 5S rRNA. Weiterhin enthält das 60S Prä-Ribosom mindestens 23 nichtribosomale Proteine, die überwiegend essentiell und evolutionär konserviert sind. Nachdem nug1 und nug2 ts Mutanten Defekte im 60S Export aufweisen, aber nicht in der rRNA-Prozessierung beeinträchtigt sind, schlage ich vor, daß das isolierte Nug1p-Partikel ein Intermediat während des Exportes der 60S Untereinheit aus dem Zellkern ins Zytoplasma darstellt.
In der dynamischen suszeptibilitätsgewichteten Magnetresonanztomographie (MRT) wird die Signaländerung im Gewebe unter bolusförmiger intravenöser Applikation eines Kontrastmittels (KM) meßtechnisch erfasst. Misst man den charakteristischen Signal- Zeit-Verlauf nicht nur im Organgewebe, sondern gleichzeitig auch in einer zuführenden Arterie, so können mit Hilfe der Indikator-Verdünnungstheorie unter bestimmten Annahmen das regionale Blutvolumen (RBV), der regionale Blutfluss (RBF) und die mittlere Transitzeit (MTT) des KMs bildpunktweise für das Organgewebe berechnet werden. Die gemessenen Signal-Zeit-Kurven müssen hierzu in Konzentrations-Zeit-Verläufe konvertiert und die Gewebekurven anschließend mit der arteriellen Inputfunktion (AIF) entfaltet werden. Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine Methodik entwickelt, um aus dynamischen MR-Datensätzen die Mikrozirkulation der Niere zu bestimmen. Besonderes Augenmerk lag bei der Auswertung der Datensätze auf der zur Gewinnung von quantitativen Parametern notwendigen Entfaltung. Es wurde ein Entfaltungsalgorithmus entwickelt, der auch für verrauschte Datensätze zu stabilen und reproduzierbaren Lösungen führt, was durch Simulationsrechnungen nach- gewiesen werden konnte. Im Rahmen einer tierexperimentellen Studie wurde die Technik validiert. Die autoregulatorische Kapazität der Niere, den regionalen Blutfluß auch bei starken arteriellen Blutdruckschwankungen aufrechtzuerhalten, konnte nichtinvasiv nachvollzogen werden. Im Rahmen von kleinen Patientenstudien erlaubte die entwickelte Methodik eine Differenzierung zwischen gesunden Nieren und solchen mit Schädigungen der Nierenrinde, die sich in verminderten Blutflusswerten manifestierten.
Mit Blick auf Theodor W. Adornos ‚Negative Dialektik' und ‚Ästhetische Theorie' wird das Verhältnis von Natur, Gesellschaft und Kunst im Kontext einer ästhetischen Bildung geklärt. Methodisch wird dabei so verfahren, dass die kritische Theorie insbesondere Adornos in unterschiedliche Konstellationen zu Problemstellungen, Theorieentwürfen, Kunstwerken und Interpretationen gebracht wird. Die Intention dabei ist, so Einsicht in theoretische Zusammenhänge, in die Beziehung von Kunst und Realität, in die Probleme der Theoretisierung von Kunst wie auch insbesondere in die Schwierigkeiten ästhetischer Bildung zu gewinnen. Die systematische Reflexion theoretischer Kategorien und die modellhafte Deutung ästhetischer Produktion werden sich weniger wechselseitig illustrieren als vielmehr illuminieren. Mit Exkursionen ins Material ästhetischer Ausdrucksgestalten auf der Hintergrundfolie der Begriffe Tod, Eros und Schicksal werden Symbolisierungsformen und Symptome alltagsreligiöser Überzeugungen in der Memorialkunst, der Ars amatoria in Bizets Oper Carmen und der Rezeptionsgeschichte des Nibelungenliedes analysiert, die Metamorphosen der Wirklichkeit in ihrer möglichen Ästhetisierung dargelegt und deren Relation zu einer kritischen ästhetischen Bildung vorbereitet. Der ‚böse' soziologische und der ‚leuchtende' ästhetische Blick verbinden sich zu den ‚Schwierigkeiten ästhetischer Bildung', die anhand der avancierten Theoriekonzeptionen ästhetischer Bildung von Klaus Mollenhauer und Karl-Josef Pazzini offen gelegt werden.
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Wir untersuchen Modulformen zu orthogonalen Gruppen mit vorgegebenen Null- und Polstellen auf Heegnerdivisoren mit Hilfe des Dualitätssatzes von Borcherds. Enthält ein gewisser Kontrollraum, bestehend aus vektorwertigen elliptischen Modulformen, keine nichttriviale Spitzenform, so ist jeder Heegnerdivisor auf der orthogonalen Halbebene der Hauptdivisor einer automorphen Form, genauer eines Borcherdsproduktes. Dabei hängt die betrachtete orthogonale Gruppe ebenso wie der Kontrollraum von einem geraden Gitter der Signatur (2,n) ab. Wir zeigen, daß unter milden zusätzlichen Voraussetzungen für fast alle Isomorphieklassen solcher Gitter nichttriviale Spitzenformen im Kontrollraum existieren. Gibt es im Kontrollraum eines Gitters nur die triviale Spitzenform, so codieren die Fourierkoeffizienten einer bestimmten Eisensteinreihe die Gewichte gewisser holomorpher orthogonaler Modulformen, die nach unten durch das singuläre Gewicht beschränkt sind. Für Gitter großer Determinante finden wir solche Fourierkoeffizienten, die diese Schranke unterschreiten. Daher muß der Kontrollraum dann nichttriviale Spitzenformen enthalten. Ferner konstruieren wir eine Liftungsabbildung von elliptischen Modulformen zur Hecke-Gruppe der quadratfreien Stufe N in den Kontrollraum. Diese ist auf gewissen durch das Verschwinden von Fourierkoeffizienten in arithmetischen Progressionen definierten Räumen injektiv und überführt Spitzenformen in Spitzenformen. Für Gitter, deren Determinante eine ungerade Primzahl ist, ist dieser Lift ein Isomorphismus zwischen dem Heckeschen '+'- oder '-'-Raum und dem Unterraum der Spitzenformen im Kontrollraum, abhängig von der Gestalt des Gitters.
Mucosotrope humanpathogene Papillomviren (HPV) werden in zwei Gruppen eingeteilt. Die Viren der Hochrisikogruppe, vorallem die HPV-Typen 16 und 18, werden u.a. für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und ca. 15 der Kopf-Hals Plattenepithelkarzinome verantwortlich gemacht. Viren der Niederrisikogruppe, vorallem HPV 6 und 11, rufen gutartige anogenitale Condylome und orale Papillome hervor. Die gesamte Virusreplikation findet in den Zellen der sich bildenden Warze statt, dabei werden sowohl die regulatorischen Proteine (E1 bis E7), als auch die Kapsidproteine (L1 und L2) des Virus exprimiert. Die Ausprägung der Läsionen ist in den Patienten – möglicherweise bedingt durch unterschiedliche Immunantwort - stark variabel. Es liegen in der Literatur Daten zur Antikörperantwort gegen die Kapsidproteine vor, während die Antwort gegen frühe Proteine mangels geigneten Untersuchungsverfahren bisher kaum untersucht wurden. In dieser Arbeit wurden sechs neue, einheitlich aufgebaute ELISA entwickelt und die Antikörperantwort in 68 gesunden Erwachsenen (Kontrollgruppe), 81 Patientinnen mit Genitalcondylomen und 101 Patienten mit rekurrierender respiratorischer Papillomatose (RRP) gegen die Kapsidproteine L1 und L2 sowie gegen die frühen regulatorischen Proteine E2, E4, E6 und E7 untersucht. Als Antigene dienten bakteriell exprimierte, lösliche GST-Fusionsproteine. Der GST-L1tag ELISA reproduzierte die Daten eines konventionellen HPV Kapsid-ELISA mit der selben Serumgruppe sehr gut (r = 0,79). Mit dem Hauptkaspidprotein L1 reagierten 31 der Kontrollgruppe, 88 der Condylomgruppe und 51 der RRP-Gruppe positiv. Die erhöhte L1 Antikörperprävalenz bei den RRP-Patienten war durch 83 L1 positive Patientinnen bedingt, während bei den männlichen Patienten mit 38 Seroprävalenz kein Unterschied zur Kontrollgruppe bestand. Die Reaktivitäten der L1 positiven Condylompatientinnen waren deutlich höher, als die der RRP-Patientinnen. In einer Verlaufsbeobachtung von 47 RRP-Patienten klang
Das Ziel dieser Arbeit war es das Verständnis der OH-Radikal initiierten Oxidation aromatischer Kohlenwasserstoffe (Benzol, Toluol, p-Xylol (BTX) und 1,3,5-Trimethylbenzol (TMB)) zu verbessern. Diese Mechanismen gelten als Hauptunsicherheitsfaktoren in Chemie-Modellen zur Erfassung der Photooxidantienbildung aus Stadtluft. Differentielle Optische Absorptions Spektroskopie (DOAS) wurde in einer systematischen Smog-Kammer Studie am Europäischen Photoreaktor (EUPHORE), CEAM-Institute, Valencia/Spanien angewandt. Das vorhandene DOAS-System wurde hierzu weiterentwickelt. Die Verzweigungsverhältnisse (Yields) der ringerhaltenden Produkte (Phenol von Benzol, Phenole und Aldehyde von p-Xylol und TMB) sowie Glyoxal (von BTX) wurden bestimmt. Der Phenol-Yield aus Benzol (F(PHEN) = 53) wurde zu mehr als dem doppelten des Literaturwertes bestimmt. Weiterhin wurde der Ringspaltungsmechanismus über das Bicycloalkyl-Radikal als einer der Hauptwege in der Oxidation von BTX identifiziert. Es wurde gezeigt, daß die Ergebnisse dieser Arbeit repräsentativ sind für die Atmosphäre. Abweichungen von den atmosphärisch relevanten Reaktionswegen von BTX und TMB wurden in Anwesenheit von hohen NOx-Konzentrationen (einige ppm) beobachtet. Die Resultate dieser Arbeit werden von heute verwendeten Aromat-Mechanismen in Chemie Modellen nur unzureichend beschrieben. Die Ergebnisse zeigen, daß der Beitrag von Aromaten zur Bildung von Photooxidantien (z.B. Ozon) bislang unterschätzt wird.
Zur Identifizierung der partikelgebundenen, genotoxisch wirksamen Luftschadstoffe wurden kommerzielle, zertifizierte Standardstäube (NIST SRM1649, NIST SRM1648, NIST Vehicle Exhaust Particulate Matter), Luftstaubproben aus 8 verschiedenen Städten Baden-Württembergs (Deutschland) sowie Industrieabgaspartikel aus Kosice (Tschechien) und Ostrava (Slovakei) untersucht. Eine Charakterisierung der Säure/Base-Eigenschaften der genotoxischen Verbindungen wurde über eine Flüssig/Flüssig Trennung der acetonischen Luftstaubextrakte vorgenommen. Die Fraktionen der untersuchten Luftstaubmaterialien zeigten unterschiedliche Verteilungsmuster der biologischen Aktivität im Ames-Test. Für die Extrakte von atmosphärischen Luftstäuben zeigte die Fraktion der stark sauren Verbindungen die höchste genotoxische Aktivität. Die Kfz- bzw. Kokereiabgaspartikelextrakte wiesen die höchste Genotoxizität in der Fraktion der neutralen Substanzklassen auf. Zur weiteren Fraktionierung und Charakterisierung der partikulären Luftschadstoffe wurde die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) eingesetzt. Die Trennung erfolgte über eine semi-präparative, cyanopropylmodifizierte Silicagelsäule mittels eines n-Hexan/1,4-Dioxan-Gradienten. Das Eluat wurde über einen automatischen Fraktionsprobensammler im Minuten-Takt einzeln aufgefangen. Die einzelnen Fraktionen wurden im Ames-Test auf ihre mutagene Wirksamkeit untersucht. Die erhaltenen zeitlichen Mutagenitätsprofile „Mutagramme“ der Luftstaubproben aus den verschiedenen Probenahmestandorten sowie der Referenzstäube NIST SRM1649 und (NIST SRM1648 zeigten ein ausgeprägtes Maximum der biologischen Aktivität in einem für polare Substanzklassen charakteristischen Retentionszeitbereich. Die Identifizierung der Inhaltsstoffe der genotoxisch aktiven Fraktionen wurde mit gaschromatographischen Gerätekopplungen wie GC/EI-MSD, GC/EI-MS (Iontrap) und GC/EI-MS² durchgeführt. Die Fraktionen wurden in unbehandelter sowie in methylierter Form untersucht.
Durch den Vergleich der Genexpression in Tumorgewebe und Normalepithel von Patientinnen mit epithelialen Ovarialkarzinomen gelang es, mit dem Verfahren des Differential Displays, unterschiedlich exprimierte Gene zu identifizieren, die an der Entstehung von Ovarialtumoren beteiligt sein könnten. Die gefundenen Unterschiede wurden durch quantitative PCR mit genspezifischen Primern an mehreren Patientinnen bestätigt. Eine Gruppe dieser Gene kodiert für Komponenten von Signalübertragungswegen. Dazu gehören die kleine GTPase K-ras, Prefoldin5/c-Myc bindendes Protein MM-1, eine kleine GTPase, die in der Literatur noch nicht beschrieben wurde, Rabin3 und ein neues Protein, das vermutlich Bindungspartner einer Kinase ist. Der offene Leseraster des vermutlichen Kinase- Bindungspartners wurde durch Amplifikation von cDNA-Enden und Datenbankvergleich vervollständigt. Das Gen besteht aus mindestens 20 Exons und umfaßt etwa 165 kb. Es liegt in der Chromosomenbande 12q23-24.1 und kodiert für ein Transkript von 2999 bp. Das Protein ist 657 AS-Reste lang und besitzt eine Größe von etwa 74 kDa. Der vorhergesagte IEP des Proteins liegt bei 4,79. Das Protein wurde rekombinant exprimiert. Es besitzt eine globuläre Struktur und verfügt über eine pleckstrin-homologe- und eine Phsophotyrosin-Bindungs-Domäne, die eine Interaktion mit der Plasmamembran und mit Kinasen wahrscheinlich erscheinen lassen. Ein weiteres Gen kodiert für ein Protein mit vier ds RNA Bindungs-Domänen. Das Gen liegt in der Chromosomenbande 8q13 und besteht aus mehr als 14 Exons. Es kodiert für ein Transkript von 2968 bp. Aus der Nt-Sequenz des 1710 bp langen offenen Leserasters konnte die AS-Sequenz des Proteins abgeleitet werden. Das Protein umfaßt demnach 570 AS-Rereste und besitzt ein MW von etwa 63 kDa sowie einen IEP von 10,4. Es könnte, wie das Staufen-Protein, das ebenfalls solche Domänen trägt, am Transport und der Lokalisation von mRNA beteiligt sein.
Ziel dieser Arbeit war es, einen Micro-Multileaf-Kollimator (Micro-MLC) als Beispiel für ein Mikroblendensystem hinsichtlich seines möglichen Einsatzes in der intensitätsmodulierten Strahlentherapie (IMRT) zu untersuchen. Anhand einer retrospektiven Patientenstudie wird gezeigt, dass der Micro-MLC wegen seiner geringen Lamellenbreite von 1,6 mm im Isozentrum anderen am DKFZ in der IMRT eingesetzten Systemen mit geringerer räumlicher Auflösung von der Therapieplanungsseite her überlegen ist. Eine ausführliche dosimetrische Untersuchung des Kollimators wurde, insbesondere auch wegen seines nichtfokussierenden Lamellendesigns, durchgeführt. Der Bereich konstanter Feldgröße beträgt für das untersuchte System 4 cm², der Bereich konstanter Dosisverteilung 1 cm² in unmittelbarer Umgebung der zentral Achse. Die grundsätzlichen dosimetrischen Eigenschaften haben sich bei Bestrahlungen auf der Grundlage eines IMRT-Planes in ein Phantom bestätigt. Ein klinischer Einsatz des Micro-MLC in der IMRT ist unter derzeitigen Bedingungen noch nicht möglich, da ein genügend genauer Dosisberechnungsalgorithmus, der die speziellen Eigenschaften des Micro-MLC während der inversen Planung berücksichtigt, noch fehlt.
Die Modifizierung von Platinoberflächen unter Verwendung zweier ausgewählter Ionenstrahltechniken, mit dem Ziel, die elektrokatalytische Aktivität zu erhöhen. Mit Hilfe der Cyclovoltammetrie wurden die veränderten elektrokatalytischen Eigenschaften bei der Ameisensäureoxidationsreaktion untersucht.
Eine kombinierte Methode von ESR- und Uranreihen-Datierung zur Altersbestimmung von Zahnschmelz wird in dieser Arbeit entwickelt. Hierzu werden systematische Untersuchungen des ESR-Spektrums von Zahnschmelz durchgeführt und darauf basierend eine Auswertung von ESR-Spektren mittels digitaler Anpassung von Referenzspektren vorgeschlagen. Untersuchungen zum thermischen Verhalten des dem CO2--Radikal zugeordneten Datierungssignals zeigen eine vorübergehende Intensitätszunahme durch Erhitzen. Zur Erklärung dieses Signalverhaltens wird ein Modell entwickelt. Weiterhin zeigt sich, daß kurzlebige Signale drei Tage nach einer künstlichen Bestrahlung keinen Einfluß mehr auf die Intensität des Datierungssignals haben. Ein Meßprotokoll für die präzise Bestimmung einer Äquivalenzdosis in Zahnschmelz wird aus den Ergebnissen entwickelt. Mittels Spaltspurenanalysen wird die lokale Urankonzentrationsverteilung in Zähnen bestimmt. Dies ermöglicht eine gezielte Beprobung für ESR- und U/Th-Messungen. Die Uran- und Thoriumkonzentrationen in den für die Dosisleistung relevanten Bereichen werden durch Thermionen-Massenspektrometrie (TIMS) mit großer Präzision bestimmt. U/Th-Analysen zeigen, daß ein Zahn als offenes System betrachtet werden muß und Uran nachträglich in großen Mengen aufgenommen wird. Ausgehend von einer exponentiellen Sättigungsfunktion zur Beschreibung der Uranaufnahme wird ein Modell zur kombinierten Anwendung der ESR- und U/Th-Datierung präsentiert, das die Datierung von Zähnen ermöglicht, die bislang nicht datiert werden konnten. Es werden in dieser Arbeit Zähne aus archäologisch relevanten Fundstellen in Frankreich und Deutschland zeitlich eingeordnet.
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Die erste Generation von Sternen im Universum, die hypothetischen Population-III-Sterne, sollten sich aus reinem Wasserstoff-Helium-Gas frei von schweren Elementen gebildet haben. Die (quasi-)hydrostatische Entwicklung dieser Sterne wird im Massenbereich 15 Sonnenmassen bis 150 Sonnenmassen untersucht, angefangen von der Vorhauptreihe bis zum Ende des Hauptreihenstadiums. Wegen der anfaenglichen Abwesenheit von CNO-Elementen sowie der geringen Effizienz des pp-Brennens erreichen alle massereichen Population-III-Sterne die Hauptreihe im Vergleich zu 'normalen' Sternen als deutlich kompaktere und heissere Objekte. Population-III-Sterne mit Massen oberhalb von 30 Sonnenmassen kontrahieren bis zu Zentraltemperaturen von 100 Millionen Kelvin, produzieren im Drei-Alpha-Prozess Kohlenstoff und lassen sich im Modus des heissen CNO-Brennens auf der Hauptreihe nieder. Population-III-Sterne im Bereich 15 Sonnenmassen bis 30 Sonnenmassen erreichen die Hauptreihe im pp-Brennen, doch uebernimmt auch hier der CNO-Zyklus noch im Hauptreihenstadium die Energieproduktion. Die hohe Temperatur dieser Sterne fuehrt zur Koppelung der konvektiven Mischungszeitskala mit den Zeitskalen der Protoneneinfaenge und der Beta-Zerfaelle im CNO-Zyklus. Das Mischen kann nicht mehr als instantan innerhalb der Konvektionszonen angenommen werden. Ein neu entwickelter Sternentwicklungscode, der auf dem Softwarepaket LIMEX aufsetzt, integriert die Sternaufbaugleichungen zusammen mit einem zeitabhaengigen Kernreaktionsnetzwerk, zeitabhaengigem Mischen und einer zeitabhaengigen Konvektionstheorie erstmals vollstaendig gekoppelt und implizit. Die verbesserte Modellierung der Kernreaktionen und des Mischens wirkt sich nur in der raeumlichen Verteilung der CNO-Elemente aus, die 10 Prozent bis 20 Prozent von einer homogenen Durchmischung abweicht. Die verwendete zeitabhaengige Konvektionstheorie fuehrt in allen Modellen zu groesseren Konvektionszonen im Vergleich zu bestehen
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Trotz intensiver Forschungsbemühungen ist es bis heute nicht gelungen, die Ätiologie des Phantomschmerzes aufzuklären und effektive Behandlungsmöglichkeiten anzubieten. Im ersten Teil der Arbeit wird die prothetische Versorgung sowie die Evaluation eines strukturierten Interviews zur Erfassung des Prothesengebrauchs nach Amputation der oberen Extremität vorgestellt. Angaben über die Funktionsübernahme des gesunden Armes, sowie über weitere psychophysiologische Phänomene des Prothesengebrauchs lassen sich ebenfalls mit dem Interview erheben. Im zweiten Teil der Arbeit wird der Zusammenhang von Prothesengebrauch und Phantomschmerzen untersucht. Hier zeigt sich vor allem ein spezifischer, negativer Zusammenhang zwischen dem Ausmaß des Gebrauchs einer myoelektrisch gesteuerten Prothese und dem Ausmaß des Phantomschmerzes. Der dritte Teil der Arbeit befasst sich mit einem medikamentösen Behandlungsansatz des Phantomschmerzes. Durch die Gabe des NMDA-Rezeptor-Antagonisten, Memantine, konnte in einer kontrollierten Behandlungsstudie im Doppel-blind-crossover-design der Phantomschmerz gegenüber der Placebobehandlung signifikant verringert werden.
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Phantomschmerz ist ein multifaktoriell bedingtes Schmerzsyndrom, für das kaum wirksame Behandlungsmöglichkeiten vorhanden sind. In Teil 1 der vorliegenden Arbeit wurde ein diagnostisches Interview zur Erfassung von Phantom- und Stumpfempfindungen validiert. Dabei konnte beim Phantom- und Stumpfschmerz - wie auch bei anderen Schmerzsyndromen - zwischen einer affektiven und einer sensorischen Schmerzkomponente unterschieden werden. In Teilstudie 2 wurde ein Vergleich zwischen arm- und beinamputierten Patienten mit Phantomschmerz angestellt. Bei beinamputierten Patienten trat ebenso wie bei Armamputierten eine Verschiebung der Repräsentationsgebiete im primären somatosensorischen Kortex auf, diese war jedoch bei den Beinamputierten variabler ausgeprägt. Zugleich nutzten die beinamputierten gegenüber den armamputierten Patienten signifikant häufiger eine Prothese. In Teilstudie 3 wurde mit fünf arm- bzw. beinamputierten Patienten ein zehnstündiges Biofeedback-Training durchgeführt, das zu einer signifikanten Reduktion des Phantomschmerzes führte. Besonders gut profitierten Patienten, die zusätzlich an Stumpfschmerz litten, eine hohe Reagibilität der Stumpfmuskulatur sowie attackenförmige Schmerzen zeigten.
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Diabetics would greatly benefit from a device capable of providing continuous noninvasive monitoring of their blood glucose levels. At present, diabetics rely on pricking their finger to obtain a blood sample which in turn is placed upon a test strip. Life long finger pricking is often accompanied by chronic infections and pain during the lancets prick. Moreover, to significantly reduce longer-term secondary effects of diabetes such as retinopahy, nephropathy or neuropathy on the one hand and to reduce the risk of unnoticed suffering from hypoglycemia on the other hand a more frequent or even continuous monitoring of blood glucose swings is needed. In the past decade several attempts have been made to measure the glucose content of blood in a more compliant fashion. These endeavors will gain importance in the near future. Already nowadays, diabetes ranges among the top civilization deseases, about 10 of all U.S. citizens are living with this diagnosis, European citizens will make up in the future. Many techniques have been suggested for continuous monitoring of glucose, ranging from implanted electrochemical sensors to noninvasive optical methods. So far none of these methods have proven to be sensitive or specific enough for commercial use. The method proposed in this thesis deals with an effect which is based upon changes of the light scattering coefficient in the upper dermal regions of skin induced by glucose dissolved in the interstitial fluid. We will focus on the identification of this coefficient in vivo. As we want to probe our tissue with decoherent light of a single wavelength in the near infrared regime, the physical process is properly described by the radiative transfer equation. The modeling has to face the task of mapping a special measurement setting as well as spatial and temporal varying skin optical properties to a proper boundary value problem formulation for the radiative transfer equation and an effective
Zweite Virialkoeffizienten sind von technischem und wissenschaftlichem Interesse. Im Bereich nicht zu hoher Drücke beschreiben sie das reale Verhalten von Gasen und stellen eine Informationsquelle über das zwischenmolekulare Potential dar. In den letzten Jahren wurden weltweite Anstrengungen unternommen, die thermophysikalischen Eigenschaften fluorierter Kohlenwasserstoffe, die als Ersatzstoffe für Fluorchlorkohlenwasserstoffe in Frage kommen, zu messen. Diese Fluorchlorkohlenwasserstoffe wurden in vielen technischen Prozessen eingesetzt; sie zerstören aber die schützende Ozonschicht der Erde. Im Verlauf dieser Untersuchungen wurden einigen Mischungen gefunden, die stark vom idealen Mischverhalten abweichen. Im Fall der Mischungen CCl2F2/CHClF2 und CH4/CF4 verlaufen die Mischvirialkoeffizienten in einem bestimmten Temperaturbereich positiver, bei der Mischung CH2FCF3/CHF2CH3 hingegen negativer als die Virialkoeffizienten der Reingase. Um Gründe für dieses ungewöhnliche Verhalten zu finden, wurden im Rahmen der vorliegenden Dissertation systematisch die zweiten Virialkoeffizienten von Methan, seiner fluorierten Derivate CH4-xFx (x = 0-4) und aller binären Mischungen dieser Gase im Temperaturbereich von 296 K bis 463 K bestimmt.
In den vergangenen Jahren sind verschiedene Aspekte des Apoptose-Signalwegs detailliert untersucht worden. Spezialisierte Protein/Protein-Interaktionsdomänen, wie die Todeseffektor-Domäne („death effector domain“, DED), kennzeichnen Moleküle, die Schlüsselfunktionen im Rahmen der Apoptose besitzen. Eines dieser Proteine ist DEDD, das aufgrund seiner starken Konservierung und seiner Abundanz eine Sonderstellung innerhalb der DED-Proteinfamilie einnimmt. Ratten-, Maus- und Rinder-Protein sind mit dem menschlichen DEDD nahezu identisch. DEDD befindet sich im Cytoplasma und, aufgrund dreier Kernlokalisierungssignale, im Nukleus, wo es in den Nukleoli lokalisiert ist. Im Rahmen der vorliegenden Doktorarbeit wurde die Rolle des Proteins DEDD im Signalweg der Apoptose analysiert. Es zeigte sich, daß die DED von DEDD eine Vielzahl von Eigenschaften besitzt, die vorwiegend im Nukleus eine Rolle spielen. Ein Teil des endogenen Proteins ist nukleolar lokalisiert. Experimente zeigten, daß DEDD spezifisch die RNA Polymerase I-abhängige Transkription in den Nukleoli inhibiert. Zudem aktiviert DEDD spezifisch Caspase-6 im Nukleus und kolokalisiert dort mit der aktiven Form des Enzyms. DEDD benötigt eine funktionelle DED, um pro-apoptotisch zu wirken, sich im Nukleolus anzureichern und Caspase-6 im Nukleus bzw. Nukleolus zu aktivieren. Im Zellkern interagiert DEDD zudem mit dem neuen DED-assoziierten Protein DEDAF. Im Cytoplasma bildet DEDD SDS-stabile Dimere, die mit Keratin 18 assoziieren. Nach der Induktion von Apoptose kommt es in Abhängigkeit von Caspase-3 zur Filamentbildung entlang des Keratin 8/18-Netzwerkes. Diese Konformationsänderung erlaubt aktiver Caspase-3, sich an DEDD und K18 anzulagern, was zur Spaltung von K18 durch Caspase-3 führt. DEDD reguliert die Spaltung von K18 durch Caspase-3. Zusammenfassend konnten im Rahmen dieser Arbeit entscheidende Effektormechanismen des Proteins DEDD in den nuklearen und cytoplasmatischen Ereignissen der Apoptose aufgeklärt werden.
Summary The work presented here comprises the development of a new immuno-dot-blot method to detect poly(ADP-ribosyl)ation capacity in cells and the automation of the fluorescence detected alkaline DNA unwinding (FADU) assay to measure DNA strand breaks and repair. Poly(ADP-ribose) polymerase-1 (PARP-1) is involved in DNA base-excision repair and the maintenance of genomic stability, but emerges to have many more functions in cellular physiology and pathophysiology. Cellular poly(ADP-ribosyl)ation capacity is correlated with maximal life span in mammalian species and a with longevity in humans. In this work a new, non-isotopic, simple and reliable method for the assessment of poly(ADP-ribosyl)ation capacity is presented. In experiments comparing fibroblasts from wild-type mice (PARP-1+/+) with those from PARP-1 knockout mice (PARP-1-/-) we could demonstrate that the p(ADPr) formation assessed in this assay is due almost exclusively to PARP-1 and only in trace amounts to PARP-2 or other members of the PARP enzyme family. Here an automated simplified version of the FADU assay is described, that posesses very high reproducibility. To investigate if DNA base-excision repair capacity or half-life time can be correlated with the life span of mammals, a preliminary set of comparative experiments on g-irradiated human and rat blood cells was performed. The percentage of lesions repaired during the first 50 min after irradiation was significantly lower in the rat cells (17 vs 45 ). These data suggest that there might exist a correlation between DNA base excision repair and mammalian longevity. We have also performed experiments comparing DNA base excision repair in PARP-1-/- and in PARP-1+/+ fibroblasts. DNA repair was found to be dramatically impaired in PARP-1-/- cells but very active in PARP-1+/+ cells. These results represent additional clear evidence for the involvement of PARP-1 in base excision repair.
In dieser Arbeit wird eine Suche nach geladenen Higgs Bosonen an dem Large Electron and Positron Speicherring (LEP) am CERN praesentiert. Es wurde speziell der Zerfall des geladenen Higgs Bosons (H^+/-) in ein CP-ungerades Higgs Boson (A^0) und ein virtuelles W Boson (W^*), am OPAL Detektor, untersucht. In Abhaengigkeit vom theoretischen Modell kann dieser Zerfallskanal sehr wichtig sein. Das A^0 Boson zerfaellt in b-Quarks, waehrend das W^* Boson in zwei Quarks oder ein Lepton und Neutrino zerfallen kann. Da geladene Higgs Bosonen am LEP Speicherring in Paaren produziert werden, kann dieser Kanal acht oder mehr Teilchenbuendel im Endzustand haben. Auch ist der Zerfall eines der geladenen Higgs Bosonen in ein Tau-Lepton und sein Neutrino moeglich. Dieser Kanal hat mindestens vier Teilchenbuendel. Im Rahmen von Zwei-Higgs-Doublet-Modellen werden Massengrenzen als Funktion der Modellparameter, tan(beta), m(H^+/-) und m(A^0) bestimmt. Diese Ergebnisse werden mit denen aus der Suche nach dem Zerfall eines geladenen Higgs Bosons in cs oder tau-Lepton + Neutrino kombiniert . Fuer tan(beta)=100 wird, unabhaengig von m(A^0), eine untere Grenze von m(H^+/-)>60 GeV/c^2 erreicht. Die groesste ausgeschlossene Higgs Masse ist 89 GeV/c^2 fuer m(A^0) ungefaehr 45 GeV/c^2. Des Weiteren werden die Ergebnisse der vier LEP Experimente (ALEPH, DELPHI, L3 und OPAL) kombiniert, jedoch ohne den Zerfall H^+/- -> W^* A^0. Dies ergibt eine untere Massengrenze von m(H^+/-)>79.8 GeV/c^2.
Diese Arbeit besteht aus drei, sich unabhängig voneinander erschließenden Artikeln, die sich alle mit dem Thema Risikomanagement in der Bankenindustrie befassen. Im ersten Artikel (Kapitel 2) werden die vier zur Zeit in der Praxis am häufigsten verwendeten Kreditrisikomodelle analysiert. Fokus ist hierbei die Modellierung gemeinsamer Ausfallwahrscheinlichkeiten. Es werden die wichtigsten Modellierungsschwächen identifiziert und kurzfristige Verbesserungsmöglichkeiten erarbeitet. Darüberhinaus wird eine Forschungsagenda für die Entwicklung von Modellen der nächsten Generation vorgeschlagen. Im zweiten Artikel (Kapitel 3) wird der strukturelle Zusammenhang zwischen Ausfallwahrscheinlichkeiten und Ausfallkorrelationen hergeleitet. Es wird gezeigt, dass Ausfallkorrelationen mit zunehmenden Ausfallwahrscheinlichkeiten wachsen. Aus diesem Resultat ergeben sich einige wichtige Implikationen für die Auswirkung makroökonomischer Schocks auf Kreditportfolios, für das Pricing von Krediten sowie für die Modellierung von Kreditrisiken. Im dritten Artikel (Kapitel 4) werden regulatorische Maßnahmen in Krisen untersucht, die das ganze Bankensystem betreffen. In solchen Situationen kann der Regulator einen Teil der Banken schließen, so dass die überlebenden Banken mehr Sparmittel erhalten und solvent bleiben ("Funds Concentration Effect"). Es werden verschiedene Implementierungen des "Funds Concentration Effect" analysiert und im Hinblick auf ihre Wohlfahrtseffekte verglichen.
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In dieser Arbeit werden spezielle orthogonale Modulformen als additive Lifts nach Borcherds im Fall der Signatur (2,4) konstruiert. Dieser Fall entspricht dem hermiteschen vom Grad zwei. Hier spielen die von Freitag eingeführten Theta-Reihen eine wichtige Rolle. Ihre Quadrate sind symmetrische Modulformen vom Gewicht zwei zur Hauptkongruenzgruppe der Stufe 1+i zum Determinantencharakter und sie erzeugen die Algebra der symmetrischen Modulformen zu dieser Gruppe. Ziel dieser Arbeit ist es, diese Theta-Reihen auf der orthogonalen Seite als additive Lifts zu konstruieren. Wir erhalten damit neue Aussagen über die Theta-Reihen und neue Beweise für bekannte Tatsachen. Insbesondere wird das genaue Transfomationsverhalten der Theta-Reihen und ihr Relationenideal bestimmt. Wir wählen dazu ein geeignetes Gitter und erhalten, daß der Raum der konstanten elliptischen Modulfomen zur Weil-Darstellung der Diskriminantengruppe dieses Gitters zwanzigdimensional ist. Nach Borcherds erhalten wir einen Raum von orthogonalen Modulformen zum Diskriminantenkern, welcher Dimension zehn hat. Wir finden eine Basis deren Elemente Zwangsnullstellen auf Heegner-Divisoren haben. Mit Hilfe eines multiplikativen Lifts nach Borcherds erhalten wir, daß diese Zwangsnullstellen die genauen Nullstellen der additiven Lifts sind. Wir geben einen Isomorphismus zwischen dem orthogonalen und hermiteschen Halbraum und eine Isogenie zwischen der orthogonalen bzw. hermitesch-symplektischen Gruppe an, die mit diesem Isomorphismus und den Operationen auf den Halbräumen verträglich ist. Unter diesem Übersetzungsmechanismus gehen die zehn additiven Lifts in die zehn Theta-Reihen über, wie mit Hilfe der Nullstellen gezeigt wird. Die Aussagen über die Theta-Reihen folgen dann mit Hilfe der orthogonalen Theorie.
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Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Methodik und Anwendung der Radiolumineszenz-Datierung an Feldspäten. Der Schwerpunkt liegt auf der infraroten Radiolumineszenzemission (IR-RL) von Feldspäten. Um Messungen der IR-RL durchführen zu können, wurden geeignete Messgeräte entwickelt und aufgebaut. Neben der Erweiterung eines bestehenden Lumineszenz-Spektrometers auf RL-Messungen und dem Aufbau eines RL-Messgerätes zur Einzelpohotonenzählung wurde ein RL-Messgerät mit Röntgenstimulation aufgebaut. Die im Spektrometer und im Messgerät mit Einzelphotonenzählung eingesetzte 137-Cs-Quelle wurde ebenso wie die Röntgenröhre kalibriert. Mit den Geräten wurden grundlegende Untersuchungen durchgeführt, insbesondere im Hinblick auf die Anwendung der IR-RL in der Lumineszendatierung. Dabei wurden Bleicheigenschaften und Reproduzierbarkeit des IR-RL-Signals von Feldspäten detailliert untersucht. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse wurde eine IR-RL-Technik zur Dosisbestimmung entwickelt, bei der bei den Messungen auftretende Sensitivitätsänderungen korrigiert werden. Mit dieser Methode wurden sowohl grobkörnige Feldspatproben als auch polymineralische Feinkornproben untersucht. Die Messung der Feinkornproben wurden mit der neuen Technik der Röntgenstimulation durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen zum Teil Übereinstimmung mit Referenzwerten, zum Teil werden diese überschätzt.
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Ziel der Arbeit ist die Beantwortung der Frage, ob der 1999 in den EG-Vertrag eingefügte neue Artikel 16 das geltende Gemeinschaftsrecht bestätigt oder verändert. In Teil 1 werden zunächst die wirtschaftstheoretischen und sozialwissenschaftlichen Hintergründe sowie die möglichen Formen und Instrumente staatlichen Eingreifens in den Marktprozess präsentiert. Anschließend werden in einer vergleichenden Gesamtschau die wichtigsten nationalen Begrifflichkeiten, Traditionen, verwaltungsrechtlichen Konzepte und Strukturen der Versorgungswirtschaft in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union vorgestellt. In Teil 2 wird das gegenwärtige Regime von öffentlichen und privaten Unternehmen, denen die Mitgliedstaaten Sonderrechte im Sinne von Art. 86 Abs. 1 EGV eingeräumt haben, in den zentralen Bereichen der Grundfreiheiten und der Wettbewerbsregeln entfaltet. Teil 3 ist einer Normanalyse der bis heute kontrovers diskutierten Ausnahmevorschrift des Art. 86 Abs. 2 EGV gewidmet, da dies die notwendige Grundlage für eine sachkundige Bewertung von Notwendigkeit und Inhalt neuerer Vorstöße zur Ergänzung der maßgeblichen Vorschriften des EG-Vertrages durch Artikel 16 bildet. In Teil 4 werden schließlich die für die Versorgungswirtschaft bedeutsamen neuen Entwicklungslinien im primären und sekundären Gemeinschaftsrecht herausgearbeitet und bewertet. Unter Einbeziehung aller bis hier gefundenen Ergebnisse ist darauf schließlich die Beantwortung der Frage möglich, was genau Normzweck und Norminhalt des neuen Art. 16 EG-Vertrag ist und welche Wirkung der Vorschrift in rechtlicher Hinsicht, insbesondere im Hinblick auf die Binnenmarktregeln, zukommt.
Tiefenprofile der stabilen Wasserisotopomere (d18O und dD) dreier tiefer Eisbohrkerne vom Monte Rosa Massiv (Schweizer Alpen) wurden im Hinblick auf möglicherweise aufgezeichnete Temperatursignale ausgewertet. Durch eine neuartige Methode der Wasserreduktion sind On-line dD Messungen mit einer Genauigkeit von 0.7 ‰ möglich. Upstream-Effekte in den d18O Profilen, abgeschätzt aus der gegenwärtigen Zusammensetzung der Gletscheroberfläche und modellierten Rückwärtstrajektorien, können die Trends des 20. Jahrhunderts um einen Faktor drei vermindern. Der Vergleich von d18O Profilen mit instrumentellen Sommertemperaturen über 240 Jahre zeigt, daß Temperaturtrends über eine Zeitskala von Jahrzehnten bis Jahrhunderten übereinstimmend aufgezeichnet sind, wobei die Empfindlichkeit Dd18O/DT etwa bei 1.7 ‰/°C liegt. Die derzeitigen mehrjährigen Mittel der Isotopentemperatur sind mit die wärmsten innerhalb des vergangenen Jahrtausends. Das beispiellose Temperaturminimum um 1340 A.D. weist um mehr als 1°C niedrigere mehrjährige Mittel der Isotopentemperatur auf. Alle drei Kerne zeigen eine isotopisch leichte basale Schicht. Im Gegensatz zu der bisherigen Annahme ihres eiszeitlichen Ursprungs wird eine neue Theorie aufgestellt, welche diese Signale als Folge der schnelleren Eisdeformation in Felsbettnähe erklärt.
Der Hauptteil der Dissertation beschäftigt sich mit der NMR-Strukturanalyse von drei biologisch relevanten Polypeptiden: Dem Kaliumkanal Ballpeptid Shaker-P22, dem Kaliumkanalporenpeptid von IRK1 und dem Glutathionreduktase - Faltungs-hemmer P11. Es konnte gezeigt werden, dass das Fragments des Shaker K + -Kanals keine wohldefinierte Tertiärstruktur einnimmt. Das 95 Aminosäuren lange Porenpep-tid des IRK1 Kaliumkanals verhinderte aufgrund seiner stark hydrophoben Eigen-schaft eine vollständige, dreidimensionale NMR-Strukturanalyse mit atomarer Auflösung. Jedoch war es durch den Einsatz eines speziellen Präparationsverfahrens erstmals gelungen, signifikante Mengen des Kanalpeptids in SDS-Micellen zu lösen und den Sekundärstrukturgehalt des Peptides mittels NMR-Spektroskopie und CD-Spektroskopie zu bestimmen Die komplette 1 H-NMR-Strukturanalyse des Glutathi-onreduktase - Faltungsinhibitors P11 ergab eine für kurze Peptide seltene, wohldefi-nierte, a-helikale Faltung des Peptids. Weiterhin wird ein neues Verfahren zur Minimierung von t1-Rauschstreifen vorge-stellt. Unter dem Begriff t1-Rauschstreifen sind spektrale Artefakte bekannt, die von diskontinuierlichen Übergängen im Zeitsignal hervorgerufen werden (z.B. Hardware-instabilitäten oder Temperaturschwankungen). Der neue Ansatz zur Reduktion dieser gravierenden Artefakte bestand in der Entwicklung eines Verfahrens in der Zeitdo-mäne, welches mit großem Erfolg an simulierten Spektren getestet wurde.
In dieser Arbeit wurde der Einfluss verschiedener Lösungsmittel auf selbstorganisierende Monolagen funktionalisierter und unfunktionalisierter Alkanthiole mittels nichtlinear-optischer Schwingungsspektroskopie (Summenfrequenzspektroskopie, SFG) untersucht. Die Spektren von Undekanthiol-Monolagen im Kontakt mit den untersuchten Lösungsmitteln (D2O, CCl4, Hexan) zeigen dabei nur geringe Unterschiede zu den Spektren der Monolage an Luft. Die Filme bleiben auch im Lösungsmittel gut geordnet. Bei der quantitativen Auswertung wurden der Einfluss linear-optischer Effekte sowie der Winkel zwischen Methyl-Endgruppe und Oberflächennormale bestimmt. Nur in Hexan zeigt sich eine Abweichung von der an Luft beobachteten Orientierung. Im Unterschied zu diesen Filmen zeigen sich bei Monolagen oligo(ethylenglykol)-terminierter Alkanthiole (EG3-OMe) drastische Aenderungen beim Kontakt mit den Lösungsmitteln. In einem ersten Schritt wurde durch die Aufnahme von Spektren unterschiedlich deuterierter EG3-OMe-Monolagen sowie durch den Vergleich mit ab-initio-Berechnungen eine Zuordnung der Schwingungsbanden in den Spektren durchgefuehrt. Die Monolagen auf Goldsubstraten zeigen im Lösungsmittel eine deutliche Amorphisierung, die Ordnung geht verloren, während die Monolagen auf Silbersubstraten einen deutlich geringeren Einfluss der Lösungsmittel zeigen.
Anhand einer langen, kontinuierlichen Zeitserie simultaner hochauflösender FEROS-Spektren und photometrischer Daten im Strömgrensystem wurde der bedeckungsveränderliche P Cygni-Stern R 81 (HDE 269128, HIP 24080) des Spektraltyps B2.5 Ia-0 in der Großen Magellanschen Wolke untersucht. Das System hat eine Bahnperiode von 74.566 Tagen. Die mittlere Lichtkurve zeigt zwei Bedeckungsminima, einen Helligkeitsanstieg nach der Bedeckung des Hypergiganten und eine langsam abfallende Helligkeit zwischen den beiden Bedeckungen. Eine spektrale Signatur des Begleiters wurde nicht gefunden. An die Radialgeschwindigkeitskurve des Hypergiganten und die Lichtkurve wurde ein Modell angepasst, welches den Hypergiganten, den Begleiter, eine Scheibe um letzteren und einen heißen Fleck auf dem Rand der Scheibe annimmt. Mit diesem Modell konnte die Lichtkurve bis auf das Helligkeitsmaximum nach dem Hauptminimum reproduziert werden. Der Begleiter ist komplett von der Scheibe verhüllt. Die physikalische Ursache des Fleckes ist jedoch aufgrund seiner Position nicht klar. Mit dem Modell wurden die Massen des Hypergiganten bzw. des Begleiters zu M_1=15 M_sun respektive M_2=4 M_sun bestimmt. Diese Absolutwerte sind wegen Zweifel an der Gültigkeit des Modells jedoch als vorläufig zu betrachten. Das System ist eng und exzentrisch (e=0.405). Der Hypergigant und die Scheibe füllen beide ihre Roche-Volumina nahezu aus. Neben Anzeichen für Massenaus- oder -überfluss wurden bei dem Hypergiganten Linienprofilvariationen mit einer Periode von 10.98 Tagen, die wahrscheinlich durch nichtradiale Pulsationen verursacht werden, beobachtet.
Mit dieser Arbeit wird ein wichtiger Schritt hin zu einem realistischen stellardynamsichen Modell von Kugelsternhaufen getan: Erstmals kann ein Kugelsternhaufen mit einer realistischen Teilchenzahl unter Beruecksichtigung des Massenverlustes durch Sternentwicklung beschrieben und seine interne Dynamik verfolgt werden. Das vorgestellte Verfahren ermoeglicht die Verwendung eines realistischen Massenspektrums fuer die Sternentwicklung ohne auf den Geschwindigkeitsvorteil des verwendeten Gasmodell verzichten zu muessen. Aus den Dichteinformationen des Modells werden mit Hilfe eines Projektionsverfahrens Farben-Helligkeits-Diagramme erzeugt, die die Situation in verschiedenen Regionen des Kugelsternhaufens wiedergeben. Dabei werden schon nach kurzer Zeit Massensegregations-Effekte deutlich, die dafuer sorgen, dass sich die schweren stellaren Remnants im Zentrum des Haufens sammeln, waehrend sich in den aeusseren Region vermehrt massearme Hauptreihensternen finden.
In der Arbeit werden berufliche und private Belastungen und Ressourcen bei AltenpflegeschülerInnen im Rhein-Neckar-Raum erfasst. Eine Wiederholung der Untersuchung nach einem Jahr zeigt erste Veränderungen bei den Schülerinnen schon während der Ausbildungszeit. Daraus sollen sich Hinweise auf mögliche Belastungsfaktoren ergeben, die in diesem Berufsbereich zum Burnout-Syndrom und eventuell vorzeitigem Berufsausstieg führen. Die curriculare Evaluation seitens der Betroffenen soll Modifikationsnotwendigkeiten einer Ausbildung darstellen, die seit Einführung der Pflegeversicherung in der BRD unverändert ist.
Bei der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen entstehen unter ausreichend brennstoffreichen Bedingungen neben den Hauptprodukten Kohlendioxid und Wasser auch Ruß. In Verbrennungssystemen ist Ruß aus technischen und umweltpolitischen Gründen unerwünscht. Schärfere zukünftige Gesetzgebungen lassen deutlich niedrigere Grenzwerte erwarten, so daß die Erforschung der Rußbildung detailliert vorangetrieben werden muß. In der vorliegenden Arbeit wird zur Modellierung der Rußbildung zunächst ein aus 164 Spezies bestehender chemischer Reaktionsmechanismus entwickelt und getestet. Er beschreibt die Gasphase mit Hilfe von Elementarreaktionen und berücksichtigt dabei die Bildung von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) bestehend aus bis zu drei Ringen. Der darauf aufbauende Rußmechanismus, der durch Polymerreaktionen die charakteristischen Schritte der Rußbildung (Keimbildung, Oberflächenwachstum, Koagulation und Oxidation) nachbildet, wird mit der in den letzten Jahren entwickelten diskreten Galerkin-Methode behandelt. Bei dieser Technik werden für makromolekulare Polymere auf der Basis einer Gewichtungsfunktion orthogonale Polynome einer diskreten Variablen (Kettenlänge) konstruiert. Zusätzlich zum zeitlichen Verlauf der Konzentration der Rußteilchen erhält man damit Informationen über die Größenverteilung der Rußteilchen, so daß die Berechnung von charakteristischen Meßgrößen, wie z.B. Teilchendurchmesser, Rußausbeute und Rußvolumenanteil möglich ist. Die verwendete diskrete Galerkin-Methode wird zur Anwendung auf die Rußbildung weiterentwickelt und zunächst an einfachen Reaktionssystemen (Fe(CO)5, C3O2) verifiziert. Anwendung findet das entwickelte Modell schließlich in der Simulation eines Stoßwellenrohrversuches unter hohen Drücken und brennstoffreichen Bedingungen.
In this thesis, the evolution of galaxy clustering from a redshift of $zsim1$ to the present epoch is investigated. The data used for this analysis were $sim4000$ galaxies in four fields of the Calar Alto Deep Imaging Survey (CADIS). The galaxies have luminosities brighter than $Ileq23^{mag}$, and redshifts with an error of $sigma_z=0.017$. The amplitude of the three-dimensional correlation function is estimated by deprojecting two-dimensional correlation functions. The reliability of the deprojection methods of the angular and projected correlation function is tested on the Las Campanas Redshift Survey (LCRS). Both angular and projected correlation function are calculated for different redshift bins, as local measurement the LCRS data is used. To facilitate the direct comparison of the two surveys, the influence of the redshift errors on the projected correlation function have to be taken into account. For evolution of the clustering strength the ansatz $xi(r_{com},z)propto(1+z)^q$ is used. For the galaxies as a whole the evolution parameter turns out to be $qapprox-1.9$, according to the prediction of linear theory. A formal dependency on the cosmology is presumably due to the small number of fields observed. However, the measured clustering growth clearly depends on Hubble type. At $zsim1$ early type galaxies are already much stronger clustered, an increase with $qsimeq-1$ is sufficient to explain the present day amplitude of the correlation function.
Gekrümmte Sequenzbereiche nehmen bevorzugt eine Endschleifenposition in scDNA ein. Daraus sollte eine festgelegte dreidimensionale scDNA-Konformation resultieren, die die Wechselwirkungswahrscheinlichkeit von entfernt liegenden Orten in der DNA beeinflusst. Der Einfluss von Krümmung auf Fernwechselwirkungen in scDNA wurde durch kinetische Messungen der intramolekularen Vernetzung zweier sequenzspezifisch biotinylierter Stellen in der DNA über Streptavidin charakterisiert. Die Markierung der DNA erfolgte über triplexbildende Oligonukleotide (TFOs), die mit Biotin modifiziert waren. Die Biotinylierungsstellen lagen flankierend zu einer Insertion, die eine sequenzinduzierte Krümmung aufweist. Es wurde die lokale Konzentration JM einer Biotinylierungsposition in der Umgebung der zweiten und intramolekulare Reaktionskonstanten bestimmt. Die jM-Werte wurden mit Computersimulationen der untersuchten DNAs verglichen. Für scDNA ohne Krümmung stimmten experimentelle und simulierte Befunde nahezu genau überein. Weiterhin sank jM in quantitativer Übereinstimmung mit den Simulationen für zunehmend asymmetrische Positionen der Marker in Relation zur Krümmung. Allerdings widersprach eine geringe Erhöhung von jM in scDNA mit Krümmung gegenüber einer Kontrolle ohne Krümmung den Simulationen, die einen stärkeren Einfluss erwarten ließen. Dies ist wahrscheinlich auf eine sterische Behinderung des an einer biotinylierten Stelle gebundenen Strept-POD in der Superhelix zurückzuführen. Der Effekt trat in scDNA mit Krümmung, dessen Bewegungsfreiheitsgrade wegen der Endschleifenposition der Krümmung reduziert sind, deutlich hervor. Die Befunde deuten darauf hin, dass eine lokale Krümmung in scDNA Interaktionen zwischen Orten über große Entfernungen beeinflussen kann
Adaptive Optik (AO) ist eine Technik, um Störungen in der Abbildung von Objekten im Teleskop auszugleichen. Diese Störungen werden von Fluktuationen des Brechungsindexes in der Erdatmosphäre hervorgerufen. Zum Messen dieser Störungen gibt es eine Reihe verschiedener Wellenfrontsensoren. Einer davon ist der 'Curvature'- Wellenfrontsensor, was soviel wie 'Krümmungs'- Wellenfrontsensor bedeutet. An der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Garching werden für das Very Large Telescope (VLT) und das VLT Interferometer (VLTI) eine Reihe von adaptiven Optiksystemen entwickelt, die den Curvature - Wellenfrontsensor verwenden. Bisher wurden in Curvature AO-Systemen Avalanche Photodioden (APDs) als Detektoren verwendet, da sehr kurze Belichtungszeiten (200 Mikrosekunden) und ein sehr niedriges Ausleserauschen des Detektors nötig sind. Aufgrund von Fortschritten in der Herstellungstechnologie von Charge Coupled Devices (CCDs) entwickelten wir ein spezielles CCD und untersuchten dessen Leistungsfähigkeit für ein 60 Element Curvature AO System, das mit sehr schwachen Lichtsignalen arbeitet. Hier wurde erstmals ein CCD als Wellenfrontsensor verwendet. Diese Dissertation zeigt, daß ein CCD annäherend die gleiche Leistungsfähigkeit wie APDs bietet, jedoch zu einem Bruchteil der Kosten und geringerer Komplexität. Weiter hat das CCD eine höhere Quantenausbeute und einen größeren dynamischen Bereich als APDs. Ein Ausleserauschen von weniger als 1,5 Elektronen bei 4000 Bildern pro Sekunde wurde erreicht. Für AO Systeme, die Wellenfrontkorrekturen mit vielen Elementen durchführen, können dünne, von hinten beleuchtete CCDs, APDs als bessere Detektoren ersetzen. Diese Dissertation präsentiert das Konzept, das Design und die Bestimmung der Leistungsfähigkeit dieses CCDs. Erste (von vorne beleuchtete) CCDs wurden erfolgreich getestet und die Leistungsfähigkeit in einem Laborexperiment nachgewiesen.
Die Architektur des 18. Jahrhunderts im Temescher Banat Die Dissertation behandelt die Architektur, die im 18. Jahrhundert im Temescher Banat entstand, nachdem das vormals von den Türken beherrschte Territorium für die Habsburger Monarchie zurückerobert worden war. Hintergrund der Bautätigkeit ist die Ansiedlung von Kolonisten mit Ortsgründungen und Neubesiedlungen. Im Rahmen der staatlichen Kolonisation wurde die Bauproduktion einheitlich geplant und administrativ gelenkt. Es bildete sich eine Typisierung in Architektur und Städtebau heraus, die für diese Kulturlandschaft charakteristisch ist. Angesichts der Typisierung ist es sachdienlich, die Untersuchung nach Bauaufgaben zu gliedern. Die Arbeit widmet sich zunächst den neuzeitlichen Siedlungsbildern. Sie behandelt sodann militärische und administrative Bauten und die private Profanarchitektur. Der überwiegende Teil der Arbeit ist jedoch der Sakralarchitektur gewidmet, Ergebnis einer veritablen Bauwelle im rekatholisierten Kolonisationsgebiet. Hier werden zunächst Stadt-, Ordens- und Wallfahrtskirchen und anschließend der administrativ gelenkte Landkirchenbau erörtert. Einleitende Bemerkungen im Kapitel 1 betreffen Thema und Problemstellung der Arbeit, Quellenlage und Forschungsstand sowie Perspektiven zur Erhaltung des Baubestandes der Banater Kulturlandschaft. Anders als in Siebenbürgen ist die Bedeutung der Banater Architektur nicht vorrangig in den Einzelbeispielen zu suchen sondern in ihrer Einheitlichkeit. Im Kapitel 2 wird der historische Hintergrund der Bautätigkeit im Banat während des 18. Jahrhunderts dargelegt: die verfassungsrechtliche Positionierung innerhalb der Habsburger Monarchie, die militärischen, zivilen und kirchlichen Ordnungsstrukturen und die urbanistische Entwicklung. Deutlich wird insbesondere der vom staatlichen Zentralismus geprägte Zugriff auf eine ganze Landschaft. Dieser Zentralismus drückt sich in der Vereinheitlichung und Reglementierung des gesamten Baugeschehens aus.
Ausgangspunkt und Zielsetzung dieser Arbeit ist die Oberflächenmodifikation von Materialien mittels Ionenstrahlen im Hinblick auf Mikro- und Nanostruktu-rierung. Dabei wurden zum einen die Parameter für die Bildung von Platinnanoclustern in einer Siliziumdioxidmatrix untersucht, zum anderen Oberflächenmodifikationen von Polymeren am Beispiel von Polyethersulfon (PES) im Hinblick auf eine chemische Mikro-Strukturierung mit den Reaktivgasen Ammoniak und Sauerstoff durchgeführt. Hierfür wurde eine Niederenergie Ionenstrahlquelle mit Extraktionsenergien bis 1000 eV vom Typ der Kaufmanquelle entwickelt. Desweiteren wurden orientierende Untersuchungen mit einer massenselektiven Ionenstrahlquelle (RAH 20 der Fa. Jenion) mit dem Ziel durchgeführt, reaktive Zwischenprodukte organischer Substanzen im Plasma herzustellen und sie auf einem Target abzuscheiden. Von Interesse waren hierbei die unter Nichtgleichgewichtsbedingungen entstandenen Produkte.
Die GTPasen der Dynamin-Familie besitzen eine einheitliche Domänenstruktur, erfüllen aber sehr unterschiedliche biologische Funktionen, wie die Vesikelgenerierung in der Endocytose, den Erhalt der Mitochondrienmorphologie und die Abwehr von viralen Pathogenen. Während die biologische Funktion zumeist das Abschnüren von Lipidmembranen zu beinhalten scheint, ist der Mechanismus, nach dem Dynamine diese Funktion erfüllen, ungeklärt. Im Rahmen dieser Arbeit wurde das Protein Dynamin A aus dem eukaryotischen Modellorganismus Dictyostelium discoideum (Sozialamöbe) verwendet, um den Mechanismus der Dynamine zu untersuchen. Nach der Optimierung der Reinigung von Dynamin A aus D. discoideum konnte mit Hilfe der Elektronenmikroskopie gezeigt werden, daß Dynamin A zu Ringen assembliert, die denen von humanem Dynamin 1 stark ähneln. Aus den elektronenmikroskopischen Aufnahmen wurden Projektionen der Aufsicht und der Seitenansicht des nukleotidfreien Dynamin A Ringkomplex erstellt und daraus die dreidimensionale Struktur des Ringkomplexes berechnet. Diese Struktur erlaubt erstmals Einblicke in die molekulare Organisation von assemblierten Dynaminen. Der Dynamin A Ringkomplex besteht aus 22 Monomeren, die sich in zwei Lagen zu jeweils zwei konzentrischen Ringen mit 11-facher Rotationssymmetrie anordnen. An der Innenseite des inneren Rings befinden sich spitze Strukturen, die ideal positioniert sind, um eine umwickelte Lipidmembran zu perforieren. Die elektronenmikroskopische Analyse der nukleotidabhängigen Konformationsänderungen zeigte, daß Dyanmin A bei Bindung eines schwer-hydrolysierbaren GTP-Analogs zu Filamenten assembliert. Der nukleotidfreie Ringkomplex reorganisiert sich dabei zu einer Spirale und verkleinert seinen Durchmesser um 20 Dies ist der direkte Nachweis, daß der Ringkomplex nukleotidabhängig kontrahiert und daß diese Kontraktion bereits bei GTP-Bindung erfolgt. Damit ist Dynamin A prinzipiell in der Lage, auf eine umwickelte Lipidmembran Kraft auszuüb
Das HERA-B Experiment, welches ursprünglich zur Messung der CP-Verletzung im B-System ausgelegt wurde, besitzt ein hochauflösendes Vertexdetektorsystem (VDS), das Anfang 2000 seine volle Leistungsfähigkeit erreicht hat. Die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Qualitätskontrollen der in Modulen integrierten Siliziumstreifenzähler des VDS an einem Laserteststand werden diskutiert. Die gemessenen geringen Anstiege der Leckströme der in HERA-B eingebauten Module zeigt, daß die Detektoren noch keine signifikanten Strahlenschäden erfahren haben. Dies wird durch eine Messung der Depletionsspannungen eines ausgebauten Detektors bestätigt. Die bestimmte Schädigungskonstante alpha der Siliziumstreifenzähler beträgt alpha=(0.5+-0.1)*10^-17 A/cm bei 0 Grad Celsius und ist in guter Übereinstimmung mit der Literatur. Leistungsmerkmale, wie die Primärvertexauflösung und die Zerfallslängenauflösung, werden bestimmt. Das VDS entpricht den Designvorgaben. In Vorbereitung auf das Meßprogramm im Jahre 2002, welches die Messung des bbar-Wirkungsquerschnittes und Studien der Charmonium-Produktion vorsieht, wird die Unterdrückung von doppelt semileptonisch zerfallendem offenen Charm (ccbar->mu+mu-) relativ zu direkt produzierten J/Psi-Mesonen (J/Psi->mu+mu-) durch Ereignisfilter und Analyseschnitte bestimmt. Es zeigt sich, daß nach sämtlichen Analyseschnitten nur noch wenige ccbar->mu+mu- Ereignisse als Untergrund übrig bleiben, dieser aber bei scheinbaren Zerfallslängen von mehr als 2 mm signifikant wird. Eine direkte Suche nach semileptonischen D-Zerfällen in den Daten des Jahres 2000 zeigt, daß für die Isolierung eines Signals restriktive Auswahlkriterien notwendig sind und die Datenmenge dafür bisher marginal ist. Einige Kandidaten werden vorgestellt.
Diese Arbeit behandelt die Alignierung des HERA-B Vertexdetektors, der aus insgesamt 64 hochauflösenden Silizium-Streifendetektoren besteht, die über 2 m Länge verteilt sind und von denen 16 Gruppen in jeweils 2 Achsen mit einer gemessenen Reproduzierbarkeit von besser als 2 mym motorisch verfahrbar sind. Die Alignierung beruht auf der Minimalisierung der Residuen der im Vertexdetektor eigenständig rekonstruierten Teilchenspuren. Das zweistufige System zur Alignierung benötigt keinerlei Information von den übrigen Spurmeßsystemen und insbesondere keine Kenntnis des Impulses einer Spur. Prüf- und Filtermethoden stellen sicher, daß Daten ausreichender Qualität für die Alignierung vorliegen, wobei eine Kontrolle der Datenqualität während der Datennahme in Echtzeit möglich ist. Hierzu finden Methoden der robusten Statistik Anwendung. Ausgehend von der Kenntnis der Position von zwei doppelseitigen Detektoren werden in der ersten Stufe zunächst die transversalen Koordinaten der Detektoren korrigiert, wodurch die Spurrekonstruktion im gesamten Vertexdetektor ermöglicht wird. In der zweiten Stufe der Alignierung werden - abhängig von der Einbaulage des jeweiligen Detektors - typische Unsicherheiten von 2 - 7 mym in den transversalen und von 50 - 250 mym in den longitudinalen Koordinaten erreicht; für die Stereowinkel ergeben sich 0,2 - 0,8 mRad. Mit dem alignierten Detektor führt die Analyse von J/Psi->my+ my--Zerfällen auf eine longitudinale Auflösung von 700 µm für Myonspuren mit hohem Impuls. Die Analyse von Ks-Zerfällen erlaubt die Bestimmung des für die Vielfachstreuung verantwortlichen mittleren Materialbudgets von 1 - 2 einer Strahlungslänge.
Zur Durchführung von numerischen Diffusionsmodellierungen wurde ein neues Modell entwickelt. Dieses beruht auf dem Crank-Nicolson-Algorithmus und simuliert die dreidimensionale isotrope Diffusion beliebiger Elemente in einem kugelförmigen Mineral. Für die Anwendung wurden drei lithologisch unterschiedliche Probensuiten aus verschiedenen tektonischen Szenarien ausgewählt. Die granatpyroxenitischen und -websteritischen Xenolithe des Marsabit-Schildvulkans dokumentieren eine dreiphasige thermobarische Entwicklung. Die seit dem Miozän stattfindene Abkühlung mit einer Abkühlungsrate von -20 bis -60 °C/Ma wurde durch die thermische Subsidenz im Bereich des Anza-Grabens verursacht. Während oder nach der Abkühlung erfolgte eine Dekompression um ca. 0.3-0.8 GPa entsprechend einer Anhebung um ca. 9-24 km. Dieses Ereignis kann mit sehr jungen Extensionsbewegungen im Bereich des Anza-Grabens in Verbindung gebracht werden. Die sehr junge (16-260 ka) Aufheizung wurde durch die Verlagerung des Vulkanismus vom Kenia-Rift auf die östliche Grabenschulter verusacht. Die Modellierung von Spurenelement-Zonierungen in den Granaten ergab folgende relative Diffusionskoeffizienten: Fe-Mg > Ni > Ti > Sc ª V. Die für die Granate des Alpe-Arami-Peridotit-Körpers durchgeführten Modellierungen belegen sehr hohe Abkühlungsraten von -120 bis -2600 °C/Ma innerhalb von 0.1-3.2 Ma. Diese Abkühlung wurde höchst wahrscheinlich durch die Einschuppung des heißen Peridotit-Körpers in die kalte Cima-Lunga-Decke verursacht. Die Zeitdauer der Hochtemperatur-Metamorphose (T = 870-980 °C, P * 1.0-1.5 GPa) der Granulite aus den 'metamorphic soles' des 'Central Dinaric Opiolite Belt' konnte auf < 1 Ma festgelegt werden. Dieser sehr kurze Zeitraum unterstützt die Annahme einer innerozeanischen Überschiebung zweier Bereiche von junger ozeanischer Lithosphäre und die damit einhergehende Kontaktmetamorphose als Ursache für die Bildung dieser 'metamorphic soles'.
Schon kleine Kopfbewegungen des Patienten während neurofunktionellen Messungen mit Magnetresonanz können massive Artefakte in den resultierenden Aktivierungskarten des Gehirns verursachen. Signifikante Verbesserungen durch die Anwendung von aufwendigen Korrekturverfahren sind unbestritten, die oft stundenlangen Rechenzeiten behindern jedoch häufig einen Einsatz. In Rahmen dieser Arbeit wurden Methoden für eine echtzeitfähige, retrospektive 3DBewegungskorrektur entwickelt, welche die erforderliche Rechenzeit auf unter 25 der Meßzeit reduzieren. Das Verfahren benötigt bei typischen Datensätzen pro Meßvolumen ~150ms für die Detektion der Bewegung und ~500ms für die Korrektur. Es wurde ein Modell über die Einflüsse von Rauschen auf die Korrektur entwickelt und anhand von Simulationen und Messungen überprüft. Eine Detektionsgenauigkeit der entwickelten Methoden von <0.2mm kann für die funktionelle Bildgebung belegt werden. Weiterhin wird gezeigt, daß zur Vermeidung von Artefakten durch retrospektive Korrekturen Anforderungen an die Daten gestellt werden müssen, die mit den heutigen Akquisitionstechniken nicht realisierbar sind. Durch die Echtzeitfähigkeit der entwickelten Verfahren ergibt sich weiterhin erstmals die Möglichkeit, einer präzisen prospektiven Bewe-gungskorrektur, welche Bewegungen kompensiert, indem die Schichtpositionen und -orientierungen mit dem Patientenkopf mitgeführt werden. Es konnte erstmals nachgewiesen werden, daß durch eine ausreichend genaue prospektive Bewegungskorrektur die theoretisch erwarteten Verbesserungen gegenüber retrospektiven Verfahren in der Praxis tatsächlich genutzt werden können. Ferner wurden die entwickelten Korrekturverfahren erfolgreich für Fragestellungen außerhalb der neurofunktionellen Bildgebung verwendet.
Die Arbeit befaßt sich mit der Entwicklung neuer bimetallischer Komplexsysteme, in denen ein Pyrazolat die präorganisierende Brückenfunktion zwischen zwei chelatisierenden Ligand-Kompartimenten übernimmt. Die neu synthetisierten Bimetallsysteme orientieren sich an analogen einkernigen Koordinationsverbindungen: als Vorbilder dienen einkernige Diaminkomplexe, Diiminkomplexe und N-donorfunktionalisierte Cp-Halbsandwichkomplexe (sog. Komplexe mit eingeschränkter Geometrie, 'constrained geometry'). Innerhalb der Arbeit gelang die Synthese und die Untersuchung des Koordinationsverhaltens verschiedener neuartiger, präorganisierter Kompartiment-Ligandsysteme. Die strukturellen und physikalisch-chemischen Eigenschaften der resultierenden Bimetallkomplexe wurden mit Hilfe von IR-, UV/Vis/NIR-, NMR-spektroskopischen und elektrochemischen Methoden sowie der Röntgenstrukturanalyse aufgeklärt. Zweikernige Komplexe mit chelatfixierten Metallionen eignen sich insbesondere zur Untersuchung von ligandvermittelten Wechselwirkungen zwischen den benachbarten Metallzentren. Solche ligandvermittelte 'Kommunikation' konnte im Rahmen dieser Arbeit am Beispiel einer besonders stabilen, gemischtvalenten Dimangan(I,II)verbindung mit Hilfe von Cyclovoltametrie, Spektroelektrochemie, IR-, UV/Vis/NIR- und temperaturabhängiger ESR-Spektroskopie eingehender untersucht werden.
Vorliegende Dissertation wurde im Rahmen des Arbeitsgebiets 'Transport und Reaktion in der wasserungesaettigten Bodenzone' im Teilprojekt D2 'Stroemungen in Oberflaechen-, Boden- und Grundwasser' des Sonderforschungsbereichs 359 'Reaktive Stroemungen, Diffusion und Transport' an der Ruprecht-Karls-Universitaet Heidelberg angefertigt. Ziel der Dissertation ist die Entwicklung eines numerischen Modells zur Simulation von Bodenluftabsaugungssystemen im Labor- und Feldmassstab. Das Verfahren der Bodenluftabsaugung dient der Entfernung von leichtfluechtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen (LCKW) aus der wasserungesaettigten Bodenzone. Das entwickelte numerische Modell loest zwei- und dreidimensionale Stroemungs-, Transport- und Phasenuebergangsgleichungen eines nicht-isothermen n-Komponenten- und 3-Phasensystems. Es wird dabei von einer stationaeren Verteilung der Volumenanteile und einem thermischen Gleichgewicht der Phasen ausgegangen. Der Schwerpunkt der mathematischen Modellierung liegt auf einer detaillierten Beschreibung und Quantifizierung der physikalisch-chemischen Prozesse, welche die kinetischen Massenuebergaenge zwischen der gasfoermigen, waessrigen und festen Phase steuern. Modellparameter hoeherer raeumlicher Variabilitaet koennen unter Beruecksichtigung gemessener Daten geostatistisch erzeugt werden. In der Dissertation werden Beitraege zu folgenden Teilaufgaben geleistet: 1. Detaillierte mathematische Modellierung der relevanten physikalisch-chemischen Prozesse. 2. Testen der numerischen Diskretisierung in 1D anhand analytischer und semi-analytischer Loesungen. 3. Validierung der mathematischen Modellierung in 2D auf der Grundlage experimenteller Daten. 4. Anwendung des numerischen Modells in 3D als Entscheidungshilfe bei der Planung und Durchfuehrung eines konkreten Feldexperiments.
Die Streifenprojektion mit zeitlich kodierten Beleuchtungsmustern hat sich nach ihrer Erfindung - trotz vorhandener Schwächen - schnell neben den, seit Jahrzehnten ausgereiften, mechanischen Koordinaten-Messmaschinen in der 3D-Messtechnik etabliert. Diese Arbeit stellt einen Beitrag zu ihrer Konsolidierung dar. Zur Abschätzung der Leistungsfähigkeit werden die Genauigkeitsgrenzen eines Streifenprojektionssystems mit einem neuen Ansatz theoretisch erfasst. Es wird ein Verfahren zur präzisen Bestimmung der systematischen, räumlich hochfrequenten Fehler eines Streifenprojektionssystems beschrieben. Durch die genaue Bestimmung der systematischen Fehler wird ihre Korrektur mit Hilfe einer Umkehrfunktion möglich. Außerdem wird ein vereinfachtes radiometrisches Kalibrierverfahren vorgestellt, das mehr System-spezifische Phänomene als die herkömmlichen Methoden erfasst und dabei mit geringerem Aufwand umzusetzen ist. Basierend auf erprobten numerischen Methoden der Photogrammetrie wird ein geometrisches Kalibrierverfahren für eine hoch genaue Systemkalibrierung spezifiziert, das mit einem einfachen Kalibrierkörper und ohne den Einsatz einer Präzision-Positioniermechanik auskommt. Da die Robustheit jedes Messsystems eine wesentliche Komponente für seine Einsetzbarkeit ist, wird ein robuster Dekoder für kombinierte Gray-Kode-Phasenschiebe Systeme beschrieben, der auch mit schwierigen Objekt-Situationen zurecht kommt und für nicht dekodierte Punkte eine genaue Klassifizierung der Ausfall-Ursache angibt. Schließlich werden eine Implementierung dieser Techniken im Ganymed-System und einige ausgewählte Anwendungen beschrieben.
Die Alzheimer Demenz (AD) ist eine degenerative Erkrankung des Nervensystems, bei deren Pathologie das Amyloid Vorläuferprotein (APP) eine wichtige Rolle spielt. Für ein besseres Verständnis standen daher Fragen nach dem intrazellulären Transport und der APP Prozessierung und dessen mögliche Funktion im Mittelpunkt. Zur Analyse des APP Transports wurden Mutanten hergestellt und mit Hilfe des SFV Expressionssystems in Neuronen exprimiert. Ihre zelluläre Verteilung wurde durch immunzytochemische Methoden bestimmt. Außerdem wurden APP-GFP Fusionsproteine hergestellt um die Analyse zu erleichtern. In transfizierten Zelllinien wurde durch die Fusion jedoch die Dimerisierung von APP und die Ab Produktion gehemmt. Da die veränderten Eigenschaften von APP, die bei der Dimerisierung und Prozessierung gefunden wurden, auch den APP Transport beeinflussen könnten, wurden die Fusionsproteine in weiteren Studien nicht mehr verwendet. Die Funktion von APP bei der Signalübertragung wurde mit konstitutiven APP Dimeren untersucht. Diese wurden mit einer künstlichen Disulfidbrückenbindung hergestellt. Bei Verwendung eines GTPase Testsystems wurde kein Einfluss der Dimerisierung auf die Signalübertragung detektiert. Die konstitutive Dimerisierung bewirkte eine Erhöhung der Ab Menge. In Verbindung mit den FAD Mutationen Swedish und London wurde die Dimerisierung und die Ab Produktion noch einmal verstärkt. Die Ergebnisse dieser Arbeit lassen vermuten, dass sowohl die N-Glykosylierung als auch die Ab Domäne eine Funktion für die APP Dimerisierung haben. Diese Signale könnten den Transport und die Prozessierung von APP derart beeinflussen, dass es mit zunehmender Dimerisierung zu einer verstärkten Ab Produktion kommt. Das könnte der relevante Faktor bei der Pathogenese der presenilen AD darstellen.
Multiplex-FISH ist eine vor wenigen Jahren entwickelte Methode, mit der sich alle menschlichen Chromosomen mit mehreren Farbstoffen kombinatorisch färben lassen. Bei Verwendung von mehr als vier Farben lassen sich alle Chromosomen in einer eindeutigen kombinatorischen Weise gleichzeitig färben und werden mit geeigneten spektroskopischen Methoden anhand ihrer spektralen Information unterscheidbar. Im Rahmen dieser Arbeit habe ich ein automatisches Verfahren für die Analyse von Bildern M-FISH markierter Chromosomen und subchromosomaler Proben entwickelt, das signifikante Verbesserungen und robuste Analysen, sowie erweiterte Möglichkeiten der Analyse mit Hilfe der M-FISH Technologie bietet. Das Verfahren basiert auf Cluster-Analyse im Farbraum und kombiniert Farbinformation mit Ortsinformation, um chromosomale Bereiche im Bildvolumen zu identifizieren. Das Verfahren ist für die Analyse von Bildern unterschiedlicher M-FISH Experimente - sowohl chromosomal und subchromosomal, als auch inter- und intrachromosomal- geeignet. Identifizierung einzelner Chromosomen, sowie Volumen und Positionsbestimmung bei dreidimensionalen Aufnahmen im Interphase-Zellkern sind im Prinzip ebenso möglich.
The introduction of intensity-modulated radiation therapy (IMRT) opened new possibilities for the treatment planning process. Most of the existing treatment planning (TP) tools for the IMRT are focusing on the use of photons for the treatment. To achieve a very high computional speed only simplified dose calculation algorithms are used. Furthermore, approximations are made during the calculation of the fluence matrix. This thesis develops an IMRT planning tool which can be used with any available radiation modality and makes use of improved dose calculation algorithms. For the dose calculation engine a method was developed where the dose deposited in every voxel by all beams is precalculated and for later use stored in a dose matrix. This enables the use of advanced dose calculation algorithms and the simultaneous optimization of different radiation modalities. The new TP system was applied to clinical patient data for proton and photon IMRT plans. For the delivery of the proton IMRT plans two promising delivery techniques, 'distal edge tracking' (DET) and the 3D technique, were compared with each other. By using the DET technique dose distributions as good as for the 3D technique were achieved but the optimization time and the expected delivery time are reduced by a factor 10. In addition, no significant differences in the effect of organ motion and particle range uncertainties are observed for either technique.
In der Positronenemissionstomographie (PET) hat sich durch den Wegfall abschirmender Septen beim Übergang von 2D zu 3D Messungen das Problem des Streuanteils in den gemessenen Projektionen deutlich verschärft. Gewöhnlich wird der Streuanteil unter Verwendung eines Streumodells geschätzt und zur Korrektur von den Rohdaten subtrahiert. Dabei tritt das prinzipielle Problem auf, dass der Streuanteil bereits in den Emissionsdaten enthalten ist, die zur Schätzung der gestreuten Ereignisse herangezogen werden. Zur Lösung dieses Problems bietet sich die Einbindung der Streukorrektur in die iterative Bildrekonstruktion an. Zur Streukorrektur wird das Modell der Daten von der einfachen Vorwärtsprojektion um eine zusätzliche Streusimulation erweitert. Dadurch ird auf natürliche Weise der Abbildungsvorgang im Tomographen simuliert und eine selbstkonsistente Berechnung des Streuanteils erreicht. Für die Streusimulation verwenden wir eine rechenzeitoptimierte Implementierung des Single Scatter Simulation (SSS-) Algorithmus. Die Methode wurde mit Hilfe von Phantom-Messungen an einem modernen 3D-PET-Scanner validiert. Die Resultate zeigen, dass durch diesen Ansatz eine exaktere Schätzung des Streuanteils möglich ist als mit dem herkömmlichen Verfahren (einmalige Korrektur vor der Rekonstruktion). Darüber hinaus ermöglicht die Reduzierung der Rechenzeit die Anwendung der Streukorrektur auf gewöhnlichen Arbeitsplatzrechnern.
Die mehrdimensionale Strahlungstransportgleichung wird mit Hilfe einer stoerungstheoretischen Methode geloest, wobei sich die vollstaendige Loesung durch eine Reihe von 1D Loesungen ergibt. Da die Loesungen von Stoerungen hoeherer Ordnung explizit angegeben werden koennen und die Verfahren, die fuer die Loesung der Gleichung 0. Ordnung verwendet werden, groesstenteils analytisch sind, ist der entsprechende Code effizienter als gewoehnliche mehrdimensionale Strahlungstransportprogramme. Um den dabei involvierten iterativen Prozess zu untersuchen, wird das Strahlungsfeld einer geometrisch duennen, langsam rotierenden Akkretionsscheibe berechnet. Die Methode stellt eine Verbesserung gegenueber solchen Methoden dar, die die Akkretionsscheibe als ein System von unabhaengigen Ringen betrachtet, da die Wechselwirkung der Ringe bei den Stoerungen hoeherer Ordnung beruecksichtigt wird. Der Einfluss von radialen Gradienten, Geschwindigkeitsfeldern u.a. auf das Linienprofil wird diskutiert. Desweiteren wird unter der Annahme der Zwei-Strom-Naeherung, die analytische Loesung der planparallelen Strahlungstransportgleichung fuer eine Vielzahl von Verteilungen des Abregungskoeffizienten $epsilon$ gefunden. Eine neue Methode fuer die Loesung dieser Gleichung mit stochastisch verteiltem $epsilon$ wird vorgeschlagen. Ausserdem erlaubt uns eine verbessert Separationsmethode ('separable approximation'), die Loesung der planparallelen Strahlungstransportgleichung ohne Winkel- und Raumdiskretisierung schnell und genau zu finden.
In der vorliegenden Dissertation wurde untersucht, ob deprotonierte Phenylessigsäureamide in SET-gestützten C-C-, C-N- oder C-O-Verknüpfungsreaktionen einsetzbar sind. Als potentieller Ein-Elektronenakzeptor fand N,N-Dimethylformamid (DMF) Verwendung. Obwohl bei den Umsetzungen der Amide mit NaH in DMF unter Argon in einem Temperaturbereich von 20-154 °C keine Produkte gewonnen werden konnten, die auf SET-gestützte Reaktionsfolgen zurückzuführen waren, entstanden zahlreiche Verbindungen, deren Bildungssequenzen auf außergewöhnlichen „Methylen“-Insertionen mit DMF als C1-Synthon basieren. So entstehen bei der Umsetzung von Phenylessigsäureamid unter Rückfluß aus jeweils zwei Edukt- und einem DMF-Molekül neben 3,5-Diphenylpyridin-2,6-diol und 3,5-Diphenylpyridin-2-ol (I) die methylenverbrückten Dimere racem- und meso-3,5-Diphenylpiperidin-2,6-dion sowie 3,5-Diphenyl-3,4-dihydropyridin-2(1H)-on (II). Der postulierte Entstehungsweg von I bzw. II schließt die direkte Reduktion einer amidischen Carbonylgruppe durch NaH ein. Dieses Reaktionsverhalten zeigt deutlich, daß sich die Reduktionskraft von NaH in DMF erheblich steigern läßt. Die beobachteten „Methylen“-Insertionen ließen sich auf Phenylessigsäure bzw. deren Esterderivate sowie auf 3-Phenylpropionsäureamid ausdehnen. Im Anschluß an diese Versuchsreihen konnte gezeigt werden, daß in Anwesenheit von Luftsauerstoff intramolekular verlaufende, SET-vermittelte C=C- bzw. C=N- Doppelbindungsbildungen realisierbar sind. So entsteht bei der Umsetzung von Biphenyl-2,2'-diacetamid mit NaH in DMF bei 70 °C Phenanthren-9,10-dicarboxyimid. Benzol-1,2-diacetamid reagiert mit NaH in DMF bei Raumtemperatur unter Bildung von 3-Hydroxyisochinolin-1-carboxamid. Dabei findet die unter synthetischen Gesichtspunkten sehr reizvolle Verknüpfung einer CH-aciden Methylengruppe mit einer amidischen NH2-Gruppe statt. Wird N-(Phenylacetyl)phenylessigsäureamid mit NaH in DMF bei Raumtemperatur umgesetzt, entsteht Diphenylmaleinsäureimid.
In Untersuchungen am lebenden Gewebe und an Modelllösungen wurden für die spektroskopische NMR-Bildgebung (SI) mit 1-H und 31-P mehrere methodische Ansätze an einem Ganzkörper-Kernspintomographen implementiert, die die maximale Untersuchungsdauer eines Patienten im Vergleich zu Standardmethoden der SI unter Umständen drastisch verkürzen können. Je nach geforderter örtlicher wie spektraler Auflösung und Qualität war dabei eine Verkürzung der Messzeit um bis zu einem Faktor 32 möglich. Dabei wurden die Anregungstechniken der Standardsequenzen übernommen und mithilfe von Mehrschicht-, Multispinecho- oder Multigradientenechoverfahren eine simultane Kodierung von örtlicher und spektroskopischer Information durchgeführt. Die Verfahren wurden in In-vivo-Messungen an Probanden verifiziert und anhand verschiedener Fragestellungen konnte die geeignete Methode gefunden und angepasst werden. In Patientenstudien konnte die Nutzbarkeit der Sequenzen der sphärischen Kodierung und der Mehrschichtverfahren gezeigt und in ein Routineprotokoll zur Tumordiagnostik im Gehirn eingebunden werden. Es wurde mit der Echo-Planar-Methode die erste Implementierung in der Phosphorspektroskopie realisiert und in diesem Zusammenhang gezeigt, daß bei einer funktionellen ortsaufgelösten Muskelspektroskopie Zeitauflösungen unter 10 s möglich sind. In der spektroskopischen Bildgebung des Herzens konnte zwar eine Sequenz entwickelt werden, mit deren Hilfe die cardialen Fettsäuren dargestellt werden können, die Anatomie und Mobilität des Herzens mit dem es umgebenden Fettbeutel macht jedoch eine strenge Trennung zwischen epicardialem und myocardialem Fett sehr schwierig.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der chemisch und physikalisch fundierten Modellierung und numerischen Simulation der Abgaskonversion in einem Wabenkanal monolithischer Abgaskatalysatoren. Zur Beschreibung der auftretenden chemischen Reaktionen wird ein elementarkinetischer Ansatz gewählt. Der Stofftransport im Kanal wird durch detaillierte Modelle für den Transport in der Gasphase und im Washcoat beschrieben. Es werden unterschiedliche Transportmodelle miteinander verglichen, die sich im Detaillierungsgrad und Rechenzeitbedarf unterscheiden. Als Katalysatorsystem wird zunächst Pt/Al2O3 betrachtet. Es werden die Elementarreaktionen und dazugehörigen Geschwindigkeitsparameter des Reaktionssystems C3H6, CO, CO2, NO, NO2, N2O, N2, O2 auf Platin unter mageren Bedingungen zusammengestellt. Das erstellte Gesamtmodell wird anhand experimenteller Daten validiert und zur Simulation der HC-SCR auf Pt/Al2O3 eingesetzt. Mithilfe der Simulationsergebnisse werden die Umsatzverläufe erklärt und die relevanten Transportprozesse identifiziert. In einem zweiten Schritt wird der erstellte Reaktionsmechanismus auf Platin um Oberflächenreaktionen von NO, CO und O2 auf Rhodium erweitert. Dieser erweiterte Reaktionsmechanismus wird zur Simulation eines kommerziellen 3-Wege-Katalysators verwendet. Der Vergleich zwischen Simulationsergebnissen und gemessenen Werten zeigt eine gute quantitative Übereinstimmung, lediglich für sehr fette Gemischzusammensetzungen ergibt sich eine größere Abweichung. Die gute Übereinstimmung zwischen Simulation und Experiment bestätigt die Übertragbarkeit des Platin-Reaktionsmechanismus auf verschiedene Katalysatorsysteme und Reaktionsbedingungen. Die Simulationsergebnisse zeigen die Wechselwirkung zwischen dem Bedeckungszustand der katalytischen Oberfläche und dem Umsatzverhalten im Kanal auf.
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Ziel der Arbeit ist es, den Bestand des Stofflagers im Bauwesen im Hinblick auf seine Eigenschaft als zukünftigen Input für die Reduktionswirtschaft und damit als Ressource für die Bauwirtschaft von morgen zu beschreiben. Hierzu wird der Begriff des Dispersionsgrads eingeführt, der mit Hilfe qualitativer Parameter Art und Ausmaß der Verteilung eines Stoffes in einem Produkt unter dem Gesichtspunkt einer effizienten Kreislaufführung beschreibt. Aggregiert man die Dispersionsgrade eines Stoffs über alle Produkte, in denen dieser Stoff vorkommt, ergibt sich die qualitative Zusammensetzung des Stofflagers für diesen Stoff und damit eine Planungsgröße für die Reduktionswirtschaft. Für eine Dynamisierung des Modells wird die durchschnittliche Lebensdauer eines Produkts sowie deren Streuung geschätzt. Zur Schätzung der Mengen eines Stoffes wird eine systemische Darstellung herangezogen, so dass die bestehende Datenunsicherheit minimiert wird. Die Modellierung des Lagers als Durchflussreaktor aus qualitativ-zeitlich unterschiedlichen Elementen erlaubt die Prognose über Mengen, Qualitäten und Zeitpunkte zukünftiger Abfälle. Die Anwendung des Modells erfolgt am Beispiel von Gips. Bedingt durch synthetische Gipsquellen (Rauchgasentschwefelung) steigt die Verwendung von Gips im Baubereich seit etwa 1985 stark an, es muss jedoch infrage gestellt werden, inwieweit dieser Bedarf auch in Zukunft über das Jahr 2030 hinaus gedeckt werden kann. Es müssen Konzepte für den Umgang mit dem bereits in näherer Zukunft zu erwartenden stark anschwillenden Abfallstrom formuliert werden. Untersuchte Szenarien sind: Welche Auswirkungen besitzt ein Verzicht auf die Kohleverbrennung? Welche Menge an kreislaufgeführtem Gips ist für die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit erforderlich? Welche Anforderungen werden an die recyclinggerechte Konstruktion neuer Gipsprodukte mit niedrigeren Dispersionsgraden und längeren Lebensdauern gestellt?
Die 'Deutsch-Sowjetische Freundschaftsgesellschaft(DSF)' wurde 1947 als 'Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion' gegründet, ihre Vorläuferorganisationen in der Weimarer Republik waren die 'Gesellschaft der Freunde des neuen Rußlands' und der 'Bund der Freunde der Sowjetunion'. Der vorliegende Aufsatz behandelt die DSF in der Gründungsphase der DDR und zeigt, wie auch die DSF, als Teil eines gesamtgesellschaftlichen Umwälzungsprozesses, Stück für Stück stalinisiert wurde. Diese Entwicklung wird anhand der Auswertung verschiedenster Dokumente (Satzungen, Werbebroschüren, Briefwechsel, Presseartikel usw.) aus dem Archiv der DSF nachgezeichnet. Ein gesondertes Kapitel beleuchtet die verbandseigene Zeitschrift 'Die Neue Gesellschaft' und zeigt auch hier, daß die DSF sich in der Zeit von 1947 bis 1953 von einer prosowjetischen Studiengesellschaft zu einer Kaderorganisation stalinistischer Prägung entwicklte.
Die Strukturelle Transformation in agro-ruralen Territorien wurde in zwei Untersuchungen in der westafrikanischen Savanne untersucht. Komparativ wurden beide Regionen (Boulgou in Burkina Faso und Tangale in Nigeria) in ihrem kulturellen Wandel analysiert. Es ist zum ersten Mal gelungen die folgenden Kriterien zu kombinieren und somit einen größt möglichen Überblick über die ablaufenden START-Prozesse zu schaffen: Naturraum, Geschichte, Siedlung, Zentralität, Wirtschaft, Demografie, Bildung und Lebenswelt.
Im Rahmen dieser Doktorarbeit wurden Untersuchungen zu Mutation, Expression und Regulation des Tumorsuppressor-Kandidaten APM-1 durchgeführt. APM-1 wird infolge der Integration von DNA des humanen Papillomvirus Typ 68 (HPV68) in den chromosomalen Genlocus 18q21 der Zervixkarzinom-Zelllinie ME180 aberrant als Bestandteil viral-zellulärer Hybrid-mRNAs transkribiert. Die zellulären APM-1-Transkripte bestehen aus identischen proteincodierenden Anteilen und unterschiedlichen 5’-untranslatierten Regionen (UTRs) mit der Bezeichnung p2, a31 und 15C, was für eine separate Transkriptionsinitiation an drei verschiedenen Promotoren spricht. Das APM-1-Gen codiert für ein Produkt, das mit seiner N-terminalen BTB-Domäne sowie vier Zinkfingern des Krüppel-Typs möglicherweise als Transkriptionsfaktor fungiert. Für funktionelle Studien zur Wachstumsinhibition wurde unter Verwendung des Tet-On-Genexpressionssystems versucht, HeLa-Zellen mit induzierbarer APM-1-Genexpression zu etablieren. Durch Hybridisierungen von cDNA-Makroarrays mit radioaktiv markierten cDNA-Sonden aus APM-1-exprimierenden Tumorzelllinien oder HeLa Tet-On-Klonen wurde nach potenziellen Zielgenen des vermutlichen Transkriptionsfaktors APM-1 gesucht. Sequenzanalysen ergaben, dass funktionell inaktivierende Mutationen im proteincodierenden Bereich des APM-1-Gens nicht vorkommen. Mit Hilfe von RT-PCR-Analysen wurde gezeigt, dass APM-1 in Tumorzelllinien und Biopsieproben heterogen exprimiert wird, von drei verschiedenen Promotoren aktiv transkribiert wird und wahrscheinlich durch Methylierung transkriptionell stillgelegt werden kann. Mit transienten Transfektionsstudien und anschließenden Reportergenanalysen wurde Promotor- und Enhancer-Aktivität in den genomischen Regulationsbereichen vor den UTRs der Klassen p2 und 31 nachgewiesen. Schließlich wurden Hinweise für eine mögliche regulatorische Beziehung zwischen APM-1 und dem Tumorsuppressor-Gen p53 aufgezeigt.
Das CERES-Experiment am CERN-SPS studiert die Produktion von Elektron-Positron-Paaren in ultrarelativistischen Kern-Kern-Kollisionen. Im Jahr 1998 ist das Spektrometer um eine zylindrische Spurenkammer mit radialer Drift (TPC) und zwei Magnetfeldspulen zur Impulsbestimmung erweitert worden. Unter Verwendung der Spurendriftkammer und der Siliziumdriftdetektoren konnten im CERES-Experiment erstmals die Produktion von $Lambda$- und $ ar{Lambda}$-Hyperonen in Pb+Au Kollisionen bei 40 A,GeV Strahlenergie analysiert werden. Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist Design und Bau der CERES-Spuren-drift-kammer und eine Auswertung erster Testmessungen hinsichtlich einer Detektoroptimierung, sowie eine $Lambda$-Analyse der 40 A,GeV-Daten. Mit Hilfe der gemessenen Breite des invarianten $Lambda$-Massenspektrums ($sigma$=12MeV/c$^2$) und einer TPC-Simulation konnte unter Verwendung aller gemessenen systematischen Spurverzerrungen die relative Impulsauflösung $sigma (dp/p)^2$ = $0.027^2+(0.024 ~ p)^2$ (in GeV/c) bestimmt werden. Diese ist um etwa einen Faktor 2.5 schlechter als der Design-Wert, was weitgehend auf die verwendete Kalibration zurückgeführt werden konnte. Eine Analyse vollständig korrigierter $Lambda$-Transversalimpulsspektren im Rapiditätsbereich 2.0 $<$ $y_{m {Lambda}}$ $<$ 2.4 ergab einen inversen Steigungsparameter $T$ = 273 $pm$ 22 MeV und eine gemessene Rapiditätsdichte $dN/dy_{Lambda}$ = 5 $pm$ 0.5 im $p_t$-Intervall 0.9 $<$ $p_{t}^{Lambda}$ $<$ 2.5 GeV/c für Zentralitäten $sigma / sigma _{ m {geo}} < 5 $. Die Extrapolation über das vollständige $p_t$-Intervall von Null bis $infty$ ergab eine Rapiditätsdichte $dN/dy_{Lambda}$ = 11 $pm$ 2. Mit Hilfe einer Messung des $ ar{Lambda}$ im gleichen Rapiditätsbereich und einer separaten Analyse der Netto-Protonen-Produktion im Rapiditätsbereich 2.1 $<$ $y_{ m {p}}$ $<$ 2.4 bei zentralen Kollisionen konnten die Teilchen-Verhältnisse $ ar {Lambda}/Lambd
Ziel dieser Arbeit war die Charakterisierung reaktiver Spezies wie sie bei der Verbrennung von Kohlenstoff (im einfachsten Fall: Graphit) unter dem Einfluß einer Niederdruck-Wasserstoffflamme variabler Stöchiometrie auftreten. Zur Messung der CN-Radikale wurden der Wasserstoffflamme definierte Mengen NO beigemischt, die sich im weiteren Verlauf zu CN-Radikalen umsetzten. Mit Hilfe der berührungsfreien linearen laserinduzierten Fluoreszenzspektroskopie (LIF) konnten räumlich aufgelöste 2-D-Konzentrationsprofile von CH- und CN-Radikalen gemessen werden, ohne die chemisch-physikalischen Gasphasenprozesse zu beeinflussen. Unter Einsatz der Ramankalibration mit Stickstoff, der Messung effektiver Lebensdauern und der Gasphasentemperaturbestimmung aus aufgelösten Rotationsspektren, wurden erstmals absolute Konzentrationen von CH- und CN-Radikalen für verschiedene Verbrennungsbedingungen ermittelt.
Der Nachweis des Schadstoffes NO2 in der Außenluft erfordert Sensoren, die Konzentrationen bis in den untersten ppb Bereich nachweisen können. Für diese Aufgabe werden üblicherweise teure Systeme eingesetzt, die auf dem Prinzip der Chemilumineszenz beruhen. In dieser Arbeit wird ein kostengünstiger Oberflächenwellensensor vorgestellt, bei dem als Sensorsignal die zeitliche Änderung der Dämpfung der Oberflächenwelle ausgewertet wird. Eine zyklische Methode bringt den Sensor nach jeder Messung wieder in einen fast vollständig NO2-freien Zustand. Mit dieser Technik wird eine Empfindlichkeit von besser als 1 ppb im Konzentrationsbereich von 0,8 bis 150 ppb erreicht. Das Signal ist sehr stabil.
In der vorliegenden Arbeit wurde ein umfangreicher Spurenstoffdatensatz aus dem subpolaren Nordatlantik erstellt und ausgewertet, der Tritium-, Helium- und Neon- sowie O-18-Messungen umfaßt. Das Hauptaugenmerk galt dabei der Bildung und Ausbreitung der tiefen Wassermassen und deren Variabilität auf Zeitskalen von einigen Jahren. Anhand von Tracermittelwerten, die mit Hilfe eines optimierten Interpolationsverfahrens gewonnen wurden, konnte gezeigt werden, daß die konvektive Neubildung des Labradorseewassers (LSW) sowie seine Ausbreitung westlich des Mittelatlantischen Rückens (MAR) in den Jahren 1994 bis 1997 stagnierte, während die Erneuerung der Zwischenschichten östlich des MAR weiter fortschreitet. Eine Abschätzung der Ausbreitungszeit des LSW vom Irminger- ins Islandbecken bzw. vom Islandbecken in den Rockalltrog ergab < 3 Jahre bzw. 1-2 Jahre, was in Übereinstimmung mit anderen Veröffentlichungen steht. Für die Überstromwassermassen DSOW und ISOW konnte dagegen keine signifikante Zeitabhängigkeit der Stromstärke festgestellt werden. Eine Multiparameteranalyse für den Bereich des Labrador- und des Irmingerbeckens ergab schließlich, daß Mischprozesse zwischen den einzelnen Wassermassen zu einer signifikanten Änderung der Parametereigenschaften entlang der Ausbreitungspfade führen. Die geringe Dynamik der Tritiumeintragsfunktion und die fortgeschrittene Einmischung des Bombentritiums in die gesamte Wassersäule erschwerten allerdings trotz Berücksichtigung der Mischprozesse die Parametrisierung der Ausbreitungsstärke im DWBC.
Sechzig Frauen, 18 bis 77 Jahre alt, mit Venenleiden und symptomatischen Beinbeschwerden nahmen an einer kontrollierten sporttherapeutischen Studie über 8 bis 10 Wochen teil, mit einem Follow-up-Test im Mittel 8 Monate später. Ein Interview beendete die Studie. Die mit digitaler Photoplethysmographie gemessenen venösen Wiederauffüllzeiten (to) verlängerten sich nur in der Experimentalgruppe, und zwar signifikant. Die Dorsalextension im oberen Sprunggelenk verbesserte sich in der Experimentalgruppe signifikant im Verlauf der Supervision. Beinbeschwerden verminderten sich bei mehr als einmal pro Tag durchgeführten speziellen gymnastischen Übungen beziehungsweise Kaltwasseranwendungen. Jene Probandinnen waren mit dem Ergebnis der Maßnahme zufrieden, dessen Intentionen weitgehend mit den eingetretenen Effekten übereinstimmten.
Die enorme Ausweitung der medizinischen und technischen Diagnose- und Therapie-möglichkeiten im Gesundheitswesen führt zunehmend zu einer extremen Spezialisierung und Arbeitsteilung der am Behandlungsprozess beteiligten Berufsgruppen. Wie Behandlungsabläufe patientenorientiert und berufsgruppenübergreifend optimiert werden können und wie ein unterstützendes Informationsmanagement hierzu aussehen kann, wird am Beispiel der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums untersucht. Zunächst wurde ein wissenschaftlich fundiertes methodisches Vorgehen entworfen, das als allgemeines Rahmenkonzept für Reorganisationsprojekte im Krankenhaus verwendet werden kann. Es wurden vier verschiedene Sichtweisen auf den Behand-lungsprozess unterschieden, die zusammen ein Gesamtbild auf die Kooperation im multiprofessionellen Behandlungsteam ergeben: Beteiligte Rollen und ihre Tätigkeitsprofile (Sicht 1), Informationsverarbeitung und informationsverarbeitende Werkzeuge (Sicht 2), arbeitsbezogene Kommunikation zwischen den Mitarbeitern (Sicht 3), organisatorische Abläufe in Form von Geschäftsprozessen (Sicht 4). Betrachtet man bisherige Abläufe und Strukturen unter dem Gesichtspunkt, welche zukünftig bewahrt werden sollten, so ergaben sich u.a. folgende Punkte: - Hoher Entscheidungsspielraum und Arbeitsmotivation der Mitarbeiter. - Versuch, die Tätigkeitsstruktur von Therapeuten, Cotherapeuten, Pflegern und Erziehern soweit wie möglich auf die Bedürfnisse von Patienten und Angehörige auszurichten. - Multidisziplinäre Behandlung. - Viel Zeit für den multidisziplinären Informationsaustausch. Umfangreiche Dokumentation. Aus den Ergebnissen wurden im Hinblick auf die Unterstützung patientenzentrierter Kooperation eine ganzes Reihe von Verbesserungspotentialen ab, welche im Bericht vorgestellt werden, z.B. Einordnung aller Tätigkeiten in den Behandlungsprozess, Optierung des Informationsmanagements, Ausrichtung der Organisationsstruktur am Prozessgedanken.
Ziel der Studie war die Beschreibung der emotionalen, kognitiven, behavioralen und psychophysiologischen Komponenten sozialer Angst im Jugendalter. Methode: Eine jugendliche Bevölkerungsstichprobe (N= 27) und eine Patientenstichprobe(N=23) mit geringer bis hoher sozialer Angst wurde anhand von Selbstbeschreibungs-Fragebogen, Elternratings und einem Verhaltenstest (Rollenspiel)untersucht. Während des Rollenspiels wurde die subjektiv empfundene Angst, die selbstbewertenden Kognitionen, die soziale Kompetenz und die Herzfrequenz erhoben. Ergebnisse: Die dispositionelle soziale Angst korrelierte positive mit der subjektiv empfundenen Angst und der Anzahl an negativen selbstbewertenden Kognitionen. Keine Korrelation wurde zwischen dispositioneller sozialer Angst und sozialer Kompetenz gefunden, die von jugendlichen und erwachsenen Ratern beurteilt wurde. In Abhängigkeit von der dispositionellen sozialen Angst gab es keinen Unterschied hinsichtlich der Höhe der Herzrate in der Ruhebedingung. Während des Rollenspiels erhöhte sich die Herzrate bei Jugendlichen mit starker dispositioneller sozialer Angst signifikant deutlicher als bei Jugendlichen mit niedriger sozialer Angst. Diese Ergebnisse wurde sowohl für die klinische als auch die nichtklinische Stichprobe gefunden. Fazit: Das Erscheinungsbild der sozialen Angst im Jugendalter scheint große Ähnlichkeit mit dem der sozialen Angst bei Kindern und Erwachsenen zu haben.
Zusammenstellung von Monographien und Aufsätzen zum Bibliothekssystem der Universität Heidelberg (=Universitätsbibliothek und dezentrale Bibliotheken)
Ein semiquantitativer in vitro Bindungsassay, der auf der Bindung reiner Rattenleberperoxisomen an rekonstituierte Mikrotubuli, die an Mikrotiterplatten gekoppelt waren, basiert, wurde entwickelt, um die Interaktionen von Peroxisomen mit Mikrotubuli zu charakterisieren. Die spezifische Bindung der Peroxisomen an Mikrotubuli konnte mit konfokaler Laserscanningmikroskopie und Negativkontrastelektronenmikroskopie gezeigt werden. Die Bindung war konzentrationsabhängig und sättigbar und wurde von Inkubationsdauer, Temperatur und pH beeinflußt. Die Zugabe von ATP, Kinasen, Phosphataseinhibitor oder Motorproteinen erhöhte die Bindung, während ATP-Depletion oder Mikrotubuli-assoziierte Proteine sie verminderte. Eine KCl-Behandlung der Peroxisomen reduzierte die Bindung, was durch Zugabe von dialysiertem KCl-Eluat oder Rattenlebercytosol verhindert wurde. Der rekonstituierende Effekt von Cytosol wurde durch dessen Vorbehandlung mit Proteasen oder N-ethylmaleimid (NEM) aufgehoben. Weiterhin verringerte die Behandlung der Peroxisomen mit Proteasen oder NEM ihre Bindung, was nicht durch Cytosol kompensiert wurde. Dies läßt die Beteiligung eines peroxisomalen Membranproteins und cytosolischer Faktor(en) an der Bindung von Peroxisomen an Mikrotubuli vermuten. Dafür spricht auch, daß bestimmte durch Gelfiltration erhaltene Proteinfraktionen des dialysierten KCl-Eluates die Bindung steigerten. Diese Fraktionen sowie isolierte Peroxisomen zeigten eine starke Immunreaktivität einer Polypeptidbande von 70 kDa mit einem Antikörper gegen das cytoplasmatische Linkerprotein (CLIP)-115. Cosedimentationsexperimente mit Mikrotubuli zeigten die Assoziation dieses Polypeptides an Mikrotubuli. Weiterhin vermochte die Immundepletion des KCl-Eluates mit einem Antikörper gegen die konservierte Mikrotubulibindungsdomäne der CLIPs den stimulierenden Effekt auf die Bindung aufzuheben. Somit scheint ein CLIP-ähnliches 70 kDa Polypeptid an der Bindung von Peroxisomen an Mikrotubuli beteiligt zu sein.
Mit dem stereoskopischen Cherenkov-Teleskop-System der HEGRA-Kollaboration wurde erstmalig TeV-Gamma-Emission des Supernova-Überrestes Cassiopeia A nachgewiesen. Die Beobachtungen wurden in den Sommermonaten der Jahre 1997 bis 1999 mit einer Beobachtungszeit von 232 Stunden durchgeführt. Das Signal hat eine statistische Signifikanz von 5 Sigma, der Fluß von Cassiopeia A oberhalb von 1 TeV wurde zu (5.8 +- 1.2(stat) +- 1.2(syst)) x 10^(-9) ph m^(-2) s^(-1) bestimmt. Dies entspricht einem Fluß von 3 des Krebsnebels und ist der niedrigste, der bisher in der TeV-Gamma-Astronomie nachgewiesen wurde. Der Schwerpunkt der TeV-Gamma-Emission wurde in absoluten Himmelskoordinaten mit einem Fehler von (+- 1.1(stat) +- 0.6(syst)) arcmin gemessen und stimmt mit der Position von Cassiopeia A in anderen Wellenlängenbereichen gut überein. Das Energiespektrum ist konsistent mit einem Potenzgesetz der Form dF/dE ~ E^alpha, der differentielle spektrale Index beträgt alpha = -2.45 +- 0.4(stat) +- 0.1(syst) zwischen 1 und 10 TeV. Der Nachweis der TeV-Gamma-Emission zeigt, daß der schalenförmige Supernova-Überrest Cassiopeia A Teilchen auf TeV-Energien beschleunigt hat. Für die weitere Interpretation wird der gemessene Fluß und insbesondere die Form des Energiespektrums mit aktuellen Modellen verglichen, die die TeV-Gamma-Emission verschiedener Teilchenpopulationen von Cassiopeia A - einerseits Hadronen, andererseits Leptonen - untersuchen. Momentan ist es allerdings nicht möglich, eindeutig darauf zu schließen, von welcher der beiden Teilchensorten die gemessene Emission herrührt.
Zirconium(IV)-Verbindungen zählen zu den aktivsten nicht-enzymatischen Reagentien für die Phosphodiester-Spaltung. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde die Spaltung verschiedener Nucleinsäure-Substrate durch Zirconium-Salze und durch Zirconium-Komplexe untersucht. Die aktivierten Substrate Bis(p-nitrophenyl)phosphat (BNPP) und 2-Hydroxypropyl-p-nitrophenylphosphat (HPNP) werden durch Zirconium(IV) in schwach saurer Lösung mit hoher Geschwindigkeit gespalten. Unter optimalen Bedingungen läuft die Reaktion etwa 10^9-mal schneller ab als die Spontanhydrolyse. Während Zr(IV)-Salze bei neutralem pH-Wert Hydroxid-Niederschläge bilden, werden in Gegenwart bestimmter Chelatliganden homogene Lösungen erhalten. Mit carboxylathaltigen Liganden nimmt die Spaltungsgeschwindigkeit stark ab. Im Gegensatz dazu bleibt die Aktivität mit bestimmten Aminoalkoholen annähernd erhalten. Auch das DNA-Dinucleotid Thymidyly(3'-5')thymidin (TpT) und das RNA-Dinucleotid Uridinyl(3'?5')uridin (UpU) werden durch Zr(IV)-Verbindungen hydrolytisch gespalten. Die Aktivität vieler Enzyme wird durch allosterische Regulation gesteuert. In der Arbeit wurden dreikernige Metallkomplexe untersucht, die die ersten nicht-enzymatischen, allosterisch regulierten Katalysatoren repräsentieren. Ein strukturelles Metallion beeinflusst die Konformation des Katalysators und damit die Präorganisation von zwei funktionellen, an der Katalyse beteiligten Cu(II)-Ionen. Mit den mehrkernigen Komplexen wurden kinetische Untersuchungen zur HPNP-Spaltung durchgeführt. Die Aktivität hängt stark von der Art des strukturellen Metallions ab: Die höchste Reaktionsgeschwindigkeit erhält man mit Cu(II), dagegen ist mit Ni(II) und Pd(II) die Geschwindigkeit der Phosphodiester-Spaltung 3- bzw. 10-mal geringer.
In Säulen- und Batchversuchen wurde die Eisenreduktion durch Catechol, als Modellsubstanz für Huminstoffe, und die damit einhergehende Arsenfreisetzung untersucht. Im Vordergrund stand die Frage, ob diese Substanz eine Auflösung von Eisenhydroxiden bewirken und dabei Arsen freisetzen kann. Es wurde weiterhin untersucht, welche Redoxprozesse stattfinden, und wie die Speziesverteilung von Arsen und dessen Mobilität dadurch beeinflusst wird. Die Halbreaktion von Catechol zu ortho-Chinon wurde in das geochemische Modell PHREEQC eingebaut und geprüft, ob mit diesem Ansatz eine realistische Abbildung der Versuchsergebnisse möglich ist. Die Laborversuche zeigen, dass Catechol in einem System aus Quarzsand und Eisenhydroxid eine leichte, konstante Eisenreduktion bewirkt. In dem Säulenversuch zum Transport von Arsen im Milieu der Eisenreduktion trat eine Reduktion des Arsen(V) zu Arsen(III) durch Catechol und eine Reoxidation des Arsen(III) an Eisenhydroxiden parallel zu einer Eisenreduktion durch Catechol auf. Aus dem Säulenversuch zur Arsenfreisetzung von Eisenhydroxid-Oberflächen durch Catechol ergab sich, dass adsorbiertes Arsen(V) zu Arsen(III) reduziert und freigesetzt werden kann. Die Freisetzung des Arsens erfolgte stetig, in geringen Mengen über einen großen Zeitraum, wobei das Arsen(V) hauptsächlich durch Reduktion an der Eisenhydroxid-Oberläche zur mobileren Spezies Arsen(III) freigesetzt wurde. Mit dem Modell PHREEQC kann die Eisen(II)-Freisetzung in der Größenordnung der experimentellen Daten modelliert werden. Die experimentell festgestellte Reduktion des Arsen(V) zu Arsen(III), ergab das bestehende Modell jedoch nicht.
In der vorliegenden Arbeit wurde die Antwort des menschlichen Gehirns auf taktile Fingerstimulation mittels Magnetoenzephalographie (MEG) untersucht. Zur Darstellung des zeitlichen Aktivitätsverlaufs im primären (SI) und sekundären (SII) somatosensorischen Kortex wurde räumlich-zeitliche Quellenmodellierung angewandt. Hauptuntersuchungsobjekt war SII. Zur Auswertung von Daten verschiedener Versuchspersonen wurde eine Kombination aus sequentiellem Dipol-Fit und dem Setzen von Quellen aus standardisierten Kernspinbildern entwickelt und in drei Studien angewandt. Zunächst wurden simultane Ableitungen von Elektroenzephalogramm (EEG) und MEG durchgeführt. Sie offenbarten die Existenz zweier Aktivitätsgeneratoren im SII-Areal. Aufgrund der geringeren Durchsetzung mit Hintergrundaktivität erwies sich das MEG im Vergleich zum EEG als das geeignetere Mittel zur Abbildung von SII-Aktivität. In einer zweiten Studie wurde gezeigt, dass das Richten der Aufmerksamkeit auf den Reizort bzw. die Reizintensität die P80m-Komponente im MEG um 52% bzw. 64% erhöht. Dieser Effekt wurde zum Teil durch eine Verlangsamung der Amplitudenabnahme mit zunehmender Stimulationsdauer hervorgerufen. Eine dritte Studie zur Verarbeitung simultaner Reize zweier Finger ergab signifikante suppressive Interaktion der Reize in SII sowohl bei Stimulation von Fingern einer Hand als auch beider Hände. Während bilateraler Stimulation schienen sich beide Hemisphären auf die Verarbeitung des contralateralen Reizes zu spezialisieren und den ipsilateralen Stimulus zu unterdrücken.
Es wurde eine Multimethode zur Bestimmung von verschiedenen endokrin wirksamen Substanzen (EWS) in Wasser erarbeitet. Mit einem Analysengang können Steroidhormone, Alkylphenole, Bisphenol A, Diethystilbestrol, Hexestrol, Phthalate, PCB und mehrere Pestizide zusammen bestimmt werden. Die Festphasenextraktion, die in dieser Arbeit entwickelte On-Line-Derivatisierung, die Kapillar-Gaschromatographie und die Ion-Trap-Massenspektrometrie wurden verwendet. Niedrige Nachweisgrenzen und gute Wiederfindungen wurden erreicht. Die Gehalte an EWS wurden in verschiedenen Fließgewässern in Südwestdeutschland, während eines Hochwasserereignisses des Neckars sowie in Wasser eines größeren Wasserversorgungsunternehmens quantifiziert. Der Vergleich mit einem Biotest zeigte eine Korrelation zwischen den Konzentrationen an EWS und den Messergebnissen des Biotests. Auch Sedimente wurden untersucht und einige dieser Kontaminanten dort in höheren Konzentrationen gefunden. Die gewonnenen Daten sind plausibel und vergleichbar mit Literaturdaten. Nach derzeitigem Stand der Kenntnisse bergen die Gehalte des Trinkwassers an EWS keine konkrete Gefahr für die menschliche Reproduktionsfähigkeit. Die gemessenen oder der Literatur entnommenen Konzentrationen an Estradiol, Ethinylestradiol, Nonylphenol, Phthalaten, Bisphenol A und DDT in den Oberflächengewässern sind jedoch stellenweise in der Lage, endokrine Effekte in Fischen und anderen aquatischen Organismen zu bewirken. Zusätzlich wurden Literaturdaten von anthropogenen EWS in der Nahrung den natürlichen Gehalten an Phytoestrogenen in Lebensmitteln sowie der endogenen Produktion an Östrogenen gegenübergestellt. Demnach kann aus dem Gehalt der Nahrung an anthropogenen EWS weder eine Gefährdung der menschlichen Reproduktionsfähigkeit noch ein Zusammenhang mit dem Anstieg an genitalen Missbildungen gefolgert werden.
The HERA-B experiment at the HERA accelerator at DESY is designed and built to measure CP violation in the system of neutral B mesons. One sub-detector is the Inner Tracker, which is built of Micro-Strip Gas Chambers with Gas Electron Multiplier (GEM-MSGC) with about 120,000 readout channels. Using results of test beam experiments, the readout system of the Inner Tracker was finalised in its design. At HERA-B, it was extended from small test installations to the full system during the installation 1999/2000. The software needed for the processing of the raw data was developed. This thesis describes the readout hardware and software in use at HERA-B and the steps needed for commissioning. Results from the first year of running at HERA-B are reported. In a second part of this thesis, the prospects of HERA-B to contribute to the field of Drell-Yan physics are evaluated, where significant deviations from the predictions of perturbative QCD were observed. Starting from an analysis of the di-muon triggered data of the run period 2000, the expected number of high-mass muon pairs produced by the Drell-Yan process is extrapolated. With a conservative estimate of the outcome of the detector and trigger improvements, about 26,000 high-mass Drell-Yan pairs are expected for the run period 2002. Although the measurement will be difficult due to the low number of events at higher transverse momentum, this will allow a first measurement of the angular distributions of Drell-Yan pairs produced in pN collisions.
Aluminium und Aluminiumlegierungen besitzen eine geringe Dichte und ein gutes Härte-zu- Gewicht Verhältnis. Diese Eigenschaften und die hervorragende Bearbeitbarkeit prädestinieren sie für viele Anwendungsbereiche. Obwohl in den letzten Jahren das Interesse an dieser Werkstoffgruppe stark zugenommen hat, können aufgrund der geringen Härte, der unzureichenden Beständigkeit gegenüber Verschleiß und des niedrigen Schmelzpunkts, die industriellen Einsatzmöglichkeiten dieser Materialgruppe nicht voll ausgenutzt werden. Randschichtmodifikationen des Grundmaterials sowie, nachfolgende Beschichtungen sind prinzipiell geeignet, um diese Nachteile zu verringern. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war daher eine grundlegende Untersuchung zur Nitrierung von Aluminium mit gepulsten Ionenstrahlen. Zu diesem Zweck wurden Aluminiumsubstrate einer Ionenstrahlpulsbehandlung im msec- und nsec - Bereich unterzogen, bei der zum einen die diffusionsgesteuerte Synthese einer Aluminiumnitridschicht, und zum anderen der thermische Einfluss auf das Diffusionsverhalten und die mikrostrukturelle Veränderungen untersucht werden sollten. Zunächst wurden grundsätzliche Überlegungen zur thermischen und ionenstrahlinduzierten Diffusion angestellt, sowie ein vereinfachtes Diffusionsmodell zur Beschreibung der experimentellen Diffusionsprozesse entwickelt. Die Durchführung der Ionenstrahlpulsexperimente erfolgte zum einen an der GSI-Darmstadt am Hochstromionenquellenteststand, der mit einer MUCIS-Ionenquelle ausgerüstet war. Hier wurden Pulsbestrahlungen mit Leistungsdichten ? 0,5 kW/(cm²?Puls) und Pulslängen zwischen 0,5 –25 msec durchgeführt. Weitere Experimente mit gepulsten Ionenstrahlen wurden in Verbindung mit dem Institut für Plasmaphysik (IPP) München, mit Leistungsdichten im Bereich von 1 – 4 kW/(cm²?Puls) und mit Pulslängen von 1 – 100 msec, durchgeführt. In Zusammenarbeit mit der Polytechnischen Universität Tomsk (Russland) konnten auch exemplarische Ionenstrahlpu
Empirische und Theoretische Beiträge zum Thema Substitution Der thematische Schwerpunkt dieser Dissertation besteht in der ökonometrischen Schätzung von Produktionsfunktionen (primaler Ansatz) beziehungsweise den dazu dualen Kostenfunktionen (dualer Ansatz) zum Zwecke der Bestimmung von Substitutionsbeziehungen zwischen Produktionsfaktoren wie beispielsweise Kapital und Energie. Das aus dieser Arbeit zu ziehende Fazit ist: Die altbekannten Kreuzpreispreiselastizitäten, welche die Basis sowohl der Allenschen wie auch der Morishima-Substitutions-Elastizität bilden, stehen diesen beiden Maßen in nichts nach.
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Sowohl bei Quasaren als auch bei Protosternen reichen herkoemmliche Akkretionsscheibenmodelle zur Beschreibung nicht mehr aus, da die Scheibenmassen im Vergleich zur Zentralmasse nicht mehr klein sein muessen. Fuer diese Scheiben wurden stationaere, geometrisch duenne Scheibenmodelle fur eine verallgemeinerte, Reynolds-kritische Turbulenz berechnet. Im Gegensatz zu Standard-Scheiben koennen diese sehr viel schneller Material durch die Scheibe akkretieren. Dies kann die extrem massereichen Schwarzen Loecher in AGN bereits in den fruehen Phasen der Galaxienentwicklung erklaeren, in denen durch Wechselwirkungsprozesse viel Gas in das Zentrum gestuerzt ist. Zudem wurden Scheibeninstabilitaeten gefunden, die durch starke Aenderungen der Opazitaet verursacht werden, und die ebenfalls fuer einen voruebergehend schnelleren Einfall von Material verantwortlich sein koennten. Schliesslich konnte gezeigt werden, dass die inneren Bereiche in AGN bis zu (abhaengig von der Massenakkretionsrate) einigen 1.0E4 Schwarzschildradien advektions- (oder konvektions-) dominierte Scheiben sind. In protostellaren Scheiben macht sich der Einfluss der Selbstgravitation in einem starken Anwachsen der Flaechendichte und der Zentraldichte sowie in einem maessigen Anstieg der Zentraltemperatur bemerkbar. Ein Abflachen des Effektivtemperaturprofils zur Erklaerung der beobachteten Spektren konnte aber nicht auf die Selbstgravitation zurueckgefuehrt werden, sondern ist eher durch den Einfluss der umgebenden Molekuelwolke bedingt. Die erhoehte Flaechen- und Zentraldichte wird sich auf die Bildung von Staubagglomeraten in den fruehen Phasen der protostellaren Entwicklung auswirken und so die Planetenentstehung beeinflussen.
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Die vorliegende Arbeit beschreibt die Präparation funktionalisierter, mikrostrukturierter Hydrogele zum Nachweis von pH-Änderungen und enzymatischen Reaktionen mittels beugungsoptischer Methoden. Hydrogele sind dreidimensionale elastische Polymernetzwerke, die überwiegend aus einer Flüssigkeit bestehen, die vom Polymernetzwerk umschlossen wird. Hydrogele sind umgebungssensitiv, d.h. sie reagieren mit einer Änderung ihres Quellungszustan-des, wenn sich die Umgebungsbedingungen verändern. Je nach ihrer Zusammensetzung reagieren Hydrogele auf die Änderung der Lösungsmittelzusammensetzung, der Tem-peratur, der Ionenstärke oder des pH-Werts. Das in dieser Arbeit eingesetzte pH-sensitive Hydrogele wurde durch den Einbau der Enzyme Glucoseoxidase und Katalase um eine Selektivität gegenüber Glucose erweitert. Die Funktionsweise des beugungsoptischen Sensors beruht auf der Wechselwirkung eines einfallenden Laserstrahls mit der im Mikrometermaßstab regelmäßig strukturi-erten Hydrogelmatrix. Durch die Beugung des Laserlichts an dem mikrostrukturierten Hydrogel entstehen mehrere Beugungsreflexe. Im Gegensatz zur Lage variieren die Intensitäten der einzelnen Beugungsordnungen, wenn die Hydrogelmatrix ihre Form ändert. Das Quellverhalten des pH-sensitiven Hydrogels wurde vor der Verwendung im Sensor an makroskopischen Gelproben in Abhängigkeit von der Ionenstärke und des pH-Werts untersucht. Mit dem beugungsoptischen Sensor und pH-sensitiven Hydrogel wurden Messungen mit unterschiedlich konzentrierten Natriumchlorid-Lösungen und Lösungen mit ver-schiedenen pH-Werten bei konstanter Ionenstärke durchgeführt. Mit dem enzymhalti-gen Hydrogel wurden Messungen mit unterschiedlich konzentrierten Glucoselösungen durchgeführt.
Für die Diagnose von Krankheiten des Augenhintergrundes ist die Laser-Scanning-Ophtalmologie ein wertvolles bildgebendes Verfahren, dessen Auflösung aber durch die Aberrationen des Auges begrenzt wird. In dieser Arbeit werden Untersuchungen zum Einsatz eines adaptiv-optischen Systems, bestehend aus einem mikromechanischen Hubelementspiegel und einem Hartmann-Shack- Wellenfrontsensor, durchgeführt. Das Zusammenspiel von Hartmann-Shack-Sensor, Mikroelementspiegel und Scanner wird theoretisch und in numerischen Simulationen untersucht. In weiteren Simulationen werden obere Schranken für die Grenzen der Leistungsfähigkeit von Mikroelementspiegeln berechnet. Es wird ein Aufbau entwickelt, der einen Hartmann-Shack-Sensor in ein Laser-Scanning-Ophthalmoskop integriert. Mit diesem Aufbau werden an mehreren Probanden über Scanwinkel von zwei bis zehn Grad gemittelte Wellenfrontmessungen durchgeführt, dies zum Teil bei paralysiertem Auge.
Die Theorie der Fluoreszenzkorrelationsspektroskopie (FCS) wird für Anwendungen in lebenden Zellen erweitert. Zellen enthalten statistisch organisierte Polymere, Membransysteme und geschlossene Kompartimente, die zu behinderter oder anomaler Diffusion führen. Es wird gezeigt, wie der Einfluss von Bindung an zelluläre Strukturen in FCS-Messungen berücksichtigt werden kann. Desweiteren wird ein Aufbau zur kombinierten FCS und konfokalen Laserscanningmikroskopie (CLSM) vorgestellt, das Fluoreszenzfluktuationsmikroskop (FFM). Es wird im Hinblick auf Auflösungsvermögen und Abbildungseigenschaften charakterisiert. Anschließende FCS-Messungen von EGFP und einer EGFP-Chimäre in Zellen zeigen behinderte Diffusion vor allem im Kern mit einer im Vergleich zu Wasser etwa 4fach höheren intrazellulären Viskosität. Aus weiteren Experimenten mit angefärbtem Chromatin und Testmolekülen verschiedener Größe folgt, dass der Einfluss des Chromatins auf die Diffusion von der Teilchengröße abhängt. Auch die Beweglichkeit funktioneller Proteine wird anhand des Transkriptionsterminationsfaktors TTF-I untersucht. Er ist im Nukleolus gebunden und im Rest des Kerns beweglich. Die Lebensdauer des gebundenen Zustands beträgt ca. 27 s.
Das Thema dieser Arbeit, die Vergebung der Sünden, hat in der Bibel eine religiöse und eine soziale Dimension: Gott vergibt den Menschen und der Mensch vergibt auch seinerseits seinem Mitmenschen. Eine sprachliche Betrachtung der Rede von Sündenvergebung zeigt: Im AT ist nur von der religiösen Vergebung die Rede, dagegen ist im Griechentum nur von der sozialen Vergebung die Rede. Eine Kombination beider Begriffe der Sündenvergebung begegnet erst im hellenistischen Judentum (Jesus Sirach, Josephus). Im hellenistischen Judentum geschieht weiterhin eine Differenzierung innerhalb der sozialen Dimension als Vergebungsethos: Herrschafts- u. Bruderschaftsethos (Aristeasbrief, Die Testamente der zwölf Patriarchen). Man begegnet in dieser Vorgeschichte zu der Jesusüberlieferung einem Übergang: Johannes dem Täufer. Die Johannestaufe vermittelt Sündenvergebung durch den Ritus einer Waschung. Die Sündenvergebung bei Jesus basiert insgesamt stärker auf ihm als auf den anderen Traditionen im Judentum. Allerdings hat Jesus Sündenvergebung unabhängig von solch einem Ritus gelehrt, dies könnte in der Jesusüberlieferung, Q und Mk, an drei Möglichkeiten angeknüpft haben: an das Gebet, an die Heilung und an die Versöhnung unter den Menschen. Dabei kann man feststellen: In Q wird ein großes Gewicht auf die Vergebung unter den Menschen gelegt; in Mk dagegen auf die göttliche Vergebung. Dabei sind die Gebetslogien (Mt 6,12 und Mt 11,25) auffällig, die eine religiöse und zugleich soziale Dimension der Vergebung enthalten, wobei die menschliche Vergebung zur Voraussetzung für die göttliche Vergebung wird. Diese beiden, in Q und Mk noch relativ getrennten Dimensionen, werden erst bei Mt intensiv miteinander verbunden. Einige Grundgedanken über die Sündenvergebung bei Mt seien knapp formuliert: Mt rückt die menschliche Vergebung in seinem Evangelium in den Mittelpunkt. Bei Mt gilt eine »Logik«, d.h. die menschliche Vergebung ist eine Voraussetzung für die göttliche Vergebung. Die menschliche
Das spaghetti-Gen (spag) von Drosophila melanogaster ist in der chromosomalen Region 60B lokalisiert und kodiert für ein 534 Aminosäuren langes Protein, welches eine TPR-Domäne, bestehend aus drei TPR-Motiven, aufweist. Homozygot spaghetti-mutierte (spag-) Tiere sind nicht in der Lage, sich zu verpuppen. Sie sterben als überalte Larven des dritten Stadiums. Diese Larven zeigen melanotische Pseudotumore, ihre Imaginalscheiben sind atrophisch und die Lymphdrüsen vergrößert. Untersuchungen des Wachstums der Imaginalscheiben der homozygot spag--Larven durch Färbung mit Acridinorange und TUNEL-'assays' ergaben eine hohe Anzahl apoptotischer Zellen. Die Apoptose kann partiell durch ektopische Expression des Baculovirus p35-anti-apoptotischen Faktors verhindert werden. Das Spaghetti-Protein ist predominant in den Embryonen nachweisbar. Western-Blot Analysen von Kernextrakt sowie Immunfluoreszenzaufnahmen von Kernen der Embryonen zeigen, dass das Spaghetti-Protein neben seiner Lokalisierung im Zytoplasma eine Komponente des Zellkerns ist. Das Hitzeschockprotein Hsp90 interagiert mit dem Spaghetti-Protein sowohl im yeast two-hybrid System als auch im GST-'binding' System TPR-Domänen abhängig. Ektopische Expression des Spaghetti-Proteins führt zu Formationen von Extravenen in den Flügeln der Fliege sowie zu abnormaler Differenzierung der scutellaren bristless. Eine genetische Mosaik-Analyse von spag--defizienten Klonen ergab, dass spag--Klone selten auftreten und eine elongierte Form in den Flügeln annehmen. Frühe Induktion der spag-- Klone führt zu massivem Gewebeverlust von Thorax, Augen und Flügeln, wobei insoweit ein nicht-autonomer Effekt beobachtet werden kann, als in der Umgebung vermehrt Zellteilungen stattfinden. Daher kann geschlussfolgert werden, dass das Spaghetti-Protein für das Überleben der Zellen der Imaginalscheiben notwendig, und an der Bildung morphologischer Strukturen der Imaginalscheiben beteiligt ist.
Tagungsband zum Heidelberger Tag der Artenvielfalt am 3.Juni 2000, der im Rahmen des 2.Geo-Tages der Artenvielfalt durchgeführt wurde. In diesem Buch werden der Ablauf der Veranstaltung, die Befunde einer Artenerhebung und allgemeine Beiträge zu folgenden Bereichen dargestellt: Kulturlandschaft und Lebensräume im Untersuchungsgebiet Heidelberg (2 Beiträge), Zoologie (21 Beiträge), Botanik (9 Beiträge) und verschiedene andere Themen (z. B. Naturschutz, Landespflege und Vorschläge für Exkursionen; 10 Beiträge) Die komplette Liste einer Arterhebung auf Heidelberger Gemarkung (3. Juni und zeitliches Umfeld), die von mehr als 100 Experten erarbeitet wurde, ist im Anhang dargestellt. Der Tag der Artenvielfalt wurde vom Zoologischen Institut initiiert und von der Stadt Heidelberg unter der Schirmherrschaft der Oberbürgermeisterin Beate Weber sowie der Vhs unterstützt. Beteiligt waren: Messschiff Max Honsell der LfU, Ökomobil der BNL, Geologisches-Paläontologisches Museum, Botanischer Garten, Pädagogische Hochschule, Tiergarten Heidelberg und Biologische Bundesanstalt.
Ziel war, ein in vitro-Modell der Blut-Hirn Schranke zu erarbeiten, anhand dessen man insbesondere den Einfluß der ABC-Transporter-Proteine P-Glykoprotein und Mrp2 auf den Transport von Arzneistoffen an der Blut-Hirn Schranke untersuchen kann. Es wurde untersucht, ob frisch isolierte Kapillaren aus dem Gehirn von Schweinen für diese Fragestellung geeignet sind, da bisher bekannte und verwendete Modelle wie beispielsweise isolierte und kultivierte Gehirn-Endothelzellen diesbezüglich Nachteile besitzen. Es wurden morphologisch und funktionell intakte Gehirn-Kapillaren mechanisch aus dem Gehirn von Schweinen isoliert. Diese Kapillaren waren vital und zeigten typische Eigenschaften der Blut-Hirn Schranke wie beispielsweise dichte tight junctions, Exprimierung des Markerproteins 'von Willebrand-Faktor', sowie erhöhte Aktivitäten der Markerenzyme g-Glutamyl-Transpeptidase und Alkalische Phosphatase. Durch immunhistochemische Färbungen, Western Blots sowie Sekretions-Untersuchungen am konfokalen Lasermikroskop mit spezifischen Substraten und Hemmstoffen konnte belegt werden, daß sowohl P-Glykoprotein als auch Mrp2 in den Endothelzellen der frisch isolierten Kapillaren exprimiert werden und auch funktionell aktiv sind. Abschließend wurde beispielhaft anhand des in der vorliegenden Arbeit untersuchten und charakterisierten in vitro-Modells der Blut-Hirn Schranke in Form frisch isolierter Gehirn-Kapillaren der Transport der beiden Arzneistoffe Ivermectin und Octreotid an der Blut-Hirn Schranke auf eine mögliche Beteiligung der Transporter-Proteine P-Glykoprotein und Mrp2 hin untersucht. Für das Anthelminthikum Ivermectin konnte aufgrund von Sekretions-Untersuchungen gezeigt werden, daß P-Glykoprotein einen limitierenden Faktor bezüglich der Gehirngängigkeit an der Blut-Hirn Schranke darstellt. Für das Somatostatin-Analogon Octreotid ergab sich, daß sowohl P-Glykoprotein als auch Mrp2 an dessen Transport an der Blut-Hirn Schranke beteiligt sind.
Geistiges Lernen als 'Einwurzelung' Zu Peter Bucks Buch ' Einwurzelung und Verdichtung. Tema con variazione über zwei Metaphern Wagenscheinscher Didaktik'. Verlag der Kooperative Dürnau, 1997, ISBN 3-88861-037-0, 95 Seiten, 34.- DM.
Im Säugetiergehirn zählen Untereinheiten für ionotrope Glutamatrezeptoren zu den Kandidaten für mRNA Editierung durch poisitionsspezifische Adenosindeaminierung. Mit besonders hoher Effizienz wird eine mit Q/R bezeichnete Position in der AMPA Rezeptor Untereinheit GLuR2 (=GluR-B) editiert. Über Gene Targeting Experimente konnte die Effizienz der GluR2 Q/R Editierung im Gehirn der Maus reduziert werden. Die Folgen waren ein Anstieg der Kalziumpermeabilität und der makroskopischen Leitfähigkeit der Mutanten AMPA rezeptoren. sowie ein schwerwiegender, neurologischer Phänotyp mit Epilepsie und frühem Tod der Versuchstiere gegen Ende der dritten Lebenswoche. Um den Effekt reduzierter Q/R Editierung auch in der adulten Maus studieren zu können wurde im Rahmen dieser Arbeit eine Mauslinie etabliert, in der eine nicht editierbare GluR2 Untereinheit über das Tetrazyklin-regulierte System induzierbar exprimiert wird. Die induzierte Expression des GluR2(Q) von Geburt an führte zu neurologischen Störungen. Mutanten waren zum Teil hypomorph und erlitten spontane, letale epileptische Anfälle innerhalb der vierten Lebenswoche. Über Suppression des Transgens während der frühen postnatalen Entwicklungszeit wurde gezeigt, dass der durch Präsenz nicht Q/R editierter GluR2 Untereinheiten im Gehirn der Maus verursachte epileptische Phänotyp im adulten Tier nicht zum Tragen kommt, sondern auf ein frühes Entwicklungsfenster beschränkt bleibt.
Die vorliegende Arbeit beschreibt die Auswirkungen von hohem hydrostatischem Druck auf Konidiosporen der Schimmelpilze Aspergillus fumigatus, Botrytis cinerea, Cladosporium herbarum und Penicillium expansum sowie auf die Syntheserate des Mycotoxins Patulin durch Penicillium expansum. Die Hochdruckinaktivierung von Konidiosporen verläuft in den meisten Fällen zweipha-sig. Diese Inaktivierungskurven können in guter Näherung durch eine Überlagerung zweier Reaktionen 1. Ordnung beschrieben werden. Bei tiefen Temperaturen (4 °C) werden die Spo-ren vollständig abgetötet, während bei höheren Temperaturen (25-55 °C) bei einem kleinen Teil der Sporen Druckresistenz auftreten kann. Behandlungstemperaturen oberhalb der opti-malen Wachstumstemperatur führen immer zu druckresistenten Fraktionen von Sporen. Eine Druckerhöhung reduziert den Anteil der stabilen Fraktion. Die Freisetzung von Patulin durch P. expansum wurde in Apfelsaft untersucht. Das Ana-lyseverfahren mittels HPLC wurde neu entwickelt. Durch diese Methode läßt sich Patulin vollständig von 5-Hydroxymethylfuraldehyd (5-HMF), einem in Apfelsaft vorkommenden Zersetzungsprodukt von Kohlenhydraten, trennen. Die Wiederfindungsrate beträgt bei Patulin > 96 , bei 5-HMF ~ 80 Die Nachweisgrenze beider Substanzen ist 2 µg/l. Die Syntheserate von Patulin ist abhängig von dem Verkeimungsgrad des Apfelsaftes. Bei 103 Keimen/ml Saft wird mehr Patulin freigesetzt als bei 106 Keimen/ml. Druckbehandlungen können in Abhängigkeit von Druckhöhe und Temperatur die Patulinsynthese fördern oder hemmen. Die höchste Patulinkonzentration von 122,1 mg/l wurde nach einer Druckbehand-lung bei 40 °C mit 350 MPa gemessen. Eine Zugabe von Cystein reduziert die Toxizität von Patulin. Diese Adduktbildung wird durch Druck gefördert. Die Aktivierungsenergien und die Aktivierungsvolumina dieser Reak-tion wurden im Druckbereich von 0,1 bis 500 MPa bei 4 °C, 25 und 40 °C bestimmt.
Der Signalübertragung an chemischen Synapsen liegt ein Kopplungsmechanismus zwischen dem präsynaptischen Aktionspotential und der biochemischen Überträgerstoff-Ausschüttung zu Grunde. Dabei werden Ca2+-Kanäle geöffnet und ein Freisetzungssensor Ca2+-abhängig aktiviert, der schließlich die Überträgerstoff-Ausschüttung auslöst. In der vorliegenden Arbeit wurde die Abhängigkeit der Überträgerstoff-Ausschüttung von der intrazellulären Ca2+-Konzentration ([Ca2+]) in einer glutamatergen kelchförmigen Synapse in Stammhirnschnitten der Ratte unter Verwendung photolytischer Ca2+-Freisetzungen gemessen. Um [Ca2+]-Sprünge auf einer Zeitskala sowohl hervorrufen als auch messen zu können, die der schnellen Übertragungsgeschwindigkeit von glutamatergen Synapsen vergleichbar ist, wurde ein elektrophysiologischer Messstand mit einem schnellen Fluoreszenzdetektor und einem UV-Kurzpulslaser ausgestattet. Ein deutlich messbarer Anstieg der Überträgerstoff-Ausschüttung wurde bereits bei einer homogenen Erhöhung der präsynaptischen [Ca2+] von ca. 1 µM beobachtet. Der Spitzenwert der Freisetzungsrate wuchs mit mehr als der vierten Potenz der präsynaptischen [Ca2+]-Amplitude. Ein [Ca2+]-Sprung von mehr als 30 µM löste die Aktivierung aller zur Fusion unmittelbar bereitstehenden Vesikel innerhalb von 0,5 ms aus. Die in dieser Synapse beobachtete Beziehung zwischen der Freisetzungsrate und der präsynaptischen [Ca2+] wurde mit Hilfe eines kinetischen Modells quantitativ beschrieben. Ein Vergleich der Modellvorhersagen mit Freisetzungsraten, die in denselben Synapsen während eines Aktionspotentials gemessen worden waren, ergab, dass ein kurzer Anstieg der [Ca2+] auf weniger als 10 µM ausreicht, um den physiologischen Freisetzungsverlauf zu erklären. Die synaptische Überträgerstoff-Ausschüttung reagiert somit zumindest in manchen synaptischen Systemen empfindlicher auf Ca2+ als bisher angenommen.
Die Zufallsdurchmusterung von ISO bei 170um bietet gute Möglichkeiten, das interstellare Medium der Milchstraße zu untersuchen. In der vorliegenen Arbeit wird gezeigt, wie aus den Satelliten-Schwenks neue Erkenntnisse über Verteilung und Struktur der interstellaren Materie gewonnen werden können. Es ist ein Verfahren entwickelt worden, Strukturen mit Ausdehnungen bis 15' automatisch aus den Schwenks zu extrahieren. Position, Winkelausdehnung, Helligkeit und (170um/100um) Farbtemperatur werden dabei für alle Quellenkandidaten bestimmt. Eine Analyse der Daten in Chamaeleon ergibt, daß die kältesten gefundenen Knoten mit kalten, dichten Molekülwolken-Kernen zusammenfallen. Andererseits treten alle von ISO überquerten Molekülwolken-Kerne auch als Staub-Kondensationen in Erscheinung. Meistens ist deren Staubtemperatur niedriger als in der Umgebung. Hohe Farbtemperaturen, die in einigen Kernen mit eingebetteten jungen stellaren Objekten gefunden werden, weisen auf warmen zirkumstellaren Staub hin. In der Dunkelwolke B217 wird der Zustand des interstellaren Gases mit Hilfe von Ammoniak-Beobachtungen bestimmt. Der Wolkenkern B217SW befindet sich in hydrostatischem Gleichgewicht und könnte zukünftig Sterne bilden. Die in B217 gefundene Verknüpfung von Staub- und Gastemperatur steht in Einklang mit einer statistischen Untersuchung an weiteren 14 dichten Kernen. Schließlich werden die kalten Knoten der Wolkenkomplexe in Chamaeleon, Taurus und Ophiuchus miteinander verglichen. Eine Staubtemperatur von etwa 13K stellt überall einen Grenzwert dar, der nur in Regionen mit Sternentstehung unterschritten wird. Die höchsten Temperaturen werden in der Rho-Ophiuchi-Wolke gefunden und sind mit einer außergewöhnlich hohen Sternentstehungs-Effizienz verbunden. Zahlreiche mit der Zufallsdurchmusterung bei 170um entdeckte, bei 100um aber undetektierte Quellen weisen auf extrem kalten Staub hin und bilden eine Ausgangsbasis für weitere Forschungen.
Untersucht wurde die Argon-Geochemie von Mineralen die unter hydrothermalen Bedingungen entstanden oder alteriert sind. Hierbei wurde die Veränderung der Argon-Isotopie und die zeitliche Einordnung solcher Aktivitäten betrachtet. Dies sollte anhand von Zeolithen und Seriziten (in Plagioklasen) bestimmt werden. Bei den Zeolithen konnte festgestellt werden, daß viele Proben ungewöhnliche Argon-Isotopien aufwiesen, insbesondere niedrige 40Ar/36Ar-Verhältnisse, deren Ursprung in der Entstehung der Minerale unter Beteiligung von Fluiden zu suchen ist. Es konnte eine Argon-Isotopenfraktionierung bei einigen Zeolithen nachgewiesen werden, was zeigt, daß sie geeignet sind solche Prozesse bei der Mineralentstehung und Veränderung zu untersuchen. Die Daten der Serizit-Plagioklas-Mischungen zeigen, daß die verwendeten und neu entwickelten Verfahren geeignet sind, Prozesse bzw. Auswirkungen einer Serizitisierung zu beschreiben und das Aussagen über die Zeiträume der Bildung der beiden Minerale möglich sind. Gezeigt wurde dies an Proben des Odenwaldes (Gabbro) und der Vogesen (Andesit). Bei den Gabbros konnte eine Hauptserizitisierungsphase auf einen Zeitraum von 130 -150 Ma festgelegt werden. Eine sysnintrusive Serizitisierung ist wahrscheinlich, trägt aber nur einen minimalen Anteil an der Serizit-Menge bei. Das Intrusionsalter des Gabbros, bzw. das Abkühlalter des Ploagioklases konnte mit ca. 360 Ma bestimmt werden. Im Falle des Andesits konnten mindestens zwei Serizitisierungsphasen ausgemacht werden. Mittels geologischer Randparametern und vergleichenden Überlegungen konnten die Serizitisierungsphasen auf eine mesozoische (zeitgleiche hydrothermale Alteration in vielen Gegenden Europas) und eine synintrusive Serizi! tisierung (bei der Intrusion der den Andesit umgebenden karbonischen Granitoide) festgelegt werden. Das Abkühlalter der Plagioklase konnte nicht bestimmt werden, da sie im Verdacht stehen Exzeß-Argon zu tragen, welches den Alterswert von ca. 450 Ma erhöht hä
Die Bedeutung reaktiver Halogenverbindungen (RHS) in der Troposphäre ist durch plötzlich auftretende, sehr schnell ablaufende Ozoneinbrüche während des polaren Sonnenaufgangs dokumentiert. Ob RHS jedoch auch in mittleren Breiten signifikante Auswirkungen auf die Chemie der Troposphäre haben, war bisher unklar, da außerhalb der Polarregionen noch keine Halogenoxide nachgewiesen werden konnten. Im Verlauf der vier im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Messkampagnen gelang es erstmalig, Halogenoxide in der planetaren Grenzschicht (PBL) mittlerer Breiten nachzuweisen und ihren eindeutigen Einfluss aufzuzeigen. An der westirischen Atlantikküste wurden Jodoxide (IO und OIO) in der marinen PBL nachgewiesen und von Makroalgen emittierte, kurzlebige jodierte Kohlenwasserstoffe als primäre Quelle reaktiven Jods (re-I) identifiziert. Es zeigte sich eine deutliche Abhängigkeit der IO Konzentration sowohl von der solaren Einstrahlung als auch vom Tidenhub, während ein Zusammenhang mit der NOx Belastung nicht beobachtet wurde. Ein direkter Einfluss von re-I auf die Ozonkonzentration wurde nicht nachgewiesen. Dies liegt vermutlich an der hohen natürlichen Variabilität dieses Parameters, denn Modellberechnungen belegen, dass die Ozonzerstörung durch re-I die Größenordnung anderer Ozonverlustprozesse, wie z.B. Deposition, besitzt und deshalb nicht vernachlässigt werden darf. Während der Messkampagne am Toten Meer gelang es, BrO in der PBL außerhalb der Polarregionen zu detektieren. Seine ozonzerstörende Wirkung spiegelte sich in periodischen Tageszyklen wider, deren Regelmäßigkeit zum einen durch die Topographie des Toten-Meer-Grabens, zum anderen durch die Meteorologie des Messortes bedingt war. Die Freisetzung reaktiven Broms aus Salzablagerungen entlang des Toten Meeres konnte als primäre Bromquelle identifiziert werden.
Über die zentrale Struktur Dunkler Halos gibt es einander widersprechende Aussagen aus numerischen Simulationen und der Beobachtung von galaktischen Rotationskurven. Während in theoretischen Arbeiten stets singuläre Dichteprofile in Zentrumsnähe gefunden wurden, sprechen Beobachtungen für Innenbereiche mit konstanter Dichte. Verschiedene Versuche seitens der Theorie, durch modifizerte Modelle der Haloformation oder veränderter Konzepte der Dunklen Materie die beobachtete Struktur zu verstehen, sind bislang gescheitert. In der vorliegenden Arbeit wird im Rahmen kosmologischer N-Körper-Simulationen untersucht, wie sich eine lokal begrenzte Veränderung der kosmologischen Anfangsbedingungen auf die Struktur der Dunklen Halos bei z=0 auswirkt. Dazu wurden mit Hilfe eines bereits vorhandenen hierarchischen Treecodes und der Spezial-Hardware 'Grape' eine Reihe von Simulationen mit unterschiedlichen kosmologischen Parametern durchgeführt, und darin eine Anzahl hinreichend aufgelöster Dunkler Halos identifiziert. Wie sich zunächst zeigte, stammt die Materie in den Halozentren stets aus primordialen Gebieten mit lokal maximaler Dichte. Dies gilt für Halos, die in ihrer Entwicklung einen oder mehrere 'equal mass merger' erleiden, wie auch für solche, die vornehmlich durch den dynamisch einfacheren Vorgang der kontinuierlichen Akkretion entstehen. Bei einer Anzahl zufällig ausgewählter Vertreter beider Klassen wurden die Geschwindigkeitsvektoren der 'Kernmaterie' bei hoher Rotverschiebung in willkürlicher Weise verändert und unter sonst identischen Bedingungen wiederholt simuliert. Wie sich zeigte, nimmt eine derartige lokale Veränderung der Anfangsbedingungen einen kaum merklichen Einfluss auf die zentrale Struktur Dunkler Halos. Die Effektivität 'heftiger Relaxation' ist offensichtlich hoch genug, um das wiederholt gefundene universelle Dichteprofil zu erzeugen. Ein Lösung des Dichteproblems der Halozentren kann auf diesem Wege nicht erreicht werden.
In dieser Arbeit wird der chirale Phasenübergang im linearen Sigma-Modell mit Quarks und Mesonen untersucht. Dazu benutzen wir die Methode der Heat-Kernel-RG-Flußgleichungen. Die RG-Skala wird über einen sogenannten Heat-Kernel-cutoff eingeführt, der die effektive Wirkung in der Schwinger-Eigenzeit-Darstellung regularisiert. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, daß der Heat-Kernel-cutoff alle Symmetrien der Theorie erhält. Die Methode wird zunächst auf das Quark-Meson-Modell im Vakuum angewendet: Durch eine Ableitungsentwicklung erhält man die Flußgleichungen für das effektive Potential, die Yukawa-Kopplung und die Wellenfunktions-Renormierungs-Konstanten. Dieses System von gekoppelten Flußgleichungen wird numerisch gelöst. Zusätzlich wird die Aufspaltung von Z-Faktoren und Yukawa-Kopplung in höherer Ordnung der Ableitungsentwicklung berechnet. Zur Untersuchung des chiralen Phasenübergangs bei endlicher Dichte stellen wir die Flußgleichung für das effektive Potential mit chemischem Potential auf. Diese wird in eine Gleichung mit laufendem chemischen Potential transformiert und numerisch gelöst. Als Ergebnis erhält man einen Phasenübergang 1.Ordnung an einer Übergangsdichte 0.56 facher normaler Kerndichte. Die Konstituentenquark-Phase bei niedrigen Dichten ist instabil, d.h. in diesem Bereich bilden sich Tropfen aus chiral symmetrischer Materie, die von nicht-trivialem Vakuum umgeben sind. Des weiteren wird zum Vergleich das Quark-Meson-Modell bei endlicher Dichte in einer Mittelfeld-Näherung gelöst.
Gegenstand dieser Arbeit ist die Suche nach odderoninduzierten Beiträgen in exklusiver pi^0-Produktion in Photoproduktionsereignissen mit Protonanregung in $ep$-Streuereignissen am Speicherring HERA. Die Suche nach dem Odderon basiert auf Daten, die mit dem Detektor H1, unter besonderer Berücksichtigung der VLQ-Kalorimeter, in den Jahren 1999 und 2000 aufgezeichnet wurden. Wichtiger Bestandteil dieser Arbeit ist der Bau, die Inbetriebnahme, das Erstellen einer Ereignisrekonstruktion und die Integration der VLQ-Kalorimeter in das Experiment H1. Das Modell des stochastischen Vakuums (MSV) macht Vorhersagen über den zu erwartenden Wirkungsquerschnitt der odderoninduzierten exklusiven pi^0-Produktion mit Protonanregung in Photoproduktionsereignissen. Der aus dem MSV erwartete und auf HERA-Energien extrapolierte Wirkungsquerschnitt beträgt $sigma_{gamma p}^{odd}(gamma p stackrel{odd} o pi^{0} , N^ast)= 597 ,ext{nb}$. Ziel der durchgeführten Analyse ist die Überprüfung dieser Vorhersage. Der gemessene Wirkungsquerschnitt der Reaktion $gamma p o pi^0 , N^ast$, unter der Annahme, daß alle gemessenen Ereignisse aus dem Odderonprozeß stammen, beträgt $sigma_{gamma p o pi^0 , N^ast} = 41.24 pm 11.91 ,ext{(stat)} pm 8.6 ,ext{(sys)} ,ext{nb}$. Der gemessene Wirkungsquerschnitt ist nicht mit den Vorhersagen aus dem MSV verträglich. Unter Berücksichtigung der zu erwartenden Untergründe zum Odderonprozeß in dieser Messung, konnte eine obere Grenze für den Beitrag aus Odderonaustausch abgeleitet werden, die sich zu $sigma_{gamma p stackrel{odd} ightarrow pi^0 , N^ast} ext{(95 CL)} < 68.9 ,ext{nb}$ ergibt.
Innerhalb eines North-Western-Expressionsscreens zur Identifizierung zellulärer mit dem RNA-Verpackungssignal Epsilon des Hepatitis-B-Virus interagierender Proteine, wurde aus einer Humanleber-cDNA-Bank eine für ein neues Protein ohne bekanntes RNA-Bindungsmotiv codierende cDNA (NIII-cDNA) isoliert (S.G. Kreft, Diplomarbeit 1996). Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde die an ihrem 3´-Ende unvollständige NIII-cDNA zunächst komplettiert. Nach Isolierung mit der NIII-cDNA überlappender cDNAs ließen sich zwei Isoformen, RBP138 und RBP35 (=RNA-Bindungsprotein von 138 bzw. 35 kDa), ableiten. Mit dem zu dieser Zeit verfügbaren Working Draft des Humangenoms konnte sowohl das rbp138 Gen auf Chromosom 3 lokalisiert als auch die genomische Sequenz des rbp138 Gens bis zu etwa zwei Dritteln des RBP138-ORF abgeleitet werden. Als für die RNA-Bindung essentielle Region wurde eine K-reiche Domäne identifiziert, die zugleich ein neues RNA-Bindungsmotiv darstellt. Die mRNAs beider Proteine waren in sämtlichen untersuchten Geweben nur sehr niedrig exprimiert. Der Nachweis von endogenem RBP138 gelang in der Hepatomazellinie Huh7 nur nach vorausgegangener Immunpräzipitation. In Lokalisationsstudien wurde für beide Isoformen eine cytoplasmatische, vorwiegend perinukleäre Verteilung beobachtet, die eine Assoziation mit intrazellulären Membranen oder Cytoskelettstrukturen nahelegte. Aufgrund der anhaltenden Unlöslichkeit der Proteine konnte eine solche Assoziation in biochemischen Untersuchungen aber bisher noch nicht bestätigt werden. Das Auftreten einer potenziellen Protein-Protein-Interaktionsdomäne (RING-H2-Domäne) innerhalb von RBP138 läßt eine Interaktion mit weiteren zellulären Proteinen als wahrscheinlich erscheinen. Die Ergebnisse zusammengenommen, stellt RBP138 ein neues humanes RNA-Bindungsprotein mit einer neuen RNA-Bindungsdomäne dar, welches möglicherweise an cytoplasmatischen mRNA-Transport- oder Lokalisationsprozessen beteiligt ist.
Die Lokalisation von ranBP17 im Bruchpunktbereich t(5;14)(q34;q11) bei zwei ALL-Patienten wurde mittels genomischer Sequenzierung isolierter, ranBP17-positiver PAC-Klone und genomischer BLAST-Homologiesuche ermittelt. Dabei bricht ranBP17 beim ersten Patienten zwischen den Exonen 24a-25 auseinander, wohingegen bei dem Patienten 2 der Bruch 8030bp hinter dem 3`-Ende dieses Gens stattfindet und ranBP17 komplett auf dem Chromosom 5q34 verbleibt. In beiden Fällen werden von Chromosom 14q11 die TCRa/d-Enhancer in die Nähe von ranBP17 transloziert. In einer Entfernung von 9242bp vom äußersten 3`-Ende von ranBP17 konnte durch eine BLAST-Homologiesuche das Exon 1 von hox11l2, einem Homeoboxgen, identifiziert werden. Dieses Gen wird durch die t(5;14) bei beiden ALL-Patienten an das TCR-Dd3-Element von Chromosom 14q11 transloziert. Da bei beiden Bruchpunktereignissen die Enhancer des TCRa/d-Locus an das funktionstüchtige ranBP17 transloziert werden, ist von einer Beteiligung dieses Gens an der ALL-Entstehung auszugehen. Das Expressionsmuster von ranBP17 in humanem Testis- und Pankreasgewebe zeigte vier Transkripte von 2.0, 4.2, 7.5 und 10.0kb. Die hohe evolutionäre Konservierung von ranBP17 konnte mittels eines genomischen Southern Blots bis zum Huhn belegt und mittels einer Gendatenbanksuche durch die 41ige Homologie zum C. elegans Gen c35a5.8 ergänzt werden. Mittels einer 5`-RACE-PCR mit humaner Testis cDNA konnte das Startcodon von ranBP17, das in einer typischen Kozak-Konsensussequenz liegt, ermittelt werden. Weitere cDNA-Screeningexperimente führten zur Klonierung mehrerer Transkripte des ranBP17-Gens. Das Transkript mit dem längsten ORF besitzt eine Größe von 4301bp und kodiert für ein 1088AA großes Protein. Durch eine genomische BLAST-Homologiesuche konnte die komplette Exonstruktur und der größte Teil der Intronstruktur von ranBP17 aufgedeckt werden. Neben den 28 Exonen von ranBP17 konnten dadurch die Exone 9, 14a-e, 24a-b sowie das Exon 25 als Module für alternative
Die kürzlich gefundene Magnetfeldabhängigkeit der Dielektrizitätskonstanten von Multikomponentengläsern war Anlaß, den Einfluß der magnetischen Momente auf die thermischen Tieftemperaturanomalien von BaO-Al2O3-SiO2, BK7 und Duran im Magnetfeld zu untersuchen. Messungen der spezifischen Wärme erfolgten mit einem kommerziellen Relaxationskalorimeter. Mit diesem wurden Temperatur-Zeit-Profile in einem Temperaturbereich zwischen 0,4K und 1,5K und in Magnetfeldern bis 9T aufgenommen. Zur mathematischen Beschreibung der Temperatur-Zeit-Profile wurde im Rahmen der thermodynamischen Feldtheorie eine Lösungsfunktion abgeleitet, mit deren Hilfe Relaxationszeiten zwischen den Subsystemen des Glases (Phononen, Zweiniveausysteme, Eisenionen, Kernspins) berücksichtigt werden konnten. Die Eisenionen wiesen in allen Magnetfeldern paramagnetisches Verhalten auf. Die Messung der magnetischen Suszeptibilität in einem Temperaturbereich zwischen 20mK und 130mK bestätigte das paramagnetische Verhalten der Eisenionen. In den Wärmeleitfähigkeitsmessungen an BK7 und Duran in einem Temperaturbereich zwischen 32mK und 130mK wurde für beide Proben ein vergleichbarer Temperaturverlauf festgestellt. Dies ist als Hinweis zu interpretieren, daß die Eisenionen im Glas unter diesen Bedingungen keine geeigneten Streupartner für thermische Phononen darstellen. Ergänzend fanden dielektrische Messungen an Duran im Magnetfeld statt. Sie ergaben eine mit BK7 vergleichbare Magnetfeldabhängigkeit. Eine Verstärkung des Magnetfeldeffektes aufgrund der typischerweise wesentlich höheren Konzentration der Eisenionen in Duran ist folglich auszuschließen.
Integrierte Sedimentuntersuchungen bieten durch den kombinierten Einsatz von Bioassays, chemischer Analytik und Bestandaufnahmen in situ umfassende Informationen zum Schädigungspotential von Sedimenten, überprüfen zugleich die ökologische Relevanz der Laboruntersuchungen, geben aber keine Informationen über die biologisch wirksamen Substanzklassen. Mittels Bioassay-dirigierten Fraktionierungstechniken können problematische Substanzklassen identifiziert werden. Der direkte Transfer der Ergebnisse auf das Ökosystem ist jedoch problematisch. Daher wird in diesem Projekt versucht, beide Konzepte miteinander zu verbinden, da für eine umfassende Risikoabschätzung sowohl die Überprüfung der ökologischen Relevanz von Laborexperimenten als auch eine Identifizierung der biologisch wirksamen Fremdstoffe notwendig ist. Es werden (1) das Untersuchungskonzept, das Biotests zur akuten Toxizität, dioxinähnlichen, genotoxischen und endokrinen Wirksamkeit beinhaltet, (2) Befunde der integrierten Untersuchungen und (3) Ansätze zu einer Bewertung vorgestellt. Bei einer Flachwasserzone am Neckar erwies sich insbesondere der Fischeitest (mit Danio rerio) mit den Expositionspfaden natives Sediment, Porenwasser und organischer Extrakt als geeignet, das ökotoxikologische Schädigungspotential zu charakterisieren und Hinweise zur Bioverfügbarkeit der partikulär gebundenen Schadstoffe für Fische zu geben. Mittels Bioassay-dirigierten Fraktionierungstechniken (Flüssig/Flüssig-Fraktionierung und säulenchromatographische Auftrennung mit Aluminiumoxid und HPLC) konnten am Beispiel eines mit Klinikabwässern belasteten Fließgewässers weiterführende Informationen zur Identifikation jener Substanzen gewonnen werden, die im Bioassay eine mutagene Wirkung hervorriefen. Die Ergebnisse einer vergleichenden Bewertung werden mithilfe eines einfachen ortsabhängigen Klassifikationssystems für kontaminierte Fließgewässer vorgestellt und einer Bewertung auf der Basis von Fuzzy Logic gegenübergestellt.
Der erste Teil der Arbeit beschreibt Derivatisierungen von Dioxabicyclooctenen. Als Ausgangsverbindung diente die 1,6-Anhydro-3,4-dideoxy-ß-D-erythro-hex-3-enopyranose, die nach 2-Tosylierung mit Kaliumbromid zur 2-Brom-1,6-anhydro-2,3,4-trideoxy-ß-D-erythro-hex-3-enopyranose und deren 4-Bromanalogon umgesetzt wurde. Die Produktzusammensetzung läßt eine SN1-Reaktion über ein allylisches Carbeniumion vermuten. Diese These wurde durch Umsetzung der 4-O-Tosyl-1,6-anhydro-2,3-dideoxy-ß-D-erythro-hex-2-enopyranose mit Kaliumbromid bestätigt, da auch in diesem Fall das 2- und das 4-Bromprodukt entstanden. Des weiteren wurden auf letzterem Weg die beiden [75Br]Bromanaloga hergestellt. Als Ligand für radioaktive Technetiumkomplexe sollte ein Thiol mit Dioxabicycloocten-Gerüst synthetisiert werden. Die Umsetzung der 4-O-Tosyl-1,6-anhydro-2,3-dideoxy-ß-D-erythro-hex-2-enopyranose mit Natriumhydrogensulfid führte zum Bis(1,6-anhydro-2,3,4-trideoxy-ß-D-erythro-hex-3-enopyranos-2-yl)thioether. Weder die Variation der Reaktionsbedingungen noch alternative Synthesewege führten zum gewünschten Produkt. Die Addition von elementarem Chlor bzw. Brom an die 1,6-Anhydro-3,4-dideoxy-ß-D-erythro-hex-3-enopyranose ergaben die 3,4-Dichlor- bzw. 3,4-Dibrom-1,6-anhydro-3,4-dideoxy-ß-D-glucopyranose. Der zweite Teil beschreibt einen einfachen und effizienten Zugang zum PET-geeigneten Proliferationsmarker [18F]FLT. Ausgehend von Thymidin wurde in einer vierstufigen Synthese der Precursor 3-N-Boc-1-(3-O-nosyl-5-O-trityl-ß-D-lyxofuranosyl)thymin erhalten, in einem selbst entwickelten Synthesemodul mit [18F]Fluorid umgesetzt und anschließend hydrolysiert. Die Aufarbeitung der Reaktionslösung erfolgte mittels HPLC und lieferte [18F]FLT in guten Ausbeuten, gebrauchsfertig für die Anwendung im Tierversuch. Als alternative 5´-Schutzgruppe wurden Dimethoxytrityl, als weitere Austrittsgruppen Tosyl bzw. Mesyl getestet, wobei die Kombination DMTr/Ns zu einer Optimierung der [18F]FLT-Ausbeute führte.
Mit Hilfe der Fourier-Transform-Infrarotspektroskopie wurde die Oxidation von wenige Nanometer dünnen Eisenfilmen auf MgO(001) und Si(100) und die damit verbundene Änderung der Relaxationsrate der freien Ladungsträger im Eisenfilm untersucht. Es ergab sich eine bei allen untersuchten Eisenfilmen eine frequenzabhängige Erhöhung der senkrechten Transmission von einigen Prozent. Die entsprechende Änderung der Relaxationsrate, die durch Streuung der freien Ladungsträger an den adsorbierten Sauerstoffatomen verursacht wird, kann innerhalb der ersten 10 L bis zu 100 betragen. Bei einem Angebot von ca. 8 L O2 und einer Temperatur von 117 K wurde Sättigung beobachtet, bei Raumtemperatur hingegen nicht. Dieses Verhalten wird von Literaturdaten, Messungen mit Auger-Elektronen-Spektroskopie und Ellipsometrie, bestätigt. Die Relaxationsratenänderungen deuten auch auf eine Abhängigkeit von der Morphologie der Eisenfilme. Messungen der relativen Reflexion mit p-polarisiertem Licht bei einem Einfallswinkel von 78 Grad und bei Raumtemperatur ergaben eine frequenzabhängige Absenkung, die bei 2100 cm-1 und einem Angebot von 235 L O2 in etwa 1.25 betrug. Es wurden LEED-Aufnahmen von an einer Eisenoberfläche adsorbiertem Sauerstoff (40 L O2, Raumtemperatur) und Eisenoxid (20 L O2, Ausheilen bei 896K) gemacht. In beiden Fällen zeigten sich scharfe 1x1-Strukturen die auf geordnete Oberflächen schließen lassen.
In der vorliegenden Arbeit wird anhand verschiedener organometallischer Komplexverbindungen gezeigt, wie sich die Methoden der quantitativen NMR-Strukturanalyse und der dynamischen NMR-Spektroskopie dazu nutzen lassen, um die Konformationen 'kleiner' Moleküle und die Dynamik ihrer gegenseitigen Umwandlungen aufzuklären. Da die meisten Reaktionen der Koordinationschemie, insbesondere die der homogenen Katalyse, in Lösung durchgeführt werden, ist eine umfassende Beschreibung des Verhaltens von Koordinationsverbindungen unverzichtbar, wenn der Versuch unternommen wird, einen Zusammenhang zwischen einzelnen Strukturmerkmalen und den beobachteten Reaktivitäten der Ligand-Metall-Template herzustellen. Im ersten Teil der Arbeit werden verschiedene Aspekte der innermolekularen Beweglichkeit von Übergangsmetallkomplexen tripodaler Liganden mit dynamischen NMR-Methoden (Linienformanalysen, EXSY-Experimente, Koaleszenzmessungen) aufgezeigt und quantitativ untersucht. Außerdem wird beschrieben, wie mit den Methoden der NOE-basierten quantitativen NMR-Strukturanalyse in Verbindung mit Distanzgeometrierechnungen und Kraftfeldmodellierungen die Konformationen von Tripod-Metall-Komplexen in Lösung ohne Rückgriff auf explizite Festkörperstrukturdaten mit hoher Genauigkeit ermittelt werden können. Der zweite Teil der Arbeit beschreibt die detaillierte NMR-Analyse chiraler Bisphosphan-Rhodiumkomplexe. Die Komplexe des Typs HOCH(CH2PR2)(CH2PR’2)Rh(COD) können als Katalysatoren in der enantioselektiven Hydrierung eingesetzt werden. Die Flexibilität des von Ligand und Zentralmetall gebildeten Chelatsechsringes verursacht dynamische Effekte, deren Mechanismen mit zweidimensionalen NMR-Experimenten aufgeklärt werden. Darüber hinaus wird untersucht, inwieweit die erarbeiteten quantitativen Daten zur Konformation und Dynamik der Komplexe mit den in den katalytischen Reaktionen erzielten Enantioselektivitäten korreliert werden können.
Aersolpartikel beeinflussen die Wolkenbildung und das Klima. Um die Entstehung von Aerosolpartikeln, insbesondere die ioneninduzierte Nukleation, zu untersuchen, wurde in der vorliegenden Arbeit ein Massenspektrometer zur Detektion von Ionen bis zu 9000 atomaren Masseneinheiten (amu) entwickelt (LIOMAS). Im Labor wurde die Sonde kalibriert, getestet und optimiert. Die ioneninduzierte Nukleation im System H2SO4/H2O wurde im Labor in einem Strömungsreaktor in Abhängigkeit von der Konzentration der Vorläufergase und der Verweilzeit der Ionen untersucht. Messungen im Abgasstrahl von Düsentriebwerken ergaben, dass (i) vom Triebwerk produzierte Chemi-Ionen als Aerosolvorläufer wirken, (ii) das Wachstum negativer Ionen effizienter, als das Wachstum positiver Ionen ist und (iii) bei niedrigem Schwefelgehalt des Treibstoffes ein Ionenwachstum ohne die Beteiligung schwefelhaltiger Gase stattfindet. In der oberen Troposphäre wurden erstmals Ionen detektiert, deren Masse mindestens 2500 amu betrug. Das Auftreten solcher massereichen Ionen wird in Abhängigkeit von meteorologischen Parametern, Spurengas- und Partikelkonzentrationen diskutiert. Diese Beobachtung massereicher Ionen deutet darauf hin, dass in der oberen Troposphäre gelegentlich ioneninduzierte Nukleation stattfindet.
Orogene Peridotite sind ein charakteristischer Bestandteil der tiefer exhumierten Internzonen der meisten Kollisionsorogene. Obwohl sie mengenmäßig eher unbedeutend sind, eignen sich diese ultramafischen Gesteine dazu, die Dynamik von Kruste-Mantel-Interaktionen während der Kontinentalkollision zu studieren. Insbesondere der Spurenelementhaushalt solcher Gesteine und die Verteilung dieser Elemente zwischen den gesteinsbildenen Mineralen liefern wertvolle Informationen über metasomatische Prozesse und Druck-Temperatur-Zeit-Pfade dieser Gesteine. In dieser Studie wurde die Inter- und Intraphasen-Verteilung von Haupt- und Spurenelementen in Granat-Peridotiten von der Alpe Arami (AA) und von Cima di Gagnone (CdG), Zentralalpen (Schweiz), sowie vom Granat-Olivin-Websterit aus Kalskaret, Western Gneiss Region (SW-Norwegen), mittels Elektronenstrahlmikrosonde und Sekundärionenmassenspektrometer detailliert untersucht. Die P-T-Entwicklung des AA-Peridotites ist weiterhin Gegenstand kontroverser Diskussionen. Basierend auf unterschiedlichen Haupt- und Spurenelement-Thermobarometern wurden für den AA-Peridotit die metamorphen Peakbedingungen mit 1180 °C / 5.9 GPa abgeschätzt. Der AA-Peridotit wurde während der Exhumierung kontinuierlich metasomatisch überprägt. Dies zeigt sich anhand einer nach innen gerichteten Diffusion von Li in Granat und Klinopyroxen. Verglichen mit dem CdG-Peridotit, ist der AA-Peridotit durch signifikant unterschiedliche Spurenelement-Konzentrationen charakterisiert. Die d18O-Werte der Porphyroklasten beider Peridotite deuten auf eine unterschiedliche Herkunft und Entwicklung der beiden Körper hin. Der Kalskaret-Granat-Olivin-Websterit zeichnet sich hinsichtlich der Haupt- und Spurenelemente durch sehr gut äquilibrierte Minerale (bezogen auf lokale Subsysteme) aus. Metamorphe Peakbedingungen wurden mit 850 °C / 3.5 GPa abgeschätzt. Der Kalskaret-Granat-Olivin-Websterit ist ebenso an Li angereichert.
Die ehemals Heidelberger Bibliotheca Palatina - eine der wichtigsten deutschen Bibliotheken des 16. Jahrhunderts mit umfangreichen Beständen an mittelalterlichen Handschriften und frühen Drucken - enthält unter anderem auch eine Reihe historischer Bibliotheksverzeichnisse, die sich heute unter den 'Codices Palatini latini' in der Vatikanischen Bibliothek befinden. Leider wurde diese Quelle zur Bibliotheks- und Geistesgeschichte bisher kaum genutzt. Die Edition gibt den Text des Kataloges der Bibliothek Friedrichs IV. von der Pfalz (Kurfürst ab 1592) von 1589 wieder, wie er sich in zwei Fassungen erhalten hat. Die Revisionsvermerke von 1594 lassen dabei erkennen, welche Bände mittlerweile in die allgemeine Landbibliothek (Bibliotheca Palatina) überwiesen wurden, welche längerfristigen Ausleihen bestanden und welche Bücher der Fürst für sich im Schloß behielt. So ergibt sich ein bezeichnendes Schlaglicht auf die Geistes- und Bildungsgeschichte Heidelbergs und seines Fürsten. Die Edition dieses Bibliotheksverzeichnisses soll zunächst diese eine Quelle allgemein zugänglich machen, jedoch auch auf den wesentlich umfangreicheren und ergiebigeren Gesamtbestand an historischen Katalogen der Palatina hinweisen und deren Auswertung anregen.
Direkte Massenmessungen an exotischen Kernen mit SHIPTRAP und ISOLTRAP - Mit dem Penningfallenspektrometer ISOLTRAP am on-line Separator ISOLDE/CERN wurden direkte Massenmessungen an exotischen Xenonkernen im Massenbereich zwischen 114 bis 124 durchgeführt. Die Massen der Isotope 114-116 Xe konnten zum ersten Mal gemessen werden. Mit den erhaltenen Daten wurde eine Anpassung der atomaren Massen vorgenommen. Im Vergleich mit vorhergehenden Experimenten fanden sich Diskrepanzen von bis zu 7,7 Standardabweichungen. Diese wurden untersucht und konnten geklärt werden. Desweiteren wurde das Verhalten der Zweineutronenseparationsenergie im Bezug auf Nachbarelemente betrachtet. Hier zeigt sich ein insgesamt glatter Verlauf, was auf die Abwesenheit von drastischen Kernstruktureffekten schließen läßt. Aus dem Vergleich mit mittleren Ladungsradien und dem Fehlen von isomeren Zuständen ergibt sich , daß keine Kernformkoexistenz vorliegt. Diese Messungen waren nur durch den Einbau einer neuartigen puffergasgefüllten linearen Radiofrequenzquadrupol (RFQ)-Falle möglich. Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Prototyp eines solchen RFQ für ISOLTRAP entwickelt, eingebaut und getestet. Für das SHIPTRAP-Experiment, das nach dem Wienfilter SHIP bei GSI/Darmstadt aufgebaut wird, wurde ein weiterer RFQ gebaut und erste Transmissionsexperimente durchgeführt. Das SHIPTRAP-Experiment wird es möglich machen, radioaktive Sekundärstrahlen mit MeV/u-Energien zu stoppen, zu kühlen und in einer Ionenfallenanlage zu speichern. Es wurde untersucht, an welchen transuranischen Kernen erste Massenmessungen mit SHIPTRAP durchgeführt werden können.
A new ion beam cooler and buncher for ISOLTRAP and mass measurements of radioactive argon isotopes - ISOLTRAP is a Penning trap mass spectrometer installed at ISOLDE/CERN. It is set up to measure the mass of short-lived nuclides with a relative accuracy delta m / m of typically 1* 10^-7. In this work an ion beam cooler and buncher based on a linear radio frequency quadrupole trap has been installed and characterized. By this the overall efficiency of the ISOLTRAP spectrometer was increased by three orders of magnitude. This allows for measuring nuclides that are only produced in minute quantities as for instance 33Ar. In this work the mass of 33,34,42,43Ar has been measured with a relative accuracy of about 1* 10^-7. 33Ar with its half-live of only 174 ms is the shortest-lived nuclide ever investigated in a Penning trap. The high accuracy of the mass measurement of 33Ar made a stringent IMME test for the A=33, T=3/2 isospin quartets possible.
Vitellogenin und Estrogenrezeptoren stehen in der Leber von Fischen unter estrogener Kontrolle und werden in männlichen Individuen nur gering exprimiert. Durch exogene Applikation Estrogen-wirksamer Stoffe wird jedoch auch bei Männchen eine Expression induziert, so dass beide Gene als Marker für estrogene Wirkungen dienen können. Unter dieser Voraussetzung wurde in der vorliegenden Dissertation ein Nachweissystem für die Expression beider Gene in Hepatocytenkulturen aus der Regenbogenforelle entwickelt. In einem ersten Bewertungsansatz wurde das estrogene Potential ausgewählter Xenoestrogene erfasst. Ebenso konnte in einer Stichprobe bei 6 Abwässern aus dem Schweizer Mittelland die Anwendbarkeit der Methode auf komplexe Lösungen nachgewiesen werden. Für eine grundlegende Beurteilung des estrogenen Potentials einer Substanz sind jedoch In vivo-Untersuchungen unerlässlich, da nur die Belastung eines intakten Organismus Aufschluss über Bioakkumulation, metabolische Umsetzung und Exkretion gibt. Zur Etablierung geeigneter Nachweissysteme zur Expression Estrogen-regulierter Gene in den beiden Modellfischarten Medaka und Zebrabärbling wurde zunächst Sequenzinformation über die cDNAs von Vitellogeninen beider Fischarten sowie Estrogenrezeptor des Zebrabärblings ermittelt. Mit Hilfe dieser Daten wurden auf semiquantitativer RT-PCR basierende Nachweissysteme für diese Genprodukte sowie für Estrogenreptor und Choriogenin H des Medakas bzw. ZP2 des Zebrabärblings entwickelt. Anschließend erfolgten vergleichende Studien zur zeitlichen und dosisabhängigen Expression dieser Gene nach Exposition verschiedener Xenoestrogene. Bei der Auswertung der Ergebnisse waren distinkte Unterschiede in der Empfindlichkeit beider Fischarten für die einzelnen Modellsubstanzen festzustellen. Für die Bewertung der Emission endokrin wirksamer Substanzen in das Freiland ergibt sich hieraus die Konsequenz, dass signifikante Artunterschiede in der estrogenen Sensibilität zu berücksichtigen sind.
Palynological and palynofacies analyses were carried out on samples from two wells in the Sergipe Basin with the aim of reconstruction the paleoenvironments of the upper Aptian-middle Albian interval. Altogether 19 species of spores, 31 species of pollen grains, 20 species of dinocysts were identified. Moreover, one genus of Acritarcha and one genus of fresh-water algae were recorded. The sections are clearly dominated by the pollen group, in particular gymnosperms, which is by far the most abundant group in the two wells studied. In well GTP-17-SE the second most abundant group is the spores. Well GTP-24-SE is characterized by high abundance of marine. One zone and two sub-zones and one zone of middle Albian were recognized. The absence of the three sub-zones and one zone of the uppermost Aptian to lower middle Albian indicates a possible hiatus. Four clusters, which represent different palynological assemblages. The stratigraphic distribution of these Four assemblages allowed the definition of seven ecophases. The relative abundance of spores and the genus Classopollis indicates for a predominantly arid paleoclimate. However, these conditions tend to decrease upwards in sequence, changing to tropical climates. The stratigraphic distribution of palynofacies associations that defined eight palynofacies units in well GTP-17-SE and ten in well GTP-24-SE reflects a continuous terrestrial influx throughout the succession. The increase in abundance of amorphous organic matter (AOM) and palynomorph groups indicates a transgression or a decreasing terrestrial influx. The palynological and palynofacies analyses of the successions studied allowed detailed environmental reconstruction. Six depositional environments were recognized: a brackish lagoonal; lagoonal coastal plain environment; intertidal-nearshore, shallow-neritic shallow marine and middle-neritic. The paleoenvironmental evolution reflects the progressively increasing marine influence into the area.
In dieser Arbeit werden Untersuchungen der dielektrischen Tieftemperatureigenschaften von Mehrkomponentengläsern BaO-Al2O3-SiO2 und BK7) in Magnetfeldern bis 24 T beschrieben. Die kürzlich in BaO-Al2O3-SiO2-Glas gefundene Abhängigkeit der elektrischen Permittivität von kleinsten magnetischen Feldern konnte bestätigt werden. Als Funktion des Magnetfeldes treten unterhalb von 500 mK charakteristische nichtmonontone Änderungen auf, die mit abnehmender Temperatur ausgeprägter werden. Der qualitative Verlauf der Permittivität ändert sich in Abhängigkeit von der Amplitude des elektrischen Meßfeldes. Zur Untersuchung des Einflusses von paramagnetischen Verunreinigungen wurden weitere Messungen an dem nahezu eisenfreien Glas BK7 vorgenommen. Auch bei diesem Glas konnte unterhalb einer Temperatur von 100 mK eine nichtmonotone Abhängigkeit der elektrischen Permittivität vom Magnetfeld nachgewiesen werden. Wie im Bariumaluminosilikatglas beobachtet, verstärkt sich der Effekt mit abnehmender Temperatur, und kann durch Erhöhung der Anregungsspannung beeinflußt werden. Als Ursache für die Magnetfeldabhängigkeit können paramagnetische Verunreinigungen deshalb ausgeschlossen werden. Die in beiden Gläsern beobachtete Magnetfeldabhängigkeit der dielektrischen Funktion kann als magnetischer Flußeffekt und Anzeichen für die Ausbildung kohärenter Quantenzustände der Tunnelzustandssysteme in Gläsern interpretiert werden.
Ein Fötus exprimiert während der Schwangerschaft paternale Antigene, die für die Mutter fremd sind. Es wurde gezeigt, daß der Fötus eine spezifische, systemische Toleranz in der Mutter gegenüber diesen paternalen Antigenen induziert. Während der Schwangerschaft kommt es häufig zu Remissionen bestimmter Autoimmunkrankheiten. Es wurde die Hypothese aufgestellt, daß die Expression von Autoantigenen durch den Fötus zu den beobachteten Remissionen beiträgt. Um diese Hypothese zu prüfen, sollte ein neues transgenes Mausmodell entwickelt werden. Als Autoimmunkrankheit wurde EAE (Experimentelle Autoimmune Enzephalomyelitis) als Tiermodell für Multiple Sklerose ausgewählt. Es wurden transgene Mäuse entwickelt, die das Autoantigen Myelin Basic Protein 1-10, kovalent gebunden an MHC Klasse II exprimieren. Die Transgene, unter der Kontrolle eines MHC Klasse II Promotors, wurden sowohl von fötalen Zellen, als auch im adulten Tier MHC Klasse II-spezifisch exprimiert. Die Expression der Transgene führte zur Toleranz gegenüber dem Autoantigen in vitro und je nach Mauslinie wurden sowohl Tiere mit einem normalen T-Zellrepertoire, als auch Tiere, die einen transgenen T-Zell Rezeptor exprimieren, weitgehend tolerant gegen die Induktion von EAE. Um zu testen, ob die fötale Expression der Transgene einen Einfluß auf die Induktion von EAE in der Schwangerschaft hat, wurden transgene Männchen mit B10.PL- oder TCR.Tg4-Weibchen verpaart, und in den schwangeren Weibchen EAE induziert. Die Schwangerschaft selbst mit nichttransgenen Föten führte zu einer Verzögerung des EAE-Beginns. EAE brach erst nach der Geburt oder dem Abort aus. Obwohl die Transgene in Plazenta und im Fötus exprimiert wurden, konnte in Verpaarungen mit Männchen der transgenen Linien kein Einfluß auf den Verlauf der Autoimmunkrankheit festgestellt werden.
Höhlensinter aus dem Oman konnten als zuverlässige, hochauflösende Klimaarchive für die Periodizität und Intensität des asiatischen Südwestmonsuns etabliert werden. Ziel dieser Untersuchung ist es, hochaufgelöste Thorium/Uran-Zeitskalen an den Höhlensintern zu erstellen, um die Periodizitäten des d18O exakt zu datieren. Durch die Fortschritte der Thermionen-Massenspektrometrie (TIMS) und das hohe Datierungspotential der Proben konnte eine hochgradige Datierungspräzision mit einem Maximum von 0,5 erreicht werden. Ein aus mehreren Höhlensintern kombinierter Datensatz aus dem Nord-Oman, der sich über die vergangenen 350.000 Jahre erstreckt, zeigt fünf Perioden verstärkter Monsun-intensität, die koinzident mit einer nordwärts gerichteten Verlagerung des Monsunsystems und der Innertropischen Konvergenz-Zone (ITCZ) auftraten. Die Th/U-Datierungen der Wachstumsintervalle der Höhlensinter zeigen, dass die Niederschlagsphasen während der Maxima der Interglaziale MIS 9, 7, 5 und 1 stattfanden. In einer hochaufgelösten Studie von 9.600 bis 6.100 Jahren vor heute wird eine starke Korrelation des Niederschlagsproxys d18O mit dem solaren Proxy D14C aus Baumringen beobachtet. Die Spektralanalyse der beiden Datensätze zeigt gemeinsame Periodizitäten solaren Ursprungs. Die Existenz solarer Zyklen im Spektrum des d18O stellt einen Beweis für den solaren Antrieb des Südwestmonsuns auf kurzen Zeitskalen dar. Die Arbeit konnte dadurch einen Beitrag zur aktuellen Diskussion über den klimatischen Einfluss der kleinskaligen Variationen der Sonnenintensität leisten.
In der vorliegenden Arbeit wurde das konformative Verhalten von chiralen Rhodium-Bisphosphan-Komplexen des Typs HOCH(CH2PR2)(CH2PR'2)Rh(I)C8H12 mit molekularmechanischen Methoden untersucht. Dazu wurde ein Kraftfeld für diese reaktiven Präkatalysatoren mit einem Gentischen Algorithmus auf der Basis von elf Festkörperstrukturen entwickelt. Mit dieser Methode werden die fehlenden metallinvolvierenden Kraftfeldparameter so angepaßt, daß das zugehörige Kraftfeld möglichst gut Festkörperkonformationen reproduzieren kann. Auf diese Weise konnten zwei Kraftfelder optimiert werden, die die Festkörperstrukturen mit einer mittleren quadratischen Abweichung der Atompositionen zwischen berechneter und beobachteter Konformation von nur 26pm wiedergeben können. In der daran anschließenden Untersuchung des dynamischen Verhaltens dieser reaktiven Präkatalysatoren konnte die konformative Isomerisierung dieser Komplexe ermittelt werden. Die dabei aus dem Modell erhaltenen Reaktionswege und Aktivierungsenthalpien stimmen in allen Teilen und insbesondere im Quantitativen außerordentlich gut mit den experimentellen Daten überein, die durch eine vollständige NMR-Analyse dieser Verbindungen in Lösung unabhängig gewonnen werden konnte.
Ziel dieser Arbeit ist die quantitative Charakterisierung der p-T-Bedingungen der metamorphen Entwicklung der Chañaral-Mélange. Diese p-T-Bedingungen wurden bisher qualitativ als niedriggradige Metamorphose im Bereich der Grünschieferfazies beschrieben. Die Chañaral-Mélange liegt am Rande der Atacama-Wüste in der nordchilenischen Küstenkordillere und wird als Teil eines durch Subduktion nach N und NO gebildeten Akkretionsprismas interpretiert. Charakteristisch für die Chañaral-Mélange sind Sandstein-Blöcke in pelitischer Matrix, die mit Quarz gefüllte syntektonische Extensionsrisse aufweisen. Im Verlauf dieser Studie wurden Untersuchungen an Metapeliten sowie an eingeschalteten Metabasiten bezüglich Tonmineralkristallinität, Phengitbarometrie, b-Parameter, Mineralparagenesen sowie Chloritthermometrie durchgeführt. Dadurch konnten erstmals die metamorphen Bedingungen der Chañaral-Mélange mit 300-350°C bei 2,2-2,8 kbar bestimmt werden. Daraus ergibt sich ein geothermischer Gradient von ca. 30-40°C/km. Durch die Untersuchung unterschiedlicher Fluideinschlussgenerationen in syntektonischen Quarzadern konnten verschiedene Phasen von Fluidtätigkeit unterschieden werden. Das älteste System wird durch prograd gebildete, CH4-reiche Einschlüsse mit Spuren von höheren Kohlenwasserstoffen repräsentiert. Das peak-metamorphe Fluid ist ein H2O-CO2-NaCl-dominiertes Fluid mit CH4±H2S. Ein H2O-NaCl-Fluid war über weite Bereiche der p-T-Geschichte der Chañaral-Mélange aktiv. Als Zeugen eines jüngeren Systems werden Einschlüsse mit CO2-CH4±H2S±N2 angesehen. Die Chañaral-Mélange repräsentiert ein mittleres Niveau eines Akkretionsprismas und wurde vermutlich durch Unterplattung gebildet. Sie ist ein Beispiel für ein Akkretionsprisma, das nicht die bisher als für Subduktionsumgebungen typisch geltende Hochdruck-Niedrigtemperatur-Metamorphose aufweist. Weitere Beispiele dieses Typs stellen das Kodiak Akkretionsprisma in Alaska und der Shimanto-Komplex in Japan dar.
Eutrophierung als Folge hoher Nährstoffeinträge, insbesondere von Phosphor stellt ein schwerwiegendes Problem für viele Binnen- und Küstengewässer dar. Mit dem Ziel, Belastungsschwerpunkte in Gewässern ausfindig zu machen, über die wenige Daten vorliegen, wurden die Phosphorkonzentrationen in limnischen Sedimenten verschiedener Herkunft bestimmt. Eine umfangreiche Sedimentkartierung kleiner Fließgewässer bezüglich Phosphor wurde in Baden-Württemberg vorgenommen. Die Phosphorgehalte von Sedimenten des größten Flusses Europas, der Wolga und ihrer Nebenflüsse sowie der Kljasma wurden in einer zusammenhängenden Studie dargestellt. In Stichproben wurde der Phosphorgehalt weiterer limnischer Sedimente bestimmt. Die geringsten Phosphorkonzentrationen wurden in Sedimenten anthropogen unbelasteter Flachseen gefunden, die höchsten Konzentrationen in den Sedimenten der Kljasma, eines russischen Flusses mit dicht besiedeltem und hoch industrialisiertem Einzugsgebiet. In den untersuchten Regionen konnten Belastungsschwerpunkte ausgemacht werden, und es wurden Hinweise auf mögliche Eintragspfade gefunden. Da auch die Rücklösung von Nährstoffen aus den Sedimenten einen großen Einfluß auf den trophischen Zustand eines Gewässers haben kann, war in dieser Arbeit die Identifizierung der potentiell mobilisierbaren Phosphorphasen in den limnischen Sedimenten von Interesse. Dazu wurde ein sequentielles Extraktionsverfahren (PSENNER 1988) eingesetzt, welches Phosphorverbindungen mit ähnlichen Lösungseigenschaften in operationell definierten Fraktionen zusammenfaßt. Es konnte bestätigt werden, daß diese Verfahren geeignet ist, potentiell mobilisierbare P-Fraktionen zu identifizieren. Die Abhängigkeit der P-Zusammensetzung im Sediment sowohl vom Typ des Gewässers, der Geologie des Einzugsgebietes als auch vom anthropogenen Einfluß konnte aufgezeigt werden.
The response of the ATLAS calorimeters to electrons, photons and hadrons, in terms of the longitudinal and lateral shower development, is parameterized using the GEANT package and a detailed detector description (DICE). The parameterizations are implemented in the ATLAS Level-1 (LVL1) Calorimeter Trigger fast simulation package which, based on an average detector geometry, simulates the complete chain of the LVL1 calorimeter trigger system. In addition, pile-up effects due to multiple primary interactions are implemented taking into account the shape and time history of the trigger signals. An interface to the fast physics simulation package (ATLFAST) is also developed in order to perform ATLAS physics analysis, including the LVL1 trigger effects, in a consistent way. The simulation tools, the details of the parameterization and the interface are described. The LVL1 jet trigger thresholds corresponding to the current trigger menus are determined within the framework of the fast simulation, and the LVL1 jet trigger rates are estimated. Further, the combination of Et-miss signature with jet and tau triggers is also discussed. A study of the discovery potential of the ATLAS experiment of the neutral MSSM Higgs bosons in the decay channels with multi b-jet final state topologies, namely H -> h,h -> bb,bb and bb,A/H -> bb,bb, is performed. The signal acceptance of the ATLAS LVL1 jet trigger, based on the determined trigger thresholds, is evaluated. Given the dominating jet trigger rates from the QCD multi-jet processes, the b-tagging capability of the LVL2 trigger is essential for the Higgs discovery in these channels. Canonical ATLAS b-tag/mistag efficiencies are applied on reconstructed jets. Finally, 5-sigma discovery contours in the (tan(beta), mA) plane are derived.
In dieser Dissertation wird die Theorie der Siegelschen Modulformen, insbesondere die von E. Freitag in den LNM 1487 (Singular Modular Forms and Theta Relations) gewonnenen Resultate verallgemeinert. Ausgangspunkt der Arbeit ist eine endlich-dimensionale Algebra über den rationalen Zahlen, ausgestattet mit einer positiven Involution. Diese Algebren sind bekannt und von Mumford klassifiziert; mittels Tensorierung mit den reellen Zahlen kann man ein Tubengebiet konstruieren, also eine verallgemeinerte obere Halbebene. In solchen Algebren zeichnet man eine maximale Ordnung als 'ganz' aus. Man erhält eine Verallgemeinerung der Modulgruppe, als Untergruppe der symplektischen Gruppe, die ihrerseits auf die verallgemeinerte obere Halbebene wirkt, und kann den Begriff der (vektorwertigen) Modulform definieren. Dieser umfasst z.B. die bekannten Fälle der Siegelschen, Hermitschen und Hilbert-Siegelschen Modulformen. Es werden verallgemeinerte Theta-Reihen, mit Hilfe von Gittern, eingeführt und deren Konvergenz auf der oberen Halbebene gezeigt. Die Untersuchung des Transformationsverhaltens dieser Reihen unter der symplektischen Gruppe, ergibt Bedingungen, unter welchen sie (singuläre) Modulformen darstellen. Es wird die Theorie der singulären Modulformen, über die Fourier-Jacobi-Entwicklung, verallgemeinert, und eine Verallgemeinerung der fundamentalen Beziehung zwischen singulären Gewichten und der Singularität (von Modulformen) hergestellt. Ferner wird ein Raum von Fourier-Reihen eingeführt (der große singuläre Raum), der bestimmte Theta-Reihen enthält. Die Erzeugung dieses Raumes durch Theta-Reihen wird, mit Hilfe sogenannter Kernformen und Lokalisierungstechniken, auf ein endliches kombinatorisches Lemma zurückgeführt. Dessen Beweis liefert dann als Hauptresultat der Dissertation die (endliche) Erzeugung des Raumes der singulären Modulformen zu einer Hauptkongruenzgruppe durch spezielle Theta-Reihen.
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Seit Mai 2001 setzt die Universitätsbibliothek Heidelberg einen neuen, eigenentwickelten OPAC basierend auf dem kommerziellen Bibliotheks-EDV-System Sisis ein. Die Vorteile dieses OPACs werden kurz skizziert.
Die Untersuchung von Redoxprozessen mit dem Element Eisen als ein wichtiges Element in natürlichen Systemen steht in dieser Arbeit im Vordergrund und schafft einen Rahmen, in dem sowohl die Darstellung von Laborversuchen als auch von limnischen Systemen Platz finden. Das Kapitel 'Abiotische Mineralisierung phenolischer Substanzen mit Eisen(III)' zeigt, daß Redoxreaktionen zwischen Fe(III) und organischem Material zur vollständigen Oxidation bzw. Mineralisation der organischen Substanz in Böden und Sedimenten führen können. Die Katalyse durch Sonnenlicht oder Mikroorganismen ist hierfür nicht notwendig. Anhand verschiedener monomerer Einheiten von Huminstoffen wie Catechol, Guaiacol, Hydrochinon und Resorcin wurden Redoxprozesse mit Eisen(III) untersucht. Mit Ausnahme von Resorcin kann für alle angesetzen Substanzen eine Eisenreduktion festgestellt werden. Bei den Verbindungen Catechol und Guaiacol kann der Einfluß von Eisen(III) den vollständigen Abbau der Moleküle bewirken und zur Bildung von CO2 führen. Das entscheidende Kriterium, ob eine Oxidation erfolgt oder nicht, ist dabei die Position der Hydroxy-Gruppen. Die ortho-Stellung erlaubt eine Spaltung der Ringstruktur, die para-Stellung lässt nur eine partielle Oxidation zu, die meta-Stellung der Hydroxy-Gruppen schließlich verhindert jegliche Redoxreaktionen mit Eisen(III). Im Kapitel 'Halogenorganische Verbindungen' wurde die Freisetzung von halogenierten organischen Verbindungen bei abiotischen Redoxprozessen zwischen Eisen und organischer Substanz untersucht. Hierfür wurden kontrollierte Laborversuche mit Catechol und Eisen(III) durchgeführt. In Gegenwart von Chlorid konnte die Entstehung einer Vielzahl volatiler halogenorganischer Komponenten nachgewiesen werden, z.B. Chlormethan, Chlorethan, Dichlormethan, Chlorpropan und Chloroform. Diese Verbindungen konnten auch in Versuchen mit kommerzieller Huminsäure und natürlichen Bodenproben nachgewiesen werden. Mit dem Kapitel ...
In dieser Arbeit wurde an der Weiterentwicklung einer neuen Methode zur Strukturaufklärung von Makromolekülen gearbeitet. Holographie mit niederenergetischen Elektronen ist eine Mikroskopietechnik, die ohne Linsen und aus Linsen resultierenden Fehlern arbeitet. Hologramme können mit einer nominellen Vergößerung von M > 106 aufgenommen werden. Eine ultrascharfe Wolframspitze liefert dabei die zur Holographie benötigte kohärente Strahlung. Die Elektronenquelle wird in einem Elektronen-Projektionsmikroskop bis auf Abstände < 1 mm an ein semitransparentes Objekt angenähert. Ein Teil der aus der Punktquelle emittierten Wellenfunktion eines Elektrons wird an dem Objekt gestreut (Objektwelle). Dieser interferiert mit dem ungestreuten Anteil der Wellenfunktion (Referenzwelle) und es entsteht ein Hologramm. Um daraus Informationen über die Lage der Streuzentren zu gewinnen, muß die Wellenfront in der Objektebene rekonstruiert werden. Dazu muß das Hologramm mit kohärenter Strahlung beleuchtet werden. Dies kann numerisch mit einem Rekonstruktionsalgorithmus beruhend auf der Kirchhoff-Helmholtz-Transformation erfolgen. Die zur Rekonstruktion verwendete Software LEEPS bietet auch die Möglichkeit, Hologramme zu simulieren, mit denen die Abbildungen im Elektronen-Projektionsmikroskop verglichen werden können. Phthalocyaninatopolysioloxan, DNA und das cis-Platin-Addukt an DNA wurden auf unterschiedlichen Objektträgern präpariert und holographisch abgebildet. Die Hologramme der stäbchenförmigen Moleküle rekonstruieren als Stränge mit einem Durchmesser von ca. 2 nm, was sehr gut dem Moleküldurchmesser entspricht. Die Doppelhelix der DNA konnte ebenfalls aufgelöst werden. Die zu den Experimenten durchgeführten Simulationen bestätigten die experimentellen Ergebnisse. Weitere Simulationen zeigten, daß bei Verwendung eines größeren Bildschirms und höherer Energie eine Auflösung im Subnanometer-Bereich möglich sein sollte.
Dynamine sind große GTPasen, die in der Zelle an wichtigen Prozessen wie der Endocytose, dem Vesikeltransport, der Morphologieerhaltung und Verteilung von Mitochondrien u.v.m. beteiligt sind. Welche Rolle die Dynamine hierbei im Detail spielen, ist jedoch noch ungeklärt. Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein neues Mitglied der Dynaminfamilie aus dem Modellorganismus Dictyostelium discoideum identifiziert und charakterisiert. Dynamin B hat eine berechnete Molekularmasse von 105 kDa. Es besitzt eine für Dynamine typische Domänenstruktur mit einer ca. 300 Aminosäuren umfassenden GTPase-Domäne und einem weniger gut konservierten carboxyterminalen Bereich von ca. 500 Aminosäuren. Zusätzlich besitzt es eine Extension von 136 Aminosäuren am Aminoterminus. Es konnte gezeigt werden, daß die Extension ein mitochondriales Signalpeptid darstellt. Zum einen wird die Extension an einer vorhergesagten Schnittstelle (R-2-Motiv) posttranslational abgespalten. Zum anderen ist sie für die Lokalisation des Proteins an den Mitochondrien notwendig: Dynamin B, das am Carboxyterminus mit YFP markiert wurde, kolokalisiert in hohem Maß mit den Mitochondrien, im Gegensatz zu Dynamin B-YFP, dem die Extension fehlt. Die Immun-Elektronenmikroskopie ergab darüber hinaus, daß das Protein mit der äußeren Mitochondrienmembran assoziiert ist und außerdem mit der Plasmamembran. Durch gezielte Geninaktivierung wurden Dictyostelium-Zellen hergestellt, die Dynamin B nicht mehr produzieren. Die Dynamin B-Nullzellen sind bezüglich Zellmorphologie, Wachstum, Entwicklung, Endocytose, Funktion und Morphologie der Mitochondrien nicht von den Wildtypzellen zu unterscheiden. Sie zeigen jedoch eine dreifach erhöhte Adhäsion gegenüber Oberflächen und anderen Zellen. Möglicherweise wird Dynamin B in die Mitochondrienmatrix importiert, dort prozessiert und anschließend wieder exportiert um zum eigentlichen Wirkort (Plasmamembran, äußere Mitochondrienmembran) zu gelangen.
Thema der Dissertation war die Entwicklung der Ir-katalysierten allylischen Alkyl-ierung als Methode für die enantio-selek-tive Synthese. Allylische Alkylierungen gehören zu den etablier-testen katalytischen asymmetrischen Reaktionen, und mittlerweile gibt es viele Arbeiten auf diesem Gebiet. In den meisten dieser Publikationen beschäftigen sich die Autoren jedoch mit symmetrisch substituierten Allylsystemen. Bei unsymmetrisch substituierten Allyl-systemen tritt das zusätzliche Problem auf, den Angriff an das höher substituierte Allylende zu lenken, das mit dem häufig verwendeten Palladium als katalysierendes Metall nur für spezielle Substrate gelöst werden kann. Daher war es notwendig, eine neue Methode zu entwickeln. Das Katalysesystem [Ir(COD)Cl]2-P(OPh)3 liefert sehr gute Regioselektivitäten für aryl- und die anspruchsvolleren alkylsubstituierten Substrate. Diese Reaktion wurde 1997 erstmals von Takeuchi beschrieben. Bei der Entwicklung einer asymmetrischen Variante dieser Reaktion für alkyl- substituierte Allylsubstrate wurden zunächst grundlegende Fragen nach Ligandenbeschleunigung und optimalen Versuchsbedingungen beantwortet, bevor Liganden optimiert und neue Substrate getestet wurden. Phosphoramidite erwiesen sich als effektivste Liganden in Bezug auf Reaktivität und Regioselektivität. Mit diesen Liganden konnten Regioselektiviäten von 99:1 und Enantioselektivitäten von bis zu 94 ee für alkylsubstituierte Substrate erzielt werden. Einige Reaktionsprodukte können durch wenige Modifikationen in wichtige chirale Bausteine überführt werden.
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Die vorliegenden Studie beschäftigt sich mit der Untersuchungen von ausgewählten Stoff-wechselenzymen zweier einheimischer Fischarten in Leber und Gehirn als Biomarker zur Erfassung von Umweltgiften. Zwischen 1995 und 2000 wurden im Großraum Stuttgart die unterschiedlich stark belasteten Fließgewässer Krähenbach/Aich und Körsch beprobt. Die enzymatischen Daten wurden zu ultrastrukturellen, pathologischen Daten sowie zu Ergebnis-sen der Biotransformation in Beziehung gesetzt. Beide Gewässer konnten klar nach ihrem Belastungszustand differenziert werden. Um die Aussagefähigkeit der Markerantworten aus den Bypassexpositionen zu bewerten wurden zwischen 1998 - 1999 Ergebnisse des passiven und aktiven Biomonitoring verglichen. Parallel zu den Halbfreilanduntersuchungen aus dem Freiland entnommenen Bachforellen und Bachschmerlen zeigten Übereinstimmungen von 61,4 bzw. 71,8 Zur Charakterisierung des Zeitfensters in dem sich Induktionsantworten bei Biomarkern ma-nifestieren, wurden Bachforellen und Bachschmerlen in einem chronischen Belastungsexpe-riment einem ausgewählten PAH-Cocktail exponiert. Nach einem zusätzlichen Be-lastungspeak erwiesen die Stoffwechselenzyme als schnell integrierende und regenerierende Marker. 48 h nach dem Belastungspeak waren erhöhte Induktionsantworten der Stoffwechsel-enzyme nachzuweisen, die mit adaptiven ultrastrukturellen Veränderungen zu korrelieren waren. In Early Life Stage-Untersuchungen mit dem Zebrabärbling wurden teratogene Wirkungen des PAH-Cocktail nachgewiesen werden, wobei die Stoffwechselenzyme in einem vergleich-baren Sensitivitätsbereich mit wichtigen biologischen Endpunkten der Embryotoxikologie wie etwa Behinderung, Missbildung oder Letalität anzusiedeln sind. Die Stoffwechselenzyme stellen sensitive und schnell integrierende Marker dar, die in Kom-bination mit ultrastrukturellen und histopathologischen Biomarkern einen wichtigen Anteil bei der Charakterisierung von Umweltgiften in unseren Gewässern liefern können.
Die bloße Darbietung von ursprünglich unbekannten Objekten kann dazu führen, dass die Objekte eine zunehmend positive Wirkung haben. Dieser sogenannte Mere-exposure-Effekt wie auch gegenläufige Effekte einer Abnahme der Beliebtheit wiederholt gezeigter Objekte bilden das Thema der Arbeit. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit Tendenzen der Beliebtheitszunahme wie auch der Beliebtheitsabnahme durch die wiederholte Präsentation von Stimuli unterschiedlich ausfallen, wenn der jeweilige Bewertungskontext eher bekannt oder unbekannt ist. Es wird angenommen, dass mehr oder weniger häufig gezeigte Objekte vor allem dann eine besonders positive oder auch negative Wirkung haben, wenn sie auf dem Hintergrund von deutlich weniger häufig oder nicht gezeigten Objekten zu bewerten sind. Diese Annahme einer unterschiedlichen Wirkung der Familiarität in Abhängigkeit vom Kontext wurde im Rahmen von drei am Computer durchgeführten Experimenten empirisch geprüft. Als Untersuchungsgegenstand dienten chinesische Schriftzeichen, die zunächst in unterschiedlicher Häufigkeit dargeboten wurden und anschließend zu beurteilen waren. Variiert wurden in erster Linie die Darbietungshäufigkeit und die Komplexität der Schriftzeichen sowie die Familiarität des jeweiligen Bewertungskontexts. Dabei war zu beobachten, dass sowohl Tendenzen der Beliebtheitszunahme wie auch solche der Beliebtheitsabnahme von Objekten mit zunehmender Darbietungshäufigkeit in Abhängigkeit von der Kontextfamiliarität unterschiedlich ausfallen. Eine besonders positive oder auch negative Bewertung von häufig präsentierten Schriftzeichen zeigt sich vor allem dann, wenn die den Kontext bildenden Zeichen unbekannt sind. Diese Befunde können als erster Beleg dafür betrachtet werden, dass Effekte der Familiarität auf die Wirkung von Objekten davon abhängig sind, wie bekannt oder unbekannt der jeweilige Bewertungskontext ist.
Diese Arbeit unterbreitet den Vorschlag, bei der Planung und routinemäßigen Evaluation psychotherapeutischer Behandlungen innerhalb eines Qualitätsmanagements (QM) die Entwicklung des frühen Therapieverlaufs mit einzubeziehen. Die Abwägung der Erfolgschancen der Patienten kann mit Hilfe der Hinzunahme des Konzeptes des 'Ansprechens auf Therapie' bzw. Therapie-Response weiter präzisiert werden, so daß Entscheidungen für den Fortgang der Therapie auf eine sicherere Basis gestellt werden können. Die Arbeit erläutert das Konzept des Therapie-Response und ordnet ihn in bestehende, schulenübergreifende Psychotherapiemodelle ein. Am Beispiel von 870 Therapieverläufen (von Patienten aus der multizentrischen Studie zu Aufwand und Ergebnis psychodynamischer stationärer Behandlung bei Eßstörungen, MZ-ESS) werden verschiedene Operationalisierungen für Therapie-Response hinsichtlich ihrer prädiktiven Validität für Therapieverlauf und -ergebnis untersucht. In einem abschließenden Teil wird die Anwendung von Therapie-Response innerhalb eines verlaufsorientierten QM-System demonstriert. In diesem System wird die aktuelle symptomatische Entwicklung eines sich in Behandlung befindlichen Patienten mit einem Referenzverlauf verglichen und auf dieser Grundlage eine individuelle Prognose erstellt, die den Therapeuten bei der Planung der weiteren Behandlung unterstützt. In dieser Arbeit werden die Kriterien und Methoden (Hierarchische Lineare Modelle) zur Konstruktion dafür geeigneter Verlaufsstandards entwickelt und die Rolle des Therapie-Response bei der Prognose des Therapieergebnisses diskutiert. Im Ergebnis zeigte sich, daß Prognosemodelle, die die frühe symptomatische Entwicklung (Therapie-Response) berücksichtigten, bei der Vorhersage des Therapieergebnisses deutlich besser abschnitten, als Modelle, die zu Vorhersage nur die Anfangsinformation enthielten. Aus den Referenzverläufen abgeleitete Prognose-Indikatoren konnten die Vorhersage zusätzlich verbessern.
Wachstum - die irreversible Volumenzunahme eines Organs oder Gewebes - ist ein raum-zeitlich höchst dynamischer Prozess, der für Pflanzen von vielgestaltiger Bedeutung ist. Wachstumsmuster der untersuchten Wurzeln und Blätter konnten mit hoher Genauigkeit auf einer Zeitskala von Minuten bzw. einer Ortsskala von unter 1 mm automatisiert gewonnen und interpretiert werden. Dies gelang durch den Einsatz einer innovativen Bildverarbeitungsmethode, die im Verlauf dieser Arbeit in den botanischen Praxisbetrieb überführt wurde. Die Messungen führten auf verschiedenen regulatorischen Ebenen zu grundlegend neuen Erkenntnissen. Bei Wurzeln von Mais konnte ein zweigipfliges Maximum der Wachstumsverteilung detektiert werden, dessen Entstehung möglicherweise auf die Staffelung der raum-zeitlichen Differenzierung von Geweben zurückzuführen ist. Ein konstanter diurnaler Verlauf des Wachstums zeigte sich für die Aktivität der integrierten Wachstumszone. Circumnutatorische Wachstumsbewegungen wurden registriert, deren Periodenlängen ebenso von der externen Nährstoff-Verfügbarkeit abhingen wie die Wachstumsverteilung und die Inhaltsstoff-Zusammensetzung der Wurzelwachstumszone. Bei Blättern von Tabak und Rizinus konnte im Gegensatz zu den Wurzeln ein Tagesgang der Wachstumsaktivität mit einem Maximum am Nacht-Tag-Übergang nachgewiesen werden. Dieses Wachstumsmuster stellt wahrscheinlich einen circadianen Rhythmus dar, der selbst in isolierten Blattscheiben im Dauerlicht weiterläuft. Das Maximum des Tagesganges kann durch differentielle Temperierung von Spross und Wurzel verlagert werden. Eng mit der zeitlichen Aktivitätsverteilung des Wachstums war die Expression eines Expansin-Gens (NtExp1) korreliert. Im Gegensatz zur Wurzel zeigten hier auch viele Inhaltsstoff-Konzentrationen einen deutlichen Tagesgang. Nutatorische und nyctinastische Bewegungen des Blattes konnten als Ausdruck räumlich differentieller, biomechanisch regulierter Wachstumsaktivität charakterisiert werden.
Im Rahmen dieser Arbeit wurden akustische Messungen an abschreckend kondensierten Edelgasfilmen mit Hilfe von hochfrequenten Oberflächenwellen durchgeführt. In einem ersten Schwerpunkt wurde das Desorptionsverhalten binärer Edelgasmischungen, insbesondere das System Argon(1-c)/Neon(c), in Abhängigkeit vom Konzentrationsverhältnis c untersucht. Während das Abdampfverhalten bei kleinen und sehr großen Neonkonzentrationen auf die erwartete Ausbildung eines substitutionell ungeordneten Festkörpers schließen lässt, wird für 0.25<c<0.92 die Desorption von Neon bei zwei diskreten Temperaturen beobachtet. Dies deutet darauf hin, dass es über einen weiten Konzentrationsbereich zu einer Separation in eine reine Neonphase und eine Phase aus Mischkristalliten der Form AB(2) bzw. AB(3) kommt. Der zweite Hauptteil der Arbeit konzentriert sich auf die elastischen Eigenschaften von Edelgasfilmen. Sowohl die Dichte als auch die elastischen Konstanten sind gegenüber entsprechenden Volumenproben mit maximaler Packungsdichte deutlich reduziert. Durch Tempern der Filme kommt es zu strukturellen Umlagerungsprozessen, die zu einer Erhöhung dieser Materialparameter führen. In allen untersuchten Filmen konnte die Existenz von Tunnelsystemen mit einer breiten Energieverteilung nachgewiesen werden. Durch den Temperprozess wird die Anzahl der Tunnelsysteme reduziert, und es kommt zu einer qualitativen Modifikation der Parameterverteilung.
Die diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht die ortsaufgelöste Messung der Selbstdiffusion, also der Brownschen Molekularbewegung, beispielsweise von Wasser im untersuchten Objekt. In biologischem Gewebe oder porösen Medien beeinflussen die Zell- oder Porenwände die freie Diffusion der Moleküle: Abhängig vom Abstand und der Permeabilität dieser Barrieren verringert sich die Wahrscheinlichkeit für große Diffusionsstrecken gegenüber der freien Diffusion. Aus diesem Grund mißt man in derartigen Objekten für längere Diffusionszeiten tau erniedrigte effektive Diffusionskoeffizienten D_eff und kann aus dem funktionellen Zusammenhang D_eff(tau) auf die Zellgröße und die Membranpermeabilität zurückschließen. Diese Arbeit beschreibt ein Verfahren, mit dem auf dieser Grundlage die Zellgrößen in biologischem Gewebe ortsaufgelöst gemessen werden können. Ein eindimensionales mathematisches Modell der Diffusion in einem unendlichen System permeabler Membranen wurde in Simulationsrechnungen analysiert, und eine Methode wurde entwickelt, um aus Meßwerten D_eff(tau) mit vergleichsweise wenig Rechenaufwand die Zellgröße und die Permeabilität zu berechnen. Dieses Verfahren wurde an Karotten erprobt. Es wurden erstmals Parameterbilder der Zellgröße berechnet, und die Resultate wurden mit lichtmikroskopisch gemessenen Zellgrößen verglichen; dabei ergab sich eine sehr gute Übereinstimmung der Ergebnisse aus beiden Verfahren. Außerdem wurde der Einfluß des Rauschens auf die Signalintensität in MRT-Bildern und auf die daraus berechneten Diffusionskoeffizienten untersucht. Zwei Korrekturverfahren, die den Einfluß des Rauschens beseitigen, wurden vorgeschlagen.
In the present thesis, a connectionist model (called EVA) was developed for the simulation of human planning behavior in the domain of Plan-A-Day. Plan-A-Day is a diagnostic instrument for the assessment of planning capabilities (Funke & Krüger, 1995), which provides a computer scenario in which the subjects must find an optimal sequence for several scheduled appointments by applying operators from a predefined set. EVA is designed to produce sequences of these operators which are applied within Plan-A-Day. In this way, EVA is intended to show the same kind of operationally defined planning behavior as human subjects do. EVA comprises three sub-networks of the backpropagation-class, two of which are hierarchical Elman networks. Based on the situated action account (Clark, 1997; Suchman, 1987), the input of EVA is for the most part a representation of the current state of the Plan-A-Day scenario. The data obtained by simulation runs is compared to empirical data obtained by a study with 45 human subjects. The comparison is carried out with regard to indicators reflecting planning performance, as well as characteristics of the process of planning. The fit between simulated and human data is good enough to allow certain theoretical claims. EVA provides evidence that simple pattern transformation devices like connectionist networks are capable of performing human-like planning, if these networks are thoroughly embedded into their environment, as it is demanded by the situated action account. EVA demonstrates that even conventional connectionist models are applicable to tasks from the field of high-level cognition like planning or problem-solving, which were mostly reserved for symbol-processing models until now.
Ziel dieses Projekts ist es, für protostellare Molekülwolken mit verschiedenen Geschwindigkeits- und Dichteverteilungen Linienprofile und -stärken zu berechnen, die unmittelbar mit räumlich und spektral aufgelösten Beobachtungen verglichen werden können. Sie sollen dazu beitragen, die physikalischen Verhältnisse protostellarer Wolkenkerne in den ersten Phasen der Sternentstehung abzuleiten. Hierbei stehen in dieser Arbeit diagnostisch wichtige Rotationsübergänge des CS-Moleküls im Vordergrund. Da bei abnehmender Dichte NLTE-Effekte immer wichtiger werden, werden die entsprechenden zeitabhängigen Ratengleichungen in selbstkonsistenter Behandlung des Strahlungstransports im kollabierenden Medium gelöst. Die Rechnungen berücksichtigen sowohl großräumige (durch Rotation und Akkretion) als auch kleinskalige (durch mikroskopische Turbulenzen verursachte) Geschwindigkeitsfelder. Auf der Basis analytischer Lösungen der 1D-Strahlungstransportgleichung wird ein Verfahren zur Berechnung der lokal emittierten Molekül-Linienintensitäten in einem kollabierenden sphärischen Medium entwickelt. Zur Berechnung der Linienemissionen aus axialsymmetrischen, differentiell rotierenden und kollabierenden Wolken, sowie zum Test der numerischen Resultate für den sphärischen 1D-Fall, wird außerdem die 3D-Strahlungstransportgleichung mittels der Methode der Finiten Differenzen numerisch gelöst. Um den Eingabe-Parameterraum eines rotierenden kollabierenden Systems einzuschränken, werden ferner für den 3D-Fall neue analytische Ausdrücke für die Dichte- und Geschwindigkeitsverteilung einer isothermen Wolke aus den hydrodynamischen Grundgleichungen hergeleitet. Diese Lösungen ergeben sich als Spezialfall aus den ebenfalls abgeleiteten Ausdrücken für entsprechende Sternwinde.
Reaktionsmechanismen, die aus Elementarreaktionen bestehen, werden zur Beschreibung der Oxidationsprozesse von gasfoermigen Kohlenwasserstoffen erstellt. Fuer kleinere Kohlenwasserstoffe (C < 5) erfolgt die Erstellung der einzelnen Elementarreaktionen und der zugehoerigen Geschwindigkeitskoeffizienten manuell. Elementarreaktionen zur Oxidation von hoeheren Alkanen (C > 4) wurden automatisch mit Hilfe eines Generierungsprogramms erzeugt. Zur Ueberpruefung der erstellten Mechanismen wurden Zuendverzugszeiten und laminare Flammengeschwindigkeiten von Brennstoff/Luft-Mischungen berechnet und mit experimentellen Daten aus der Literatur verglichen. Die untersuchten Temperatur- und Druckbedingungen orientieren sich an den motorisch relevanten Bedingungen, d.h. Temperaturen von 500 K - 1400 K und einem Druckbereich von 1 bar - 50 bar.
Das Experiment LHCB am CERN ist zur Zeit in der Entwicklungsphase und hat zum Ziel, CP-Verletzung im System der B-Mesonen mit sehr hoher Präzision zu messen. In dem Experiment wird ein mit Silizium-Mikrostreifenzähler n ausgestatteter Vertex-Detektor eingesetzt. Ein Mikrochip, der für die Auslese dieser Detektorkomponente geignet ist, wurde in einer Arbeitsgruppe im ASIC-Labor Heidelberg entwickelt. Dieser Auslesechip Beetle-1.0 besteht aus 128 analogen Eingangsstufen mit einem ladungsempfindlichen Vorverstärker, einem Pulsformer und einer Treiberstufe. Das analoge Signal wird auf einen Komparator geführt, von dem ein schnelles Triggersignal abgeleitet werden kann. Der darauf folgende Ringspeicher (aufgebaut als Matrix von Gate-Kapazitäten) kann entweder zur Speicherung des analogen Signals der Eingangsstufe oder zur Speicherung des digitalen Ausgangs des Komparators benutzt werden. Ein externes Triggersignal markiert Ereignisse, die ausgelesen werden sollen, wobei die zugehörige Stelle in dem Ringspeicher in einem Derandomizer abgelegt wird. Markierte Ereignisse werden mittels einem rücksetzbaren ladungsempfindlichen Verstärker ausgelesen. Ein analoger Multiplexer, der die Signale abhängig vom Aulesemodus im Verhältniss 32:1, 64:1 oder 128:1 seriell weitergibt, schliest sich daran an. Durch einen Stromtreiber werden die Daten von dem dem Chip ausgegeben. Beim Einsatz des Beetle im Vertexdetektor von LHCb muss er einer Strahlendosis von insgesamt 10 MRad standhalten. Dies wurde durch den Einsatz einer CMOS-Technology mit Strukturbreiten von 0,25um sowie geschlossener Geometrie von nMOS-Transistoren erreicht. Im Rahmen dieser Doktorarbeit wurden wesentliche Komponenten der analogen Auslesekette des Beetle-1.0 entworfen und getestet. Dazu wurde auf Ergebnisse von intensiven Messungen an dem Auslesechip HELIX128 zurückgegriffen. Ebenso wurden Teile des SCTA Auslesechips modifiziert, um diesen für das Experiment LHCb einsetzen zu können.
Seit Jahren besteht der Wunsch, die Pflegedokumentation durch EDV-Einsatz zu unterstützen, um die Qualität der Dokumentation zu erhöhen, Aufwände für die Pflegekräfte zu reduzieren, pflegerische Abläufe zu unterstützen, und Auswertungsmöglichkeiten für Pflegemanagement und Pflegeforschung zu verbessern. Die Einführung des rechnergestützten Pflegedokumentationssystems PIK auf vier Pilotstationen am Universitätsklinikum Heidelberg wird seit 1998 durch eine umfassende Evaluationsstudie begleitet. Ziel der Studie ist es, Erfolgsfaktoren und Auswirkungen rechnergestützter Pflegedokumentationssysteme zu ermitteln, und Empfehlungen für eine optimale Einführungsstrategie aufzustellen. Daher werden unter anderen die Auswirkungen der PIK-Einführung auf Qualität und Vollständigkeit der Pflegedokumentation, auf die Akzeptanz des Pflegeprozesses, und auf die Akzeptanz von Computern allgemein und in der Pflege untersucht. Ausserdem werden die Akzeptanz von PIK bei pflegerischen und nicht-pflegerischen Mitarbeitern sowie die Auswirkungen auf die multiprofessionelle Kooperation berücksichtigt. Der vorliegende Forschungsbericht berichtet umfassend über die Planung, Durchführung und Auswertung der Evaluation von PIK. Als Ergebnis der Studie wird unter Abwägung aller bisherigen Erkenntnisse empfohlen, ein rechnergestütztes Pflegedokumentationssystem mittelfristig am Klinikum Heidelberg einzuführen.
In diesem Aufsatz wird ein Verfahren und seine Implementierung vorgestellt, wie in großen Mengen sehr kurzer OCR-Texte schnell und fehlertolerant recherchiert werden kann. Solche OCR-Texte entstehen beispielsweise bei der Digitalisierung älterer Bibliothekskataloge, die als Imagekataloge über Internet zugänglich gemacht werden, und bei denen die Images einer OCR-Texterkennung unterzogen werden. Das Verfahren soll dazu dienen, das Potential solcher Imagekataloge unter Verzicht auf manuelle Eingriffe voll auszuschöpfen. Einfache Implementierung und kurze Antwortzeiten sind wichtige Entwurfsziele.