%0 Generic %A Schäfer, Lucas %C Heidelberg %D 2023 %F heidok:33604 %R 10.11588/heidok.00033604 %T Auswirkungen der Digitalisierung und Industrie 4.0 auf den bundesdeutschen Sozialstaat: Sozialpolitik im Spannungsgefüge der digitalen Transformation %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/33604/ %X Die Dissertation beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung und Industrie 4.0 auf den deutschen Wohlfahrtsstaat und geht der Frage nach, welche Anforderungen sich an die Sozialpolitik im Spannungsgefüge der digitalen Transformation des 21. Jahrhunderts stellen. Hierfür werden im ersten Teil der Arbeit die für die Analyse und Beantwortung der Fragestellung notwendigen Grundlagen der Industrialisierung sowie des bundesdeutschen Sozialstaates dargelegt und erörtert. In diesem Kontext wird zunächst diskutiert, wie das Phänomen der Industrialisierung in historischer, theoretischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Hinsicht charakterisiert werden kann. Dabei liegt ein wesentlicher Schwerpunkt zum einen auf dem mit der Industrialisierung einhergehenden Wandel der Arbeits- und Produktionsweisen und zum anderen auf der Erkenntnis, dass bereits die Zeitgenossen des 18. und 19. Jahrhunderts die Industrialisierung und damit technisch-ökonomische Transformationsprozesse in einem – ähnlich wie heute – äußerst ambivalenten Licht betrachtet haben: So wurde die industrielle Entwicklung nicht nur als Anbruch eines verheißungsvollen, neuen technologischen Zeitalters gedeutet, sondern auch als Hauptursache für den ökonomischen und sozialen Niedergang im Gewand des Pauperismus, obgleich sie diesen doch langfristig durch den steigenden Wohlstand hat überwinden helfen können. Darauf aufbauend wird gezeigt, dass die Industrialisierung in Verbindung mit anderen Faktoren einerseits zu ökonomischen und andererseits zu gesellschaftlichen und letztlich auch politischen Umwälzungen und Konflikten geführt hat, womit sie in erheblichem Maße die Entstehung der Sozialen Frage mitbedingt und zugleich eine notwendige Bedingung für die Genese des deutschen Wohlfahrtsstaates dargestellt hat. Darauf basierend werden die Grundzüge der Sozialpolitik und des bundesdeutschen Sozialstaates dargestellt. Während zunächst auf die normativen Hintergründe, Gestaltungsprinzipien, Funktionen und Wirkungen sowie Instrumente der Sozialpolitik eingegangen wird, gilt der Fokus der weiteren Abhandlung auf der Erstellung einer Momentaufnahme des bundesdeutschen Sozialstaates, bei der nicht nur die verfassungsrechtliche Verankerung und Gestaltungsprinzipien desselben, sondern auch die zentralen sozialstaatlichen Regelungskompetenzen, Handlungsfelder und Aufgabenbereiche ausgeführt und seine integralen Institutionen, sowie finanzielle Aspekte seiner gegenwärtigen Konstitution beleuchtet werden. Erst diese umfassende Darstellung der Grundlagen der Sozialpolitik und die Skizzierung des Status quo des bundesdeutschen Wohlfahrtsstaates als Referenzarchitektur machen eine Überprüfung künftiger Wechselwirkungen zwischen der digitalen Transformation und der Arbeitswelt einerseits sowie den hieraus potentiell resultierenden Auswirkungen auf und Anforderungen an den Sozialstaat andererseits möglich. Von dieser Thematik zunächst losgelöst widmet sich der zweite Teil der Arbeit dem Gegenstand der Digitalisierung sowie der Industrie 4.0. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf einer umfassenden Darstellung und Abgrenzung beider Bezugsgegenstände, um ein fundiertes Verständnis der digitalen Transformation und der damit einhergehenden Änderungen zu generieren. Hierzu werden in einem ersten Schritt die Entwicklung sowie die Grundzüge der Digitalisierung erörtert. In diesem Zusammenhang besteht das übergeordnete Ziel darin, das Phänomen umfassend, d. h. multiperspektivisch zu definieren, da der Begriff in einer Vielzahl von sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Abhandlungen des englischen und des deutschen Sprachraums als ein weitestgehend selbstverständliches und deshalb nicht näher zu bestimmendes Topos gehandelt wird, mit dem – mittlerweile einem Schlagwort gleichend – verschiedenste technologische, ökonomische, soziale, ja sogar politische Entwicklungen subsumiert und erklärt werden sollen, dies aber ohne einerseits sich ausreichend mit den informationstechnologischen und ökonomischen Charakteristika der Digitalisierung auseinanderzusetzen, und andererseits eine adäquate Abgrenzung dessen vorzunehmen, was unter dem Bezugsgegenstand konkret zu verstehen ist. In diesem Sinne werden nicht nur die technologischen und theoretischen Voraussetzungen der Digitalisierung erörtert, auch wird die attestierte Neuartigkeit des Phänomens diskutiert. Zudem wird die informationstechnologische Digitalisierung des 20. Jahrhunderts am Beispiel der Entwicklung der Computer-, Speicher-, Übertragungs- und Vernetzungstechnik, insbesondere mit Blick auf die für die heutige Digitalisierung unerlässliche Entstehung des Internets, beschrieben und ökonomische sowie arbeitstechnische Aspekte erörtert, um eine Deutung des Begriffs jenseits des Technologischen vorzunehmen und die wesentlichen Treiber der Digitalisierung freizulegen. Diese Thematisierung ist gerade für ein tiefergehendes Verständnis der digitalen Transformation und der mit ihr einhergehenden gegenwärtigen, wie auch künftigen technisch-ökonomischen Entwicklungen sowie Auswirkungen auf die Arbeitswelt von besonderer Relevanz. In einem zweiten Schritt gilt es das Konzept der Industrie 4.0 hinsichtlich seines wirtschaftlichen und politischen Entstehungskontextes zu beleuchten und die es auszeichnenden Basistechnologien sowie die zentralen betriebswirtschaftlich-produktionstechnischen Gestaltungsprinzipien herauszuarbeiten. Schließlich wird die Frage diskutiert, inwiefern die Industrie 4.0 ein Produktionsregime neuen Typs darstellt und wie die digitale Transformation von der früheren industriellen Entwicklung abgegrenzt werden kann. Ausgehend von der grundlegenden Rückkopplung zwischen technisch-ökonomischem Fortschritt, dem menschlichen Produktionsfaktor Arbeit sowie den sozialpolitischen Rahmenbedingungen und Strukturen folgt die im dritten Teil vollzogene Analyse einem dreigliedrigen Aufbau. So werden zunächst wichtige theoretische Zugriffe für das sich auf Grund der digitalen Transformation im Wandel befindende Konzept von Arbeit aufbereitet. Hierbei liegt das Hauptaugenmerk auf der digitalen Informatisierung von Arbeit, der sich im Zuge von Industrie 4.0 und Digitalisierung verändernden Mensch-Technik-Interaktion sowie auf den im Kontext des technologischen Fortschritts resultierenden qualifikatorischen Anforderungen an die menschliche Arbeitskraft von morgen. Anschließend werden eine Reihe gegenwärtig empirisch beobachtbarer sowie kurz- bis mittelfristig erwartbarer Auswirkungen der digitalen Transformation auf die Arbeitswelt der deutschen Volkswirtschaft, allen voran in Gestalt sich verändernder Tätigkeits- und Qualifikationsstrukturen, potentieller Beschäftigungseffekte und struktureller Veränderungen des Arbeitsmarktes sowie des möglichen Wandels der Arbeits- und Beschäftigungsformen erarbeitet und bewertet. In diesem Kontext werden die identifizierten Auswirkungen dahingehend erörtert, welche Anforderungen hieraus für die bundesdeutsche Sozialpolitik im Spannungsgefüge der digitalen Transformation des 21. Jahrhunderts resultieren. Darauf aufbauend werden die im Rahmen der Analyse gewonnenen Ergebnisse diskutiert und die mit Blick auf die zentrale Fragestellung zu ziehenden Schlussfolgerungen erörtert. Zuletzt erfolgt eine kritische Reflexion der Leistungen und Grenzen der Dissertation, die mit einem Forschungsausblick endet. %0 Generic %A Reus, Iris %C Heidelberg %D 2021 %F heidok:30810 %K Policy Making, Policy Analysis %R 10.11588/heidok.00030810 %T Föderale Politikgestaltung im reformierten ‚unitarischen Bundesstaat‘ – Analyse der Landesgesetzgebung nach der Föderalismusreform I %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/30810/ %X Die vorliegende Dissertation reiht sich ein in das international gestiegene Interesse an subnationaler Politik, welches dem vielfach zu beobachtenden Dezentralisierungstrend der letzten beiden Jahrzehnte folgte. Im Fokus der Arbeit steht die Gesetzgebung, bei der es im Kern immer um den Gegensatz „Einheitlichkeit vs. Vielfalt“ geht, nachdem Föderalismus per definitionem darauf abzielt, innerhalb eines gewissen Rahmens die Einheit zu wahren, darin aber Raum für Eigenständigkeit der Gliedstaaten und folglich auch Vielfalt der Policies zu geben. Der deutsche Bundesstaat galt lange als unitarisch, mit einem geringen Ausmaß an Vielfalt auf Landesebene. Selbst als durch die Wiedervereinigung 1990 gestiegene Heterogenität zwischen den Ländern Anlass für divergierende Policies gab, blieb die Norm der ‚Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse‘ prägend. Neuere Studien hingegen erbrachten verstärkt Policy-Vielfalt und stellten damit das tradierte Bild der Forschung infrage. Die Föderalismusreform I setzte in diesem Sinne einen Impuls und öffnete durch die Übertragung neuer Gesetzgebungskompetenzen an die Länder ein ‚Fenster‘ für neue Vielfalt. Davon ausgehend lautet die übergreifende Fragestellung dieser Dissertation: Welche Faktoren erklären die Gesetzgebung der deutschen Bundesländer, insbesondere im für Bundesstaaten typischen Spannungsfeld zwischen Einheitlichkeit und Vielfalt? Diese Frage wird am Beispiel der neuen ausschließlichen Gesetzgebungskompetenzen untersucht, welche die Länder durch die Föderalismusreform I erhalten haben. Diese sind besonders geeignet, weil sozusagen eine ‚Stunde Null‘ bestand, indem hier alle Länder 2006 vom gleichen Rechtsstand (dem Bundesrecht) ausgingen. Daher ergibt sich als zweite, spezifischere Fragestellung: Welche Wirkung bzw. Folgen hatte die Föderalismusreform I auf Landesebene? Die Frage richtet sich zum einen darauf, inwieweit das Ziel der Reform – durch Entflechtung der Kompetenzen mehr Gestaltungsspielraum für autonome Landespolitik zu schaffen – erfüllt wurde. Daran anschließend interessiert, inwiefern die Länder den Impuls der Reform aufgenommen, ihren neuen Handlungsspielraum tatsächlich genutzt und ggf. auch unterschiedliche Gesetze verabschiedet haben. Sowohl die Landespolitik allgemein als auch die Politik der Länder nach der Föderalismusreform I sind – trotz des steigenden Interesses – bislang vergleichsweise wenig erforscht. Große empirische Lücken führen dazu, dass über die Breite der Politikfelder, über alle 16 Länder sowie über einen längeren Untersuchungszeitraum hinweg keine soliden Aussagen möglich sind. Mit Blick auf die Föderalismusreform I finden sich v.a. juristische, aber keine detaillierten politikwissenschaftlichen Ausarbeitungen. Aus theoretischer Sicht ist die Fundierung häufig sehr schwach, generell wird die Perspektive der Föderalismusforschung zu wenig einbezogen. Die vorhandenen Policy-Analysen sind fast ausschließlich aus politikfeldspezifischer Perspektive geschrieben, d.h. sie tangieren Föderalismus-Fragen nur ‚nebenbei‘, ohne konsequente Theoretisierung und Konzeptionalisierung. Nachdem eine umfassende und systematische Evaluation der bestehenden Literatur bis dato fehlt, wurden im ersten Aufsatz der Dissertation alle ländervergleichenden Policy-Analysen, die in den letzten vier Jahrzehnten publiziert wurden, gesammelt und ausgewertet. Um den heterogenen Pool an Policy-Analysen einheitlich evaluieren zu können, wurde ein dreigliedriges Bewertungssystem zur Erklärungskraft von Indikatoren entwickelt, welches die unterschiedlichen Methoden sowie Operationalisierungen der Indikatoren integriert. Auf diesen ersten folgen sechs weitere Aufsätze mit eigenen empirischen Analysen, durch die der Beitrag dieser Dissertation sich wie folgt darstellt: Zunächst wurde einem interdisziplinären Ansatz folgend die politikwissenschaftliche Perspektive mit der juristischen Perspektive zusammengebracht und für alle neuen Kompetenzbereiche der den Ländern durch die Föderalismusreform I erwachsene Gestaltungsspielraum examiniert. Eine genaue Kenntnis des Gestaltungsspielraums ist Voraussetzung für eine adäquate Bewertung der Landespolitik nach der Reform, da hierdurch deren Möglichkeiten und auch Grenzen abgesteckt werden. Daran anschließend wurden für die 15 Kompetenzbereiche mit Gesetzgebungsaktivität politikfeldspezifische Indizes entwickelt und alle 425 Gesetze im Untersuchungszeitraum codiert, so dass eine umfangreiche Datenbank zur Landesgesetzgebung in allen 16 Bundesländern entsteht. In empirischer Hinsicht ist also die Einbeziehung der Gesetze in allen – nicht lediglich einzelnen ausgewählten – neuen Gesetzgebungskompetenzen der Länder zu betonen. Die konzeptionelle Innovation ist die Konstruktion der Indizes, die einerseits qualitative Detailtiefe aufweisen, deren Gestaltung aber gleichzeitig eine aggregierte Betrachtung sowie statistische und politikfeldübergreifende Analysen aller Gesetze über Zeit ermöglicht. Die Indizes ordnen die Politikfelder zwei Gruppen (Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik) mit gemeinsamer Konfliktlinie zu und die Gesetzesinhalte auf der entsprechenden Ordinalskala ein. Auf dieser Basis lassen sich viele verschiedene Fragestellungen analysieren – hier einerseits die konkrete inhaltliche Ausgestaltung der Landesgesetze und andererseits die Abweichung einzelner Landesgesetze vom ‚Policy-Mainstream‘. Zusätzlich wurde ein Kategorienschema zur Einordnung des Grades der Fragmentierung der Landesgesetze entwickelt, welches ebenfalls politikfeldübergreifend anwendbar ist, und dabei quantitative und qualitative Darstellungen gleichermaßen aufnimmt. Für die durchgeführten Analysen kamen sowohl qualitative als auch quantitative Methoden zum Einsatz. Die statistischen Analysen beziehen auf höherem Aggregationsniveau alle Gesetze in allen 16 Ländern ein und untersuchen den Einfluss von Erklärungsfaktoren über Zeit und über alle Kompetenzbereiche hinweg. Durch Letzteres ergibt sich ein repräsentatives Sample, welches generalisierende Aussagen über die Breite der Landespolitik ermöglicht. Zusätzlich wurden qualitative Detailanalysen für drei ausgewählte Kompetenzbereiche und darin ebenfalls für die Gesetze aller 16 Länder durchgeführt, die tiefere Einblicke in kausale Muster ermöglichen, welche rein quantitativ nicht adäquat zu erfassen sind. Zur Weiterentwicklung der Theorie trägt die Arbeit in zweifacher Hinsicht bei. Zunächst wurden in einer Studie politikfeldübergreifend etablierte Theorien der Policy-Analyse getestet. Durch Auswahl der Theorien auf Grundlage einer systematischen Literature Review der bis dato im Forschungsbereich publizierten Policy-Analysen ist dabei ein Vergleich mit bisherigen Erkenntnissen möglich. In einem weiteren Schritt wird der Wechsel zur Perspektive der Föderalismusforschung vollzogen, d.h. neben konkreten Inhalten werden nun der Fragmentierungsgrad aller Länder sowie die Abweichung einzelner Länder betrachtet. Dazu wird der theoretische Rahmen um föderalismusbezogene Erklärungsfaktoren erweitert, die in der Literatur bislang lediglich allgemein diskutiert wurden. In einer Analyse wird die – bislang lediglich mit anekdotischer Evidenz vorgebrachte – These, dass „große“ und „starke“ Länder eher ihre eigenen Policies verfolgen, erstmalig systematisch getestet, indem diese Merkmale konzeptionell ausdifferenziert und für einen empirischen Test operationalisiert werden. In weiteren Analysen werden, ebenfalls erstmalig in der deutschen Föderalismusforschung, der Einfluss von Koordination der Länder untereinander, von Wettbewerb zwischen den Ländern sowie der unitarischen Orientierung der Bevölkerung (und hier insbesondere der Vermittlung über die Medien) auf den Policy-Output der Länder systematisch analysiert. Auch im „unitarischen Bundesstaat“ Deutschland besteht beträchtliche Policy-Vielfalt – dies ist die erste Erkenntnis, aus den eigenen Analysen zur Landesgesetzgebung wie auch aus der Evaluation der im Forschungsbereich veröffentlichten Policy-Analysen. Das Ausmaß der Vielfalt ist unterschiedlich ausgeprägt zwischen den Politikfeldern, aber dennoch über Politikfelder und Länder hinweg substantiell vorhanden. Die Gründe für Vielfalt bzw. Einheitlichkeit betreffend hat sich aus der Gesamtschau aller Analysen dieser Dissertation zunächst ein starker Einfluss ‚typischer‘ Faktoren der Policy-Analyse – insbesondere von Parteien und sozioökonomischen Bedingungen in verschiedenen Formen – gezeigt. Darüber hinaus erweisen sich weitere, speziell föderalismusbezogene Faktoren als wirkungsmächtig. Zu nennen sind hier insbesondere die (Flächen-) Größe eines Landes und das Vorhandensein einer eigenen Tradition von Staatlichkeit vor 1949, welche beide zu größeren Abweichungen vom ‚Policy-Mainstream‘ der Länder führen. Koordination durch die ‚Fachbruderschaften‘ sowie lautstarke öffentliche Forderungen nach ‚gleichwertigen Lebensverhältnissen‘ hingegen bremsen das Ausmaß föderaler Vielfalt. Mit Blick auf die Föderalismusreform I ist schließlich festzustellen, dass diese durchaus einen Impuls dargestellt und zur Belebung der Landespolitik geführt hat. Plenardebatten zeigen in ihrer Rolle als Gesetzgeber gestärkte Abgeordnete sowie in einigen Policy-Bereichen intensive öffentliche Diskussionen, was im Sinne einer lebendigen Demokratie auf Landesebene zu begrüßen ist. Die neuen Gesetzgebungskompetenzen wurden großteils genutzt und sie wurden vom Großteil der Länder genutzt. Dabei kam es zu deutlichen Unterschieden, sowohl die Nutzung der neuen Kompetenzen als auch Inhalte der Landesgesetze betreffend. Wir sehen also „mehr Föderalismus“ als zuvor im Sinne von neuen Unterschieden in den neuen Politikbereichen. Ausmaß der Kompetenznutzung sowie der Vielfalt sind dabei häufig auf den jeweiligen Gestaltungsspielraum zurückzuführen. Wo Einschränkungen und Unsicherheiten des Gestaltungsspielraums bestehen, sind sowohl Kompetenznutzung als auch Vielfalt geringer. Somit ist die Schlussfolgerung evident: Liegt das Ziel darin, mehr Vielfalt in der Landespolitik zu erreichen, benötigt es zunächst einmal weiteren Gestaltungsspielraum für die Länder und somit neuerliche Reformen. %0 Generic %A Großeholz, Ruth %D 2019 %F heidok:25952 %R 10.11588/heidok.00025952 %T Computational Modeling of the Fast Brassinosteroid Response in the Plasma Membrane of Arabidopsis thaliana: From Molecules to Organ %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/25952/ %X It is the aim of this thesis to analyze the initiation and regulation of the fast brassinosteroid response pathway Arabidopsis thaliana and its role for cell elongation in an integrative fashion using mathematical modeling. Brassinosteroids are plant steroid hormones that mediate various physiological and developmental processes. One of these processes is cell elongation, which is the major mechanism for organ growth in plants. As sessile organisms, plants have to rely on growth to open up new resources. However, growth is an energy consuming process that has to be tightly regulated. Therefore, it is necessary to understand the activation and regulation of the fast brassinosteroid response. The computational modeling and analysis of the fast brassinosteroid signaling focused on several different aspects. Because of the importance of compartmentalization in biological systems, I first studied the different modeling approaches to describe multi-compartment processes in models consisting of ordinary differential equations and how these modeling approaches react to changes in cell morphology. This analysis shows that including the membrane as interaction area can be crucial to proper modeling behavior depending on the modeled system. Second,I used molecular modeling to clarify the interactions between receptor, co-receptor and a negative regulator of the fast brassinosteroid response. Here, the simulated complexes show that the negative regulator acts by blocking the catalytic domain of the co-receptor, which is then unable to participate in propagating the signal. Third, I used a dynamic model consisting of ordinary differential equations to simulate the fast brassinosteroid response on a cellular scale. The parameters of this model were fitted to dose-response data of the membrane potential change. Furthermore, this model includes the BR-induced increase in cell wall volume. I validated this model with respect to the behavior in the meristematic root zone and the behavior in a deletion of a negative regulator. Based on the model behavior and the quantification of model species, we hypothesize that H+-ATPase levels in the different root zones determine the response to brassinosteroid stimulation in the fast response pathway. Finally, I expanded the ordinary differential equation model for the fast brassinosteroid response to include the process of cell elongation. This model can describe the experi- mentally observed elongation behavior of an epidermis cell from the meristematic zone to the final cell length in the maturation zone. I combined this model with an agent-based representation of the root. This model provides an integrative view on cell elongation. While this multi-scale model is currently limited to one cell type and a maximal cell length of 25µm, this shows that it is a valid approach to modeling root elongation. %0 Generic %A Brenke, Carolin %D 2017 %F heidok:23463 %K Radiologie %T CT-basierte Risikostratifizierung mittels 3D-morphometrischer Analyse von Aortenbogen und Endograft-Positionierung nach TEVAR %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/23463/ %0 Generic %A Erdsiek, Daniel %D 2017 %F heidok:22448 %R 10.11588/heidok.00022448 %T Essays on Overqualification, Work Organisation, and Technology: Empirical Evidence for Germany %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/22448/ %X . %0 Journal Article %@ 1468-6694 %A Schaible, Anja %A Schwan, Katja %A Bruckner, Thomas %A Plaschke, Konstanze %A Büchler, Markus W. %A Weigand, Markus %A Sauer, Peter %A Bopp, Christian %A Knebel, Phillip %C Londond %D 2016 %F heidok:21638 %I BioMed Central %J Trials %N 350 %P 1-9 %T Acupuncture to improve tolerance of diagnostic esophagogastroduodenoscopy in patients without systemic sedation: results of a single-center, double-blinded, randomized controlled trial (DRKS00000164) %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/21638/ %V 17 %X Background: Sedation prior to esophagogastroduodenoscopy is widespread and increases patient comfort. However, it demands additional trained personnel, accounts for up to 40% of total endoscopy costs and impedes rapid hospital discharge. Most patients lose at least one day of work. 98% of all serious adverse events occurring during esophagogastroduodenoscopy are ascribed to sedation. Acupuncture is reported to be effective as a supportive intervention for gastrointestinal endoscopy, similar to conventional premedication. We investigated whether acupuncture during elective diagnostic esophagogastroduodenoscopy could increase the comfort of patients refusing systemic sedation. Methods: We performed a single-center, double-blinded, placebo-controlled superiority trial to compare the success rates of elective diagnostic esophagogastroduodenoscopies using real and placebo acupuncture. All patients aged 18 years or older scheduled for elective, diagnostic esophagogastroduodenoscopy who refused systemic sedation were eligible; 354 patients were randomized. The primary endpoint measure was the rate of successful esophagogastroduodenoscopies. The intervention was real or placebo acupuncture before and during esophagogastroduodenoscopy. Successful esophagogastroduodenoscopy was based on a composite score of patient satisfaction with the procedure on a Likert scale as well as quality of examination, as assessed by the examiner. Results: From February 2010 to July 2012, 678 patients were screened; 354 were included in the study. Baseline characteristics of the two groups showed a similar distribution in all but one parameter: more current smokers were allocated to the placebo group. The intention-to-treat analysis included 177 randomized patients in each group. Endoscopy could successfully be performed in 130 patients (73.5%) in the real acupuncture group and 129 patients (72.9%) in the placebo group. Willingness to repeat the procedure under the same conditions was 86.9% in the real acupuncture group and 87.6% in the placebo acupuncture group. Conclusions: Esophagogastroduodenoscopy without sedation is safe and can successfully be performed in two-thirds of patients. Patients planned for elective esophagogastroduodenoscopy without sedation do not benefit from acupuncture of the Sinarteria respondens (Rs) 24 Chengjiang middle line, Pericard (Pc) 6 Neiguan bilateral, or Dickdarm (IC) 4 Hegu bilateral, according to traditional Chinese medicine meridian theory. Trial registration DRKS00000164. Registered on 10 December 2009. %0 Generic %A Schönstedt-Maschke, Alexa %D 2015 %F heidok:19710 %R 10.11588/heidok.00019710 %T Die Wirkungen des dualen Ausbildungssystems auf die Erwerbssituation von Jugendlichen - Fallbeispiel SENATI/Peru %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/19710/ %X %0 Journal Article %@ 1742-4690 %A Vincendeau, Michelle %A Göttesdorfer, Ingmar %A Schreml, Julia M. H. %A Ngounou Wetie, Armand G. %A Mayer, Jens %A Greenwood, Alex D. %A Helfer, Markus %A Kramer, Susanne %A Seifarth, Wolfgang %A Hadian, Kamyar %A Brack-Werner, Ruth %A Leib-Mösch, Christine %C London %D 2015 %F heidok:19379 %I BioMed Central %J Retrovirology %N 27 %P 1-17 %T Modulation of human endogenous retrovirus (HERV) transcription during persistent and de novo HIV-1 infection %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/19379/ %V 12 %X Background: The human genome contains multiple LTR elements including human endogenous retroviruses (HERVs) that together account for approximately 8–9% of the genomic DNA. At least 40 different HERV groups have been assigned to three major HERV classes on the basis of their homologies to exogenous retroviruses. Although most HERVs are silenced by a variety of genetic and epigenetic mechanisms, they may be reactivated by environmental stimuli such as exogenous viruses and thus may contribute to pathogenic conditions. The objective of this study was to perform an in-depth analysis of the influence of HIV-1 infection on HERV activity in different cell types. Results: A retrovirus-specific microarray that covers major HERV groups from all three classes was used to analyze HERV transcription patterns in three persistently HIV-1 infected cell lines of different cellular origins and in their uninfected counterparts. All three persistently infected cell lines showed increased transcription of multiple class I and II HERV groups. Up-regulated transcription of five HERV taxa (HERV-E, HERV-T, HERV-K (HML-10) and two ERV9 subgroups) was confirmed by quantitative reverse transcriptase PCR analysis and could be reversed by knock-down of HIV-1 expression with HIV-1-specific siRNAs. Cells infected de novo by HIV-1 showed stronger transcriptional up-regulation of the HERV-K (HML-2) group than persistently infected cells of the same origin. Analysis of transcripts from individual members of this group revealed up-regulation of predominantly two proviral loci (ERVK-7 and ERVK-15) on chromosomes 1q22 and 7q34 in persistently infected KE37.1 cells, as well as in de novo HIV-1 infected LC5 cells, while only one single HML-2 locus (ERV-K6) on chromosome 7p22.1 was activated in persistently infected LC5 cells. Conclusions: Our results demonstrate that HIV-1 can alter HERV transcription patterns of infected cells and indicate a correlation between activation of HERV elements and the level of HIV-1 production. Moreover, our results suggest that the effects of HIV-1 on HERV activity may be far more extensive and complex than anticipated from initial studies with clinical material. %0 Generic %A Hausi, Mercedes I. %D 2014 %F heidok:17625 %R 10.11588/heidok.00017625 %T Die Förderung von jungen und älteren Potenzialträgern vor dem Hintergrund des demographischen Wandels %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/17625/ %X Seit einigen Jahren wird in Deutschland zunehmend der demographische Wandel spürbar. Einerseits schrumpft die deutsche Bevölkerung aufgrund sinkender Geburtenraten im Laufe der Jahre immer mehr und andererseits steigt das Durchschnittsalter der Bevölkerung durch eine erhöhte Lebenserwartung. Die Auswirkungen einer solchen Entwicklung werden nicht nur in der Literatur, u. a. von Birg (2003) und Börsch-Supan (2007), immer wieder diskutiert, sondern rücken zunehmend auch in den Fokus von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Vor allem die Politik und die Wirtschaft setzen sich vermehrt mit den Folgen des demographischen Wandels, wie z. B. dem Problem der Erwerbspersonenverknappung (EPV), der Reformation des Rentensystems, der steigenden Anzahl an hilfsbedürftigen älteren Personen usw., auseinander. Zukünftig wird der demographische Wandel in Deutschland u. a. den deutschen Arbeitsmarkt durch eine veränderte Altersstruktur (eine höhere Anzahl an älteren Erwerbspersonen) und ein sinkendendes Volumen des Erwerbspersonenpotenzials (EPP) prägen. Dieser Mangel führt dazu, dass sowohl junge als auch ältere Erwerbspersonen gleichermaßen in deutschen Unternehmen aktiv eingebunden und gefördert werden sollten, um die Abnahme jüngerer Arbeitnehmerkohorten zu kompensieren und ältere Erwerbspersonen aktiv in deutschen Unternehmen zu beschäftigen. Aus unternehmerischer und ökonomischer Sicht ist es wichtig, um die wirtschaftliche Stellung auf internationaler Ebene aufrecht erhalten zu können, das Problem der EPV zu minimieren bzw. zu lösen. Aktuelle Beispiele für politische und unternehmerische Maßnahmen zur Integration von jungen und auch älteren Arbeitnehmern sind heute bereits u. a. eine verkürzte Ausbildungszeit Abitur in acht Jahren bzw. Bachelor- und Masterstudiengänge), firmeninterne Förderprogramme für junge Arbeitnehmer (Trainee-Programme ) und Eingliederungszuschüsse für ältere Arbeitnehmer ab dem 50. Lebensjahr. Ausgehend von einer Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft in Deutschland liegt der Fokus dieser Dissertation speziell auf der Arbeitnehmergruppe der Potenzialträger, explizit auf jungen und älteren Potenzialträgern, da die Verknappung von leistungsstarken Arbeitnehmern mit Potenzial für weiterführende Aufgaben bei einem sinkenden EPP an Bedeutung gewinnt. Diese Potenzialträger werden von Unternehmen für Schlüssel- und/oder Führungspositionen benötigt und bilden eine wichtige Ressource in deutschen Unternehmen. Eine Studie von McKinsey (1997 - 2001) analysiert die Wichtigkeit dieser knappen Ressource „Potenzialträger“ und sprach erstmals 1997 vom „War for Talents“, der in den Unternehmen auf der ganzen Welt herrschen wird. In den folgenden Jahren wurde mit verschiedenen Forschungsansätzen sowie betriebsinternen Studien untersucht, welche Maßnahmen für den richtigen Einsatz von Potenzialträgern entscheidend sind. Hierbei wurde deutlich, dass sich deutsche Unternehmen mit den Bedürfnissen von Potenzialträgern auseinandersetzen müssen, um diese befriedigen und die Potenzialträger an das Unternehmen binden zu können. Anreize zur Motivation von Potenzialträgern spielen dabei eine signifikante Rolle. %0 Generic %A Rettig, Oliver %D 2012 %F heidok:14151 %K Arme, Armbewegungen, Modellierung der oberen Extremität, IZP, ICP, infantile Zerebralparese, Armbewegungen beim Gehen, Winkeldarstellungen, Winkelparametrisierungen, Codman Paradoxon %R 10.11588/heidok.00014151 %T Modellierung der oberen Extremität und Armbewegungen beim Gehen %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/14151/ %X Entwickelt und evaluiert wurde eine Messmethode zur markerbasierten photogrammetrischen Bewegungserfassung (Kapitel III). Etabliert als „Heidelberger Upper Extremity Modell (HUX)“ konnte diese Methode für zahlreiche orthopädische Fragestellungen eingesetzt werden. Die Methode zeichnet sich durch Einsatz von Schätzmethoden zur Bestimmung von Gelenkzentren und -achsen aus und erfolgte unter der Randbedingung, nur eine kleine Zahl von Markern einzusetzen. Damit wurde die Integration in die klinische Routine möglich. Erprobt wurde die neue Methode durch ihre Anwendung zur Analyse der Armbewegungen beim Gehen. Es wurden Daten von Patienten mit infantiler Zerebralparese analysiert. Verstärkte Humerus-Abduktions- und Innen­rotations-Stellung sowie eine vergrößerte Ellenbogenbeugung zeigte sich als Grundmuster der ansonsten individuell sehr unterschiedlichen Armbewegungen beim Gehen (Kapitel V). In diesem Zusammenhang wurde auch die Eignung einiger un­konventioneller Analysemethoden wie z.B. Winkeldarstellung von Armsegmentschwerpunkten untersucht. Die Ausweitung der Anwendung der Methode auf Alltagsbewegungen mit großem Bewegungsumfang in der Schulter führte an die Grenzen der Anschaulichkeit konventioneller Kardanwinkel-Darstellungen. Die Winkel­darstel­lungen selbst wurden daher zum Gegenstand dieser Arbeit und auf Eignung besonders im Hinblick auf Anschaulichkeit untersucht (Kapitel IV). In Folge wurde eine neue Konvention entwickelt, um die Stellung der Humeruslängsachse in Öffnungswinkeln und die Außen/-Innenrotation des Humerus als adjunkte Rotation im Sinne von Codman (1934) zu beschreiben. %0 Generic %A Irmen, Andreas %A Lipponer, Christoph %D 2010 %F heidok:11267 %R 10.11588/heidok.00011267 %T Beschäftigungswirkungen verringerter Sozialleistungen auf dem Arbeitsmarkt – Was bewirkt Hartz IV? %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/11267/ %X Von dem vierten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (Hartz IV), das mit dem 1. Januar 2005 in Kraft trat, erhoffte sich der Gesetzgeber eine Stärkung der Anreize, Arbeit anzubieten. Dieser Aufsatz analysiert die Beschäftigungswirkungen einer Senkung staatlicher Unterstützungsleistungen für arbeitslos Gemeldete in einem einfachen Arbeitsmarktmodell mit einem vom Lohnabstand abhängigen Arbeitsangebot. In diesem Modell erhöht eine solche Senkung das Arbeitsangebot. Ist der Arbeitsmarkt vollkommenen, so führt dies zu einer Senkung des gleichgewichtigen Reallohns und damit zu mehr Beschäftigung. In einem unvollkommenen Arbeitsmarkt mit einem bindenden Mindestlohn kann diese Wirkung ebenfalls erzielt werden, wenn der Anstieg der unfreiwillig Arbeitslosen z.B. die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften reduziert und über diesen Umweg zu einem niedrigeren Reallohn führt. Positive Beschäftigungswirkungen sind deshalb aber erst zeitverzögert zu erwarten. %0 Generic %A Oberdiek, Ulrich %D 2006 %F heidok:28695 %R 10.11588/heidok.00028695 %T Anthropological abstracts (5). Cultural / social anthropology from German-speaking countries %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/28695/