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Theologie und Praxis der Diakonie im Lebenswerk von John Wesley in Beziehung zum Werk Nikolaus Ludwig von Zinzendorfs – ihre Bedeutung für den neuen diakonischen Aufbau der Korean Methodist Church (KMC)

Park, In Kap

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Abstract

Aus der Fülle der Materialien, die es inzwischen zu John Wesley und zur weltweiten methodistischen Kirche gibt, habe ich mich bemüht, die für meine Fragestellung wichtigsten Aspekte herauszuarbeiten. Dabei kam es hier darauf an, Wesleys Verhältnis zum deutschen Pietismus und insbesondere zu der Theologie und diakonischen Praxis N. L. von Zinzendorfs und der Herrnhuter Bewegung ins Bewusstsein zu heben. Mein Interesse war es, den Zusammenhang von theologischer Grundlegung und diakonischer Praxis in Geschichte und Gegenwart – insbesondere exemplarisch an diesen beiden Persönlichkeiten und ihrer Wirksamkeit – deutlich zu machen. Dazu gehörte aber auch, die zeitgeschichtlichen Verhältnisse jeweils ins Blickfeld zu rücken. Es konnte zuerst gezeigt werden, dass sich England in den Zeiten der Entstehung des Methodismus in einer sehr komplizierten sozialen Situation befand. Das industrielle Zeitalter, das in England weltweit seinen Ausgang erlebte, löste die bisherigen weitgehend auf agrarischen und handwerklichen Strukturen basierenden Lebensverhältnisse – jedenfalls in den neuen industriellen Zentren – weitgehend auf. Hinzu kamen die neuen internationalen Beziehungen im Zeitalter des wachsenden Kolonialismus, die wiederum in England besonders drastische Folgen nach sich zogen. Die Spaltung der bisherigen ständisch geordneten Gesellschaft in neue Unternehmerstrukturen und in eine Arbeiterklasse, aber auch in reiche Profiteure und in ein neues Proletariat gehört zu den Kennzeichen dieser Zeit. Hinzu kam im internationalen Zusammenhang der Sklavenhandel, der vor allem von England aus extensiv betrieben wurde. Es zeigte sich, dass die englische Staatskirche sich außerstande sah, den Menschen in dieser Situation Orientierung und Hoffnungs-perspektiven zu vermitteln. In diese Situation wurde John Wesley hineingeboren. Er stammte aus hochkirchlich-bürgerlichen Verhältnissen, wuchs in einem Elternhaus mit zahlreichen Geschwistern auf, erfuhr zugleich die Bildung und Ausbildung, die für diese kirchlich-bürgerliche Schicht typisch gewesen war. Allerdings konnte gezeigt werden, dass Wesley nicht nur von hoher Intelligenz geprägt war, sondern einen fast asketischen Eifer und Fleiß an den Tag legte, sodass ihm eine große Karriere vorausgesagt wurde. Streckenweise trat er sie auch an. Zugleich wurde sein Blick für die reale Wirklichkeit im Laufe seiner Entwicklung immer weiter geöffnet. Für ihn und seine Mitstreiter wurde klar, dass nur eine Umkehr zu einem neuen von Heiligkeit und ethischem Engagement geprägten Leben neue Wege in die Zukunft eröffnen könne. Ich versuchte herauszuarbeiten, welche Bedeutung einerseits sein Studium der Bibel, seine „Bekehrung“ durch die Kenntnis von Texten Martin Luthers für sein theologisches Profil hatte. Andererseits wurde er durch Reisen nach Amerika und nicht zuletzt nach Deutschland mit seinen Strömungen des deutschen Pietismus, vor allem der Herrnhuter Bewegung und dabei vor allem mit der Persönlichkeit und Wirksamkeit des Grafen von Zinzendorf vertraut gemacht. Es kam mir darauf an, die wechselseitigen theologischen und praxisbezogenen Einflüsse dieser beiden Persönlichkeiten genauer zu beleuchten. Diesen für ihn schwierigen und auch konfliktreichen Lernprozess hat Wesley schließlich durch sein klares Bekenntnis zu einem Leben „in Holiness in Heart and Life“ zu einem Abschluss gebracht. Hier bekam der Name Methodismus seine Grundlage, denn nicht nur das eigene Leben war durch die Methodik geprägt, sondern die Botschaft des neuen Lebens sollte unter das ganze – von Not und Sorgen geprägte – Volk weitergetragen werden. Unter für heutige Vorstellungen kaum nachvollziehbaren Strapazen hat Wesley seine Predigttätigkeit bei jeder Wetterlage meist unter freiem Himmel aufgenommen und dabei Menschen des einfachen Volkes ebenso wie auch engagierte Christen aus anderen Schichten erreicht und motiviert. Dass diese missionarische Predigttätigkeit nicht nur die Herzen der Menschen erreichen sollte, sondern auch direkte Auswirkungen auf die Praxis hatte, wurde im weiteren Verlauf an einer Reihe von exemplarischen Beispielen hervorgehoben. In dieser praktischen Wirksamkeit unterschiedenen sich seine methodischen Zeitgenossen in jeder Hinsicht von den anderen zeitgenössischen kirchlichen Strömungen. Allgemein wird sogar darauf hingewiesen, dass die Entwicklung der Menschenrechte nicht nur in England in diesem christlichen Reformklima ihren Ausgang nahm, was sich vor allem in der massiven Ablehnung der Sklaverei und ihrer später folgenden Abschaffung zeigte. Es war in dieser Arbeit nicht möglich, die Geschichte des Methodismus in den dann folgenden Jahrhunderten in England, Europa und USA aufzuzeigen. Hier müssten sicher auch Tendenzen sichtbar gemacht werden, die zur einer gewissen Ermüdung dieser weit ausholenden Aktivitäten beitrugen. Stattdessen kam es mir darauf an, den Blick auf mein Heimatland Korea, für das ich auch eine Mitverantwortung trage, zu richten. Denn es ist das Ziel dieser Arbeit, die Impulse, die von John Wesley theologisch und diakonisch ausgingen, in Korea nicht nur stärker bekannt zu machen, sondern auch in zeitgemäßer und für das Land angemessener Form umzusetzen. Deshalb arbeitete ich etwas ausführlicher die Geschichte des Methodismus in Korea heraus und versuchte zu zeigen, welche konkreten diakonischen Programme und Möglichkeiten ihrer Verwirklichung harren. Im folgenden kurzen Ausblick möchte ich noch drei für mich wichtige Innovationen herausstellen, die in den kommenden Jahren durchaus eine Chance auf eine konkrete Umsetzung haben könnten.

Document type: Dissertation
Supervisor: Eurich, Prof. Dr. Johannes
Place of Publication: Heidelberg
Date of thesis defense: 12 November 2013
Date Deposited: 21 Nov 2013 08:23
Date: 2013
Faculties / Institutes: Theologische Fakultät > Diakoniewissenschaftliches Institut
DDC-classification: 230 Christian theology
Controlled Keywords: Diakonie, Methodismus
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