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Das Psychologische Institut Heidelberg im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit

Hachmann-Gleixner, Marion

English Title: History of the Heidelberg Psychology Department during Nazi-time and post-war time

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PDF, German
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Abstract

Die Geschichte des Heidelberger Psychologischen Instituts, mit Fokus auf den Einfluss des Nationalsozialismus auf Forschung und Lehre, sowie die Nachkriegszeit und die Institutsführung durch die Professoren Hellpach und Rudert, sind Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Vergleich von Lehrangebot, Vordiplomsarbeiten, Doktorarbeiten und seit 1941 Diplomabschlüssen aus der Zeit vor, während und nach Ende des nationalsozialistischen Regimes ermöglichten Auswirkungen des Nationalsozialismus auf die Psychologie in Heidelberg zu untersuchen. Für den Untersuchungszeitraum von 1925 bis Ende der 50er Jahre wurden Veröffentlichungen, die sich generell mit der Entwicklung der Psychologie auseinandersetzen, berücksichtigt. Personal- und Vorlesungsverzeichnisse, Vordiplomsarbeiten, Diplomabschlüsse und Dissertationen wurden erfasst und deskriptiv ausgewertet. Halbstrukturierte Interviews, bei denen Dokumente und Bilder als Erinnerungshilfen Verwendung fanden, wurden mit einigen wenigen Zeitzeugen geführt. Die erfassten Daten aus diesen Interviews dienten oftmals als Hinweis für die Recherche in Archiven. Quellen aus den Universitätsarchiven Heidelberg und Leipzig, dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart und dem Bundesarchiv Koblenz wurden recherchiert und ausgewertet. Die Aktenanfrage beim Bundesarchiv-Militärarchiv zu Unterlagen der zentralen Dienststellen der Wehrmacht gestaltete sich erfolglos, da viele Dokumente aus der Zeit bis 1945 verloren gegangen sind. Der erste Teil der Arbeit vertieft die Analyse der Entstehungsgeschichte der Psychologie in Heidelberg von Mitte der 20er Jahre bis Ende der 50er Jahre, und berücksichtigt die Auswirkungen der, durch die Nationalsozialisten forcierten, personellen Veränderungen auf die Institutionalisierung. Der zweite Teil konzentriert sich auf den ersten Nachkriegsordinarius Johannes Rudert unter Berücksichtigung seiner professionellen Tätigkeit an der Universität Leipzig und als Heerespsychologe. Der Nationalsozialismus führte am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg, durch antisemitische Aktivitäten und Auswirkungen der Kriegshandlungen, zu einer Verlangsamung der Professionalisierung und zu Einschränkungen in der Meinungsäußerung der Dozenten. Willy Hellpach vermied es sich durch offene Opposition in persönliche Schwierigkeiten zu bringen, und konnte seine beruflichen und persönlichen Interessen während der nationalsozialistischen Herrschaft mit wenigen Einschränkungen weiterführen.Johannes Rudert war zu Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft am Leipziger Psychologischen Institut. Als Assistent von Felix Krueger beteiligte er sich dort an der Vorbereitung des 13. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, in dessen Anschluß er einen Artikel zum Kongress mit völkischem Einschlag redigiert. Die Euphorie für die neuen Machthaber, die sich in dem Artikel niederschlägt, hat nicht lange angehalten, in seiner Forschung und Lehre liess Rudert sich nicht von der nationalsozialistischen Ideologie leiten. Mutig setzte er sich 1935 in seiner Habilitationsschrift mit der Typenlehre von Erich Jaensch auseinander und seinen Schülern bot er durch seine offen ausgedrückte Ablehnung gegen den Nationalsozialismus Orientierungshilfe. Den Geschehnissen zum 13. Kongress stellte er sich nie offen in der Diskussion, zum Ende des nationalsozialistischen Regimes, fragte er jedoch, ob wir „nur an der Oberfläche oder nur aus der Anpassung an das, was alle reden und tun“, leben.

Document type: Master's thesis
Date Deposited: 22 Jan 2004 13:55
Date: 2003
Faculties / Institutes: The Faculty of Behavioural and Cultural Studies > Institute of Psychology
DDC-classification: 150 Psychology
Controlled Keywords: Historische Psychologie
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