German Title: Vertonungen des 51. Psalms in Deutschland c. 1600-1750 in den Perspektiven der reformatorischen Musikästhetik

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Abstract

Gegenstand der Untersuchung sind die Vertonungen des 51. Psalms in Deutschland ca. 1600-1750 betrachtet in den Perspektiven der reformatorischen Musikanschauung. Als Ziel dieser Arbeit soll die Untersuchung der Vertonungen des 51. Psalms zu einer Darstellung der geschichtlichen Entwicklung, in dem sie die Beziehung von der theologisch-ästhetischen- und kompositorischen Wandeln in der Psalmvertonungen zeigt. Der musikästhetische Wandel in Deutschland wird offensichtlich in der Entwicklung von konkreten Vertonungen des in dieser Arbeit gewählten Psalms 51 in Deutschland reflektiert. Mit Praetorius Vertonung beginnend, das eine klare Betonung der Priorität der Textverständlichkeit ist, endet diese Arbeit mit einer Parodie von Bach, der im Wesentlichen die Dominanz von Musik über den Text zeigt. Dazwischen sind verschiedene Komponisten, die in ihren Zeiten auf die Vielfalt von musikäesthetisen Ströme geantwortet haben. Ihr in ihren Vertonungen des 51. Psalms bestätigten kompositionelles Praxis sind mehr oder weniger Antworten auf die Vielfalt von in Deutschland verbreiteter reformatorischen Musikästhetik. Die Komponisten sahen die konfessionelle Verschiedenheiten nicht als Einschränkungen für ihre kompositionellen Techniken. Vielmehr betrachteten sie sie mit Groszügigkeit als Potentiale für eine einzigartige persönliche Integration unterschiedlicher musikästhetischen Konzepte.

Translation of abstract (English)

The objects of examination are musical settings of Psalm 51 in Germany ca. 1600-1750 viewed in the perspectives of reformational music aesthetics. The goal of this study is to represent the music historical development primarily, in which it analyzes and connects the theological aesthetic flux and historical changes in the psalm compositions. The music aesthetic flux in Germany is evidently reflected in the development of concrete musical settings of Psalm 51 in Germany selected in this study. Beginning with Praetorius’ setting, which is a clear supporter for the priority of text comprehensibility, this study ends with a parody by Bach, which shows largely the dominance of music over the text. In between are various composers who have responded to the plurality of music aesthetic currents in their times. Their compositional practice attested in their settings of Psalm 51 are more or less responses to the diversity of reformational music aesthetics spread all over Germany. The composers did not see the confessional divergences to be restrictions for their compositional techniques. Rather, with broadmindedness they saw them as potentials for a unique personal integration of diverse music aesthetical concepts.