TY - JOUR Y1 - 2011/// TI - "Ich schwor das auf gottes gebott, das er verdienet hab den tod". Interaktionen zwischen dem Augsburger Passionsspiel und der Bildenden Kunst zur Passionszeit im Augsburg des Mittelalters und der Frührenaissance AV - public A1 - Mende, Ralf UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/2156/ ID - artdok2156 N2 - In vielen Städten im deutschsprachigen Raum entstehen im Mittelalter Passionsspiele, die das Leiden und Sterben Christi für den kirchlichen Laien, zumeist Analphabeten, als lebensecht gespieltes Stück aufführen und so das biblische Heilsgeschehen vorstellbar machen. Neben Textvorlagen anderer Passionsspiele, die bei der Genese des Augsburger Passionsspiels (AuP) wichtig sind, kommen Darstellungen aus dem Bereich der bildenden Kunst als bildliche Vorlagen in Frage. Insbesondere im Hinblick auf eschatologische Heilserwartungen des auf das Jenseits fixierten Menschen des Mittelalters bildet die Passion Christi das Zentrum des christlichen Glaubens und wird demnach entsprechend häufig thematisiert. Vorliegende Arbeit untersucht die Interaktionen zwischen visuellen Modellen der Passion mit einer Entstehungszeit vor 1500 und dem um diese Zeit entstandenen Augsburger Passionsspiel; die Bildwerke kommen aus Augsburg selbst, dem Dom Mariä Heimsuchung und aus St. Anna, aus kleineren Kirchen im heutigen Landkreis Augsburg, St. Stephanus in Hainhofen und St. Michael in Wörleschwang, sowie aus der Besserer-Kapelle des Ulmer Münsters. Es zeigt sich an verschiedenen Beispielen ein enger Austausch zwischen Literatur und bildender Kunst und die wechselseitige, sehr produktive Bezugnahme aufeinander. Das 15. Jahrhundert ist von einer besonderen Frömmigkeit der Menschen geprägt, die im Bestreben nach Erlösung die Religion und Gläubigkeit in den Mittelpunkt des geistigen Lebens stellen. Passionsspiele und Passionsdarstellungen sind als Illustrationen zur lateinischen Bibel zu sehen und haben so für den Glauben exegetischen Charakter. ER -