%0 Generic %A Bell, Peter %A Suckow, Dirk %C Frankfurt am Main [u.a.] %D 2008 %E Patrut, Iulia %E Uerlings, Herbert %F artdok:2186 %P 493-549 %R 10.11588/artdok.00002186 %T Lebenslinien – Das Handlesemotiv und die Repräsentation von ›Zigeunern‹ in der Kunst des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/2186/ %V 8 %X Der Beitrag untersucht das Handlesemotiv und die Repräsentation von ‚Zigeunern‘ in der Kunst des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit anhand exemplarischer Werke. Offenbar faszinierte Künstler, Auftraggeber und Publikum am Handlesen die in der Interaktion selbst begründete Ambivalenz: dass einer weitgehend marginalisierten bzw. exkludierten Gruppe von Fremden die Deutung der eigenen Zukunft, des eigenen ›Schicksals‹ zugetraut und anvertraut wird. Die Bilder inszenieren so einen spezifischen Moment sozialer Ferne und räumlicher Nähe. Auch lagern sich vielfach an das Handlesemotiv alle weiteren Darstellungselemente an, die im Zusammenhang mit ‚Zigeunern‘ tradiert werden, insbesondere der Diebstahl. Es handelt sich dabei um ein regional und zeitlich nur leicht varierendes Set an Erkennungsmerkmalen, das dem Betrachter eine Identifizierung ermöglichen soll. Während die ‚Zigeuner‘ auf in den bildkünstlerischen Repräsentationen auch Objekt von Inklusionen sein können, wird das Handlesemotiv nach und nach zum Exklusionsformular.