%0 Journal Article %A Beato, Marcello %D 2014 %F artdok:2627 %R 10.11588/artdok.00002627 %T Die unterschätzte Rolle Vecchiettas als Bildhauer in seiner frühen Werkphase %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/2627/ %X Lorenzo di Pietro (1410 – 1480), genannt "Vecchietta", gilt mittlerweile in der einschlägigen Forschungsliteratur als der erste Renaissancekünstler der Stadt Siena. Trotz der großen Bedeutung ist sein Frühwerk noch unzureichend erforscht. 1428 schreibt sich der 18-Jährige in die Malerzunft von Siena (Ruolo dei pittori senesi) ein, seine früheste dokumentierte Arbeit stammt jedoch erst aus dem Jahre 1439, als er zusammen mit Sano di Pietro den Auftrag für die Schnitzerei und Bemalung zweier Skulpturen, einer Jungfrau und eines Verkündigungsengels, für den Hochaltar des Sieneser Doms erhält. Daraus ergibt sich die Frage: Was ist in diesen elf Jahren passiert? Diese biographische Lücke wurde zumindest teilweise aufgefüllt, als Carlo Bertelli die bei Restaurierungsarbeiten im Jahre 1982 offengelegten Fresken in der Kapelle des Kardinalpalastes Branda in Castiglione Olona dem sienesischen Künstler Vecchietta zuschrieb und um 1435 datierte. Mit Ausnahme des Aufenthalts in der Lombardei bleiben die "elf dunklen Jahre" aber weiterhin unerschlossen. Der vorliegende Aufsatz macht sich deshalb zur Aufgabe, eine Rückdatierung vorzunehmen, welche aufzeigen wird, dass Lorenzo bereits während dieser elf Jahre als Bildhauer aktiv war. Diese Rückdatierung betrifft den aus Pappelholz gefertigten San Giacomo minore, der nach bisheriger Quellenlage als erste bildhauerische Arbeit Vecchiettas gilt und auf die Jahre 1440–1445 datiert wird.