TY - JOUR EP - 193 SP - 171 Y1 - 2002/// TI - Architecture and light: Vincenzo Scamozzi's statuary installation in the chiesetta of the Palazzo Ducale in Venice JF - Annali di architettura VL - 14 A1 - Davis, Charles AV - public UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/273/ ID - artdok273 KW - Venedig / Dogenpalast / Chiesetta KW - Statuennische KW - Statuenaufstellung KW - Statuenausstattung KW - Beleuchtung N2 - Trotz der offensichtlichen Bedeutung des Themas ?Architektur und Licht?, wird dieses bisher in der Architekturgeschichte vernachlässigt. Es gibt keine übergreifende Behandlung, die dem Buch von Wolfgang Schöne, Über das Licht in der Malerei (Berlin 1954), vergleichbar wäre. Der vorliegende Essay beschäftigt sich mit dem Thema des Lichts in der Renaissance bzw. der vorbarocken Architektur Italiens, das in einem Fallstudium des Architekten und Architekturtheoretikers der Spätrenaissance, Vincenzo Scamozzi, erläutert wird. In seiner Idea dell?architettura universale (1615) widmet Scamozzi diesem Problem ausführliche theoretische Überlegungen, die bis zum diesem Zeitpunkt fast beispiellos in der Architekturtheorie erscheinen (vgl. Lomazzo). In seinem Traktat definiert Scamozzi eine systematische Typologie von sechs unterschiedlichen Arten architektonischer Beleuchtung. Die Beschäftigung mit Licht kennzeichnete ebenfalls von Anfang an das ausgeführte architektonische Werk des Künstlers (Venedig, San Salvatore, Kuppelbeleuchtung; gestochene Vedute der Diokletianenthermen [1580], oft mit Rücksicht auf das Beleuchtungs-System des römischen Pantheons, schon von Serlio analysiert; vgl. ferner Venedig: Santa Maria della Celestia und San Nicolò da Tolentino; Padua: San Gaetano). Die künstlerische Aufgabe, die Beleuchtung statuarischer Werke in einem architektonisch gestalteten Raum zu lösen, wird am Beispiel der reich gegliederten Statuennische in der Chiesetta des Dogenpalastes in Venedig (als Gehäuse für die sogenannte ?Madonna di San Marco? von Jacopo Sansovino) ausführlich erläutert. Scamozzis Entwurf verdankt dem sogenannten?Serliana?-Fenster, wesentliches, dies gilt besonders für die Statuennische. Dort werden die Motive der Fenstergruppe als eine sansovineske ?serliana contratta? verwendet (vgl. die Fenster des ?piano nobile? der Libreria Sansoviniana in Venedig). Die ?ricerca di luce? des Scamozzi erscheint als Vorläufer der ?architettura di luce? des römischen Barock. Abschließend wird in dem Aufsatz ein Rückblick auf Peruzzi, Serlio und Francesco di Giorgio gegeben, hier wird versucht mögliche Wurzeln der Lichtregie Scamozzis aufzuzeigen. ER -