%0 Generic %A Jahn, Peter Heinrich %C Schongau %D 2003 %F artdok:3352 %P 169-231 %R 10.11588/artdok.00003352 %T Die Planungs- und Bautätigkeit an der Stadtpfarrkirche vom Früh- bis zum Spätbarock - Pfarrkirchenarchitektur im Spannungsfeld bayerischer und schwäbischer Bautraditionen %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/3352/ %V 2003 %X Die Studie verfolgt über einen Zeitraum von ungefähr 130 Jahren (1619-1753) hinweg das die Pfarrkirche der kurbayerischen Landstadt Schongau betreffende Planungs- und Baugeschehen. Als dieses beeinflussender Faktor wird sich die territorial exponierte Lage dieser Stadt am Lech und damit auch an der Grenze zu Schwaben erweisen. Neben einer aus den Quellen erschließbaren Rekonstruktion der frühbarocken Umgestaltung der ehemals romanischen, mit einem spätgotischen Chor versehenen Basilika stehen im Vordergrund der Betrachtung die Ende der 1730er Jahre aufkommenden Bestrebungen, das Langhaus durch einen zeitgemäßen Neubau zu ersetzen. Interessant erscheint das Phänomen, dass die von bedeutenden regionalen Baumeistern eingereichten Planungen – u. a. stammen zwei Projekte von dem bekannten Wessobrunner Stukkatoren-Architekt Dominikus Zimmermann (1685-1766), während das ab 1751 ausgeführte Langhaus dem Münchner Hofbaumeister Johann Baptist Gunetzrhainer (1692 1763) zugeschrieben werden kann – sich unterschiedlicher Kirchentypen bedienen, die mit dem maßgeblichen Schulungs- und Wirkungskreis der einzelnen Planverfasser in Verbindung zu stehen scheinen. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die barocke Pfarrkirchenarchitektur auf dem Boden des ehemaligen Kurfürstentums Bayern durch den Typus der Wandpfeilerkirche geprägt ist, wie er in Schongau schließlich gebaut wurde, in den schwäbischen Landen jedoch durch den Typus der kastenartigen Saalkirche, wie ihn beispielsweise die Zimmermann-Projekte vertreten. Die Entwicklung innerhalb dieser Bauaufgabe schlug also in beiden Kulturlandschaften, die gemeinhin als süddeutsch subsumiert werden, eine unterschiedliche Richtung ein, was bislang von der Architekturgeschichtsschreibung nicht wahrgenommen werden konnte, weil das Schlichte und Konventionelle durch das Raster einer herkömmlich betriebenen, nur die außergewöhnlichen Leistungen beschreibenden Künstler- und Entwicklungsgeschichte fällt.