TY - JOUR ID - artdok410 AV - public N1 - Gedruckte Ausgabe: Probst, Veit: Zur Entstehungsgeschichte der Mona Lisa: Leonardo da Vinci trifft Niccolò Machiavelli und Agostino Vespucci. Heidelberg; Ubstadt-Weiher [u.a.] : Verl. Regionalkultur 2008 (Heidelberger Studien zu Humanismus und Renaissance, Band 1) (ISBN: 978-3-89735-538-5) Y1 - 2008/// TI - Zur Entstehungsgeschichte der Mona Lisa: Leonardo da Vinci trifft Niccolò Machiavelli und Agostino Vespucci N2 - Mona Lisa, Leonardo da Vincis Porträt einer jungen Frau, gilt als das berühmteste Gemälde der Welt. Die Identifizierung der Dargestellten mit Lisa del Giocondo, der Frau des Florentiner Kaufmanns Francesco del Giocondo, stützt sich von alters her auf die Angaben von Giorgio Vasari (1511-74), der in seinen 1550 erstmals erschienenen Künstlerviten als bisher einzige Quelle dem Porträt einen Namen gibt und zugleich eine ungefähre Datierung zwischen 1503 und 1506 erlaubt. Damit ist diese Identifizierung rund 50 Jahre jünger als ihr Gegenstand. Weil überdies Vasari für seinen Hang zum Anekdotischen bekannt ist, bestanden bis heute Zweifel an der Zuverlässigkeit seiner Angaben. Spärliche Hinweise in anderen Quellen aus den Jahren 1517, 1525 und 1540 lassen große Interpretationsspielräume zu, so dass in der Forschung eine ganze Reihe anderer Frauen mit der Mona Lisa identifiziert wurden. Eine weitere Deutung sieht in ihr die Darstellung eines von Leonardo ins Bild gesetzten Frauenideals. Alle Zweifel an der Identität der Mona Lisa beseitigt nun eine neue Quelle, die bei der Katalogisierung einer Heidelberger Inkunabel entdeckt wurde. In der 1477 gedruckten Cicero-Ausgabe findet sich ein Vermerk des florentinischen Kanzleibeamten Agostino Vespucci, der Leonardo mit Apelles, dem größten antiken Maler, vergleicht und festhält, dass jener gerade an einem Porträt der Lisa del Giocondo arbeite. Vespuccis Marginalie von Oktober 1503 ermöglicht eine genaue Datierung des Gemäldes und bestätigt definitiv Vasaris Angabe von 1550, die Dargestellte sei Lisa del Giocondo. Dr. Veit Probst, der Direktor der Universitätsbibliothek Heidelberg, analysiert im vorliegenden Beitrag als erster die neue Quelle und löst damit eine Frage, die seit über 100 Jahren die kunsthistorische Forschung beschäftigt. A1 - Probst, Veit UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/410/ ER -