eprintid: 4229 rev_number: 17 eprint_status: archive userid: 4 dir: disk0/00/00/42/29 datestamp: 2016-07-18 15:11:22 lastmod: 2016-08-10 09:37:05 status_changed: 2016-07-18 15:11:22 type: article metadata_visibility: show creators_name: Mörsch, Gerd title: Das Ornament in Sigmar Polkes Werk der 1960er Jahre : inhaltliche und formale Kennzeichen der Ornamenttheorie in den Werkgruppen der Stoff- und Rasterbilder subjects: 750 divisions: 9 cterms_swd: Polke, Sigmar cterms_swd: Ornament cterms_swd: Geschiche 1950-1960 abstract: Ornament als Bild, Bild als Ornament? Obwohl viele der Künstler der Moderne scheinbar nichts so sehr fürchteten, wie den Vergleich ihrer Malerei mit der vor allem in Jugendstil und Art Deco wiederbelebten Tradition der Ornamentik, lassen sich viele ihrer Werke nicht erst aus heutiger Perspektive ohne Begriffe und Kategorien der Ornamentik nur unzureichend analysieren. Diese nicht zuletzt durch kunsttheoretische Entwicklungen, wie sie sich paradigmatisch in Alois Loos Schriften (1)und seiner Parole "Das Ornament ist ein Verbrechen" wiederspiegelt, begünstigte Aversion zahlreicher Künstler und kann in gewisser Weise mit jener gegen die Abstraktion in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts verglichen werden. Denn auch letztere lässt sich als Folge unzähliger Derivate in den Bereichen der Massenkultur und des Innovationswillens einer jungen Künstlergeneration verstehen. Beiden Epochen und ihren hier nur angedeuteten künstlerischen Gegenbewegungen liegt die „globale Hochzeit“ einer Stilrichtung zugrunde. Einerseits die der "welterobernden Jugendstil- und Wohnkultur" (2) zu Beginn des 20. Jahrhunderts und andererseits jene des Informel genannten abstrakten Expressionismus in Amerika und Europa während der fünfziger und frühen sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Das Oeuvre Sigmar Polkes und besonders seine nicht nur die frühe Werkphase typische Stilpluralität lässt sicher nicht ohne diesen kunsthistorischen Hintergrund genauer verstehen, bedenkt man, dass der Maler sein Studium 1961 – also inmitten jener Entstehungsphase der sogenannten Postmoderne – an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Gerhard Hoehme und Karl-Otto Goetz begann. Doch angesichts des eingeschränkten Themas dieser Arbeit – die Frage, inwieweit Gesichtspunkte der Ornamenttheorie den beiden zu Beginn der sechziger Jahre von Polke begonnenen Werkgruppen der Raster- und Stoffbilder gerecht werden – können die zweifelsohne einflussreichen, zeitgenössischen Bewegungen wie Pop Art, Op-art oder Fluxus nur im Sinne der Ergänzung bzw. Unterstützung der Argumentation des Textes erwähnt werden. Eine genauere Analyse der Unterschiede zwischen den Werken Polkes im Sinne des von ihm gemeinsam mit Konrad Lueg und Manfred Kuttner 1963 proklamierten Kapitalistischen Realismus und den Werken amerikanischer und britischer Pop Art Künstler erscheint zwar besonders angesichts der nicht nur in den Rasterbildern deutlichen "Vorreiterrolle" letzterer notwendig, kann ihm Rahmen dieser Arbeit jedoch nicht geleistet werden. (3) Im folgenden sollen anhand einleitender Kapitel zu den spezifischen Eigenschaften der jeweiligen Werkgruppe Grundlagen für das Verständnis der Raster- und Stoffbilder als Bildgattungen an sich erarbeitet werden, um anschließend exemplarisch für die jeweilige Gattung je ein Bild im Sinne der Frage des Ornaments als Bild untersuchen zu können. So dass im abschließenden Fazit – anhand einer Besprechung des 1963 gemalten Wurstessers zusammen mit den Ergebnissen über den ornamentalen Charakter der Raster- und Stoffbilder – die These entwickelt wird, dass Polkes Bilder der 60er Jahre als ornamentale Verweise im Sinne des Ornaments als Spiegelbild der menschlichen Wirklichkeit verstanden werden können. Aus dieser Perspektive erscheint die einleitende Frage nach dem Ornament als Bild bzw. dem Bild als Ornament, welche auf den ersten Blick nur im Sinne formaler Aspekte (4) angebracht zu sein scheint, dann auch inhaltlich zugunsten der beiden möglichen Antworten bejaht werden zu können. (1) Alois Loos, Gesammelte Schriften, Wien-München, 1962. (2) Klaus Hoffmann, Neue Ornamentik, S. 9. (3) Ansätze dieser Untersuchung finden sich u. a. in Martin Hentschel: Die Ordnung des Heterogenen – Sigmar Polkes Werk bis 1986. (4) Diese offensichtlichen, formalen Aspekte ornamentaler Kunst sind verantwortlich für die begrenzte Auswahl der hier untersuchten Werke Polkes. date: 2016 id_scheme: DOI id_number: 10.11588/artdok.00004229 ppn_swb: 1658022165 own_urn: urn:nbn:de:bsz:16-artdok-42298 language: ger bibsort: MORSCHGERDDASORNAMEN2016 full_text_status: public oa_type: gold laender: LDe themen: T11 themen: T14 citation: Mörsch, Gerd (2016) Das Ornament in Sigmar Polkes Werk der 1960er Jahre : inhaltliche und formale Kennzeichen der Ornamenttheorie in den Werkgruppen der Stoff- und Rasterbilder. document_url: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/4229/1/Moersch_Das_Ornament_in_Sigmar_Polkes_Werk_der_1960er_Jahre_2016.pdf