TY - GEN ID - artdok4290 AV - public UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/4290/ Y1 - 2010/// CY - Trier A1 - Mörsch, Gerd TI - Dorthe Goeden - Papierschnitte N1 - Der Text ist anlässlich der Ausstellung "Dorthe Goeden ? Papierschnitte" im Jungen Kunstverein Trier (eröffnet am 28.05.2010) entstanden. Er findet sich im anlässlich der Ausstellung erschienenen Ausstellungskatalog "Dorthe Goeden ? Papierschnitte" und ist im Eigenverlag erschienen. Bestellung unter www.dorthegoeden.de N2 - Viele der frühen Psaligraphien Dorthe Goedens knüpfen scheinbar an klassische Vorbilder des Scherenschnitts an. Die Künstlerin geht mit alten Techniken neue Wege und bleibt sich ? wie Motive und Medien zeigen ? doch stets treu. Ihre cut-outs, Zeichnungen, hinterleuchteten Siebdrucke und raumbezogenen Arbeiten kennzeichnet eine Symbiose von figurativen und ornamental-abstrakten Motiven. Reduzierte Arbeiten erinnern an Minimal- und Op-Art, andere aufgrund ihrer vermeintlichen Lesbarkeit an die Pop-Art. Doch besonders an den großformatigen Papierarbeiten, die durch die Feinheit der Strukturen so leicht wirken als wären es Zeichnungen, zeigt sich, dass es sich um plastische Werke handelt. Ihre Filigranität täuscht auf den ersten Blick. Es sind Scherenschnitte, die im Englischen treffender, weil allgemeiner als cut-outs bezeichnet werden. Die Plastizität der cut-outs ist zum einen Überlagerung von verschiedenen abstrakten und figurativen Motiven geschuldet. Doch den durch die Nähe zu perspektivischen Zeichnungen evozierten Eindruck von Dreidimensionalität verstärkt Goeden durch ungewöhnliche Präsentationsformen zusätzlich: Im Falle der cut-outs mit Hilfe kaum sichtbarer Metallstifte, so dass das Papier arbeiten und abhängig vom Licht Schatten werfen kann: Sie stellt die Zweidimensionalität des Mediums in Frage, so wie Lucio Fontana mit seinen Schnitten die Leinwand in eine minimalistische Plastik verwandelte. Die Künstlerin legt neben der Freiheit des Papiers ebenso große Sorgfalt auf den Interpretationsspielraum des Betrachters. Unabhängig davon, ob die Bilder als Ausschnitt, Filmstill, Comicskizze oder abstrakte Grafik gelesen werden: Dorthe Goedens Werke und Motivschichten spielen mit der ? je nach Perspektive wechselnden ? Verwandtschaft der Formen, mit Licht und Schatten. Sie irritieren und lassen unserer Fantasie freien Lauf. ER -