TY - GEN Y1 - 2017/// ID - artdok5033 CY - Heidelberg UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/5033/ KW - Kunstgeschichte KW - Baugeschichte KW - Mittelalter KW - Bauforschung KW - Kloster KW - Ordensbaukunst KW - Prämonstratenserinnen A1 - Liedmann, Mareike N2 - Innerhalb einer Gruppe von Bauten, die in der Forschung bislang als ?Lippoldsberger Gruppe? bezeichnet wurde, stellt die Klosterkirche des ehem. Prämonstratenserinnenklosters in Germerode einen der wichtigsten Vergleichsbauten zur ehem. Benediktinerinnenklosterkirche in Lippoldsberg dar. Die Lippoldsberger Kirche weist an ihrer Südseite zwischen Turm und Südseitenschiff einen Annexbau auf. Dieser sich am Außenbau deutlich als eigenständiger Baukörper abzeichnende, im Inneren zweigeschossige Bauteil wird über ein schmales Tonnengewölbe an das Seitenschiff angeschlossen. Das Erdgeschoss des Annexes ist kreuzgratgewölbt. Sein Obergeschoss war bauzeitlich ausschließlich über die Treppe im Südturm zugänglich. Der Raum kommunizierte jedoch einst, wie sich während der Restaurierungen gezeigt hat, durch eine rundbogige Öffnung, ein Fenster oder eine Tür in der Ostenwand, mit dem Südseitenschiff. Innerhalb der ?Lippoldsberger Gruppe? war bisher kein weiterer vergleichbarer Annex bekannt. Im Gegensatz zu Lippoldsberg wurden in Germerode im Laufe des 18. Jahrhunderts Teile des nördlichen und ? für uns besonders von Interesse ? des südlichen Seitenschiffes abgerissen. Vom ausgehenden 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden Zeichnungen mit Vorschlägen zur Wiederherstellung des mittelalterlichen Zustandes. Zum Glück jedoch wurde niemals mit rekonstruierenden Maßnahmen begonnen, so dass sich bis heute Baufugen im Mauerwerk zeigen, die auf eine besondere Zugänglichkeit und Nutzung des oberen Südturmgeschosses hindeuten. Die Forschungen der Verfasserin im Rahmen des Dissertationsprojektes an der Ruhr-Universität Bochum zeigen nun, dass nicht nur ein benutzbares Turmobergeschoss in Germerode vorhanden war, sondern, dass darüber hinaus ein zweigeschossiger Annexbau zwischen dem Südturm und dem Südseitenschiff rekonstruiert werden muss. Diese Erkenntnis verstärkt die Nähe im Hinblick auf die Ausbildung einzelner Bauteile und Architekturmotive, die den beiden Bauten in der Forschung attestiert wurde. Der vorliegende Beitrag skizziert die Baugeschichte der Germeroder Klosterkirche, die Zerstörungen des 18. Jahrhunderts und die Rekonstruktionsvorschläge des 19. Jahrhunderts. Insbesondere die heute noch sichtbaren Befunde werden ausführlich besprochen. In der Kombination der verschiedenen Überreste des früheren Zustandes lässt sich das ursprüngliche Volumen des verlorenen Baukörpers rekonstruieren. Dieser bildet ein wichtiges Vergleichsbeispiel für die Fragen der liturgischen Nutzung des Annexes aber auch der angrenzenden Räume im westlichen Bauteil in Lippoldsberg. TI - Den Baufugen sei Dank ? Die Rekonstruktion einer Kapelle in der Klosterkirche in Germerode AV - public ER -