TY - JOUR N2 - Schein oder Nicht-Schein ? das ist hier die zentrale Frage, in der sich die Ausstellung von Gil Shachar in der Alon Segev Gallery, Februar/März 2017, Tel Aviv bewegt. Für die Bedeutung des Scheins zeigen die Werke existentielle Lösungen. Ausgestellt sind: Bilder von Menschen aus Wachs, in lebensechter Erscheinung, Schattenbilder von Menschen oder Szenen, die wie zerknitterte, teils zerrissene Papierzeichnungen wirken, aber nach näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass es sich um solide Skulpturen aus Wachs und Epoxidharz handelt. Und aus Epoxidharz sind auch schließlich die zahlreichen runden Papiermonde Shachars, die eine ganze Galerie-Wand in die Vision eines illusionistischen Sternenkosmos verwandeln. Die knittrigen Monde erschließen einen neuen Anblick zwischen Licht und Schatten. Zeit, Kreis und Illusion verschmelzen in diesen lunaren Skulpturen auf neue Art. Der Schatten ist dem Mond wesentlich. Sein Licht ist nur von der Sonne geliehen. Die wechselnde Erscheinungsform des Mondes zwischen Licht und Schatten ist ein Urbild der Zeiterfahrung. Der Schatten ist aber auch dem Malen und Zeichnen wesentlich und stiftet Erinnerung. Der wandernde Schatten der Mondskulpturen basiert als Bild auf lunaren Raumbeziehungen und ist selbst schon optische Täuschung. Der wandelbare Mond, der immerfort sein Antlitz ändert, wird in Shachars Epoxidharz-Skulpturen in den verschiedensten Mondphasen wie eine Spur der Illusion von Vergänglichkeit festgehalten. So wird in der Durchdringung verschiedener Ebenen des Scheins ein surreales Sein im Realismus der augentäuschenden Skulpturen sichtbar. AV - public UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/5097/ A1 - Pelka, Irene Y1 - 2017/// KW - Natura morta ; Chiaroscuro TI - Gil Shachars Schein- und Mondmodelle ID - artdok5097 ER -