TY - GEN UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/6145/ Y1 - 2019/// CY - Heidelberg KW - Käthe Kollwitz (1867-1945) | Künstlerin KW - Historische Persönlichkeit | Kunst KW - Kunstgeschichte | Bildende Kunst | Kollwitz KW - Käthe: "Die Trauernden Eltern" (1914-1932) | Kollwitz KW - Käthe: "Sieben Holzschnitte zum Krieg" (1921-1922) | Graphik KW - Holzschnitt KW - Zeichnung | Skulptur KW - Plastik | Denkmal KW - Grabmal KW - Kriegsdenkmal KW - "Reichsehrenmal" | Denkmal: Funktion KW - Begriff KW - Memoria KW - Symbolik | Soldatenfriedhof KW - deutscher | Belgien KW - Vladslo-Praetbos | Neue Wache | Gedenkstätte | Totengedenken | Andachtsbild KW - profan | Freundschaftsbild | Krieg | Weltkrieg <1914-1918 KW - Motiv> | Ästhetik: Expressivität KW - Ausdruck KW - Wirklichkeit KW - Einfachheit KW - Mehrdeutigkeit KW - Ambiguität KW - Abstraktionstendenzen KW - Realitätscharakter KW - Repräsentation | Kunstwerk | Kunstauffassung | Künstler über Kunst | Künstler-Biographie (20. 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Sie enthalten auch sinnbildhaft Bedeutungen, sie wollen »entschlüsselt« werden. Das gilt besonders für die beiden Hauptwerke, die Kollwitz in der Folge des Ersten Weltkrieges schuf: das Denkmal »DIE TRAUERNDEN ELTERN« (1926-1932) und die Graphikreihe »SIEBEN HOLZSCHNITTE ZUM KRIEG« (1921-1922). Glaubwürdig und aussagemächtig bis in unsere Zeit, begründen diese Arbeiten Kollwitz' Ruf, eine der großen Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts zu sein. Die Entwicklungsgeschichte der genannten Hauptwerke erstreckt sich von 1914 bis 1932. Zu ihren gültigen Fassungen gelangten beide erst über Umwege. Die DISSERTATION geht allen Entwicklungsstationen nach. Sie zeigt die Entstehungsgründe auf, rekonstruiert und analysiert die Erscheinungsformen und inhaltlichen Aussagen, und sie macht die Verankerung der Werke in Zeitgeschichte und Künstlerbiographie kenntlich. Im 1. Teil der Studie (»STIMMEN DER ZEIT ? KRIEGSIDEOLOGIE«) werden Schriftquellen kommentiert: Kollwitz gibt in Tagebüchern und Briefen ideengeschichtlich relevante Hinweise, an denen sich ihre Einstellung zum Krieg nachvollziehen läßt. Den Wertbegriffen »Vaterland«, »Opfer« und »Pflicht« kommt dabei eine entscheidende Rolle zu. Sie hängen zum Teil von Denkern wie Johann Gottlieb Fichte ab oder speisen sich aus der Rezeption zeitgenössischer Autoren wie Arthur Bonus und Ernst Troeltsch. Auch Verbindungslinien zum Gedankengut der Freideutschen Jugendbewegung um Gustav Wyneken lassen sich nachweisen; ebenso Bezüge zur zeitgenössischen Kriegslyrik, zur klassischen und modernen Literatur (Goethe, Kleist, Hebbel, Nietzsche, Gide, u. v. a. Autoren), zu politischen Ereignissen und zur philosophischen Sinndeutung des Krieges (sog. »Ideen von 1914«). Auf der Basis erweiterter Quellendiskussion legt die Studie hierzu neue Erkenntnisse vor. Im 2. Teil (»DIE WERKE«) werden ideengeschichtliche, formanalytische und ikonographische Untersuchungen zusammengeführt. Mittels dieser erstmals konsequent in der Kollwitz-Forschung angewandten Methode werden bislang unbemerkte Zusammenhänge sichtbar und neue Interpretationen der Kunstwerke möglich. Ethische und ästhetische Fragen werden in den Blick genommen; und es wird Kollwitz' Kunstverständnis erörtert (Abstraktionstendenzen, sog. »Ausdruckskunst«, Stilvergleiche mit zeitgenössischen Kriegsdenkmälern und mit den Werken von Künstlerkollegen etc.). Ein Hauptanliegen der Dissertation besteht darin, die Beziehungen der Kunstwerke untereinander deutlich werden zu lassen. In jedem Werk dokumentiert sich eine besondere Auffassung des Erinnerns und Gedenkens. Welche Formen, Eigenschaften und Funktionen Denkmälern zukommen können, wird daher diskutiert. Die Studie versteht sich insofern als Beitrag zur Kunstgeschichte des deutschen Weltkriegsdenkmals. Im ganzen versucht sie, das Ethos der Künstlerin, ihren Wahrheits- und Wirklichkeitsanspruch sowie die künstlerische Qualität ihrer Werke zu erschließen. UMFANG UND AUFBAU DER DISSERTATION: 2 Teile Haupttext mit Anmerkungen (insgesamt 5 Kapitel Kriegsideologie und 5 Kapitel Werkanalysen), 2 Register (Schriftquellen-Chronologie und Findliste), Literaturverzeichnis, über 140 Abbildungen mit Nachweisen. ? »Vorwort«, »Einblick« und »Zugang« informieren über Gegenstand, Erkenntnisinteresse, Quellenlage und Forschungsstand. Im »Ausblick« wird zusammenfassend begründet, wieso dem komplexen Darstellungsthema des Krieges nur eine gemeinsame Betrachtung der besprochenen Kollwitz-Werke angemessen sein kann. Und es wird die wachsende Kollwitz-Rezeption in der Forschung skizziert sowie in den großen Graphik-Sammlungen und bedeutenden Kollwitz-Museen zu Köln und Berlin. A1 - Sitter, Bettina ER -