eprintid: 8195 rev_number: 24 eprint_status: archive userid: 21 dir: disk0/00/00/81/95 datestamp: 2023-03-10 09:07:17 lastmod: 2023-03-16 14:48:57 status_changed: 2023-03-10 09:07:17 type: article metadata_visibility: show creators_name: Berra, Giacomo title: Immagini casuali, figure nascoste e natura antropomorfa nell'immaginario artistico rinascimentale subjects: ddc-700 subjects: ddc-750 divisions: i-9 keywords: Renaissances, Zufallsbilder cterms_swd: Malerei cterms_swd: Imagination cterms_swd: Anthropomorphismus cterms_swd: Nachahmung cterms_swd: Geschichte 1400-1620 abstract_translated_text: Einige Künstler der Renaissance, die dabei von Beobachtungen klassischer Autoren ausgingen, haben sich mit der Ausdeutung der Vielzahl von Zufallsbildungen beschäftigt, die die Natur hervorbringt. Diese 'Zufälligkeiten' dienten ihnen zur Verstärkung der eigenen Phantasie und als Ansporn zu schöpferischen Erfindungen. Bei der Beobachtung von Flecken, wie sie sich auf abblätternden Putzwänden bilden, wurden Schlachten oder groteske Köpfe entdeckt. Geduldiges Versenken in die Oberflächenstruktur oder die Flecken von Steinen und die unregelmäßige Maserung von bestimmten Marmorsorten gab seltsame Bildungen und Landschaften preis. Eisblumen an Fensterscheiben haben die Einbildungskraft beflügelt. Vor allem waren es aber die vielfältigen Wolkenformationen, die inspirierend gewirkt haben und zur Nachahmung in der Malerei (Reiter, Putten, Drachen und Tiere, Tierkreiszeichen) angeregt haben. Manche Maler haben, entsprechende Seherfahrungen entwickelnd, in Felsen und Bergvorsprüngen menschliche Gesichter und Fratzen versteckt. Auch Wurzeln und Baumstrünke wurden anthropomorph ausgedeutet. Von hier aus ergab sich ein neues Interesse für jene Mythen, in denen Menschen in Büsche oder Bäume verwandelt werden (Metamorphosen), und ein Zusammenhang zu den figürlich gestutzten Hecken der Gartenkunst. Es handelt sich hier um eine Tendenz, die, manchmal beinahe unsichtbar, in der gesamten Entwicklung der Imagination der Renaissance gegenwärtig ist und sich aus einem Bedürfnis nach künstlerischem Ausdruck erklärt, der losgelöst ist von reiner Rationalität und geometrischer Konstruktion, vielmehr der Phantasie eine primäre Rolle zuweist. Nicht zufällig haben Theoretiker das psychologische Spiel des Erkennens von zufälligen Bildern im 'Chaos' der Natur mit der Hervorbringung der Grotesken in Verbindung gebracht, d.h. mit dem künstlerischen Genus, für das die überspannte Einbildungskraft und die bizarre Kreativität des Künstlers fundamentale Bedeutung haben. Dieses allgemeine Interesse an der Fähigkeit der Natur, Zufallsbilder hervorzubringen, hat besonders in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts einige Verfasser von Kunsttraktaten dazu geführt, das Problem des Verhältnisses zwischen den Zufälligkeiten der Natur und der künstlerischen Nachahmung im weitesten Sinne zu untersuchen: Der Künstler kann die Natur genau nachahmen, er kann sie wiedergeben, indem er sie von negativen Aspekten reinigt; er kann sich aber auch für seine eigenen Arbeiten jener zufälligen Bilder bedienen, die die Natur in Nachahmung ihrer selbst hervorgebracht hat. abstract_translated_lang: ger date: 1999 id_scheme: DOI id_number: 10.11588/artdok.00008195 ppn_swb: 1839207205 own_urn: urn:nbn:de:bsz:16-artdok-81954 language: ita bibsort: BERRAGIACOIMMAGINICA1999 full_text_status: public publication: Mitteilungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz volume: 43 number: 2/3 pagerange: 358-419 oa_type: green themen: T20 themen: T14 citation: Berra, Giacomo (1999) Immagini casuali, figure nascoste e natura antropomorfa nell'immaginario artistico rinascimentale. In: Mitteilungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz, 43 (1999), Nr. 2/3. pp. 358-419 document_url: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/8195/1/Berra_Immagini_casuali_figure_nascoste_immaginario_artistico_rinascimentale_1999.pdf