TY - GEN ID - artdok8575 KW - ästhetische Ambiguität / aesthetic ambiguity ; visuelle Rhetorik / visual rhetoric ; semantische Netze / semantic networks ; Algorithmik / algorithms ; Metakognition / metacognition ; Kunst / art KW - Ästhetik / aesthetics KW - Semiotik / semiotics KW - Linguistik / linguistics KW - Gestaltpsychologie / Gestalt Psychology TI - Produktion und Analyse ästhetischer Ambiguität bildender Kunst Y1 - 2023/// N1 - Zugang zur englischsprachigen Kurzfassung der Dissertation siehe Link "Verwandte URLs". AV - public CY - Heidelberg N2 - Die vorliegende Dissertation entwickelt eine für Analyse und für Produktion von bildender Kunst nutzbare Typologie von ästhetischer Ambiguität (die als merklich-intendiert, also als zeichenhaft aufgefasst wird), und zwar auf der Grundlage von Semiotik, von Wahrnehmungspsychologie bzw. Gestaltpsychologie, von Sprachwissenschaft als Wissensrepräsentation mittels semantischer Netze durch die Metasprache MultiNet sowie von Bildrhetorik. Ästhetisch ambige Kunst wird dabei redefiniert als Algorithmik aus bildrhetorischen Operationen an Objekten aus kognitiver Gruppierung; diese Algorithmik aus Operationen an Objekten erlaubt z.B. komparatistische Analyse nach Kriterien der Innovativität und Metakognitivität sowie experimentell variierende Produktion im Rahmen einer empirischen Ästhetik. Ausgehend von Etymologie wird ´ästhetische Ambiguität´ als ´Treiben der Aufmerksamkeit auf mindestens zwei Seiten´, also als Aufmerksamkeitsteilung durch im Werk ausgestaltete Opposition mindestens zweier kognitiver Gruppierbarkeiten redefiniert. Zur Beschreibung dieser im ästhetisch ambigen Werk opponierten kognitiven Gruppierbarkeiten werden kognitive Gruppierungskriterien für drei semiotische Felder erarbeitet, und zwar für: A) Syntaktik/ Perzeption (als Erfassen von Gruppierungen/ Gestalten aus Similaritätskriterien und Kontiguitätskriterien der Gestaltpsychologie), B) Semantik/ Konzeption (als Erfassen von Objektkriterien gemäß MultiNet) sowie C) Pragmatik/ ´Aktiozeption´ (als Nachvollziehen von Situationskriterien gemäß MultiNet); durch diese kognitiven Gruppierungskriterien dreier semiotischer Felder wird Aufmerksamkeitslenkung und ästhetisch ambige Aufmerksamkeitsteilung durch das Werk auf der Basis einer semiotischen Informationstheorie beschreibbar. Für den Bereich der Operationen werden am Anfang der Arbeit 42 Typen der Kontamination (Opposition: kognitive Gruppierung a versus kognitive Gruppierung b) und der bildrhetorischen Devianz (Opposition: Ordnung a versus Abweichung/ Devianz b von dieser Ordnung) im Feld ästhetischer Ambiguität festgestellt und diese in den folgenden Kapiteln mittels Produktion und Analyse erprobt; zudem werden sechs metakommunikative Funktionen ästhetischer Ambiguität in Anlehnung an Roman Jakobson zwecks werkpragmatischer Analyse gebildet. Die 42 Operationstypen ästhetischer Ambiguität können auch für eine Kunstdidaktik (redefiniert als Gestaltung neuer Kunstwerke und Umgestaltung vorhandener Kunstwerke) genutzt werden. Das kunsthistorische Kapitel der Werk-Analysen mittels zeichnerischer Zerlegung in ambig opponierende mentale Teilbilder kann man auch als komparatistische Kunstgeschichte auf der Basis der Kriterien ästhetisch ambiger Innovation und Metakognition auffassen; dieses Kapitel ist semiotisch in sieben Teile gegliedert, da die drei Teilbereiche der Semiotik (Syntaktik, Semantik und Pragmatik) in einem Modell eines semiotisch-borromäischen Knotens als drei überlappende Kreisbereiche gedacht werden, deren vier Überlappungsbereiche per se für Ambiguität prädestiniert sind. Kunstspezifischer Einsatz ästhetischer Ambiguität wird als Schaffung eines atelischen Gehalts definiert. UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/8575/ A1 - Rohlfs, Axel ER -