%0 Journal Article %A Hauser, Andreas %D 2000 %F artdok:8604 %J Pantheon : internationale Jahreszeitschrift für Kunst %K Musenbrunnen %P 23-43 %R 10.11588/artdok.00008604 %T Andrea Mantegnas "Parnass" : Ein Programmbild orphischen Künstlertums %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/8604/ %V 57 %X Mantegnas „Parnass“, das älteste und bedeutenste Werk in Isabella d’Estes Mantuaner Studiolo, gilt als typische Herrschaftsallegorie der Renaissance: Apoll-Musagetes spielt den Musen zum Tanz auf, um Venus-Isabella und Mars-Francesco dafür zu feiern, dass sie Harmonie erzeugen und Frieden stiften. So gesehen hätte Mantegna das für die Parnassthematik zentrale Motiv der Inspiration des Künstlers durch den Gott des Sehertums ausgeblendet, er hätte einen uneigentlichen „Parnass“ gemalt. Die These des Aufsatzes ist, dass der Sänger als der von Apoll-Sol erleuchtete Orpheus, der vulkanische Berg über ihm als Parnass und die Musen als personifizierte, vom helikonischen Pegasus „geborene“ Inspirationsquelle zu verstehen sind. Die Musen sind – anders als gemeinhin angenommen – namentlich identifizierbar.