%0 Journal Article %A Fischer, Sören %D 2014 %F artdok:8737 %J Dresdener Kunstblätter %N 1 %P 48-58 %R 10.11588/artdok.00008737 %T Pecunia und die Münzprägung. Gualtiero Padovano und die Kunstkammer des Marco Mantova Benavides in Padua %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/8737/ %V 58 %X Die Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden besitzt ein Ölbild, das dem Paduaner Gemäldemaler und Freskanten Gualtiero Padovano (ca. 1510–1552) zugeschrieben wird. In diesem Gemälde sitzt eine mit Lorbeer bekränzte junge Frau auf einem erhöhten Thron. Sie wie auch ihre sieben weiblichen und zwei männlichen Begleiter, die sich halbkreisförmig um ihr Podest versammelt haben, sind in antikisierende, faltenreiche Gewänder gehüllt. Die sitzende Frau entnimmt als Hauptfigur des Bildes mit ihrer Linken Münzen aus einer dargereichten Schale und reicht diese einer zu ihrer Rechten stehenden Frau. Von der Forschung wurde die in den Katalogen der Dresdner Gemäldegalerie seit 1765 eingebürgerte Bezeichnung des Bildes als „Allegorie der Freigebigkeit“ bisher fortgeschrieben. Der vorliegende Aufsatz bietet nun eine Neuinterpretation dieses wichtigen Gemäldes von Gualtiero Padovano an: Dargestellt ist das Thema "Pecunia und die Münzprägung". Darüber hinaus kann der Aufsatz wahrscheinlich machen, dass das Bild im 16. Jahrhundert Teil der bedeutenden Kunstsammlung des Paduaner Humanisten und Sammlers Marco Mantova Benavides war. Indem das Gemälde thematisch auf die bei Benavides ausgestellte Antikenkollektion reagierte, bildet es ein wichtiges Zeugnis für die Verbindung von Ausstellen, Illustrieren und Kommentieren in der Renaissance und ergänzt innerhalb der ebenfalls auf eine Kunstkammer zurückgehenden Gemäldegalerie Alte Meister eindrucksvoll das Bild, welches wir von den Anfängen musealer Präsentations- und Reflexionsformen haben.