%0 Generic %A Fischer, Sören %C Hoyerswerda %D 2016 %E Fischer, Sören %F artdok:8752 %P 5-9 %R 10.11588/artdok.00008752 %T Im Fluss der Veränderung: Die Tagebaufolgelandschaften der Lausitz und ihre Darstellung in Fotografie, Malerei und Videokunst %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/8752/ %X Kaum eine Landschaft polarisiert dermaßen stark wie die der Tagebaugebiete der Lausitz. Es ist eine Landschaft, in der die sozialen, politischen und ethischen Widersprüche und Herausforderungen der modernen Gesellschaft am Beginn des 21. Jahrhunderts einem Brennglas gleich gebündelt werden: Energiebedarf, Arbeitsplätze, Naturschutz, Wettbewerbsfähigkeit, Klimaveränderung, demografischer Wandel. Tagebaue sind ambivalente Orte, an denen einfache Lösungen unmöglich scheinen. Die Prozesse der Kohlegewinnung, das Verschwinden von Heimat und Traditionen, manifestieren sich konfliktreich in Ideologien und Interessen, ökologischen Diskursen, Gefühlen der Hoffnung und des Verlustes. Zugleich aber sind Tagebaue auch Orte höchster schöpferischer Kraft. Dass der Zerstörung von Landschaft ein starkes bildgenerierendes Potential innewohnt, führen die fotografischen, malerischen und filmischen Positionen von Jürgen Matschie (geb. 1953), Thomas Kläber (geb. 1955), Michael Kruscha (geb. 1961) sowie Andreas Schnögl (geb. 1981) vor Augen. In ihren Arbeiten verdichten sich die Tristesse der Grubenkanten, die Faszination für den ephemeren Charakter von Landschaft, Oberfläche und Struktur mit der Industrieästhetik der Stahlarchitekturen.