eprintid: 9322 rev_number: 33 eprint_status: archive userid: 21 dir: disk0/00/00/93/22 datestamp: 2024-11-20 15:58:56 lastmod: 2025-01-09 15:36:50 status_changed: 2024-11-20 15:58:56 type: masterThesis metadata_visibility: show creators_name: Gehricke, Viktoria title: Mythenallegorese in Jacopo Tintorettos Zyklus im venezianischen Palazzo Ducale : Eine Untersuchung der Verwendung von Emblematik, mythologische Ikonographie und politische Allegorie im exemplarischen Spätwerk des Künstlers subjects: ddc-700 subjects: ddc-720 subjects: ddc-750 divisions: i-54 adv_faculty: FU Berlin, Kunsthistorisches Institut cterms_swd: Tintoretto / Tre Grazie e Mercurio cterms_swd: Tintoretto / Bacchus und Ariadne cterms_swd: Tintoretto / Minerva trennt Krieg und Frieden cterms_swd: Tintoretto / Die Kyklopen dienen Vulkan beim Schmieden von Waffen cterms_swd: Dogenpalast (Venedig) cterms_swd: Bildzyklus cterms_swd: Manierismus cterms_swd: Geschichte 1518-1594 abstract: Den zahlreichen Untersuchungen zur sakralen Malerei Jacopo Tintorettos stehen in der fachwissenschaftlichen Literatur bis heute ungleich weniger Veröffentlichungen zu dessen Werken mit profaner und mythologischer Thematik gegenüber. Dies zeigt sich exemplarisch an Tintorettos mythologischem Bildzyklus von vier allegorischen Gemälden (um 1578) in der Sala dell’Anticollegio des Dogenpalasts in Venedig unter den übersetzten Titeln: Die Drei Grazien und Merkur; Die Vermählung Ariadnes mit Bacchus durch Venus; Die Vertreibung des Mars durch Minerva und Die Werkstatt des Vulcan. Sämtliche Catalogues Raisonnés zum Künstler, sowie die wenigen Aufsätze oder Kapitel in Werken über Tintoretto, welche sich überhaupt mit dem Bildzyklus befassen, beschränken sich auf knappe Beschreibungen der Motive und orientieren sich in ihrer Erläuterung an der ersten, kurzen Interpretation der Bildinhalte durch Carlo Ridolfi von 1648. Praktisch keine Publikation befasst sich näher mit den dargestellten Inhalten, der Bildsprache und ihrer genauen Analyse oder der politischen und ikonografischen Interpretation. Diesem Problem widmet sich der vorliegende Aufsatz in der Absicht, sowohl eine detaillierte Auseinandersetzung mit jedem einzelnen der Gemälde zu erzielen, als auch einen konzeptuellen Zusammenhang zwischen den vier Motiven und einen übergreifenden Deutungsansatz bezüglich der mehrschichtigen Ikonografie und Ikonologie herzustellen, obwohl keine evidente narrative Abfolge besteht. Dabei arbeitet die Autorin vor allem heraus, in welch engem Rahmen sich Tintoretto bei diesem Werk an einzelnen ikonografischen Handbüchern zur antiken Mythologie und Emblem-Sammlungen orientierte, namentlich den Imagini de i dei de gli antichi von Vincenzo Cartari (Venedig 1571) und den Emblemata des Andrea Alciati (Paris 1550), sowie an den seinerzeit neu publizierten Ausgaben und Übersetzungen von Schriften Ovids, Hesiods, Homers und Vergils. Ferner werden einzelne Analogien mit Werken Tizians, Maarten van Heemskercks und Rosso Fiorentinos hergestellt, sowie Vergleiche zu thematisch parallelen Frühwerken Tintorettos angestellt. Dem geht für jedes Gemälde eine detaillierte Analyse von Narration, Komposition, Figuren, Farben, Lichteinsatz, Ikonografie und vor allem verwendeter Attribute voraus, wobei letztere sich als mit besonderer Relevanz für die Interpretation der Motive ausgestattet zeigen. Dabei werden zu jedem allegorischen Topos und jedem attribuierten Objekt Quellenbezüge aufgezeigt und für die Entstehungszeit kontextualisiert, sowie sämtlich mythografisch und rezeptionsgeschichtlich eingeordnet. Dies geschieht ebenso für den mythografisch- narrativen Hintergrund der einzelnen Motive, die zahlreiche Querverweise aufeinander beinhalten. Anschließend folgen Ausführungen zur These eines Sinn- und Deutungszusammenhangs zwischen den vier Einzelbildern des Zyklus, die sowohl unter Berücksichtigung des Raumkonzepts der originalen Hängung im Atrio Quadrato erfolgen, für welches die Gemälde konzipiert worden sind, als auch der veränderten Situation nach der Verlegung 1716 in die Sala dell’Anticollegio, zwei Räume weiter, Rechnung tragen. So lässt sich erst in der Verbindung mit dem Raum- und Ausstattungsprogramm dieses Flügels des Palazzo Ducales die politisch-allegorische Ebene erschließen, innerhalb derer jedes Bild einen anderen Aspekt des Selbstverständnisses der venezianischen Regierung repräsentiert. Diese reicht von der Darstellung der Verleihung von Privilegien an die Serenissima, über das wohlwollende Handeln gegenüber ihren Bürgern, bis hin zur Verdeutlichung der Erhaltungsnotwendigkeit des Friedens, sowie der einträchtigen Zusammenarbeit und der Verbildlichung ostentativer Wehrhaftigkeit. Währenddessen bleibt die klassisch-ikonografische Deutungsebene mit der mythografischen Narration immer präsent und stellt mit dem Einsatz der Emblematik geschickt Zusammenhänge zwischen den vier Motiven her. Insbesondere den attributiven Objekte kommt dafür eine besondere Bedeutung zu. So schlägt die Autorin vor, die bisher oft pejorativ vernachlässigte Werkstatt des Vulcan als das vorrangige verbindende Subjekt des Zyklus zu bewerten und identifiziert erstmals die genaue Zuschreibung aller geschmiedeten Gegenstände, welche jeweils auf einen anderen Mythos referieren und sie indirekt mit den drei anderen Szenen verknüpfen. abstract_translated_text: This is the first study that addresses Tintoretto’s late allegorical series in the Anticollegio of the Venetian Ducal Palace in detail. The four mythological Paintings bare the titles The Three Graces and Mercure, The Marriage of Ariadne and Bacchus with Venus, Minerva drives away Mars from Peace and Abundance / Concord and Vulcan and the Cyclopes in the Forge. Besides a thorough analysis of narration, composition, arrangement and style of the paintings, it provides a detailed insight into the usage of emblematic guides and mythological manuals by the artist and its application for the classical iconography. In her main thesis, the author postulates, that there exists more than a loose narrative connection between the four pictures. She instead explains the hidden hints depicted in many attributive objects and figures that link the mythological scenes with one another, while each itself still fulfils the function of the allegorical representation and praising of the venetian state and its government. abstract_translated_lang: eng date: 2024 id_scheme: DOI id_number: 10.11588/artdok.00009322 ppn_swb: 1910863726 own_urn: urn:nbn:de:bsz:16-artdok-93221 date_accepted: 2024-05-15 advisor: HASH(0x55bdeabc8f00) language: ger vgwort_code: 857f6eff56ab40e5851211716929c9e5 bibsort: GEHRICKEVIMYTHENALLE2024 full_text_status: public place_of_pub: Berlin thesis_type: master title_lat: Mythenallegorese in Jacopo Tintorettos Zyklus im venezianischen Palazzo Ducale : Eine Untersuchung der Verwendung von Emblematik, mythologische Ikonographie und politische Allegorie im exemplarischen Spatwerk des Kunstlers themen: T12 themen: T11 themen: T25 themen: T20 themen: T14 oa_type: gold laender: LIt citation: Gehricke, Viktoria (2024) Mythenallegorese in Jacopo Tintorettos Zyklus im venezianischen Palazzo Ducale : Eine Untersuchung der Verwendung von Emblematik, mythologische Ikonographie und politische Allegorie im exemplarischen Spätwerk des Künstlers. document_url: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/9322/1/Gehricke_Mythenallegorese_in_Jacopo_Tintorettos_Zyklus_2024.pdf