This essay ponders what could have been the cultural formation of the young Michelangelo Merisi, often described in the past as essentially illiterate and uncouth. His educational path is unknown, but we are aware that some of his maternal progenitors (the Aratori family), unlike his paternal ones (the Merisi), conducted activities of a certain cultural level, such as the profession of surveyor and notary. During his formation, the young Merisi had the occasion to get in contact with the variegated artistic-literary culture of Milan, and in particular with the important Accademia della Val di Blenio, led by Giovan Paolo Lomazzo. His early paintings hint that he was aware of the literary topoi, especially those of Petrarchan origin, which were part of the common cultural heritage of the time. There is no record showing that Caravaggio engaged in poetic activities, even if we know that he had the opportunity to write a very polemic rhyme against his rival painter Giovanni Baglione.
Anlässlich des 500. Todestages Raffaels präsentierte die Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden von Juni bis August 2020 eine umfangreiche Sonderausstellung mit dem Titel: „Raffael - Macht der Bilder. Die Tapisserien und ihre Wirkung“. Während der Vorbereitung dieser Ausstellung wurde eine Reihe von Kohlezeichnungen nach den berühmten „Raphael-Cartoons“ für die Wandteppiche in der Sixtinischen Kapelle in Rom in der Größe der Originale im Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wiederentdeckt. Zwei der großformatigen Zeichnungen wurden in der Ausstellung gezeigt. Erste Beobachtungen zu den Zeichnungen wurden im Ausstellungskatalog veröffentlicht: Die Zeichnungen sind nicht signiert; Angaben zu ihrer Herkunft konnten bisher nicht gefunden werden. Eine Zuschreibung der Zeichnungen an den Kupferstecher Wilhelm Heinrich Ludwig Gruner, der von 1856 bis 1882 die Leitung des Dresdner Kupferstich-Kabinetts innehatte, wird unterstützt durch Nachrichten in der zeitgenössischen Berichterstattung. Die Zeichnungen sollten nach ihrer Verwendung als Vorlagen für Kupferstiche in den Besitz des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. übergehen. Eine gesicherte Zuschreibung an Ludwig Gruner erfordert die Beantwortung einer Reihe von Fragen, die sich bei einer ersten Untersuchung der Zeichnungen ergeben haben. Im folgenden Aufsatz belegt die Autorin anhand bisher in der Gruner-Forschung unbekannter Dokumente, dass Ludwig Gruner Anfang der 1840er Jahre von allen sieben damals in Hampton Court befindlichen „Raphael Cartoons“ Studien in der Größe der Originale anfertigte. Ihre Analyse der Zeichnungen führt zu der Schlussfolgerung, dass die großformatigen Studien auch aufgrund ihrer außergewöhnlichen Technik Ludwig Gruner zuzuschreiben sind. Die im Dresdener Kupferstich-Kabinett entdeckten Zeichnungen bilden jedoch nur einen Teil der von Gruner angefertigten Kopien. Es bleibt zu hoffen, dass die in diesem Aufsatz vorgestellten Ergebnisse zur Auffindung weiterer Teile der ursprünglich wesentlich größeren Sammlung von Detailstudien Gruners führen, einem Werk, das in der unendlich langen Geschichte der Kopien nach den „Raphael-Cartoons“ wohl einzigartig ist.
Das Leuchtlicht in der Malerei kann als "natürlich", "künstlich", oder auch "sakral" dargestellt werden. Wenn es aber um das "indifferente" Leuchtlicht geht, wird die Bilderscheinung des Lichtes "unnennbar". Diese "Unnennbarkeit" stammt von der eigentümlichen Gestaltungsweise dieser Leuchtlichtart, welche die Bildfläche erlaubt, auf sich selbst zurückzuweisen. Es wird anhand zweier Gemälde von Caravaggio und Velázquez gezeigt wie die "Unnennbarkeit" sich im Bild erschließt, und was sie bedeutet hinsichtlich der Bildstruktur selbst.