eprintid: 2351 rev_number: 12 eprint_status: archive userid: 3 dir: disk0/00/00/23/51 datestamp: 2015-02-05 11:59:12 lastmod: 2023-02-03 14:32:34 status_changed: 2015-02-05 11:59:12 type: article metadata_visibility: show creators_name: Lohwasser, Angelika title: Die Macht des Krokodils title_en: The power of the crocodile subjects: ddc-932 divisions: i-209 cterms_swd: Ägypten cterms_swd: Krokodil abstract: Ausgangspunkt meiner Betrachtungen zum Krokodil ist ein Plättchen, das in einem Grab im Friedhof von Sanam gefunden wurde (heute im Rijksmuseum van Oudheden in Leiden, Inv.-Nr. F 1940/11.10). Das Bildfeld auf der Vorderseite zeigt in erhabenem Relief eine stehende Figur mit Doppelkrone und Uräus auf einem Krokodil, das sie speert. Mit der erhobenen hinteren Hand hält der Mann den Speer, mit der nach vorn gestreckten vorderen Hand hält er ein Seil, das dem Krokodil die umgewandte Schnauze zusammenbindet. Auf oder über dem Kopf des Krokodils ist ein großes Schilfblatt wiedergegeben. Zwischen oberstem Teil des Schilfblattes und der Krone der Figur befindet sich ein kleines Udjat. Die Rückseite ist in vertieftem Relief gearbeitet. Zwei große Skorpione sind gegenläufig wiedergegeben, zwischen ihnen verläuft eine Linie. Das Krokodil wurde in Ägypten sowohl als gefährliche Macht gefürchtet (Zaubersprüche, Amulette) als auch als Gottheit (Sobek) verehrt. Im antiken Sudan ist ebenfalls der ambivalente Charakter zu erkennen, jedoch in einer anderen Qualität: einerseits ist das Krokodil eine böse Macht, die Menschen und Tiere bedroht, andererseits ist das Krokodil, zumindest in der meroitischen Epoche, ein Garant für das lebensspendende Wasser. Als Gottheit ist es bisher nur einmal (namenlos) belegt. Um seine Gefährlichkeit zu bannen, wurden (wie in Ägypten) Amulette verwendet. Besonders anschaulich ist die "Befriedung" des Krokodils allerdings durch die Darstellung mit der zusammengebundenen Schnauze gezeigt. Ein expliziter "Krokodilkult" ist aus dem antiken Sudan bisher nicht belegt, jedoch kann man durch die gefundenen Amulette und Darstellungen (v.a. auf Gefäßen und in sakralen Stätten) davon ausgehen, daß die Macht des Krokodils mittels Magie beeinfußt werden sollte. abstract_translated_text: F. Ll. Griffith found a plaque of fayence in tomb 151 of the cemetery of Sanam (today stored in the im Rijksmuseum van Oudheden in Leiden, Inv.-Nr. F 1940/11.10). The recto shows a king spearing a crocodile. The beast turns its head towards the king who has fastened its snout with a rope. Above the crocodile there is a representation of a big feather (Maat) and a small udjat. The verso shows two scorpions. In ancient Egypt, the crocodile was feared as an evil animal and honoured as a god (Sobek) at the same time. This ambivalence can be noticed also in the Sudan, but until now we do not have identified a crocodile-god (except one anonymous representation). Beside the negative and murderous power of the beast, it is a guarantee for water, since the crocodile needs a wet surrounding. Like the Egyptians, the Nubians tried to protect themselves with the use of amuletts. They thought to influence the power of the evil with magical acts. The representation on the plaque shows the blocking of the negative power in three ways: The king (who is superhuman) stands on the crocodile, he pushes a spear through its back and the tied up its snout. abstract_translated_lang: eng date: 2003 id_scheme: DOI id_number: 10.11588/propylaeumdok.00002351 schriftenreihe_cluster_id: sr-37 schriftenreihe_order: 25 ppn_swb: 1496105508 own_urn: urn:nbn:de:bsz:16-propylaeumdok-23517 language: ger bibsort: LOHWASSERADIEMACHTDE2003 full_text_status: public publication: Internet-Beiträge zur Ägyptologie und Sudanarchäologie volume: 4 pagerange: 131-135 laender: R932 faecher: FAE themen: T930 oa_type: green citation: Lohwasser, Angelika (2003) Die Macht des Krokodils. In: Internet-Beiträge zur Ägyptologie und Sudanarchäologie, 4 (2003), pp. 131-135 document_url: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/2351/1/Lohwasser_Krokodile_2003.pdf