%0 Journal Article %A Nauerth, Claudia %C Heidelberg %D 2024 %F propylaeumdok:6401 %I Propylaeum %R 10.11588/propylaeumdok.00006401 %T »Und es stand auf tönernen Füßen« (Dan. 2) – Wie der antike Koloss von Rhodos in mittelalterliche spanische Handschriften gelangt ist %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/6401/ %X Der sogenannte Koloss von Rhodos, eines der sieben antiken Weltwunder, war eine Monumentalstatue, welche nur wenige Jahrzehnte nach ihrer Fertigstellung im Jahre 227 v. Chr. von einem Erdbeben zerstört wurde. Trotz ihrer kurzen Dauer hatte der Koloss einen bleibenden Einfluss auf das kulturelle Gedächtnis Europas und der mediterranen Welt. Die Verbindung zwischen dem Koloss von Rhodos und der Statue, welche im zweiten Kapitel des biblischen Danielbuches beschrieben wird, ist bislang noch nicht bekannt geworden. Bautechnik und die jeweilige Geschichte der beiden Statuen sind sich jedoch sehr ähnlich: Beide wurden aus gesonderten Materialschichten errichtet und nur kurz nach ihrer Vollendung durch ein Erdbeben zerstört. In einer Gruppe illuminierter spanischer mittelalterlicher Handschriften, genauer den Kommentaren des Mönchs Beatus zur Johannesapokalypse, kann jedoch in den Darstellungen der biblischen Statue auch ein Widerhall des Kolosses von Rhodos gesehen werden.