TY - GEN A1 - Schweinfurth, Dagmar AV - public Y1 - 2005/// TI - Ekphrasis topôn und ekphrasis tropôn. Aspekte der topographischen Ekphraseis in der griechischen Prosa der Kaiserzeit und Spätantike UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/88/ ID - propylaeumdok88 N2 - Die Magisterarbeit ?Ekphrasis topôn und ekphrasis tropôn. Aspekte der topographischen Ekphraseis in der griechischen Prosa der Kaiserzeit und Spätantike? entstand aus der Frage, wie Ortsbeschreibungen in antiken Texten zum besseren Verständnis archäologischer Befunde und der antiken Gesellschaft beitragen können. In einem ausführlichen Theorie- und Methodenkapitel werden die Begriffe ?Ekphrasis? und ?Topographie? diskutiert, auch in Bezug auf das Konzept der Topographie der Erinnerung. Der Stand der altertumswissenschaftlichen Raumforschung bis 2005 wird skizziert, Ansätze aus der kognitiven Linguistik und der Soziologie werden einbezogen um das Instrumentarium der konventionellen philologischen und literaturwissenschaftlichen Methoden zu erweitern. Drei Leitfragen werden entwickelt: Wie vermitteln die Autoren der topographischen Ekphraseis Raumbilder? Erlauben diese Raumkonstruktionen Rückschlüsse auf Prozesse der Raumkonstitution, also die Wirkung von räumlichen Ensembles auf den antiken Betrachter? Welche Rolle spielen Strategien der Raumkonstruktion für die Interpretation von Orten als Erinnerungsträger? Im Hauptteil werden 46 Texte in drei Gruppen diskutiert: Im Kapitel ?Lokalisierung und Linearisierung ? literarische Strategien der Raumkonstruktion? werden die Musteraufsätze aus den Progymnasmata, Gebrauchstexte und andere Ortsbeschreibungen aus der Literatur besprochen und unter den Aspekten Blickwanderung, Generischer Wanderer, Baubeschreibung interpretiert. Das zweite Kapitel des Hauptteils befasst sich mit der Raumkonstitution in topographischen Ekphraseis. Hier wird der Begriff ?Generischer Betrachter? geprägt, das Motiv der Unaussprechlichkeit, das in vielen Beschreibungen auftaucht, untersucht und Überlegungen zur Raumkonstitution beim Publikum der Ekphraseis angestellt. Drittens wird die Funktion von literarischen Raumkonstruktionen im gesellschaftlichen Kontext erörtert. Abschließend werden die Ergebnisse der Untersuchungen präsentiert. Das Auftreten eines Generischen Wanderers oder Betrachters als Linearisierungstrategie in vielen antiken Ortsbeschreibungen weist darauf hin, dass die Ereignischronologie ein wesentliches Charakteristikum der hier diskutierten Texte ist. Damit rückt die ekphrasis topôn (Ortsbeschreibung) in die Nähe der ekphrasis tropôn (Handlungsbeschreibung). Hier liegt der Schlüssel dazu, die topographische Ekphrasis als einen Ort des Zusammentreffens der Perspektive des Betrachters und des Beschreibenden zu verstehen. Der Referenzcharakter topographischer Ekphraseis wird mit dem Stichwort ?Fiktion reinen Beschreibens? in die Kritik genommen. Zuletzt erfolgt eine Überprüfung der Funktionstüchtigkeit der verwendeten Theorien und Methoden. KW - Raumkonstruktion KW - Strategie ER -