%0 Generic %A Schmidt, Martina %D 1999 %F heidok:1072 %K Emissionsbilanzcarbon dioxide, methane, N2O, emission inventory %R 10.11588/heidok.00001072 %T Messung und Bilanzierung anthropogener Treibhausgase in Deutschland %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/1072/ %X Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der regionalen Bilanzierung von anthropogenen Treibhausgasemissionen aus atmosphärischen Messungen. An den Stationen Schauinsland und Heidelberg (Südwestdeutschland) sowie Neuglobsow und Zingst (Nordostdeutschland) wurden die CO2-, CH4-, N2O- und 222Rn-Mischungsverhältnisse über mehrere Jahre gemessen. Unter Verwendung von 222Rn als Transport Tracer konnten die CH4- und N2O-Emissionen bilanziert werden. Innerhalb der Unsicherheiten dieser Abschätzung sind die mittleren CH4-Quelldichten für die Einzugsgebiete der vier Stationen mit (0.23±0.07) g CH4 km-2 s-1 identisch, was auf die relativ homogene Bestandsdichte von Milchkühen, die mit fast 60 zu den CH4-Emissionen der jeweiligen Regionen beitragen, zurückgeführt wird. Bei der Auswertung der N2O-Datensätze in Heidelberg konnten die Einflüsse lokaler Punktquellen (Kliniken) eliminiert werden, und es wurde eine 50 prozentige Abnahme der N2O-Quelldichte von 1996/97 auf 1998 nachgewiesen. Diese fällt zeitlich zusammen mit einer dramatischen Reduktion der N2O-Emissionen aus der Adipinsäureproduktion der BASF AG Ende 1997. Eine quantitative Auswertung der CO2-Emissionen in Heidelberg konnte durch eine Analyse der CO2-Konzentrations- und Isotopenmeßreihen unter Verwendung der Radon-Tracer-Methode erreicht werden. Die aus den atmosphärischen 14C-Messungen für die Jahre 1980 bis 1998 bestimmte fossile CO2-Quelldichte beträgt im Mittel (510±28) t C km-2 a-1 und zeigt für diesen Zeitraum keinen Trend. Dagegen ist die Änderung der Zusammensetzung der eingesetzten fossilen Energieträger (Gas, Erdöl und Kohle) deutlich an der 13C-Signatur des fossilen CO2-Anteils von (-28.6±0.6) ‰ für 1982/83 auf (-38.5±1) ‰ für 1995 bis 1998 zu erkennen. Die Auswertung der kontinentalen CO2- und 222Rn-Überhöhungen an der Bergstation Schauinsland (Schwarzwald) erlaubte die Bestimmung großräumiger Netto-CO2-Flußraten.