%0 Generic %A Bartl, Dominik %D 2009 %F heidok:10735 %K Fridolin, Stephan / Schatzbehalter , Wolgemut, Michael , Woodcut %R 10.11588/heidok.00010735 %T Der Schatzbehalter. Optionen der Bildrezeption %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/10735/ %X Der Schatzbehalter ist ein frühneuhochdeutsches Erbauungsbuch aus der Feder des observanten Franziskanerpaters Stephan Fridolin. Anton Koberger druckte die Inkunabel 1491 in seiner nürnbergischen Offizin, nachdem die Werkstatt Michael Wolgemuts und Wilhelm Pleydenwurffs 96 ganzseitige Holzschnitte für die Ausstattung des Buches geschnitten hatte. Bisher betrachtete die Forschung die Bilder überwiegend stilkritisch; dagegen greift die vorliegende Arbeit vielmehr inhaltliche Überlegungen auf. Weil Stephan Fridolin selbst zum Umgang mit den Bildern in seinem Buch anleitet, sah man sie stets in Abhängigkeit vom Text. Erst die ikonografischen Untersuchungen lassen aber auch textunabhängige Bildaussagen erkennen, die nicht nur an Laien, sondern auch an Gelehrte adressiert sind. Die Dissertation geht dazu besonders auf die Funktion der Beischriften ein, die nahezu jeden Holzschnitt begleiten. Weiterhin legt sie die Notwendigkeit dar, zwischen der Darstellung und der Bedeutung eines Bildes zu unterscheiden. Die Untersuchung erklärt auch die Eigenarten einiger Holzschnitte, die mehrere Themen in einem Bild vereinen oder wiederholt abgedruckt wurden. Die Analyse der Bildredaktion deckt zudem das Programm auf, nach dem die Bilder im Text angeordnet wurden. Dieses Vorgehen fördert wider Erwarten eine verschieden stark ausgeprägte Narration in der Holzschnittfolge zu Tage. Ferner stellt die Arbeit das Verhältnis der Bamberger Capestrano-Tafel zum Schatzbehalter richtig. Zuletzt weist sie auf eine eigentümliche Abhängigkeit des Schatzbehalters von der Ars moriendi hin.