%0 Generic %A Schinkel, Stefanie %D 2010 %F heidok:10940 %K Mikrosphären , AAVmdx , cardiomyopathy , gentransfer , aav , Duchnenne %R 10.11588/heidok.00010940 %T Ansätze zur kausalen Gentherapie einer hereditären Kardiomyopathie im Tiermodell durch gezielten Gentransfer mit Adeno-assoziierten viralen Vektoren %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/10940/ %X Die Duchenne Muskeldystrophie ist eine ist eine X – Chromosomal rezessive Erkrankung, welche durch den Verlust des Dystrophins zu einer Skelettmuskeldystrophie mit einer Beteiligung des Herzens (Kardiomyopathie) führen kann. Da konventionelle Therapien jedoch keine Heilung ermöglichen, könnte ein Gentransfer mittels Adeno-assoziierter Viren (AAV), einen Therapieansatz darstellen. Daher wurde das Potential transkriptionell und transduktionell zielgerichteter AAV hinsichtlich der Effizienz und Spezifität bei systemischer Applikation in Mäusen untersucht. Die verwendete Kombination aus AAV9 und dem CMV verstärkten Myosin – Leichtketten Promotor (CMV-MLC1.5kb) zeigte gegenüber AAV2(R484E;R585E) und CMV-MLC1.5kb eine höhere Transduktionseffizienz im Herzen. Im anschließenden Vergleich des CMV-MLC1.5kb mit dem unspezifischen CMV – Promotor konnte eine höhere transkriptionelle Effizienz und Spezifität zu Gunsten des kardial spezifischen Promotors erzielt werden. Als Voraussetzung zur Verpackung größerer Transgene in AAV wurde ein auf 260 Basenpaare (bp) verkürzter CMV-MLC hinsichtlich der Effizienz und Spezifität einer kardialen Transkription untersucht. Da die kardiale Transkriptionseffizienz im Vergleich zum CMV-MLC1.5kb unverändert war, wurde die Kombination aus CMV-MLC0.26kb und AAV9 für einen kardialen therapeutischen Gentransferansatz gewählt. Als Tiermodell diente die Duchenne Muskeldystrophiemaus (Mdx), welche aufgrund einer X – chromosomalen Punktmutation eine Kardiomyopathie entwickelt. Aufgrund phänotypischer Unterschiede des in dieser Arbeit verwendeten Mausstammes zu dem in der Literatur beschriebenen Originalstamm, wurde eine Geno und Phänotypisierung vorgenommen, um die Vergleichbarkeit beider Stämme zu untermauern. Auch wenn genomweit nur eine 75%ige Übereinstimmung beider Stämme erreicht werden konnte, so zeigte das X Chromosom eine 100%ige Übereinstimmung mit dem Originalstamm. Auch bei weiteren Parametern, wie Histopathologie, Blutwerten und kardialen Funktionsmessungen, konnten keine gravierenden Abweichungen zum Originalstamm gezeigt werden, weshalb beide Linien als gleichwertig gelten. Daraufhin wurden die verfügbaren Mdx – Mäuse mit einer verkürzten Dystrophin cDNA (µDys), verpackt in AAV9 und unter der Kontrolle des CMV-MLC0.26kb bzw. CMV Promotors, systemisch behandelt. Im direkten Vergleich zeigte sich, dass der CMV-MLC0.26kb durch eine hohe Transduktionseffizienz des Herzens gegenüber dem CMV Promotor überlegen ist. Selbst bei Tieren, welche in hohem Alter (42 Wochen) injiziert wurden, war eine erfolgreiche Expression des µDys unter Kontrolle des CMV-MLC0.26kb Promotors zu beobachten. Um eine systemische Applikation in größeren Tieren und Menschen zu ermöglichen, wurde ein Gentransfer mit dem kardial spezifischen CMV-MLC1.5kb Promotor in Ratten getestet. Dazu wurden mit AAV6 bzw. AAV9 beladene Mikrosphären durch Applikation eines transthorakalen Ultraschalls im Herzlumen zerstört. Dies führte im Vergleich zur systemischen Applikation ohne Mikrosphären zu einer höheren Spezifität und Effektivität der kardialen Transduktion. Die Sicherheit dieser Applikationsmethode konnte durch das Ausbleiben gewebespezifischer Komplikationen (Hämorrhagien, Arrhythmien) bestätigt werden. Somit könnte die Anwendung dieser Herzmuskel spezifischen Applikation in Kombination mit transkriptionell und transduktionell an das Zielgewebe angepassten AAV neue Wege in der Therapie von angeborenen Kardiomyopathien beim Menschen eröffnen.