%0 Generic %A Vasyunina, Tatiana %D 2010 %F heidok:11442 %K clouds , molecules , Radio lines , Stars , Formation %R 10.11588/heidok.00011442 %T Very early stages of massive stars %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/11442/ %X Es ist das Ziel dieser Doktorarbeit, die Anfangsbedingungen sowie die frühen Phasen der Entstehung massereicher Sterne mittels geeigneter Beobachtungsstudien zu untersuchen. Hierfür haben wir zwei Objektklassen ausgewählt: Infrarot{Dunkelwolken (IRDCs) sowie ein nachfolgendes Stadium, welches durch die Existenz eines noch jungen, eingebetteten (Proto)- Sternhaufens gekennzeichnet ist. Als ersten Schritt haben wir die Massen und Säulendichten für eine neue Stichprobe von südlichen IRDCs bestimmt unter Verwendung von eigenen Kontinuumsemissionskarten im Millimeter{Bereich sowie von Extinktionsdaten, basierend auf archivierten Infrarot{Karten des Spitzer{Satelliten. Die abgeleiteten Parameter zeigen, daß diese IRDCs potentielle Kandidaten für die Geburtsplätze massereicher Sterne sind und nicht unbedingt nur Sterne niedriger und mittlerer Masse produzieren werden. Insbesondere der Vergleich unserer Resultate mit schon bestehenden Daten für molekulare Kerne niedriger Masse ohne Sternentstehungsaktivität zeigt, daß IRDCs einen Trend zu systematisch höheren Säulendichten zeigen. Die interpolierten zentralen Höchstwerte für die Säulendichten überschreiten auch den kritischen Schwellenwert, der von einigen theoretischen Studien als entscheidend fuer die Entstehung massereicher Sterne angesehen wird. Desweiteren setzen wir uns kritisch mit den Limitierungen der angewandten Emissions- und Extinktionsmethoden auseinander. Zweitens haben wir die physikalischen Bedingungen sowie die chemische Zusammensetzung des mit den IRDCs assoziierten dichten Gases unter Verwendung von Millimeter{Spektroskopie für einer Reihe von Moleküllinien analysiert. Alle Wolken zeigen komplexe HCO+ Linienpro- le, und in einigen IRDCs nden wir SiO{Emission. Diese Befunde weisen auf Einfall- und Ausflus-{Bewegungen zumindest in einigen Substrukturen der IRDCs hin und somit auf schon einsetzende Sternentstehungsaktivität. Im Vergleich mit Kernen niedriger Masse besitzen die IRDCs stärkere und vor allem deutlich breitere Linien, was auf einen erhöhten Grad an Turbulenz hinweisen kann. Trotzdem zeigt unsere Analyse, daß die chemischen Häu gkeiten diverser Moleküle in den IRDCs den entsprechenden Häu gkeiten in sehr jungen massearmen Molekülwolkenkernen sehr ähnlich sind. Dies deutet auf ähnliche chemische Anfangsbedingungen für massearme und massereiche Sternentstehungsregionen hin. Schließlich haben wir die stellare Zusammensetzung und die Umgebungsbedingungen in dem jungen eingebetteten Sternhaufen IRAS 06058+2138 untersucht. Grundlage ist die Analyse aller verfügbaren Beobachtungsdaten, welche einen großen Wellenlngenbereich, vom nahen und mittleren Infrarot bis hin zum Millimeter- und Zentimeterbereich, abdecken. Neue 3D{Infrarotspektroskopie{Daten mit dem VLT{Instrument SINFONI nahmen hierbei eine Schlüsselstellung ein. Wir können den Sternhaufen in drei Teilregionen unterteilen, die sich in unterschiedlichen Stadien der Sternentstehung be nden. Aufgrund des Vergleiches der Alter sowie der relativen Lage dieser Untergebiete folgern wir, daß die Bescha enheit dieser Region nicht durch einen Akt der sogannten getriggerten" Sternentstehung gesteuert worden ist. Deshalb nehmen wir an, daß es sich um einen Fall von rein sequentieller Sternentstehung handelt. Mit dieser Arbeit untermauern wir auch die Wichtigkeit eines multispektralen Ansatzes für solche Beobachtungsstudien. Hiermit können sowohl die stellare Population als auch noch sehr tief eingebettete Objekte simultan untersucht werden, was eine zuverlässigere Rekonstruktion der Sternentstehungsabfolge für solche komplexen Sternhaufen ermöglicht.