TY - GEN A1 - Buss, Johanna AV - public UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/11546/ Y1 - 2006/// ID - heidok11546 TI - Preta, Pitr und Pisaca : Rituelle und mythische Totenbilder im Pretakalpa des Garudapurana, dem Garudapuranasaroddhara und der Pretamanjari KW - Ritualdynamik KW - Ritualtheoriedeath ritual KW - Hinduism KW - afterlife N2 - Die vorliegende Arbeit untersucht hinduistische Vorstellungen von Toten, Geistern und Ahnen im Zeitraum vom Sterben eines Menschen bis zu einem Jahr nach dem Tod. Grundlage dafür sind folgende auch heute noch für die Ausführung hinduistischer Totenrituale und die Vorstellungen vom jenseitigen Fortleben der Verstorbenen wichtige Werke: der Pretakalpa des Garudapurana, vor dem 10. Jh. n. Chr. entstanden, der Garudapuranasaroddhara des Naunidhirama, der Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden ist, und die Pretamanjari, eventuell 1707 verfasst. In der Dissertation werden diese zum Teil sehr gegensätzlich erscheinenden rituellen und mythologischen Konzeptionen nachtodlicher Existenzen untersucht, eingeordnet und voneinander abgegrenzt. Dabei wird auch aufgezeigt, wie sich karman- und Wiedergeburtslehren zu der gegensätzlichen Annahme eines Vorväterhimmels und einer dauerhaften jenseitigen Existenz der Ahnen bzw. zu der Vorstellung einer Jenseitsreise und der Tatvergeltung in Himmel und Hölle verhalten. Das dynamische Sozialgefüge von Lebenden und Toten wird sowohl in den mythologischen Passagen als auch in den Ritualanweisungen in Form von verschiedenen Zuständen des Verstorbenen ausgedrückt, die sich in drei Hauptgruppen zusammenfassen lassen. Diese sind als erstes der Verstorbene (preta), der dauerhaft unbefriedete Totengeist (pishaca) und der Vorvater (pitri). Die Einordnung dieser als ?Totenbilder? gefassten Vorstellungen erfolgt anhand der Bestimmung von Ritual und Mythos als zwei verschiedenen Symbolsystemen, die die Beziehung zwischen Lebenden und Toten beziehungsweise zwischen Lebenden und Ahnen in ihrer je eigenen Weise umsetzen. An die Darstellung des ersten Totenbildes schließt sich ein kleiner Exkurs mit ritualtheoretischen Überlegungen an. Am Beispiel der Gabe der sechzehn monatlichen Klöße verfolge ich die Frage, wie in der Spannung zwischen der Notwendigkeit der Bewahrung von Ritualen und der dem Ritual innewohnenden und Veränderungen erzeugenden Dynamik Kontinuität erzeugt wird, also trotz Veränderungen die Rituale an die Tradition angeschlossen werden können. Das Ende der Dissertation bildet die kommentierte Erstübersetzung der Pretamanjari mit einer Transliteration des übersetzten Sanskrittexts. ER -