title: Die Göttin Dhumavati : Vom tantrischen Ursprung zur Gottheit eines Stadtviertels in Benares creator: Zeiler, Xenia subject: 290 subject: 290 Other and comparative religions description: Die ethno-indologische Dissertation untersucht sowohl Textgeschichte als auch rezente Repräsentation(en) und Ritual der hindu-tantrischen Göttin Dhumavati, Mitglied der Göttinnengruppierung der Dasamahavidyas. Durch eine Verbindung von Quellen- und empirischen Felduntersuchungen werden radikale Transformationsprozesse der Göttin in Repräsentation, Ritual, Mythologie und Wirkungsbereichen von der Ersterwähnung im 11. Jh. bis gegenwärtig nachgewiesen und folgend im Detail analysiert. Der erste Schwerpunkt der Arbeit dokumentiert und analysiert die vollständige Quellengeschichte Dhumavatis und erschließt den bis dato wichtigsten Text zur Göttin, das in Mantramaharnava und Saktapramoda fast identisch erscheinende Dhumavatitantra, in einer kommentierten Erstübersetzung aus dem Sanskrit. Hierbei wird ersichtlich, dass die Textquellen Dhumavati ausschließlich in einem tantrischen Referenzrahmen und dabei im Wesentlichen einheitlich als ausnehmend gefahr- und unheilvoll präsentieren. Ein zweiter Schwerpunkt bildet eine detaillierte ethnologische Studie zu Repräsentation(en) und Verehrung der Göttin im modernen Benares. Sie belegt eine im Vergleich zu den Quellendarstellungen erheblich transformierte Göttin, die rezent fast ausnahmslos als milde, gütige und schützende Stadtviertelgottheit, mohalla devi, verehrt wird. Am Beispiel Dhumavatis werden paradigmatisch auch Bedeutung und Funktionen von Stadtviertelgottheiten im rezenten Benares und Südasien generell diskutiert; sie spielen eine essentielle Rolle für die internen religiösen und sozialen Strukturen im mohalla und teilweise darüber hinaus. Die Arbeit diskutiert die Transformationsprozesse Dhumavatis auch im Rahmen maßgeblicher Entwicklungen der südasiatischen Religionsgeschichte. Sie sind zum Einen Teil von Assimilations- und Integrationsprozessen von tantrischer Heteropraxie in hinduistische Orthopraxie, welche häufig und so auch bei Dhumavati nicht (sofort) zu einer vollständigen Eingliederung führen, sondern mit andauerndem teilweisen Nebeneinander von exoterischen und esoterischen Gottheitsrepräsentationen und Ritualpraktiken verlaufen. Auch im Tempel Dhupcandi in Benares besteht eine solche partiell noch erkennbare Gleichzeitigkeit von tantrisch geprägten und mit hinduistischer Orthopraxie vereinheitlichten Göttinnenrepräsentationen; dies sind Entwicklungen mit inklusivistischen Zügen. Zum Anderen – und dies dominiert die rezenten Entwicklungen in Benares – sind die Transformationen Dhumavatis einzugliedern in sowohl Prozesse von ‚Saumyaisierung’ und Pazifizierung von devis besonders mit erheblichem Ugra-Potenzial als auch in generell viele Göttinnen betreffende Vereinheitlichungstendenzen, wie sie vornehmlich für Durga seit dem frühen Mittelalter und verstärkt im rezenten Hinduismus erscheinen. Dabei werden vorrangig von der sanskritisierten hinduistischen Orthopraxie als ‚normabweichend’ interpretierte Göttinnen pazifiziert und in den panhinduistischen Pantheon assimiliert. Diese Studie und ihre Ergebnisse sollen vornehmlich einen Beitrag leisten zur weiteren wissenschaftlichen Erforschung und Darstellung, Diskussion und Analyse von (a) mittelalterlichen tantrischen Quellen, darin formulierter Ritualpraxis und Repräsentationen speziell von Göttinnen und der Dasamahavidya, von (b) Transformationsprozessen in individuellen Repräsentationen von Göttinnen, speziell in der rezenten Religion und von (c) Entwicklungen zu spezifischen Funktionen und zunehmender Bedeutung von Stadtviertelgottheiten in der modernen hinduistischen Gesellschaft. date: 2008 type: Dissertation type: info:eu-repo/semantics/doctoralThesis type: NonPeerReviewed format: application/pdf identifier: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserverhttps://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/12081/1/Die_Goettin_Dhumavati_Xenia_Zeiler_HEIDOK_Juni_2011.pdf identifier: DOI:10.11588/heidok.00012081 identifier: urn:nbn:de:bsz:16-opus-120816 identifier: Zeiler, Xenia (2008) Die Göttin Dhumavati : Vom tantrischen Ursprung zur Gottheit eines Stadtviertels in Benares. [Dissertation] relation: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/12081/ rights: info:eu-repo/semantics/openAccess rights: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/help/license_urhg.html language: ger