%0 Generic %A Ropeter, Anna %D 2011 %F heidok:12288 %K Säuglingsalter , frühkindliches Temperament , Habituationinfancy , working memory , categorization , habituation , cognitive development , temperament %R 10.11588/heidok.00012288 %T Das Arbeitsgedächtnis im Säuglingsalter. Zusammenhänge mit Informationsverarbeitungsfähigkeiten und dem frühkindlichen Temperament %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/12288/ %X In der vorliegenden Arbeit werden drei Studien vorgestellt, in denen die Zusammenhänge zwischen der Arbeitsgedächtnisleistung im Säuglingsalter und weiteren kognitiven Fähigkeiten (visuelle Habituation-Dishabituation, Kategorisierung) sowie dem frühkindlichen Temperament untersucht wurden. In Studie 1 erhielten N = 64 Kinder im Alter von 7 Monaten neben der Arbeitsgedächtnisaufgabe (Delayed-Response-Task) eine von zwei visuellen Habituations-Dishabituationsaufgaben (Einzelreiz- vs. Kategorisierungsaufgabe). Bei der Kategorisierungsaufgabe zeigten Kinder mit einer vergleichsweise hohen Arbeitsgedächtnisleistung eine stärkere Habituation sowie eine stärkere Dishabituation. Bei der Einzelreizaufgabe konnte kein derartiger Zusammenhang nachgewiesen werden. Die Ergebnisse legen nahe, dass bereits im Säuglingsalter die Fähigkeit zu kategorisieren von der Arbeitsgedächtniskapazität abhängt. In Studie 2 wurde untersucht, ob es Zusammenhänge zwischen dem Arbeitsgedächtnis und der Kategorisierungsleistung gibt, wenn diese mit einer Objektexaminationsaufgabe erfasst wird. Es wurden n = 43 Kinder im Alter von 7 Monaten und n = 39 Kinder im Alter von 9 Monaten getestet. Die 9 Monate alten Kinder wurden außerdem ein zweites Mal mit 11 Monaten getestet (n = 43). Bei den Kindern im Alter von 7 und 9 Monaten ging eine niedrige Arbeitsgedächtnisleistung mit einer stärkeren Familiarisierungsreaktion einher. Mit 11 Monaten tendierten Kinder mit einer niedrigen Arbeitsgedächtnisleistung zu einer stärkeren Kategorisierungsreaktion. Der Zusammenhang zwischen der Arbeitsgedächtnis- und Kategorisierungsleistung scheint damit in Abhängigkeit von der verwendeten Kategorisierungsaufgabe zu variieren. In Studie 3 wurde der Zusammenhang zwischen der Arbeitsgedächtnisleistung und dem Temperament untersucht. Ferner wurde geprüft, ob die Aufmerksamkeitsfokussierung dabei eine mediierende Funktion einnimmt. Es wurden n = 31 Kinder im Alter von 7 Monaten und n = 27 Kinder im Alter von 9 Monaten getestet. Die 9 Monate alten Kinder wurden im Alter von 11 Monaten erneut getestet (n = 27). Im Alter von 11 Monaten wurden Kinder mit einer hohen Arbeitsgedächtnisleistung eher als Kinder mit hohen selbstregulatorischen Fähigkeiten eingestuft. Die Aufmerksamkeitsfokussierung hatte dabei keinen Einfluss. Darüber hinaus wurden 7 Monate alte Kinder mit einer höheren Arbeitsgedächtniskapazität als weniger ängstlich beurteilt. Diese Studie zeigt, dass die Arbeitsgedächtnisleistung von Säuglingen systematische Bezüge zu ihrem von den Eltern eingeschätzten Temperament aufweist. Die Studienergebnisse werden vor dem Hintergrund theoretischer Vorüberlegungen und bisheriger Befunde diskutiert.