%0 Generic %A Bergner, Sven %D 2011 %F heidok:12784 %K in vitro Virionenproduktion , organotypische Raftkulturin vitro virion production , orgnaotypic raft culture %R 10.11588/heidok.00012784 %T Untersuchung der onkogenen Eigenschaften von HPV16 E7, E6 und E5 bei Expression unter Kontrolle ihrer viralen Promotoren und im Kontext des kompletten viralen Genoms in einem organotypischen in vitro Modellsystem %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/12784/ %X Das high-risk Humane Papillomavirus Typ 16 (HPV16) ist ursächlich verantwortlich für die Ausbildung von ca. 50% aller mehr als 500.000 jährlich auftretenden Zervixkarzinomfälle weltweit. Trotz der Einführung der hochwirksamen prophylaktischen HPV-Vakzine sind weiterhin Untersuchungen zum besseren Verständnis von Virus-Wirt-Interaktionen erforder-lich, die das grundlegende Verständnis für die virusinduzierte Progression einer benignen Neoplasie hin zu der Ausbildung eines Tumors erweitern. Bis heute sind die Effekte der HPV-Proteine hauptsächlich in Modellen erforscht worden, die ein oder zwei virale Onkogene unter der Kontrolle heterologer Promotoren berücksichtigen. Aus diesem experimentellen Ansatz resultiert eine Überexpression des jeweiligen Gens und die Aufklärung kooperierender Effekte mit anderen viralen Proteinen ist ausgeschlossen. Ziel dieser Arbeit war es daher, eine Analyse der biologischen Effekte der E5, E6 und E7 Onkogene von HPV16 in einem naturnahen in vitro Modell genauer zu charakterisieren. Dabei sollten die Onkoproteinfunktionen aller drei Gene im Vordergrund stehen, wenn sie unter der Kontrolle ihrer viralen Promotoren im Kontext des komplett vorliegenden Genoms exprimiert werden. Hierfür gelang es, ein transfektionsbasiertes System auf Grundlage eines loxp_HPV16_eGFP-N1-Vektoren zu etab¬lieren, das bei hoher episomaler Kopienzahl eine effiziente Manifestation von HPV16 ermög¬lichte. Benutzt wurden neben dem Wildtyp-Genom von HPV16 auch Punktmutanten aller drei Gene, die ein gezieltes „knock-out“ bewirkten. Durch eine Anpassung der Kulturbedingungen konnte die immortalisierte HaCaT-Zelllinie erstmals in organotypischer Raftkultur so kultiviert werden, dass eine Unterstützung des viralen Lebenszyklus möglich wurde. Konservierte HPV16-tragende epidermale Äquivalente bildeten dabei stark dysplastische Morphologien aus, die bisher in ähnlichen Systemen aus primären Keratinozyten bzw. bei der Verwendung der NIKS-Zelllinie nicht darstellbar waren. In Konsens mit den bekannten HPV16-Charakteris¬tiken war E7 in den vorliegenden Untersuchungen als Hauptmediator einer virusinduzierten Hyperproliferation identifizierbar. Konträr zu den allgemein anerkannten Wirkweisen von E7 und E6 resultierte hingegen die gesteigerte Proliferation nicht aus einer Degradation von pRb oder p53. Insgesamt legten sowohl die Histologie, die schwache Präsenz von E1^E4 und der ausgebliebene Nachweis einer L1-Expression den Schluss nahe, dass die erhaltenen Gewebe einer höhergradigen in vivo CIN-Läsion vergleichbar sind. Diese Ergebnisse erlauben eine teilweise neue Interpretation der Effekte der HPV-Onkogene auf die Zellproliferation und differenzierung der infizierten epithelialen Zellen. Weiterhin bietet das etablierte Modell die Möglichkeit in einem naturähnlichen System die Eigenschaften der Onkoproteine von HPV16 zu untersuchen.