TY - GEN ID - heidok13048 AV - public A1 - Lindenberg, Sonja Katajun N2 - Kurzfassung Essstörungen sind aufgrund ihrer Häufigkeit, ihres Schweregrads und der geringen Heilungschancen Besorgnis erregend. Therapieangebote werden aufgrund der Stigmatisierung von Essstörungen und Schamgefühlen der Betroffenen oft nicht ausreichend in Anspruch genommen. Junge Menschen suchen zunehmend das Internet zur Informationssuche und zum Erfahrungsaustausch. Es bietet sich daher an, die Reichweite und die Verfügbarkeit des Internets zu nutzen, um Informationen über Essstörungen und Hilfsangebote für Betroffene leicht zugänglich zu machen. YoungEs[s]prit ist ein Internet-vermitteltes Programm für Schülerinnen und Schüler zur Gesundheitsförderung, Prävention und Früherkennung von Essstörungen. Es beinhaltet Module zur frühen Intervention bei ersten Anzeichen der Erkrankung und Schnittstellen zur Vermittlung erkrankter Teilnehmer in das reguläre Versorgungssystem. Hierbei werden die Möglichkeiten des Internets genutzt, um das Programm flexibel und adaptiv zu gestalten und es mit relativ geringem Aufwand großen Populationen anzubieten. Der Aufbau des Programms folgt einem Stepped Care Ansatz. Es umfasst fünf gestufte, d.h. in der Intensität der Betreuung aufeinander aufbauende Komponenten, die es ermöglichen, die Unterstützung den individuellen Bedürfnissen des einzelnen Teilnehmers anzupassen. Zum Nachweis der Wirksamkeit dieses Präventionsprogramms wurde eine prospektive, randomisierte Studie mit Kontrollgruppe durchgeführt. Teilnehmer waren 896 Schülerinnen und Schüler aus 18 Schulen der Stadt- und Landkreise Heilbronn und Neckar-Odenwald-Kreis. Als Hauptzielkriterium wurde die Entwicklung von Essstörungen (Inzidenzrate) innerhalb eines Jahres herangezogen, wobei eine Essstörung nach den Kriterien einer mindestens nicht näher bezeichneten Essstörung (EDNOS) definiert wurde. Die Messung erfolgte über einen validierten Essstörungs- Fragebogen (SEED) sowie einige Zusatzfragen zur Erfassung des Zeitaspektes. Ohne Unterstützung durch das Programm erkrankten im Untersuchungszeitraum 9,6% der Jugendlichen, während die Erkrankungsrate in der Interventionsgruppe lediglich 5,9% betrug. Durch den Einsatz von YoungEs[s]prit konnte somit die Inzidenzrate von Essstörungen um 39% im Vergleich zur Kontrollgruppe gesenkt werden (Log Rank ? 2=4.29, df=1, p=.019). Unseres Wissens nach ist dies die erste Studie, die eine Reduktion der Inzidenzrate durch eine gestufte Präventionsstrategie in einer universellen Population von Schülerinnen und Schülern nachweisen konnte. TI - Gestufte Prävention von Essstörungen mit YoungEs[s]prit - Wirksamkeit eines Internet-vermittelten Präventionsprogramms bei Schülern Y1 - 2011/// UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/13048/ KW - Gestufte Prävention KW - Essstörungen KW - Jugendliche KW - Internet-vermitteltStepwise Prevention KW - Eating Disorders KW - Adolescents KW - Internet-delivered ER -