TY - JOUR AV - public VL - 8 TI - Über die älteste indische Mathematik Y1 - 1905/// JF - Archiv der Mathematik und Physik. - 3. Reihe ID - heidok13366 KW - Geschichte SP - 63 A1 - Cantor, Moritz EP - 72 UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/13366/ N2 - Über das wirkliche Alter der Çulvasutras gingen die Ansichten der Gelehrten weit auseinander. Man hat behauptet, Pythagoras habe von den Indern gelernt, und nicht von den Ägyptern. Mehr Licht verbreitete in dieser Frage die 1901 erschienene Schrift von Albert Bürk über die Geometrie Apastambas (im IV. oder V. Jhr. v. Chr.). Die hierin enthaltenen Formeln für die rationalen Seiten des rechtwinkligen Dreiecks wurden mit denen verglichen, die auf ägyptischen Lederrollen sich finden, welche ein Alter von mehr als 4000 Jahren haben. Aus dem Umstand, daß die Formel des Pythagoras, auf welche die ägyptischen Beispiele hinauskommen, nicht alle Zahlen liefert, welche die Inder haben, folgert Cantor, daß Pythagoras sein Wissen von jenen Zahlen nicht aus Indien bezogen haben könne. Er kommt zu dem Resultat, man dürfe nicht behaupten, eine altursprüngliche Anschauungsgeometrie habe den Anstoß zur Geometrie des Pythagoras gegeben. Den Indologen bleibt es vorbehalten, mehr Licht in die Frage über das Alter der indischen Mathematik zu bringen. (Rezension von Felix Müller (1843-1928) im ,,Jahrbuch über die Fortschritte der Mathematik'', Band 35. 1904) ER -