%0 Journal Article %A Stäckel, Paul %D 1901 %F heidok:13389 %J Bibliotheca mathematica. - 3. Folge %K Peterson, Karl %P 122-132 %R 10.11588/heidok.00013389 %T Karl Peterson (1828-1881) %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/13389/ %V 2 %X Karl Peterson wurde am 13. Mai (a. St.) 1828 zu Riga geboren, studierte 1847-1852 an der Universität Dorpat Mathematik und Naturwissenschaft, siedelte einige Jahre später von Dorpat nach Moskau über, wo er eine Anstellung als Lehrer der Mathematik an der Peter-Paul-Schule der evangelischen Gemeinde hatte, und starb in Moskau am 19. April (a. St.) 1881. Schon in einer der Universität Dorpat im Jahre 1853 eingereichten, bisher ungedruckten Kandidatenschrift, aus der Stäckel einige Auszüge mitteilt, hatte Peterson Betrachtungen über die Biegungsverhältnisse der Flächen angestellt, die von Interesse sind, und hatte eine schöne Verallgemeinerung eines Satzes über kürzeste Linien auf Flächen angegeben. Auch seine gedruckten Schriften beschäftigen sich hauptsächlich mit der Theorie Kurven und Flächen; eine derselben (,,Über Kurven und Flächen'', 1868) ist besonders herausgegeben, die übrigen sind in russischer Sprache in der ,,Sammlung'' der mathematischen Gesellschaft in Moskau veröffentlicht. In diesen Schriften kommen viele originelle Gedanken vor, und sie enthalten neue Sätze, die später von anderen Verfassern selbständig wiedergefunden worden sind. Besonders gilt dies von Petersons Untersuchungen über Biegungen, wo u. a. die später sogenannten Spiralflächen behandelt werden. Zum Schluß bemerkt Stäckel, daß Peterson in hohem Grade die Eigenschaften besaß, welche für einen Forscher auf dem Gebiete der Differentialgeometrie nötig sind: schöpferische geometrische Phantasie, verbunden mit tüchtiger analytischer Schulung. (Rezension von Gustaf Eneström (1852-1923) im Jahrbuch über die Fortschritte der Mathematik, Band 32, 1901, S. 10)