TY - GEN KW - Comprehensive Cohort Design KW - Psychosomatik KW - E-Healh KW - Online KW - Latente- Wachstumskurven-AnalysenComprehensive Cohort Design KW - Psychosomatik KW - E-Healh KW - Online KW - Growth curve modeling ID - heidok13642 N2 - Ausgangslage: Bisher wurden Minimalinterventionen zur Vorbereitung auf Psychotherapie vornehmlich im ambulanten Setting überprüft. Die umgesetzten Programme sind dabei vornehmlich psychoedukativ ausgerichtet. Studien zeigen positive Effekte auf die Therapieadhärenz, den therapeutischen Prozess und das Behandlungsergebnis. Neben strukturierten Angeboten gewinnt das Internet als Informationsquelle über bevorstehende Behandlungen seitens der Patienten immer mehr an Bedeutung. Studien zur Internetnutzung von Patienten geben Anlass zur Hoffnung, dass gut informierte Patienten mehr von der anstehenden Behandlung profitieren. Fragestellung: Mit der vorliegenden Studie wird die Wirksamkeit einer internetbasierten Minimalintervention (VORSTAT) überprüft. Hauptannahme ist, dass die vorstationäre Betreuung die Teilnehmer in die Lage versetzt, sich schneller auf die Behandlung einzulassen und dadurch der Veränderungsprozess beschleunigt wird. Zudem wird untersucht, ob ein Selektionsbias die Validität der Ergebnisse der randomisierten Teilstichprobe einschränkt und ob die Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme zu einem Mitglied des therapeutischen Teams die Nutzung der Onlineplattform erhöht. Methoden: VORSTAT umfasst einen Informations-, einen Motivations-, einen Unterstützungs und einen Kontaktbereich. Als Studiendesign wird ein Comprehensive-Cohort-Design mit einer nicht randomisierten Patientenpräferenzteilstichprobe und einer randomisierten Teilstichprobe umgesetzt. Hauptzielkriterium ist die Veränderungsgeschwindigkeit der körperlichen, psychischen und sozialen Beeinträchtigung sowie des psychischenWohlbefindens in den ersten zwei Behandlungswochen. Die Hauptfragestellung wird mit Wachstumskurven-Analysen und den Quoten reliabler Veränderungen getestet. Zusätzlich wird der Gesundungsverlauf der VORSTAT-Teilnehmer mit Patienten der Panorama Fachkliniken Scheidegg, die nicht an der vorstationären Betreuung teilgenommen haben, verglichen (Referenzstichprobe). Ergebnisse: Insgesamt gaben 379 Teilnehmer die Zustimmung zur Randomisierung während 279 Teilnehmer sich dagegen entschieden. Hinweise für einen Selektionsbias durch diese Auswahlmöglichkeit konnten nicht gefunden werden. Die Zufriedenheit mit der Teilnahme an VORSTAT ist in der Intrand-Gruppe am höchsten. Entgegen der Erwartung nutzt die Teilnehmergruppe mit der Möglichkeit zu einem persönlichen Kontakt das Onlineportal aber im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht häufiger. Nur in der Intrand-Gruppe gelingt es durch die Teilnahme an VORSTAT die Therapiemotivation (Dimension Hoffnung) zu steigern. Bezogen auf die Veränderungsgeschwindigkeit in den ersten beiden Behandlungswochen ergeben sich entgegen der Erwartung keine signifikanten Unterschiede zwischen den Teilnehmergruppen. Nur in der Skala psychisches Wohlbefinden zeigt die Intrand-Teilnehmergruppe tendenziell eine etwas schnellere Verbesserung. Unterschiede in der Behandlungsdauer und im Gesundheitszustand bei Entlassung ergeben sich zwischen den Teilnehmergruppen nicht.Werden die stationären Gesundungsverläufe zwischen VORSTAT Teilnehmern und Nicht-Teilnehmern verglichen, ergeben sich sowohl zweiWochen nach Aufnahme als auch zum Zeitpunkt der Entlassung signifikante Unterschiede in den Quoten reliabler bzw. klinisch signifikanter Veränderungen der Beeinträchtigungsskalen. Diese Unterschiede werden allerdings durch eine Propensity-Score-Korrektur abgeschwächt. Schlussfolgerung: Das internetbasierte Angebot einer vorstationären Minimalintervention wird von den Behandlungsaspiranten der Panorama Fachklinik angenommen. Auch die Studie wird akzeptiert und der Randomisierung ausreichend zugestimmt. Die oftmals lange Wartezeit, mit einhergehender hoher Belastung und nicht ausreichender Betreuung, kann durch die Teilnahme sinnvoll überbrückt werden. Eine Kommunikation zwischen Patienten und zwischen Patienten und Klinik wird ermöglicht. Da sich Interventions- und Kontrollgruppenbedingung nicht stark voneinander unterscheiden und darüber hinaus die exklusiven Interventionsgruppenkomponenten der vorstationären Betreuung nur ca. von einem Drittel der Interventionsgruppenteilnehmer tatsächlich genutzt werden, stellt sich der erwartete Effekt auf die Veränderungsgeschwindigkeit des Gesundungsverlaufs während den ersten beiden Behandlungswochen nicht ein. Dass die Teilnahme an der vorstationären Betreuung trotzdem einen positiven Effekt auf die stationäre Behandlung ausübt, wird erst durch den Vergleich mit den Nicht-Teilnehmern deutlich. Die erhöhte Verbesserungsgeschwindigkeit in den körperlichen Beeinträchtigungen weckt die Hoffnung, dass die Vorbereitung es ermöglicht, die stationäre klinische Arbeit schneller auf die psychische Problematik der Patienten zu fokussieren. Die Panorama Fachkliniken Scheidegg zeigen, dass internetbasierte Minimalinterventionen von wohnortfernen Fachkliniken erfolgreich nicht nur nach, sondern auch vor der stationären Behandlung zur Betreuung der Patienten eingesetzt werden können. TI - Wirksamkeit einer internetbasierten Vorbereitung auf einen stationären Aufenthalt in den psychosomatischen Fachkliniken Scheidegg UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/13642/ A1 - Zimmer, Benjamin AV - public Y1 - 2012/// ER -