%0 Generic %A Klein, Katharina %D 2012 %F heidok:13983 %R 10.11588/heidok.00013983 %T Untersuchung von Adhäsionscharakteristika mittels physikalischer Messungen zur Selektion von Tumorzellen %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/13983/ %X Während der Tumorprogression ändert sich das Adhäsionsvermögen der Zellen. Die hierbei auftretenden Effekte sind biophysikalisch noch weitgehend unerforscht. In dieser Arbeit wurde das Adhäsionsverhalten von Tumorzelllinien verschiedener Differenzierungsgrade auf kollagenbeschichteten Oberflächen mithilfe der markerfreien Refexions-Interferenz-Kontrast-Mikroskopie (RIKM) analysiert. Mit der RIKM werden Kontaktzonen zwischen Zelle und Substrat visualisiert, wodurch eine Adhäsionskarte abgebildet wird. Aus diesen komplexen Adhäsionsmustern wurden verschiedene Parameter ausgelesen, um so einen charakteristischen Fingerabdruck der Zelle zu erstellen, welcher zur Klassifizierung von Tumorzellen genutzt werden kann. Die beiden Zelllinien (PatuT & PatuS) mit unterschiedlichem Differenzierungsgrad zeigten bereits in der Kinetik ihres Spreit- und Adhäsionsprozesses signifikante Unterschiede. Besonders bemerkenswert erwiesen sich die Unterschiede in der Morphologie ihrer Adhäsionsbereiche. Die PatuS Zellen zeigten eine kleinere absolute Adhäsionsfläche auf als die malignen PatuT Zellen. Der Anteil der Adhäsionsfläche an der Gesamtzellfläche war für die PatuS Zellen jedoch größer. Zusätzlich unterschieden sich die beiden Zelllinien in ihrem Adhäsionsmuster. Die PatuS Zellen zeigten im Vergleich zu den PatuT Zellen weniger, größere und vorzugsweise an der Zellperipherie lokalisierte Adhäsionspatches. Diese Unterschiede ließen auf eine höhere Adhäsionsstärke der PatuS Zellen schließen, was anhand eines mikrofluidischen Ablöseassays bestätigt werden konnte. Zusätzlich wurde ein Modell etabliert, was erlaubt die Adhäsionsstärke direkt aus den RIKM-Bildern zu berechnen. Zur Bestimmung weiterer Unterscheidungskriterien erwies sich die Fraktalanalyse der RIKM-Bilder als geeignet. Es konnten so Unterschiede in der fraktalen Dimension der beiden Zelllinien und damit im Malignitätsgrad festgestellt werden. Mit den hier gewonnenen Resultaten aus der Analyse der Adhäsionsparameter und -muster, der Berechnung von Adhäsionsstärken und der Untersuchung der fraktalen Dimension konnte ein charakteristischer Fingerabdruck der Zelle erstellt werden, welcher mit ihrem Differenzierungsgrad korreliert werden kann.