%0 Generic %A Simon-Keller, Katja %D 2012 %F heidok:14160 %K Rhabdomyosarkome, chimäre T-Zellen, Immuntherapie %R 10.11588/heidok.00014160 %T Charakterisierung von Rhabdomyosarkomen und Etablierung einer adoptiven T-Zelltherapie auf der Grundlage chimärer T-Zellen %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/14160/ %X Rhabdomyosarkome (RMS) sind die häufigsten Weichgewebetumoren bei Kindern und Jugendlichen. Obwohl die 5-Jahres-Überlebensrate bei lokalisierten RMS heute 70% erreicht, ist die Überlebensrate bei metastasierten RMS gering. Diesen Risikopatienten eröffnen sich neue Perspektiven durch immuntherapeutische Strategien. Die Entwicklung des adoptiven Transfers RMS-reaktiver chimärer T Zellen steht im Zentrum der vorliegenden Arbeit. In Voruntersuchungen wurden chimäre Antigenrezeptoren (CAR) mit Spezifität für ein RMS spezifisches Antigen, den fetalen Acetylcholinrezeptor (fAChR), generiert. Die retrovirale Expression dieses CAR auf der Oberfläche von Blutlymphozyten erzeugt chimäre T Zellen, die fAChR-exprimierende RMS-Zellen in vitro und in vivo erkennen. CAR der ersten Generation, die aus dem scFv-Fragment eines humanen fAChR spezifischen Autoantikörpers, einer IgG und einer CD3ζ Domäne bestehen, erzeugen in chimären T Zellen jedoch eine zu geringe zytolytische Aktivität, um ihren Einsatz in vivo zu rechtfertigen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde daher der CAR der ersten Generation mit einer zusätzlichen CD28 Signaldomäne ausgestattet, um fehlende kostimulatorische Signale zu kompensieren und die Anergisierung chimärer Zellen zu verhindern. Diese Rezeptor-Modifikation steigerte die lytische Aktivität der chimären Zellen signifikant, blieb jedoch im Vergleich zu CEA spezifischen CAR bei Colon Karzinomzellen unbefriedigend. Die anschließende Analyse potenzieller Resistenzmechanismen zeigte, dass essentielle kostimulatorische Oberflächenmoleküle auf RMS fehlen, während Inhibitoren der Tumor T Zell Interaktion, wie B7H1 und B7H3, von RMS verstärkt exprimiert werden. Des Weiteren erwies sich die Expression von Adhäsionsmolekülen für die Effektivität chimärer Effektorzellen als relevant, da die CD54-Neoexpression auf mehreren primär CD54 negativen RMS Zelllinien die Zytotoxizität chimärer T und CIK Zellen in vitro signifikant steigerte. Als Weitere, teilweise RMS-Zelllinien-spezifische, potenzielle Resistenzmechanismen wurden stark verminderte Sensitivitäten gegenüber IFNγ, TNF, FAS-L und teilweise TRAIL gefunden. Außerdem zeigten RMS-Zelllinien und RMS-Gewebe eine starke Überexpression von Mitgliedern der inhibitor of apoptosis (IAP) Familie, die in die T-Zell-induzierte Apoptose eingreifen. Die siRNA vermittelte oder pharmakologische Hemmung von überexprimierten IAPs verbesserte die Zytotoxiziät chimärer T Zellen gegenüber RMS-Zellen signifikant. Erste Versuche mit immundefizienten NOD/SCID Mäusen zeigten, dass die einmalige Gabe fAChR reaktiver chimärer T Zellen das Wachstum von RMS Xenotransplantaten verlangsamen, die Tumorzellen aber nicht eradizieren konnte. Zukünftige In-vivo-Experimente haben daher das Ziel, die Ausschaltung der neu entdeckten Resistenzmechanismen mit der wiederholten Gabe verbesserter chimärer T Zellen zu verbinden, um die Effizienz des adoptiven Transfers RMS-spezifischer chimärer T-Zellen zu steigern.