%0 Generic %A Sylla, Sylvia %D 1999 %F heidok:1493 %K Hofgoldschmied , Trübner, Nikolaus , Kunsthandwerkcourt goldsmith %R 10.11588/heidok.00001493 %T Nikolaus Trübner (1849 - 1910): Ein badischer Hofgoldschmied %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/1493/ %X Nikolaus Trübners Werk ist äußerst vielfältig. Nur die Fertigung von Kirchensilber überließ er anderen Goldschmieden. Er schuf Goldschmiedearbeiten nach eigenen Entwürfen oder nach Fremdentwürfen. Wo besondere Werkzeuge oder ein äußerst aufwendiges Herstellungsverfahren vonnöten waren, gab Trübner Arbeiten außer Haus, oder bezog gleich die fertige Silberware von angesehenen Silberwarenmanufakturen, z.B. Tafelsilber. Er bot es unter Beibehaltung der Firmenmarke zusammen mit seiner Marke in seinem Ladengeschäft zum Verkauf an. ?Trübner-Silber? war einst sehr begehrt, wurde auf Ausstellungen oft prämiiert und fand stets eine große Käuferschaft. Seine Kunden waren z.B. der Großherzoglich badische Hof, die Stadt Heidelberg, offizielle Würdenträger und Privatpersonen, die dem gebildeten Großbürgertum entstammten. Zumeist hatten diese einen konservativen Geschmack, was sich natürlich stilbestimmend auf Trübners Arbeiten auswirken mußte. Lange noch, als der Historismus nicht mehr der tonangebende Stil war, schuf Trübner Werke in den Neostilen des Historismus, wie sie vielerorts und vor allem in Heidelberg beliebt gewesen waren. Für den Kunden der modernen Geschmacksrichtung hielt er jedoch eine Auswahl an Jugendstilarbeiten bereit. Ganz besonders stark beeinflußte die Neorenaissance bzw. der Neomanierismus Nikolaus Trübners Werk und natürlich auch der süddeutsch-badische Regionalstil, der seine Direktiven und Impulse hauptsächlich von der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe erhielt. Einer ihrer bedeutendsten Schüler war Nikolaus Trübner, einer ihrer wichtigsten Lehrer Hermann Götz. Viele der Arbeiten Trübners bezogen sich inhaltlich und stilistisch auf Götzsche Entwürfe. Trübners Größe lag daher nicht in stilbildenden, innovativen Werken, sondern im Detail und in der meisterhaften Ausführung seiner Arbeiten. Er beherrschte die Technik der illusionistischen Reliefkunst aufs höchste und überzeugte in der Virtuosität und Sensibilität seiner Ziselierarbeiten.