%0 Generic %A Keller, Andrea %D 2000 %F heidok:1494 %K DSM-IV , F-DIPSclassification , diagnosis , disorder , reliability , validity %R 10.11588/heidok.00001494 %T Die Klassifikation psychischer Störungen nach DSM-IV mit Hilfe eines strukturierten Interviews (F-DIPS) : eine Untersuchung der Retest-Reliabilität und der Validität %U https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/1494/ %X Zur Verbesserung der Diagnostik psychischer Störungen wurden Interviewleitfäden entwickelt, mit deren Hilfe eine Klassifikation nach DSM oder ICD vorgenommen werden kann. Bei dem strukturierten Interview F-DIPS (Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen- Forschungsversion für DSM-IV von Margraf et al.) handelt es sich um ein Verfahren, mit dem psychotherapierelevante Achse I- Störungen erhoben werden können. In der vorliegenden Studie wurden die Retest-Reliabilität und die Validität des Instruments untersucht sowie Faktoren, die die Reliabilität beeinflussen. Eine genaue Fehleranalyse wurde durchgeführt. 191 Patienten aus Universitätskliniken (psychosomatisch und psychiatrisch) und einer psychosomatischen Rehabilitationsklinik wurden einem F-DIPS im zeitlichen Abstand von 2 Wochen unterzogen. Die Validität wurde durch gut erprobte Fragebögen und anhand der klinischen Diagnose geprüft. Insgesamt zeigte sich eine ausgezeichnete Reliabilität bei den Essstörungen (Kappa 0,89). Eine gute Reliabilität ergab sich beim Substanzgebrauch (k = .70), der Major Depression (k = .72), bei bipolaren Störungen (k = .83) und der Hypochondrie (k = .75). Eine ungenügende Übereinstimmung zeigte sich bei der GAS (k = .36, Yules-Y = .61) und der Dysthymie (k = .31, Y = .51). Bei Angst- und somatoformen Störungen zeigte sich die Übereinstimmung von zwei Interviewern besonders abhängig vom Vorliegen einer Cluster-B-Persönlichkeitsstörung und einer hohen Komorbidität. Das F-DIPS misst sämtliche Störungen valide. Insgesamt kann in Anbetracht der unselektierten, komorbid gestörten Klinik-Stichprobe bei klinisch relativ gering erfahrenen Interviewern davon ausgegangen werden, dass sich das F-DIPS sehr gut für affektive Störungen, Substanzgebrauch und Essstörungen eignet, um in diagnostisch schwierigen Stichproben eingesetzt zu werden. Bei hoher Komorbidität sollten die Diagnosen von Angst- und somatoformen Störungen z.B. mit zusätzlichen Fragebögen erhärtet werden.