TY - GEN AV - public A1 - Sharaf, Omar TI - Der Wortartenwechsel Eine linguistisch-kontrastive Untersuchung zur Transposition im Deutschen und Arabischen UR - https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/15126/ Y1 - 2013/// ID - heidok15126 N2 - Die vorliegende Arbeit versucht, den Wortartenwechsel im Deutschen und Arabischen kontrastiv zu analysieren. Das wird durch zwei Schritte gemacht: erstens, durch die Ermittlung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden, die damit zusammenhängen, dass beide Sprachen unterschiedliche morphologische Strukturen aufweisen, und zweitens, durch die Betrachtung dieser Gemeinsamkeiten und Unterschieden aus einer einheitlichen Perspektive, die auf einem typologischen Beschreibungsrahmen basiert. Die Anwendung eines solchen Rahmens ist eine Grundvoraussetzung für die moderne Sprachuntersuchung, denn nur dadurch kann sichergestellt werden, dass dasselbe linguistische Phänomen in verschiedenen Sprachen nicht aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet wird. Während die ie Affigierung und Konversion zur Erweiterung des Wortschatzes im Deutschen beitragen, kann der Wortschatz im Arabischen nur durch Affigierung erweitert werden. Die Affigierung im Deutschen ist keineswegs mit der im Arabischen identisch. Betrachtet man die Morphologie in beiden Sprachen, stellt man fest, dass das Deutsche eine konkatenative Morphologie hat, während im Arabischen die nonkonkatenative Morphologie dominiert. Die Affigierung im Deutschen beinhaltet die Hinzufügung eines Affixes zu einem Stamm, der meistens wortartgebunden ist. Dies verursacht einen Wortartenwechsel, wenn der Stamm und das dazu hinzugefügte Affix unterschiedlichen Wortarten angehören (schön ? Schönheit), oder keinen Wortartenwechsel, wie etwa bei der Präfigierung von Verben oder wenn der Stamm und das Affix zur selben Wortart gehören (laden ? beladen; Grammatik ? Grammatiker). Die Konversion im Deutschen ist immer mit einem Wortartenwechsel verbunden. Die Wortbildung im Arabischen ist durch den umfangreichen Gebrauch von nonkonkatenativen Morphologie gekennzeichnet. Mit Ausnahme von zwei Nominalen (nomina qualitatis und Nisba-Adjektiva), erfolgt die Bildung von arabischen Wörtern durch die morphologische Modifikation der Wurzeln, was dazu führt, dass die Konversion als Wortbildungstyp blockiert wird. Was auch zu dieser Blockierung beiträgt, sind die Morphemtypen der Wörter im Arabischen, die wortartgebunden sind. Weil die Stämme im Deutschen als wortartgebunden betrachtet werden und die Wurzeln im Arabischen als wortartfrei gelten, nehme ich in der vorliegenden Arbeit an, dass es zwei Arten vom Wortartenwechsel gibt: einen realen Transposition im Deutschen und eine Wurzel-Modifikation im Arabischen. Die vorliegende Arbeit zeigt auch den unterschiedlichen Grammatikalisierungsgrad im Deutschen und Arabischen. Während die Wortarten im Deutschen sich in einem Degrammatikalisierungsprozess befinden, besitzen die Wortarten im Arabischen einen sehr hohen Grammatikalisierungsgrad. ER -