<> "The repository administrator has not yet configured an RDF license."^^ . <> . . "Einstellungen zu Sterben und Tod bei Hochaltrigen:\r\nDie Rolle von Persönlichkeit, Gesundheit und Religiosität"^^ . "Die Auseinandersetzung mit der Sterblichkeit ist eines der ältesten Menschheitsthemen, wenn sie auch im Kern immer nur einer theoretischen Annäherung entspricht. Reaktionen auf die eigene Endlichkeit können beängstigender, aber auch akzeptierender Art sein, was über die Einstellungen zu Sterben und Tod gemessen wird. In der vorliegenden Arbeit wurde davon ausgegangen, dass insbesondere die Angst vor dem eigenen Sterben, die Angst vor dem eigenen Tod sowie die Akzeptanz des eigenen Sterbens und Todes für die Gruppe der Hochaltrigen eine besondere Rolle spielen, da diese aufgrund der nur noch sehr begrenzt zur Verfügung stehenden Lebenszeit einer unmittelbaren Konfrontation mit dem Lebensende ausgesetzt sind und damit einhergehend eine erhöhte Mortalitätssalienz erleben. Obwohl aus chronologischer und mortalitätsstatistischer Sicht naheliegend, stellt sich das Forschungsfeld jedoch bislang marginalisiert, fast tabuisiert, dar.\r\n\r\nDaher erfolgte im Rahmen der vorliegenden Arbeit zunächst eine umfassende theoretische Zusammenschau der Angst sowie der Akzeptanz des eigenen Sterbens und Todes. Nach Darstellung der kulturhistorischen Entwicklung der todbezogenen Einstellungen wurden deren bisherige thanatospsychologischen Erklärungsansätze erläutert. Ergänzend hierzu wurden sodann etablierte Theorien verschiedener psychologischer Disziplinen im Hinblick auf ihre Erklärungskraft für die todbezogenen Einstellungen analysiert. Dieses Vorgehen entspricht den Desiderata renommierter Thanatosforscher und hatte den Vorteil, dass einerseits die Herleitung von Fragestellungen für die vorliegende Arbeit transparent und theoriegeleitet erfolgte sowie andererseits die Ergebnisse in einen theoretischen Rahmen eingebettet werden konnten. Dabei wurden schwerpunktmäßig entwicklungspsychologische Konzepte der Lebensspanne, aber auch Modelle der klinischen, differentiellen sowie der Gesundheits-Psychologie betrachtet. In der anschließenden Schilderung bisheriger Forschungstätigkeit sowie der Erläuterung zentraler Befunde zu den Einstellungen zu Sterben und Tod im Alter verdeutlichte sich die Uneinheitlichkeit vieler Studienbefunde, die zudem meist atheoretisch berichtet wurden. Gründe dafür sind unter anderem in einer teilweise unzureichenden, unidimensionalen Operationalisierung der Einstellungen zu Sterben und Tod, dem weitgehenden Fehlen von Befunden zur Akzeptanzdimension, der fehlenden Kontrolle potentieller Drittvariablen sowie der Konfundierung des Dritten und Vierten Lebensalters zu finden. Aus dieser Ausgangssituation leitete sich die Entwicklung eines theoretisch-integrativen Rahmenmodells zur Erklärung der Einstellungen zu Sterben und Tod bei Hochaltrigen als zentrales Herzstück der vorliegenden Arbeit ab, wobei insbesondere die Rolle von Persönlichkeit, Religiosität und Spiritualität sowie der funktionalen und subjektiven Gesundheit untersucht wurde.\r\n\r\nDas hierarchische Modell ermöglichte den Einbezug sowohl ressourcen- wie defizitorientierter hypothetischer Determinanten dieser drei Bereiche, um deren hypothetisch angenommenen positiven, respektive negativen Einfluss auf die Angst vor dem eigenen Sterben und Tod sowie der neutralen Sterblichkeitsakzeptanz zu überprüfen. Diese Variablen wurden konzeptuell in inhaltlich übergeordnete Modellkomponenten zusammengefasst und auf einer Prädiktor- sowie einer Mediatorebene angesiedelt. Letzteres geschah über die Identifizierung ontogenetisch früh etablierter und über die Lebenszeit relativ stabil bleibender Konstrukte wie globaler Persönlichkeitstraits, aber auch der teilweise genotypisch und durch den Lebensstil bedingten funktionalen Gesundheit. Die Mediatorebene umfasste dagegen entwicklungsgeschichtlich jüngere, domänenspezifischere Konzepte, für deren Ausprägung ein Einfluss durch die basalere Prädiktorebene angenommen wurde. Bei den Modellkomponenten der Prädiktorebene handelte es sich im Einzelnen um protektive Persönlichkeitsvariablen wie z.B. Extraversion, bei den als riskant vermuteten Persönlichkeitstraits z.B. um allgemeine Ängstlichkeit. Weiterhin wurden auf dieser Ebene Variablen veranschlagt, die intrinsische Religiosität und Spiritualität erfassten sowie im Rahmen der funktionalen Gesundheit neben objektiven Funktionstests z.B. die (Instrumental) Activities of Daily Living. Die funktionale Gesundheit nahm im Vergleich zu den ansonsten persönlichkeitsnahen Konstrukten eine gesonderte Rolle ein, da diese zwar einerseits dispositional bedingt ist, jedoch auch durch lebensspannenübergreifende Aspekte wie Lebensstilfaktoren beeinflusst wird und durch die erhöhte Vulnerabilität im Vierten Lebensalter in Bezug auf die Mortalitätssalienz eine stark aktivierende Rolle spielen sollte. Die mediierende Modellebene enthielt neben Variablen der Einsamkeit als Grad der sozialen Einbindung die Zeit- und Zukunftsperspektive, mittels derer eine positive oder negative Beurteilung der persönlichen Zukunft vorgenommen wurde. Weiterhin wurde hier das subjektive Gesundheitsempfinden ermittelt, worunter neben der Einschätzung des aktuellen Gesundheitszustands und der wahrgenommenen Veränderung der Gesundheit über ein Jahr hinweg beispielsweise auch körperliche Schmerzen erfasst wurden. Schließlich wurde im Rahmenmodell ein Einfluss der Einstellungen zu Sterben und Tod auf das übergeordnete subjektive Wohlbefinden angenommen, welches einerseits trotz hoher funktionaler Einbußen im Alter noch sehr hoch ausgeprägt sein kann, jedoch andererseits mit zunehmender Nähe zum Tod deutlich absinkt. \r\n\r\nDie aus dem Rahmenmodell abgeleiteten, zumeist explorativen Fragestellungen lassen sich vereinfacht wie folgt zusammenfassen: (1) Ist ein gängiges Messinstrument zur Erfassung der Einstellungen zu Sterben und Tod auch auf Hochaltrige anwendbar? (2) Wie gehen hochbetagte Personen mit der Konfrontation mit der eigenen Sterblichkeit als letzte große Entwicklungsaufgabe des Lebens um? (3) Welche Rolle spielen Persönlichkeit, Gesundheit und Religiosität als hypothetisch angenommene Determinanten der Einstellungen zu Sterben und Tod? (4) Wie hängen die Einstellungen zu Sterben und Tod mit dem subjektiven Wohlbefinden zusammen? Zur Überprüfung dieser Fragestellungen wurden die Einstellungen zu Sterben und Tod mittels eines renommierten Verfahrens, dem Fragebogeninventar zur mehrdimensionalen Erfassung des Erlebens gegenüber Sterben und Tod (FIMEST-E, Wittkowski, 1996) erfasst. Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen des längsschnittlichen DFG-Forschungsprojekts LateLine, die Stichprobe bestand aus 113 kognitiv unbeeinträchtigten Personen der Alterskohorte 1912 bis 1922, die zum Erhebungszeitpunkt zwischen 87 und 97 Jahre alt waren. \r\n\r\nAufgrund der erstmaligen Anwendung des FIMEST auf eine rein hochaltrige Stichprobe galt es, zunächst (1) die a priori-Faktorenstruktur konfirmatorisch zu überprüfen sowie die Skalen-Reliabilität zu ermitteln. Die Faktorenstruktur konnte zufriedenstellend bestätigt werden, ebenso ergaben sich gute interne Konsistenzen der Einstellungen zu Sterben und Tod trotz der Verwendung verkürzter Skalen. Die korrelativen Befundmuster verdeutlichten die Notwendigkeit einer mehrdimensionalen Operationalisierung, die Angst vor dem eigenen Sterben und die Sterblichkeitsakzeptanz zeigten keinerlei Zusammenhang. Auch zeigte sich bei der Datenerhebung insgesamt eine große Offenheit der Teilnehmer im Umgang mit den Fragen. (2) Die deskriptiv-explorativen Ergebnisse zeigten einen Deckeneffekt der Akzeptanzdimension bei gleichzeitigem Vorliegen eines Bodeneffekts der Angst vor dem eigenen Tod, wogegen sich eine mittlere Ausprägung der Angst vor dem eigenen Sterben ergab. Dies bestätigt bisherige Befunde und konzeptuelle Annahmen, die von einer hohen Akzeptanz der eigenen Endlichkeit im hohen Alter sowie einer differenzierten Ausprägung der beiden Angstdimensionen ausgehen. Im hypothesentestenden Teil der vorliegenden Arbeit wurde (3) das Rahmenmodell und die darin postulierten Annahmen zur Rolle der Persönlichkeit, Gesundheit und Religiosität überprüft, wobei dies aufgrund des geringen Stichprobenumfangs anhand von Teilmodellen für die jeweilige Einstellung zu Sterben und Tod erfolgte. Dabei ließ sich der Einfluss der angenommenen Modellkomponenten sowie der Mediatoreffekte grundlegend bestätigen: \r\n\r\nDie Persönlichkeitsvariablen erwiesen sich sowohl auf der Modell-Prädiktor- als auch der Mediatorebene als bedeutsam für alle drei Einstellungen zu Sterben und Tod. Während sich für die basalen Konstrukte Resilienz und internale Kontrollüberzeugung jeweils direkte, jedoch gegenläufige Effekte ergaben, wurde der Einfluss der allgemeinen Ängstlichkeit überraschenderweise ausschließlich mediiert. Die persönlichkeitsnahe Trait-Einsamkeit erwies sich als Mediator der Angst vor dem eigenen Sterben, erreichte jedoch keinen signifikanten Einfluss. Allerdings zeigte sich an anderer Stelle, dass die Einsamkeitsgefühle als Subskala der Einsamkeit bei Männern deutlich höher ausgeprägt sind und so deren erhöhte Angst vor dem eigenen Tod bedingten. Zusammengefasst hatten internal kontrollierte Personen mit einer gering ausgeprägten allgemeinen Ängstlichkeit, die sich nicht als einsam einschätzten sowie über eine optimistische Sicht auf ihre persönliche Zukunft verfügten, eine insgesamt wenig ängstliche, akzeptierende Sicht gegenüber der eigenen Sterblichkeit. Zu klären bleibt jedoch, warum sich Resilienz positiv auf die affektive Valenz der Zukunft, jedoch negativ auf die Akzeptanz des eigenen Sterbens und Todes auswirkte. \r\n\r\nBei der funktionalen Gesundheit und den Einstellungen zu Sterben und Tod zeigte sich jeweils ein relevanter Einfluss, der jedoch in seiner Wirkrichtung überraschte: Je besser der funktionale Status, desto höher die Angst vor Sterben und Tod und desto geringer die Akzeptanz des eigenen Sterbens und Todes. Auch die angenommenen Mediationseffekte der subjektiven Gesundheit ließen sich weitgehend bestätigen, hier erwiesen sich die körperlichen Schmerzen und der damit verbundene Einschränkungsgrad als zentrale Komponenten. Doch auch diese zeigte unerwartete Effekte, da sie zu allen Einstellungsdimensionen in positiver Relation stand und somit sowohl angst- als auch akzeptanzsteigernd wirkte. Insgesamt stellten sich die Befunde zur Gesundheit uneinheitlich dar, da Teilnehmer mit hoher Selbstständigkeit und Alltagskompetenz, wenig eingeschränktem Sehvermögen und guter muskulärer Stärke der unteren Extremitäten mehr Angst vor Sterben und Tod und entsprechend geringere Akzeptanz zeigten. Dagegen führte eine schlechte subjektive Gesundheit, hier in Form von hohen Depressivitäts- und Schmerzwerten, zu gesteigerter Angst, ein hohes Ausmaß körperlicher Schmerzen jedoch auch zu erhöhter Akzeptanz. \r\n\r\nFür die Religiositätsvariablen ließ sich ein protektiver Einfluss der intrinsischen Religiosität, Spiritualität und positiven Valenz des Glaubens an bzw. des Verhältnisses zu Gott auf die Einstellungen zu Sterben und Tod bestätigen. Allerdings erwies sich letztlich nur die Spiritualität als starker Prädiktor der Akzeptanzdimension, obwohl die Studienteilnehmer weitgehend christliche Konfessionszugehörigkeiten aufwiesen. Für die Wirkung der Spiritualität konnte kein Mediationseffekt gefunden werden.\r\n\r\nDie explorative Analyse des (4) Zusammenhangs der Einstellungen zu Sterben und Tod sowie des übergeordnet angenommenen subjektiven Wohlbefindens demonstrierte, dass die Angst vor dem eigenen Sterben und die Akzeptanz der eigenen Endlichkeit als zusätzliche Komponenten des erfolgreichen Alterns berücksichtigt werden sollten: Während Angst vor dem eigenen Sterben mit einer geringeren Ausprägung auf den Wohlbefindens-Skalen einherging, standen hohe Akzeptanzwerte der Endlichkeit in Verbindung mit hohem subjektiven Wohlbefinden. \r\n\r\nIn der abschließenden Diskussion der vorliegenden Arbeit werden die Ergebnisse interpretiert sowie auf Stärken und Limitationen der Studie eingegangen, weiterhin erfolgt die Ableitung von Handlungsempfehlungen und eine Darstellung der Implikationen für weiterführende Forschung. Die theoriegeleitete Entwicklung und empirische Überprüfung des integrativen Rahmenmodells zur Erklärung der Einstellungen zu Sterben und Tod im hohen Alter kann insgesamt als gelungen betrachtet werden. Einschränkungen ergaben sich in erster Linie durch den geringen Stichprobenumfang, wobei dies einem allgemeinen Problem der Forschung mit Hochaltrigen entspricht. Ferner erfolgte eine explorative und querschnittliche Datenanalyse des Baseline-Messzeitpunkts des längsschnittlichen Forschungsprojekts LateLine. Entsprechend sind eine Kreuzvalidierung der Befunde sowie die Darstellung der zeitlichen Stabilität der Einstellungen zu Sterben und Tod im hohen Alter wünschenswert und anhand des umfangreichen LateLine-Datensatzes konkret möglich. "^^ . "2013" . . . . . . . "Ortrun"^^ . "Reidick"^^ . "Ortrun Reidick"^^ . . . . . . "Einstellungen zu Sterben und Tod bei Hochaltrigen:\r\nDie Rolle von Persönlichkeit, Gesundheit und Religiosität (PDF)"^^ . . . 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