eprintid: 15627 rev_number: 13 eprint_status: archive userid: 847 dir: disk0/00/01/56/27 datestamp: 2013-10-23 11:54:37 lastmod: 2013-12-11 12:09:35 status_changed: 2013-10-23 11:54:37 type: doctoralThesis metadata_visibility: show creators_name: Richter, Bettina title: "Die Schlafwandler" von Hermann Broch. Zeitproblematik und Darstellungsweise. subjects: ddc-800 divisions: i-90100 adv_faculty: af-09 cterms_swd: literarische Moderne cterms_swd: Hermann Broch cterms_swd: Zeit abstract: In der vorliegenden Arbeit werden die verschiedenen Ebenen der Zeit genannt und zueinander in Bezug gesetzt: Die einzelnen Darstellungsmöglichkeiten kreieren die drei Zeittableaus, die sich aufeinander, auf die Entstehungszeit und auf die Gegenwart des Lesers beziehen und zerstören dabei die homogene Vorstellung von Geschichte. Das Generieren von Zeit im Text, das Zusammenspiel der verschiedenen Zeitebenen und deren Verflechtung mit der Darstellungsweise stehen in der Folge im Vordergrund, Interdiskursivität oder Intertextualität werden in dieser Arbeit nicht hervorgehoben. Die Jahreszahlen verweisen unter anderem historisch auf Wilhelminismus und Weimarer Republik, symbolisch auf eine Zeit von der Geburt Jesu bis zur Apokalypse, ideengeschichtlich auf die ideologische Verwirrung der Zeit und wertetheoretisch auf den Verlust von Wahrheit und Wissen. Dabei spielt ebenso die soziologische, psychologische und religiöse Betrachtungsweise der Zeit eine Rolle und all diese Aspekte tragen so zu einem neuen Gesamtkonzept des Zeitromans bei. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geraten in ein komplexes Verhältnis zueinander und lassen den Begriff der Zeit zu einem changierenden, unbestimmten Noch-Nicht-Und-Doch-Schon werden. Das zunehmende Chaos der Zeit wird durch Entwicklungen wie Perspektivenvielfalt, Subjektivierung und das Nebeneinander der unterschiedlichsten Gattungen gezeigt. Die Erzähltechnik bildet somit die Zeit direkt in ihrer Form ab, so dass die steigende Unzuverlässigkeit von Figuren und Erzähler den Zerfall der Eindeutigkeiten veranschaulichen. Dazu kommen die zunehmende Unsicherheit der zeitlichen Bestimmung des Textes und die Auflösung der Kausalität, die die gesteigerte Irrationalität und den Verlust der Logik versinnbildlichen und das Bewusstsein des Lesers beeinflussen. Ein weiterer Aspekt der Zeit wird durch die parodistische Nachahmung von literarischen Werken und Stilen dargestellt. Die Totalsatire parodiert dementsprechend die literaturgeschichtlichen Strömungen der Romantik, des Expressionismus, der Neoromantik, des Neoklassizismus, des Naturalismus und der Neuen Sachlichkeit mit Hilfe stilistischer und inhaltlicher Anspielungen. Die Schlafwandler von Hermann Broch entpuppen sich bei der Betrachtung ihrer Zeitproblematik sowie ihrer Darstellungsweise gleichermaßen als Zeitroman und Totalsatire: Neben der Ernsthaftigkeit der Beschreibungen werden alle Verhältnisse im ironischen, satirischen oder zynischen Ton dargestellt und so eine Gleichzeitigkeit aus Gültigem und Nichtgültigem erschaffen. date: 2013 id_scheme: DOI id_number: 10.11588/heidok.00015627 ppn_swb: 774587067 own_urn: urn:nbn:de:bsz:16-heidok-156279 date_accepted: 2013-07-05 advisor: HASH(0x558eaa869a70) language: ger bibsort: RICHTERBETDIESCHLAFW2013 full_text_status: public citation: Richter, Bettina (2013) "Die Schlafwandler" von Hermann Broch. Zeitproblematik und Darstellungsweise. [Dissertation] document_url: https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/15627/1/Diss%20Schlafwandler.pdf